Chapter 28: 1986

CW: Remus versucht in diesem Kapitel endlich, mit dem Krieg und seinen Gefühlen für Sirius klarzukommen und er ist ziemlich gemein zu sich selbst.
Kurze Erwähnung von körperlicher Misshandlung----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Time up and time out for all the liberties you've taken

Time up and time out for all the friends that you've forsaken

And if you choose to waste away like death is back in fashion

You're an accident waiting to happen

My sins are so unoriginal.

I have all the self loathing of a wolf in sheep's clothing

In this carnival of carnivores, heaven help me.

Goodbye and good luck to all the promises you've broken

Goodbye and good luck to all the rubbish that you've spoken

Your life has lost its dignity, its beauty and its passion

You're an accident waiting to happen

Es änderte sich natürlich einiges, nachdem Remus und Grant beschlossen, einander treu zu bleiben. Sie waren noch immer beste Freunde, sie brachten sich noch immer gegenseitig zum Lachen und brachten sich gegenseitig fürchterlich auf die Palme, aber es hatte sich auch eine frische, neue Nähe entwickelt. Remus trank für eine Weile weniger – er hörte nicht ganz auf und manche Tage waren nach wie vor sehr hart. An solchen Tagen wusch er sich nicht, stand nicht aus dem Bett auf oder aß. Aber so ging es ihm nicht jeden Tag und das war ein Fortschritt.

Castor nahm das Ganze nicht gut auf. Genauer gesagt war er fuchsteufelswild. Remus hatte sogar versucht ihm HIV zu erklären, aber das brachte nichts. Castor hatte sich so weit von der Menschlichkeit entfernt, dass er sogar wölfisch auszusehen begann. Seine Haare war dicker, schwärzer und fielen ihm in den Nacken, wo sie den Rücken hinunter weiter verliefen. Seine Zähne wurden länger, sein Blick schärfer, die Iris färbte sich gelb.

„Du wendest dich gegen deine Familie, Remus Lupin", knurrte er. „Sogar deine Magie wird schwächer."

„Ich wende mich gegen überhaupt nichts", beharrte Remus. „Ich versuche nur, ein echtes Leben zu haben."

Natürlich verstand das Castor nicht. Remus hatte Castor und Grant so getrennt gehalten, dass sie nicht einmal den Namen des Anderen kannten. Vielleicht hatte er immer gewusst, dass er sich eines Tages für einen von ihnen entscheiden müsste. Und Castor hatte sich nie richtig angefühlt.

Am Ende war Remus aus dem Rudel verbannt worden. Er wurde gewarnt, dass er, wenn er je zurückkäme, als Bedrohung betrachtet werden würde. Das war extrem, aber er nahm an, dass das der Preis dafür war, wenn man einem Werwolf das Herz brach.

Jetzt musste Remus die Vollmonde im Großbritannien verbringen. Er kehrte zu seinen alten Plätzen zurück; dem Lake District, den Brecon Beacons. Er versuchte, nirgends hinzugehen, wo zu viele Erinnerungen an Prongs und Wormtail aufkommen würden. Oder Erinnerungen an den dritten. Was alles nur noch schlimmer machte war, dass Remus ohne die Heilkräfte seines Rudels jeden Monat allein zurück nach London apparieren und seine Wunden selbst so gut es ging versorgen musste.

„Mein Gott!", hatte Grant gerufen, als es das erste Mal richtig schlimm gewesen war. Er hatte Remus im Bad erwischt, wo er seine Schürfungen desinfizierte, sein Zauberstab zitternd in seinen gebrochenen Fingern.

„Sorry", murmelte Remus und lehnte sich an das Waschbecken, als er drohte, durch einen schwindelerregenden Zauberspruch das Gleichgewicht zu verlieren. Er hatte sich schon lange seit einer Verwandlung nicht mehr so ausgelaugt gefühlt, mindestens seit... seit... sein Blick verschwamm und er setzte sich auf den geschlossenen Klodeckel, Kopf zwischen den Knien, sodass er das Bewusstsein nicht verlor.

„Mein Gott!", sagte Grant wieder, kam herein und kniete sich vor ihm hin. Er nahm das blutige Wattepad, das Remus verwendet hatte und schmiss es in den Müll. Er nahm die Packung vom Rand des Waschbeckens und das Desinfektionsmittel. „Komm her", sagte er sanft, nahm Remus Hand ganz leicht in seine und tupfte sie leicht mit dem Desinfektionsmittel ab.

