27 - verloren
Thomas
Dylan küsste mich. Aber aus irgendeinem Grund nur halbherzig. Egal. Vielleicht ging es ihm nicht gut oder so. Keine Ahnung. Vorhin hatte er mich weggedrückt... Eigentlich wusste ich nicht genau wieso, aber ich hatte da schon so meine Vermutungen. Kein Plan. Für mich zählte dieser Moment jetzt gerade. In dem wir uns küssten. In dem ich seine leicht rauesn Lippen auf meinen spürte. Leider dauerte dieser Moment nur wenige Sekunden, weil er sich relativ schnell wieder löste. Ich sah ihm lächelnd in die Augen, in denen momentan jeglicher Glanz fehlte. Das war auch der Grund, warum mein Lächeln augenblicklich erstarb. Was war nur mit ihm los? Ein Ruck, der durch den Bus ging, weil er bremste, gab uns Bescheid, dass wir am Kino angekommen waren. Ich stand auf und stieg mit gemischten Gefühlen aus, Dylan hinter mir. Als wir vor dem Bus standen, drehte ich mich zu ihm, sah seine Hand an und nahm sie mit meiner, verschrenkte unsere Finger. Gleichgültig ließ Dylan dies über sich ergehen. War es ihm egal? War ICH ihm egal? "Was ist los?", fragte er monoton. "Keine Ahnung... Ich wollte dir nur sagen, dass ich unglaublich froh bin, dich zu haben...", murmelte ich etwas verletzt, weil Dylan wirklich so schien, als wäre es ihm egal. Ich sah bedrückt auf den Boden. "Hey ich doch auch.", sagte Dylan halbherzig aufmunternd, aber ein wenig matt, schief und leer grinsend. Wieso konnte ich ihm das nicht wirklich glauben? Aber dass er es nicht ernst meinte, wollte ich mir nicht eingestehen, weshalb ich einfach nur zurück lächelte. Er erwiderte meine Gefühle nicht gleich stark wie ich, aber das wollte ich nicht einsehen, auch wenn ich es wusste...Irgendwie machte es mich kaputt, auch wenn ich es gerade nur limitiert merkte. Wir gingen in das Kino hinein und das erste was ich bemerkte, war der Geruch von Popcorn. Die anderen gingen sich Popcorn holen, weil sie wussten, dass wir noch ein bisschen Zeit hatten, bis wir auf die Bühne mussten. Normalerweise wäre ich mit gegangen und hätte mir auch welches geholt, aber momentan war mir irgendwie alles egal, weshalb ich einfach nur gleichgültig zum Backstageraum trottete. Ich setzte mich auf einen Stuhl, der etwas abseits von dem großen Sofa war und schlug mein rechtes Bein über mein linkes Knie. Ich musste erstmal alles überdenken, was heute so zwischen mir und Dylan passiert war... Er hatte mich von sich weggedrückt, nachdem er die anderen gesehen hatte. Er war im Bus nur halb bei der Sache und richtig geglaubt hat er sich sein 'ich doch auch' wahrscheinlich selber nicht... Fuck... Ich hatte das, was ich geglaubt hatte, endlich für mich zu haben, schon wieder verloren, weil ihm irgendwas wichtiger war als ich... Der Gedanke daran, ersetzt worden zu sein, brach mir mein Herz... Es tat unglaublich weh... Aber durch wen? Durch wen hatte er mich ersetzt? Ich ging nochmal meine Erinnerungen durch... Hat er nicht...?!
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Heyy Leudes! Hier mal wieder ein etwas kürzeres Kapitel, dafür umso mehr Drama^^ Ich dachte besser als nichts... Keine Sorge, es kommt bald wieder eins<3
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