I12I

Ich saß am großen See und las das Buch, welches ich aus der verbotenen Abteilungen geklaut, sagen wir lieber geliehen habe.
Rubeus' Verweiß war nun drei Tage her. Ebenso Myrtes Tod.

Magische Wege zur Unsterblichkeit:
1) Der Stein der Waisen : Der einzige, der diesen Stein herstellen kann, ist der große Alchemist Nicholas Flamel.
2) Die Heiligtümer des Todes : Der Legende nach wird man mit allen drei Heiligtümer zum Bezwinger des Todes.
3) Horkruxe

Wow, mehr Informationen waren wohl auch nicht möglich. Ich schüttelte den Kopf.
,,Was liest du denn da?", hörte ich plötzlich jemand hinter mir fragen.
Ich drehte mich um und riss die Augen auf als ich ihn erkannte: Tom Riddle. ,,Nichts was dich irgendetwas angeht." Ich klappte das Buch zu.
,,Horkruxe?", fragte er. ,,Was ist das?"
,,Was willst du, Riddle?", zischte ich.
Er lachte höhnisch auf. ,,Du kennst meinen Namen? Dann musst du mir auch deinen verraten!"
,,Ich muss überhaupt nichts!", knurrte ich und wiederholte meine Frage: ,,Was willst du?"
,,Deinen Namen."
,,Und ich will, dass du mich in Ruhe lässt!", meinte ich und ballte meine Hände zu Fäusten.

____

Zwei Monate waren vergangen und ich lag lesend auf einem Sofa im Gemeinschaftsraum, als jemand hinter mich trat und mich anstubste. Ich zuckte zusammen vor lauter Schreck.
Ein Mädchen stand dort. Ich kannte sie. Sie war mit Rubeus befreundet.
,,Seraphina, richtig?", fragte sie.
Ich nickte.
,,Rubeus sucht dich!", meinte sie lächelnd.
Ich runzelte die Stirn: ,,Was soll das heißen? Er sucht mich?"
,,Dumbledore hat es geschafft! Er ist zurück!", rief sie und man konnte die Begeisterung in ihrer Stimme hören. ,,Allerdings nicht als Schüler... Er ist hier als Wildhüter-Lehrling. Es soll Mister Oggs helfen, aber immerhin ist er wieder hier!"
Mehr musste sie nicht sagen. Ich sprang auf und rannte aus dem Gemeinschaftsraum.

,,Rubeus!", schrie ich, als ich ihn schon von weitem sah. ,,Du bist wieder da!"
Er lächelte mich an und ich strahlte zurück. Ich fiel ihm in die weit ausgebreiteten Armen.
,,Ja! Professor Dumbledore hat das veranlasst!", erzählte er glücklich und ich konnte nicht anders als stolz zu sein auf meinen kleinen Albus.
Meine Augen glänzten, genau wie Rubeus, vor Tränen. Ich konnte nicht glauben, dass er wirklich zurück war.
,,Was ist mit der Kammer des Schreckens?", wollte er wissen und ich zuckte mit den Schultern. ,,Wer auch immer sie geöffnet hat, nach deinem Verweiß hat er sie wieder geschlossen..."
,,Das ist doch gut.", stellte er fest.
Ich nickte. ,,Ja, an sich schon, aber du erscheinst so noch schuldiger, als ohnehin schon..."
,,Ich war es aber nicht!"
,,Ja, ich weiß, Rubeus, ich weiß das.", beteuerte ich. ,,Das Problem sind die Anderen..."
,,Und jetzt?", fragte er.
Ich zuckte mit den Schultern. Ich wusste es nicht, aber ich musste ihm irgendetwas präsentieren. ,,Du wirst der beste Wildhüter, den Hogwarts jemals hatte!"
,,Wenn du das sagst.", meinte er grinsend.
,,Okay, jetzt erzähl mir...", bat ich Rubeus. ,,Wo wohnst du jetzt?"
,,Auf den Ländereien steht doch diese Hütte...", begann er. ,,Professor Dumbledore hat dafür gesorgt, dass ich sie haben darf..."
,,Ist ja mega!", rief ich. ,,Können wir uns die ansehen?"
,,Willst du das wirklich?", wollte er wissen. ,,Sie ist nicht besonders luxuriös..."
,,Kennst du mich wirklich so schlecht?", fragte ich. ,,Ich brauch keinen Luxus! Das einzige, das zählt sind die Menschen, die bei dir sind."
Er lächelte. ,,Tut mir leid. Komm mit."
Ich folgte ihm und dann zeigte er mir die Hütte, doch als wir die Tür öffneten war die Hütte nicht leer, wie wir erwartet hatten. Albus stand dort in der Mitte des Raumes und lächelte uns an. ,,Ich habe schon erwartet auch Sie hier zu sehen, Miss Kane."
Ich schluckte. Ich hasste es, wenn er mich Miss Kane nannte. Das war nicht richtig. Er sollte mich Seraphina nennen, so wie er es früher immer getan hatte, noch bevor dieser Fluch alles zerstörte. ,,Danke, Professor."
,,Wofür bedanken Sie sich, Miss Kane?"
,,Dass Sie Rubeus zurück gebracht haben.", erklärte ich. ,,Ohne Sie wäre er nicht hier. Dafür danke ich Ihnen."
,,Nichts wofür.", trällerte er. ,,Aber sage uns Hagrid, wie gefällt dir dein neues Heim?"
,,Es ist wunderbar, Professor!", rief er und strahlte wie ein sechsjähriges Kind. ,,Es ist perfekt."
,,Das freut mich, Hagrid."