Remus saß nur da und ließ zu, dass er sich um ihn kümmerte, zu müde, um etwas anderes zu tun.

„Um Himmels Willen", Grant schüttelte seinen Kopf, sichtlich besorgt, „du kannst doch nicht jeden Monat in diesem Zustand zurückkommen, mein Lieber."

„Ist schon okay", murmelte Remus. „Es ist nicht so schlimm."

„Das ich nicht lache!", erwiderte Grant und stand auf, um im Medizinschrank nach Pflastern zu suchen. Er fand sie und kniete sich wieder hin, um seine Arbeit an Remus Schrammen wieder aufzunehmen. „Ich sag dir mal was: Wenn ich die Wahl dazwischen habe, dich entweder jeden Monat so zurückkommen zu sehen oder diesem Wolf-Trottel ein paar Blowjobs zu geben, dann übernehm ich das gern selbst."

Remus lachte, was in seinen Rippen wehtat. „Ich bin mir nicht sicher, ob das so funktioniert."

„Naja, irgendetwas müssen wir ja machen", grummelte Grant und fixierte Remus gebrochene Finger eng aneinander.

„Du kannst das gut", sagte Remus überrascht, als er das ordentliche Ergebnis sah.

„Ja, naja, wenn man so oft verprügelt wirst, wie ich früher, dann lernt man irgendwann die Tricks", Grant sah auf und zwinkerte ihm zu. „Und vergiss nicht, dass ich für die Arbeit diesen Erste-Hilfe-Kurs gemacht hatte. Komm, wir bringen dich ins Bett. Hast du Hunger?"

„Schon." Er war fast am verhungern, wusste aber, dass nichts im Kühlschrank war. Sie warteten auf den ersten des nächsten Monats, um einen Großeinkauf machen zu können.

„Ich schaue, was sich machen lässt", sagte Grant und half ihm ins Schlafzimmer.

„Das musst du nicht, ich werde einfach schlafen, denke ich."

„Mein Gott, du siehst so blass aus", Grant fühlte Remus Stirn mit seinem Handrücken. „Ich denke, du solltest unbedingt was essen."

„Ehrlich, ich sehe schlimmer aus, als ich mich fühle." Remus kletterte ins Bett und seine Knochen weinten fast vor Freude.

„Glaub ich dir nicht." Grant setzte sich zu ihm und streichelte Remus Haar. Es war sehr entspannend. „Hat... hat Sirius sich um dich gekümmert? Nach Vollmonden?"

Remus kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf: „Bitte nicht. Ich kann das nicht."

„Oh, Liebes"; seufzte Grant und streichelte weiter sein Haar. „Weißt du, meine Freundin, die diese Beratungen macht, meinte sie kann dir einen Termin geben. Sag einfach Bescheid. Mir hat das total geholfen, du weißt nicht, wie gut das tut."

"Ich kann nicht", sagte Remus. Er sagte immer das Gleiche. „Ich müsste zu viele Lügen erzählen."

„Nein, ich hab darüber nachgedacht – es muss nicht um den Krieg gehen, oder um das Wolf-Ding. Rede einfach mit ihr über James und Lily und Peter. Sag, es war ein Autounfall, oder—"

„Nein."

„Remus, ich will einfach, dass du mit jemandem darüber—"

„Weißt du, ich fühl mich echt nicht gut. Kannst du mich bitte einfach allein lassen?"

„Na schön." Grant stand auf. Remus ließ seine Augen geschlossen, aber er konnte jede Bewegung hören. Kurz bevor er den Raum verließ, drehte sich Grant um. „Ich hab übrigens die Flasche Gin in deiner Sockenschublade gefunden. Hab sie ausgeschüttet."

Er schlug die Tür zu.

* * *

*Tut tut*

„Hallo?"

„Mary?"

„Remus?" Es war kurz still am anderen Ende der Leitung, als Mary sich sammelte. Remus kannte dieses Gefühl. Manchmal erinnerte er sich an die alten Tage und ihm blieb die Luft weg. „Hi!", sagte sie, ihre Stimme übertrug ein breites Lächeln. „Wie geht's dir, mein Lieber?"

