52- broken
Thomas
,,...ommy", hörte ich eine mir nur zu bekannte Stimme flüstern, welche mein Herz ein wenig höher schlagen ließ. Ob ich wollte oder nicht, ich konnte nichts dafür. Irgendwo im Hintergrund konnte ich ein Piepsen hören, welches jetzt immer schneller wurde. Ich wusste nicht was es war, konzentrierte meine Gedanken jetzt aber auf etwas anderes. Zuerst konnte ich die Stimme nämlich überhaupt nicht zuordnen. Wer ist da? Ich spürte einen sanften Druck an meiner Hand, welcher mir ebenfalls unglaublich vertraut schien. Doch wieso?
Ich überlegte und versuchte die Stimme und die Berührungen zuzuordnen, irgendwas zu finden, was ich damit verband...Doch es schien alles schwarz. Ich hörte die Stimme wieder reden. ,,Der Arzt meinte, ich sollte mit dir reden. Es könnte dir dabei helfen aufzuwachen...und glaub mir, ich will nichts mehr als das. Auch wenn du wahrscheinlich sauer bist..." Die tiefe, angenehme Stimme klang frustriert, unterbrach sich zum Ende hin aber, als wolle sie nicht darüber reden, wieso ich sauer sein sollte.
Ich musste die Informationen allgemein erst einmal verarbeiten. Der Arzt? Aufwachen? Was war los?
,,Naja ich sollte nicht weiter darüber reden...Er meinte, ich solle die Gespräche möglichst positiv halten, damit du vielleicht wieder merkst, wie schön es sein kann und alles..." Er klang, als würde er schmunzeln. ,,Auch wenn ich nicht weiß, ob du mich überhaupt hören kannst. Nachher rede ich so richtig kitschiges Zeug daher und du kannst mich nicht mal hören.", lachte er leicht. Sein Lachen war angenehm. Es ließ ein wohliges Gefühl in mir breit werden und das Piepsen wurde wieder ein wenig schneller.
Als Antwort darauf verstärkte sich der Druck um meine Hand und die Stimme sprach wieder zu mir. ,,Du hörst mich also doch, huh?", fragte er sanft, wobei man sein Lächeln nahezu hören konnte. Es tat gut, die Stimme zu hören und die Wärme der Berührungen zu spüren, doch zuordnen konnte ich die so vertraut wirkende Person nach wie vor nicht. Bitte red' weiter...Es ist schön, dir zuzuhören.
,,Naja...also wenn ich an was positives gedacht habe, ist mir nicht mehr eingefallen, als unsere Erlebnisse zusammen...", gab er etwas schüchtern klingend zu. ,,Also dachte ich, ich rede ein bisschen darüber.", fügte er hinzu.
,,Als wir damals angefangen haben, zusammen zu drehen, warst du mir direkt sympathisch. Es war schön, mit dir zusammen zu arbeiten, bei dir zu sein, sich mit dir zu unterhalten. Deine Anwesenheit war angenehm und beruhigend. Du warst allgemein immer für mich da...Und ich weiß das wirklich zu schätzen..." Er machte eine kurze Pause und zögerte ein wenig, als würde er sich nicht trauen, zu erzählen, was in seinem Kopf vor sich ging.
,,Und die Wette damals, die wir verloren haben...Als wir uns küssen sollten...Mir ist da einfach klar geworden, dass ich das wirklich gemacht hätte, wäre ich nicht mit Britt zusammen gewesen. Ich meine klar, ich war glücklich mit ihr.. Ich meine wir waren ja auch acht Jahre zusammen, aber trotzdem...Dieses Gefühl, das ich da hatte, geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.", erzählte er. Wie er so davon erzählte, kamen ein paar flüchtige Bilder zurück. Ich konnte mich an ein Kribbeln im Bauch erinnern, an eine Lichtquelle und einen angenehmen Windzug, der damals durch meine Haare geweht war. Doch Gesichter sah ich keine...
,,Allgemein der Moment war perfekt gewesen. Wir, wie wir am Lagerfeuer saßen, geredet haben und dann beide lachen mussten, als wir versucht haben uns zu küssen...", fuhr er fort, während man sein Grinsen nahezu wachsen hörte. ,,Ich vermisse dein Lachen, Tommy.", meinte er dann etwas ernster, doch mit sanftem Ton.
Der Spitzname und die Art wie er es sagte, ließen alle Erinnerungen zurückkommen.
Wir beide, an den Baumstamm gelehnt, mit dem leisen Flackern des Lagerfeuers in den Ohren und einem Grinsen auf den Lippen...Alles war wieder da. Wie wir uns küssen wollten und dann beide lachen mussten... Sein lachendes Gesicht und dieses Lachen kamen in meinen Kopf. Seine schöne Stimme, die lachte hallte durchgehend in meinem Kopf wieder.
Und langsam schlich sich ein mattes Lächeln auf meine dünnen Lippen. ,,Dylan.", hauchte ich tonlos. Sofort spürte ich den Druck um meine Hand wieder etwas stärker werden, hörte ein fast schon fassungsloses Schnappen nach Luft und allgemein alle Geräusche wurden klarer und ich spürte nach und nach meinen Körper wieder vollständig.
,,Tommy? Tommy, oh Gott Tommy...", meinte Dylan erleichtert, dessen Hand ich jetzt ebenfalls leicht drückte, wenn auch noch schwach. Komplett benebelt öffnete ich die Augen, sah vorerst noch alles etwas verschwommen und verwischt, doch mit der Zeit bildete sich ein klareres Bild. Dylan mit verwuschelten Haaren, tiefen Augenringen und besorgten, aber überglücklichen Augen, das Krankenzimmer, die weißen, leeren Wände. Besonders weit bekam ich meine Augen nicht auf, doch das brauchte ich auch gar nicht. Denn sobald sich ein paar Lippen auf die meinen legte, schloss ich diese sowieso wieder.
***
Ich melde mich auch mal wieder xD Nach 485843502 Jahren :') tut mir leid, dass ich so inaktiv bin, obwohl ich eigentlich gesagt hatte, ich werde wieder aktiver... hups xD Auf jeden Fall ist hier ein neues Chap ^^ ich hoffe ihr seid damit zufriedener, als ich es bin ^^' wie auch immer...ily guys, danke, dass ihr bis hierher gelesen habt, ihr seid echt cute <3
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