91 - hospital

Thomas

Nachdem wir gefrühstückt hatten, was man nicht wirklich Frühstück nennen konnte, da Dylan nur einen Kaffee getrunken und das Brot nicht einmal angerührt hatte und ich bei meinem Tee blieb, machten wir uns in Julias Wagen und fuhren zu zweit zum Krankenhaus. Dylans Schwester und sein Vater hatten gemeint, es würde seiner Mutter vielleicht ganz gut tun, wenn wir alleine gehen würden und natürlich würde ich dem Jüngeren nicht von der Seite weichen, solange er das nicht wollte. 
Auf einem Highway also sah ich vom Beifahrersitz zu Dylan, der bereits ziemlich nervös wirkte. Vorsichtig und langsam, um ihn ja nicht zu erschrecken, legte ich meine Hand auf seinen Oberschenkel und strich mit dem Daumen zaghaft darüber. Wir beide blieben stumm, während in der Luft zum zerbersten gespannte Stimmung lag, die ich mit meinen zuversichtlich und zärtlichen Blicken versuchte etwas zu lindern. Mir war nicht ganz klar, was uns erwartete und ich glaubte, dass es Dylan genauso ging. Jedoch war es seine Mutter, die dort im Krankenhaus lag und nicht meine, was es für ihn selbstverständlich nochmal um einiges schlimmer machte. 
Er fuhr vor das Gebäude und ich fragte mich, ob ich wirklich so in Gedanken versunken war, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass wir schon da waren. Langsam nahm ich meine Hand von ihm, schnallte mich ab und stieg aus. Schnellen Schrittes ging ich hinüber zu ihm, er hatte die Autotür bereits geöffnet. Ich kniete mich etwas hin, kraulte ihm mit meiner einen Hand durch die Haare und musterte ihn, während er nur geradeaus starrte. ,,Hey, das wird schon. Sie freut sich sicher, dich zu sehen.", meinte ich ruhig, um seine aufgewühlte Aura etwas auszugleichen. Behutsam beugte ich mich über ihn und schnallte ihn ab, zog dann ein wenig an seiner Hand, damit er aufstehen würde, was er dann auch tat. Er stieg aus, schloss die Autotür und drückte auf den Autoschlüssel, um den Wagen zu verschließen.
Sobald er sich zu mir drehte, legte ich meine Hände an seine Taille, er automatisch seine an meine Hüften. ,,Wir schaffen das, okay? Ich bin bei dir und werde so gut es geht versuchen, für dich da zu sein."
Er nickte stumm, sah mir mit kaltem Blick in die Augen. Ich lächelte ihn sanft und liebevoll an, legte dann meine Arme um seinen Hals und drückte ihn schützend an mich. Am liebsten würde ich ihm das alles einfach ersparen... Aber "einfach" ist nunmal meistens nicht so einfach. 
Der Dunkelhaarige stand lediglich da, seine Arme hingen an den Seiten schlaff herunter und er ließ meine Umarmung eine Weile über sich ergehen, ehe er mich dann doch auch näher zog. Zärtlich lächelnd gab ich ihm ein Küsschen auf den Nacken, kuschelte mich dann in seine Halsbeuge, was er mir mit meiner gleichtat. So verharrten wir für einen Moment. Vielleicht auch für tausende, ich weiß es nicht.
Jedenfalls lösten wir uns dann wieder voneinander und ich nahm Dylans Hand, ehe er tief durchatmete und ein paar Mal blinzelte, als wollte er aufkommende Tränen unterdrücken. Sachte verschränkte ich unsere Finger und übte leichten Druck auf seine Hand aus, um ihm so stumm und doch verständlich genug zu sagen, dass ich da war und auch hier bleiben würde. Nach einigen Sekunden nickte er dann, wie zur Bestätigung, seufzte leise und machte die ersten Schritte in Richtung Eingang. Ich lief neben ihm her, hielt seine Hand nach wie vor mit dem Sicherheit versprechendem Druck und ging mit ihm zum Schalter, wo wir nach der Zimmernummer seiner Mutter fragten.

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Jaa ich bins mal wieder xD Ich glaube, irgendwann wird diese Story wegen meiner unregelmäßigen Updates einfach niemand mehr lesen :')
Trotzdem bin ich dankbar für jeden einzelnen Reader, für jeden Kommentar und all die vielen Votes :3

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