„Oh, du weißt schon. Ich störe doch nicht, oder?" Er versuchte, ihr immer einen Ausweg aus dem Gespräch zu geben, falls sie ihn brauchte.

„Natürlich nicht... haben gerade zu Mittag gegessen."

„Oh, cool. Was gab's?"

„Huhn mit Reis. Darrens Lieblingsessen."

„Klingt gut."

„Du solltest mal zum Abendessen vorbeischauen. Du bist noch in London, oder?"

„Ja... in der gleichen Wohnung."

„Oh, natürlich. Ist das...? Äh. Wie ist das so?"

„Es ist okay", sagte er und ließ seinen Blick durch das schäbige Wohnzimmer wandern. „Bin schon so lange hier, dass es sich so anfühlt als wäre es meine."

„Gibt es jemand neues in deinem Leben?"

„Schon irgendwie."

„Wie sieht's mit der Arbeit aus?"

„Putzen. Ab und zu, wie es sich ergibt. Hab eine Weile Regale eingeräumt, drüben in Epping, aber ich bin währenddessen eingeschlafen und wurde gefeuert."

„Übernimm dich nicht, mein Lieber."

„Ja." Er nahm einen Schluck aus seiner Bierflasche. „Wie ist dein Job so?"

„Gut! Ich war zwar superschlecht in Verwandlung, aber Buchhaltung ist ein Klacks für mich."

Darren hatte Ende '85 eine Autowerkstatt eröffnet und Mary arbeitete auch dort und kümmerte sich um die Termine und Rechnungen. Sie sparten Geld zusammen, um aus ihrem Wohnblock auszuziehen und ein kleines Haus mit Garten zu kaufen. Mary benutzte nur noch sehr selten Magie, erzählte sie Remus, weil die Beziehung zu ihrem Zauberstab nicht mehr dieselbe war, seit sie die McKinnons gefunden hatte.

„Remus? Bist du noch da?"

„Sorry, ja. Bin abgedriftet."

„Mach ich auch manchmal..." Es entstand eine Pause und Remus fühlte dieses schlimme, beengende Gefühl in seiner Magengegend. Er wusste, was jetzt kommen würde. Mary hob ihre Stimme leicht. „Hast du jemanden, mit dem du reden kannst? Wer das auch immer ist mit dem du „schon irgendwie" zusammen bist, weiß diese Person, was passiert ist?"

„Mm", Remus machte ein abwesendes Geräusch. „Teile davon."

„Denn du solltest darüber reden, Remus. Du solltest nicht all das mit dir herumtragen... ich kann mir gar nicht vorstellen, wie du dich fühlen musst mit dem Verrat—"

„Nein", schnappte Remus, „das kannst du nicht!" Er knallte den Hörer auf das Telefon so fest er konnte, sodass es vom Tisch rutschte. Er trank sein Bier aus, bevor er es wieder aufhob.

Scheiß auf sie.

Alle wollten, dass er redete, aber niemand verstand ihn wirklich . Niemand konnte es verstehen – wie dumm er sich fühlte, wie benutzt. Lily und James und Peter und Marlene – sie zu verlieren war die eine Sache. Remus wollte sich auf die glücklichsten Erinnerungen fokussieren, auf die glücklichsten Zeiten.

Aber Sirius. Es gab keinen Moment ihrer Zeit zusammen, der nicht durch ihn befleckt war; vergiftet von den Lügen, die Black erzählt hatte. Remus war offen gewesen, und verletzlich und voller Liebe, und jeder diese Momente war falsch gewesen.

Er wurde von der einzigen Person, die er geliebt hatte, zum Narren gehalten. Er war erbärmlich, zu geblendet von Gefühlen, um die Wahrheit zu sehen, und jetzt war nichts mehr von ihm übrig. Er würde nie wieder diese Sanftheit spüren können. Remus' Hass gegenüber Sirius war manchmal so überwältigend, dass es ihm Angst machte.

