11 - auf keinsten
In Gedanken versunken sah ich in den langen Gang unseres Tourbusses und träumte vor mich hin. Seit Dylan mir diesen einen Satz zugeflüstert hatte, der mein Herz so hoch schlagen ließ, waren mittlerweile zwei Tage vergangen und wir waren jetzt auch nicht mehr in London, sondern hatten auch schon in Birmingham unseren Film vorgestellt und mit den Leuten viel geredet und gelacht. Ach wie ich es in solchen Momenten liebte, Schauspieler zu sein. Jedes Mal wenn ich Dylan sah, sprechen hörte oder wusste, dass er im Raum war, bekam ich eine Gänsehaut und hörte seine Worte erneut in meinem Kopf: „Komisch, dass ich nichts davon spielen musste." Allein wie er das gesagt hatte, so lieb und bestimmt... Sollte ich es Ki erzählen? Ich meine wir fahren grade nach Liverpool und ich sitze wieder neben ihm, Zeit zum Reden hätten wir auf jeden Fall. „Du Ki, kann ich dir was erzähln', was unter uns bleibt?", fragte ich vorsichtig. Ki saß am Fenster und hatte gerade hinausgeschaut. Er zuckte ein wenig zusammen, wahrscheinlich hatte ich ihn aus seinen Gedanken gerissen. „Hm? Achso ja klar man, du kannst mir alles erzählen, weißt du doch." „Ja weiß ich, aber kann ja sein, dass du grad keinen Bock auf mich hast.", sagte ich leicht lächelnd. „Laber mich ruhig zu wie du willst, hab grade eh nur n Bisschen nachgedacht.", sagte er jetzt nicht mehr so locker, wie ich ihn eigentlich kannte. „Ah und über was, über was hast du nachgedacht?" „Nich so wichtig Tommy, also was gibt's? Hau raus.", während er das sagte, versuchte er mir ein halbherziges Lächeln zu schenken. „Bist du... Bist du dir sicher, dass alles okay ist?", fragte ich mitfühlend. „Erzähl doch einfach, was du mir erzählen wolltest Alter!", versuchte er lachend hervorzubringen. Er will mir nicht sagen was los ist, weil er nicht verletzlich wirken will. Ki ist ein ziemlich starker Mensch, mit einem noch stärkeren Charakter. Ich war unendlich dankbar, dass es ihn gab und dass ich ihn kannte. „Ja okay, aber nur wenn du mir danach sagst, über was du dir grade den Kopf zerbrichst.", diese Worte sprach ich provokant und herausfordernd. „Ja okee aber jetzt leg los, was wolltest du mir jetzt erzählen?", fragte er schon fast genervt, aber nur fast *hust, hust* „Also du weißt ja von der Newtmas Szene, die wir in London spielen mussten... Du hast ja auch bestimmt gesehen, dass ich danach lachen musste und dass Dylan beziehungsweise in dem Moment ja eigentlich Thomas noch was gesagt hat oder?" Ich fing einfach an zu reden, ohne wirklich vorher darüber nachgedacht zu haben. „Ja ich hab schon gesehen, dass er was gesagt hat, aber was er gesagt hat hab ich nicht verstanden, er hat ja extra sein Headset weggedreht, dass es ja niemand hört. Eigentlich wollte ich dich fragen was er gesagt hat, aber ich dachte mir dann nur is ja eure Sache. Wieso was hat er gesagt?" „Er...Er...", auf einmal war ich mir doch nicht mehr so sicher, ob ich es Ki sagen sollte, er hatte Recht, eigentlich war es eine Sache von mir und Dylan und er hatte es ja mit Absicht so gesagt, dass nur ich es verstehen hätte können.
Ach komm ist doch egal Thomas, Ki ist dein bester Freund, ihm kannst du es sagen. „Er meinte, er hätte... Er hätte die Szene nicht spielen müssen.", ich sprach stockend und wurde immer leiser. Als ich fertig mit dem Satz war, räusperte ich mich leise. „Is das jetzt gut oder schlecht?", fragte Ki mich ahnungslos. „Keine Ahnung, vielleicht hat er es auch nur gesagt, weil er noch in der Szene drin war.", murmelte ich. „Jo ist klar!", lachte Ki. „ Niemals Thomas. Du kennst ihn. Sogar besser als ich und deshalb weißt du genau, dass er von einer Sekunde auf die andere umschalten kann und außerdem hätte er dann niemals sein Mikro weggehalten!", Ki lachte das mehr, als das er es sprach und während er das sagte wurde mir auch klar, dass ich eigentlich irgendwie nur eine Ausrede gesucht hatte. Aber was sollten mir bitte Ausreden bringen? „Und was mach ich jetzt?", fragte ich eigentlich mehr mich selbst als Ki, aber weil ich keine Antwort hatte, antwortete Ki: „Was soll denn schief laufen frag ihn doch einfach, was er gemeint hat." „Meinst du ich soll echt?", fragte ich unsicher. „Nein ich weiß es. Alter was soll schief gehen du stehst doch mega auf ihn!" „Was?! Nein man!" „Ah ja, man sieht ja auch gar nicht, dass du immer wenn er mit dir redet oder wenn er bei dir ist, rot wirst, oder die Blicke die du ihm zuwirfst oh mein Gott du kannst mir auf Keinsten erzählen, dass du nicht auf ihn stehst Tommy." Stimmte das? War ich echt in Dylan verknallt? Und vor allem... war er in mich verknallt?!
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