2 - bitte sag mir...
Ki Hong Lee
"Nimm es nicht zu Ernst, so wie ich ihn kenne wird sich das über die Tour hinweg schon noch geben.", sagte ich zu Thomas und versuchte dabei aufmunternd zu klingen. "Schon gut, auch wenn er es mir nicht verzeiht, ich meine ich kann es ihm ja auch nicht verübeln, dass er sauer ist.", bekam ich als Antwort. Das Bereuen stand Thomas ins Gesicht geschrieben und jeglicher Glanz seiner sonst so funkelnden Augen, war verschwunden. Er starrte emotionslos auf den Sitz vor sich. "Dylan meint es bestimmt nicht...", setzte ich an, doch Thomas unterbrach mich: "Schon gut, das regel ich schon.", mit diesem Satz gab er mir zu verstehen, dass ich jetzt lieber leise sein, und ihn seinen Gedanken überlassen sollte.
Er schwieg. Ich schwieg. Die anderen redeten, lachten und erzählten sich Dinge, die sie irgendwo gesehen, gehört oder getan haben. Ich und Thomas aber, waren leise. Oftmals versuchten sie, mich anzusprechen oder in eines ihrer Gespräche mit einzubinden. Ich aber reagierte nicht darauf. Thomas sprachen sie erst gar nicht an, weil sie wussten, dass man mit ihm in diesem Zustand nicht reden konnte. Er saß da, wie ein kleines Häufchen Elend und hatte gläsrige Augen. Ich wollte bestimmt nicht wissen, was in seinem Kopf grade abging, aber egal was es war, es gab ihm einen Grund, um leise zu sein und nichts zu tun. Ich schwieg einfach mit ihm, auch wenn ich nicht wusste wieso. Ich wollte einfach nicht, dass er sich allein fühlte.
"Das wird klasse morgen, oder Ki?", fragte Dexter mich begeistert. "Mhh...", murrte ich ihn an und wunk mit einer Hand ab, um ihm zu bedeuten, er solle sich wieder umdrehen. Ich sah auf mein Handy. Wir hatten mittlerweile 14:34 Uhr und wir bekamen Hunger, naja zumindest ich, keine Ahnung wie es den anderen dabei ging. Als hätte Kyle, einer der Organisatoren unserer Tournee, meine Gedanken gelesen, fragte er in die Runde, ob jemand Hunger habe. Lautes Gegröhle machte sich unter den anderen Hauptbesetzungen breit. Nur ich und Thomas schwiegen weiter. Wir hielten an einem Mcs und stiegen aus. Ich und Thomas bestellten an einem der Monitore und aßen zusammen an einem extra Tisch, zwei Tische von den anderen entfernt. Wir aßen ohne ein Wort zu sagen und vollkommen stumm. Als wir fertig mit dem Essen waren, stiegen wir schon mal in den Bus ein und setzten uns wieder auf die vorherigen Plätze. Ich nahm meine Kopfhörer raus und wollte anfangen Musik zu hören um die Stille ein wenig erträglicher zu machen. Also schloss ich die Stöpsel Hörer an mein Handy an und wollte sie in meinem Ohr platzieren, als ich leicht aufschreckte. "Danke.", vernahm ich die Stimme meines Freundes neben mir, womit ich nicht gerechnet hatte. Thomas räusperte sich, seine Stimme klang ein wenig kratzig, weil er so lange still gewesen war. "Kein Ding.", antwortete ich knapp. Thomas nickte, hatte aber immer noch diesen ernsten Gesichtsausdruck und die gläsernen Augen. Ich nahm meine Kopfhörer ins Ohr und lauschte der Musik. Sofort war ich viel entspannter. In meinen Ohren erklang das Lied Superheroes von The Script. Langsam kamen auch die anderen. Zuerst Dylan, dann Kaya, Will und Dexter und eben der Rest. Ich lauschte der Musik...
All his life he's been told he'll be nothing when he's old...
(auf Deutsch: Sein ganzes Leben wurde ihm gesagt, es würde nie etwas aus ihm werden.)
"Thomas hatte es früher bestimmt auch nicht leicht. Ich mein er hat mir ja schon mal erzählt, dass er nur gesoffen und gekifft hat... Er musste sich das bestimmt schon mal anhören: ,Es wird nie was aus dir!' Vielleicht hat er sich das sogar selbst schon gesagt."
All the kicks and all the blows, he won't ever let it show...
(auf Deutsch: All die Tritte und Stöße wollte er niemals zeigen.)
"Er hat bestimmt mehr durchgemacht als ich weiß und war bestimmt auch öfter alleine als ich glaube... Aber er hat nie aufgegeben."
'Cause he's stronger than you know, a heart of steel starts to grow...
(auf Deutsch: Denn er ist stärker, als du denkst, ein Herz aus Stahl beginnt zu wachsen.)
"Er ist um einiges stärker, als ich glaube... Er gibt nie auf und macht immer weiter, er versucht immer alles wegzustecken, auch wenn ihm das nicht immer gelingt."
When you've been fighting for it all your life, you've been struggeling to make this right, that's how a superhero learns to fly.
(auf Deutsch: Wenn du dein ganzes Leben dafür kämpfst, alles richtig zu machen, dann ist es, als würde ein Superheld fliegen lernen.)
"Oh ja, Tommy hat bestimmt zieeemlich viel dafür gekämpft, so zu sein wie er heute ist. Er hat einfach einen krassen und vor allem starken Charakter."
Langsam wurde ich sauer auf Dylan, ich mein Thomas hat ja nur Spaß gemacht und Dylan hat sowas auch schon bei anderen aus seinem Freundeskreis und seinen Drehkollegen gemacht. Eigentlich wollte ich mich aus der Sache ja raushalten aber ich glaubte, wenn mich jemand fragen würde, auf wessen Seite ich stünde, hätte ich sofort auf Tommys zurück gegeben. "Thomas, bitte sag mir, dass du weiterhin niemals aufgibst!", sagte ich jetzt so, dass er mich verstand nicht so wie grade eben alles in meinen Gedanken. Thomas grinste ein schiefes Lächeln. Genau das selbe, wie das, das er drauf hatte, als er uns alle begrüßt hatte. Naja, alle außer Dylan. "Hatte ich nicht vor Kumpel.", antwortete er mit festerer Stimme als erwartet.
***
Okay Leuteee! Danke auf jeden Fall dass du das hier grade ließt, freut mich, wenn die Story dich interessiert! Meinungen zu dem Songtexte-Zitieren? Wenn ihr Bock drauf habt, ich hab noch n paar mehr auf Lager.^^ Könnt auch gerne Songs unten in den Kommentaren lassen, wenn ihr wollt, dass ich sie in die Story einbaue. Ihr könnt aber auch Kritik oder wünsche für das oder die nächste(n) Kapitel da lassen. Bis dann mal<3
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