Wie sollte er also darüber reden? Wie sollte er das Grant sagen, oder irgendeinem Therapeuten, dass er nicht nur wütend war, nicht nur trauerte, sondern von seiner Wut gelähmt war? Dass er manchmal davon träumte, irgendwie nach Azkaban zu gelangen und Sirius eigenhändig umzubringen. Dass er ein oder zwei Mal, in den ersten Monaten nach dem Krieg, sogar so weit gegangen war, dass er nachts betrunken und rasend seinen Zauberstab geschnappt hatte und genau so etwas geplant hatte. Das Einzige, das ihn immer aufgehalten hatte, war die Angst zu zersplintern oder sich den Dementoren in den Weg zu stellen.

Er trat wütend gegen den Wohnzimmertisch und stieß sich schmerzhaft den Zeh.

„Verdammt!"

Grants Kopf erschien um die Ecke in der Wohnzimmertür. „Nicht gut gelaufen, wie's aussieht?"

„Es bringt nichts, es zu versuchen", schnaubte Remus, der sich seinen Fuß rieb und durch das Wohnzimmer hüpfte, um den Fernseher einzuschalten. „Sie ist glücklich. Sie hat ihr Leben im Griff. Ich sollte sie einfach in Ruhe lassen." Er fiel auf dem Sofa zusammen.

„Ist das, was sie gesagt hat?", sagte Grant vorwurfsvoll und kam herein.

„Nein. Aber es ist so." Remus löste seine Augen nicht vom Bildschirm, sackte weiter in sich zusammen. Vielleicht würde Grant es endlich verstehen: Ich will nicht reden!

„Warum lädst du sie nicht einmal ein? An einem Samstag?" Grant setzte sich auf die Armlehne der Couch. „Ich würde sie gern kennenlernen."

„Bringt nichts. Sie würde nicht kommen. Zu viele Erinnerungen hier."

„Wir könnten ausgehen. Zum Mittagessen in einem schönen Restaurant."

„Das können wir uns nicht leisten."

Grant rieb sich die Schläfen und zog die Augenbrauen zusammen, als würde er Kopfschmerzen bekommen. „Du bist kindisch", sagte er.

„Verschwinde."

„Echt tolles Argument", schnaubte Grant. „Komm, was ist mit dem schlauen Typ, in den ich so verknallt war? Rede, in deinen schicken Worten."

„Schau, du wolltest, dass ich Mary anrufe und das hab ich getan. Es hat schlecht geendet, was ich schon vorher wusste und das war's jetzt. Lass mich einfach in Ruhe, ok?"

„Ja, ich kann mir vorstellen, warum es so schlecht geendet ist. Und um das zu wissen, muss ich kein verdammter Magier sein."

„Zauberer."

„Trottel. Laut deinen Erzählungen ist sie doch so nett. Und sie kennt dich. Ich dachte, sie wäre einfach jemand, mit dem man darüber reden—"

„Ja, sie will aber genauso wenig darüber reden wie ich", fauchte Remus. „Sie hat mir gesagt, ich soll mit dir reden."

„Hat sie?", Grant blinzelte.

Remus fühlte sich besonders grausam: „Naja, sie weiß natürlich nicht, wer du bist. Einfach der, mit dem ich gerade was am Laufen habe."

„Alles klar." Grant versuchte offensichtlich, diese Kränkung zu ignorieren. „Dann schieß los."

„Was?"

„Es ist Sonntag, ich hab nichts zu tun. Lass uns reden."

„Nein."

„Remus. So kann es nicht weitergehen", sagte Grant. „Ich liebe dich, wirklich, aber das wird mir alles zu—"

Scheiße. In Remus' Kopf schrillten die Alarmglocken.

Es war, als würde jemand das Licht an- und ausdrehen, die Wände schienen näher zu kommen und die ganze Luft wurde aus dem Raum gesaugt. Ihm war schwindlig, er fühlte sich als würde er ertrinken und erblinden. Er schmeckte irgendetwas Komisches in seinem Mund und dachte, dass er sich vielleicht übergeben müsste, außer dass er nicht genug Luft bekam, um würgen zu können, also schnappte er nur weiter nach Luft und fiel nach vorne.

„Hey, hey, hey!", Grants Stimme drang durch den Nebel vor, wie ein Echo und weit weg. „Remus? Remus, kannst du atmen? Einatmen auf Eins, ausatmen auf Zwei, ok? Eins..."

