16 - kannst du laut sagen
Thomas
Mir war die Luft weggeblieben. Ich stand auf der Bühne und hoffte, dass ich nicht so verblüfft und gleichzeitig traurig aussehen würde, wie die ganzen Fans, die offensichtlich Dylmas, Newtmas oder ein anderes Couple mit Dylan shippten. Ich versuchte wieder gleichmäßig zu atmen, scheiterte aber daran. Ich atmete weiterhin nur stockend und war komplett überrumpelt. Mein Kopf dröhnte und ich wäre am liebsten einfach von der Bühne gerannt. Egal wohin einfach hier raus und irgendwohin, wo ich alleine sein konnte. Tausende von Gedanken fuhren in meinem Kopf Achterbahn und wollten nicht mehr stoppen. Mir wurde gerade alles zu viel und ich war komplett überfordert. Ich wusste, dass ich mich viel zu sehr in die Situation reinsteigerte. Kaya, die meine Atmung anscheinend bemerkt hatte, hielt ihr Headset zu und legte ihre andere Hand beruhigend auf meine Schulter. "Hey, alles in Ordnung?", fragte sie besorgt und mit zarter Stimme. "Ich... I-ich weiß es nicht.", stotterte ich leise. "Wir sind gleich fertig mit unserer Show hier, die Zeit ist bald um. Hältst du das so lange noch aus?", fragte sie weiter, mit einem ziemlich besorgten Blick in ihren Augen. "Ich denke schon...", antwortete ich ihr abwesend. Die ganze Zeit stand ich auf der Bühne und sagte nichts. Wenn die anderen lachten tat ich so, als hätte ich alles mitbekommen und lächelte auch gezwungen. Wir waren etwa noch zwanzig Minuten auf der Bühne. "Hey man, was war denn los?", fragte Dylan mich, der sich wieder neben mich gesezt hatte. Ich drehte mich nur zum Fenster und sagte nichts. Weil er eben doch mein bester Freund war, verstand er und blieb leise. Ich glaube nicht, dass er gemerkt hatte, dass ich auf ihn stand, aber ich glaubte er würde auch nicht so schnell darauf kommen, dass ich eventuell schwul war. Ich mein, ich selbst war fast nicht darauf gekommen. Aber der Kuss... War das Alles doch nur gespielt? Aber wieso hatte er dann gesagt, dass er es nicht spielen musste? Ich war fertig mit der Welt. "Okay Tommy... Ich weiß doch, dass irgendwas mit dir nicht stimmt. Du warst schon auf der Bühne auf einmal so komisch.", unterbrach Dylan auf einmal die Stille. "Hm...", antwortete ich abwesend. "Warte mal.. Das war... Du warst schon so komisch nachdem ich das mit Rosa gesagt hab.", stellte er nachdenklich fest. "Bist du.. Bist du eifersüchtig?", fragte Dylan jetzt leicht lachend. "Vielleicht ein Bisschen.", sagte ich leise, aber erleichtert, weil er es gerafft hatte, aber verängstigt vor seinen nächsten Worten. "Hey keine Sorge man! Wir sind doch beste Freunde. Nichts kommt zwischen uns okay! Du weißt doch: Bros before Hoes.", lachte er. "Oh ähm Rosa ist keine Hoe aber du weißt was ich meine!", fügte er schnell hinzu und lächelte verlegen. Dieses Grinsen, brachte mich auch zum lächeln. Dylan hatte zwar nicht exakt verstanden, was mit mir los war aber ich war trotzdem froh, dass 'nichts zwischen uns kommen sollte'. Dylan hörte auf zu grinsen, als er irgendwo weiter nach vorne im Bus sah. Ich verfolgte seinen Blick und sah Kyle, der neben Rosa saß und Dylan porovozierend zuzwinkerte. "Was'n arrogantes Arschloch.", flüsterte ich eigentlich zu mir, aber Dylan antwortete: "Ts, kannst du laut sagen." "He Kyle! Hab ich dir schon Mal gesagt, dass du n riesen Arschloch bist?!", schrie ich durch den ganzen Bus. Einige mussten lachen, sogar Rosa neben ihm. Kyle sah mich nur wütend an. Doch es war mir egal. Dylan lachte wieder. Mein Dyl lachte wegen mir. Dieser Moment war für mich unbezahlbar. Auch wenn ich wusste, dass Dylan nicht das Selbe für mich empfand, wie ich für ihn, aber ich wollte ihm trotzdem helfen. Wie er schon gesagt hat: Wir sind beste Freunde. Nichts kommt zwischen uns.
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