82 - can't sleep

Dylan

Nachdem auch ich mir Sachen zum Schlafen angezogen hatte, hatte Tommy mich im Bett in seine Arme gezogen und hielt mich bei sich, als wollte er mich vor allem beschützen, was Julia mir erzählt hatte. Auch wenn er nicht nachgefragt hatte, wofür ich ihm auch wirklich dankbar war, hatte er offensichtlich gemerkt, dass ich das gerade gut gebrauchen konnte. Es war ein bisschen unangenehm, mich so vor ihm zu zeigen, doch er machte mir klar, dass er das überhaupt nicht schlimm fand.

Stumm lagen wir im Bett, während er mir über den Rücken strich und ich meinen Kopf auf seiner Brust abgelegt hatte. Seine Nähe beruhigte mich ungemein, doch konnte das Chaos, das in meinen Gedanken gerade herrschte, dennoch nicht ordnen oder ändern. Immer wieder holte der etwas Ältere mich zurück in die Realität, wenn er meinen Haaransatz küsste oder beruhigende Worte flüsterte. Ich wusste nicht wie lang wir dort lagen, doch irgendwann war der Honigblonde eingeschlafen und ich lag weiter mit meinem monotonen Blick da und überlegte, wie es jetzt wohl weitergehen sollte.

Ich musste nach Amerika, so viel war klar. Unmöglich könnte ich meine Familie damit allein lassen. Am besten wäre es, wenn ich gleich morgen in einen Flieger steigen würde. So leid es mir auch tat, dass ich Thomas dafür verlassen musste, doch das war gerade wirklich wichtig. Allein wie Ju vorhin am Telefon noch gesprochen hatte und wie lang ich gebraucht hatte, sie einigermaßen zu trösten...Ich musste jetzt einfach für sie da sein und von hier aus konnte ich das wohl schlecht. Ich konnte nichts anderes tun, als zu hoffen, dass Tommy das verstehen oder zumindest akzeptieren würde. Eine gefühlte Ewigkeit lag ich noch wach und versuchte, das Karusell in meinem Kopf zum Stehen zu bringen, doch es wollte mich einfach nicht schlafen lassen. Irgendwann drehte es sich so schnell, dass ich wirklich Kopfschmerzen bekam.

Ich wollte aufstehen und einen Schluck Wasser trinken, etwas frische Luft schnappen. Doch der Schlafende unter mir hatte mich offensichtlich für seinen lebenden Teddy erklärt und wollte mich wohl nicht gehen lassen. Denn als ich auch nur das kleinste Anzeichen zeigte, dass ich aufstehen wollte, meldete er sich mit einem leisen Murren und zog mich näher, legte die Arme enger um mich. Als hätte er gewusst, dass ich vorhatte, einen klaren Kopf zu bekommen, küsste er im Halbschlaf meine Wange und kuschelte sich an mich. Ich konnte nicht anders, als sanft zu lächeln und nun auch meine Arme um ihn zu legen. Thomas würde das sicher verstehen. Und wenn ich ersteinmal bei miener Familie war, würde ich weitersehen. Leise und bedrückt, doch gleichzeitig ein wenig erleichtert seufzte ich und kuschelte mich in die Decke. Schlaf täte mir jetzt bestimmt gut.

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