_______

1945:

Ich würde jeden Moment sterben und um ehrlich zu sein, konnte ich nicht glauben, wie turbulent es dieses Mal war.
Ich hatte in diesem Leben fast keine Freundschaften aufgebaut. Nur die mit Rubeus. Es tat einfach viel zu sehr weh, jedes einzelne Mal eine Schar von Freunden zu verlieren.
Doch es war schon verrückt mit anzusehen, wie mein einziger Freund, der so leichtgläubig und aus tiefsten herzen gut war, beschuldigt wurde der Erbe Slytherins zu sein und die Kammer des Schreckens geöffnet zu haben.
Er war von der Schule geflogen, hatte eine verdammt große Spinne im Schloss versteckt und kam dann, dank Albus, als Wildhüter zurück.
Dann war doch noch Myrte, sie war keine Freundin, aber das was mit ihr passiert war, war schrecklich. Ich würde vergessen, wie sie da lag. Wie sie bewegungslos auf den Boden lag. Nicht atmete, keinen Herzschlag, tot.
Und der Schreck war groß, als sie mir einige Tage später erneut begegnet ist, als Geist... Es war fast schon lustig zuzusehen, wie die arme kleine Myrte Olive verfolgte und sie in den Wahnsinn trieb. Es war wirklich absurd komisch, aber dann hatte Olive die Schule beendet und sich im Ministerium über Myrte beschwert, weshalb Myrte jetzt dazu verdammt ist, bis in die Ewigkeit auf der Toilette von Hogwarts zu bleiben. Eine Wahl, die ich persönlich grausam finde... Wie konnte man ihr das antun. An den Platz, an welchem sie ermordet wurde. Wie sollte sie so, jemals glücklich werden?
Naja und dann war da noch Tom Riddle. Er hatte noch mehrmals gefragt, was denn Horkruxe sind, aber ich habe ihm nie geantwortet. Anfangs, weil ich es selbst nicht wusste, aber ich habe weiter nach Informationen gesucht und tatsächlich habe ich sie gefunden. Ich habe erfahren, was Hokruxe sind und als ich das wusste, habe ich ihm erst recht nichts davon erzählt. Wer wusste schon, was er mit einer solchen Information anfangen würde? Er war mir nie ganz geheuer. Ich konnte nicht sagen, was es war, aber etwas an seiner Persönlichkeit störte mich massiv, obwohl ich wohl die Einzige war, die so dachte...
Vielleicht lag es an meiner Lebenserfahrung, schließlich war ich bereits 67 Jahre alt...

Okay, es geschah noch etwas. Eine Sache, während welcher ich unglaublich Angst hatte. Ich konnte mich auf gar nichts konzentrieren, als ich erfuhr, dass Albus sich gegen ihn stellte. Doch mein Stolz auf ihn war immens als ich las, dass Albus Grindelwald besiegt hatte.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top