Remus fühlte Schweiß seinen Rücken hinabrinnen, sein Herzschlag übersteuerte fast, aber er atmete ein, so viel er konnte. „Zwei...", sagte Grant. Er streichelte ganz langsam seinen Rücken. Remus atmete lang und zitternd aus. „So ist es gut", sagte Grant, seine Stimme nun lauter, „So ist es gut, Remus, gut gemacht. Und noch einmal, eins... zwei..."

Sie mussten fast zwei ganze Minuten dort gesessen und zusammen geatmet haben. Irgendwann fühlte sich Remus wieder halbwegs normal. Außer, dass er sich echt nach einem Drink sehnte.

„Siehst du", sagte Grant mit dieser Stimme, die er Remus Meinung nach sicher auch für die Kinder verwendete, mit denen er arbeitete. „Das ist der Grund, weshalb du mit mir reden musst. So etwas wollen wir doch nicht noch einmal erleben, oder?"

Remus schüttelte den Kopf, brachte aber kein Wort heraus.

„Es tut mir leid, was ich gesagt habe", fuhr Grant fort. „Ich habe es nicht so gemeint. Es gibt kein Aber , ok? Ich liebe dich und du wirst mich nicht so einfach los."

Remus nickte, den Kopf in den Händen, Augen fest geschlossen. Er musste die Grippe kriegen oder so; einem wurde doch nicht einfach schwindlig vom nicht-Reden . Aber... aber Grant hatte etwas gesagt. ‚So kann es nicht weitergehen.' Es hatte so eine Angst in ihm ausgelöst, so eine Furcht, dass dies vielleicht möglich war.

„Was, wenn du mir nur eine Sache erzählst?", versuchte es Grant, „eine Sache, sodass ich es verstehe?"

"Was zum Beispiel?", hustete Remus.

„Naja..." Er konnte Grants Gehirn praktisch arbeiten hören. Hatte er eine Liste voll Dinge, die er aus Remus herausquetschen wollte, alle gespeichert für nur diesen Moment? War das irgendein psychoanalytischer Bullshit den Grant bei einem Kurs aufgeschnappt hatte?

„Du hast mir nie erzählt, was mit Sirius passiert ist. Ich weiß, dass er nicht tot ist. Hat er... dich verlassen?"

"Ja, auf eine Weise schon", grunzte Remus. Gott, es schmerzte so sehr, wenn jemand anders diesen Namen sagte. Ihm wurde wieder schwindlig.

„Was meinst du?"

„Er ist im Gefängnis", sagte Remus. Dann atmete er wieder ein und zwang den Rest aus sich heraus. „Er ist im Gefängnis, weil er sie umgebracht hat und ich war nicht da, um ihn aufzuhalten."

„Heilige Scheiße."

„Mm." Remus bereitete sich auf weitere Fragen vor. Aber es kamen keine. Grant schlang nur einen Arm um seine Schulter und drückte ihn: „Es war nicht deine Schuld."

„Das weißt du nicht", antwortete Remus und sah noch immer auf den Boden. „Du weißt nicht, wie dumm ich war. Ich habe alle Anzeichen übersehen. Ich wusste , dass etwas faul war, aber ich dachte... ich dachte es ging nur um mich. Ich dachte, er wollte sich trennen. Ich war so selbstsüchtig, ich habe nicht eine Sekunde lang gedacht, dass er... dass er so etwas..." Er weinte jetzt. Blöder Grant.

„Es war seine Schuld, dich zu hintergehen, nicht deine Schuld, ihm zu vertrauen." Grant umarmte ihn noch immer. Remus ließ es zu, weil es sich gut anfühlte, wie ein Durchbruch.

Aber Grant konnte alles sagen, was er wollte – Mary hatte auch so etwas ähnliches gesagt, ein oder zwei Mal über die Jahre. Aber das machte alles nicht besser. Die Toten waren noch immer tot und Remus war nicht da gewesen, um irgendeinen Teil davon zu verhindern. Auch wenn er da gewesen wäre, in dieser Halloweennacht...so wie er damals gewesen war, hätte er sich wahrscheinlich auch von Sirius töten lassen, anstatt zu versuchen, gegen ihn zu kämpfen.

Damals schien aus Liebe zu sterben das einzig Richtige zu sein. Aber jetzt war er älter und er kannte die Wahrheit. Nie wieder. Niemals.

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Das Lied am Anfang ist ‚Accident Waiting to Happen' von 'Billy Bragg'.

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