Chapter 21: Der Krieg: Triage
Police and thieves in the streets (oh yeah)
Scaring the nation with their guns and ammunition,
Police and thieves in the street (oh yeah)
Fighting the nation with their guns and ammunition.
From genesis to revelation,
The next generation will be, hear me
From genesis to revelation,
The next generation will be, hear me,
And all the crowd come in, day by day
And no one stops it in anyway
All the peacemaker, turn war officer
Hear what I say.
Während Mary und Remus auf der gemütlichen Couch in der kleinen Wohnung in Soho saßen, die Vorhänge vor den dunklen Fenstern zugezogen, Feuer im Kamin, waren Sirius, Lily und James in Lebensgefahr.
In diesen Tagen war das ein normaler Freitagabend. Mittlerweile hatten alle eine fatalistische Lebenseinstellung und Galgenhumor entwickelt. „Bis später", würde Sirius sagen, wenn er das Haus verließ, „wenn ich es überlebe."
„Wir treffen uns zuhause!", würde James zu Lily sagen. „Wenn das Haus noch steht!"
Es half allen, die Zeit zu überstehen – wenn man die schlimmsten Dinge sagte, dann würde es immerhin nicht so wehtun, oder? Der Gedanke folterte Remus eine lange Zeit, nachdem der Krieg vorüber war.
Sie sollten eigentlich nur auf einer Routine-Patrouille sein – in der Winkelgasse, was Remus beruhigte, da sie in der Nähe war. Sie waren zu dritt und würden sich bei einem älteren Mitglied des Ordens melden, am Anfang und wenn sie fertig waren, also sollte alles wie immer sein. Mary war schon dabei, sich von Remus zu verabschieden und nach Hause zu gehen – da war ein Hämmern an der Tür.
Sie erschraken beide und Mary machte ein eigenartiges, verängstigtes Geräusch. Dann öffnete sich die Tür und sie standen beide auf, Zauberstäbe erhoben, Remus verdeckte Mary so gut er konnte.
„Hilfe!", sagte eine dumpfe Stimme und Sirius und Lily drückten sich durch die Tür in die Wohnung, zwischen ihnen war James, schlaff und zusammengesackt, je einen Arm um ihre Schultern gelegt.
„Oh Gott!" Remus sprang nach vorne, um zu helfen, und zusammen schafften sie es, ihn auf die Couch zu legen. „Was ist passiert?!"
„Remus", sagte Mary erstickt, ihr Zauberstab noch immer erhoben, mit zitternder Hand. „Die Fragen..."
„Stimmt, fuck, oh, äh..." Seine Gedanken rasten, er konnte nicht aufhören, James' Gesicht anzustarren, blass und wächsern, glänzend vor Schweiß. Er sah Lily an. „Was hast...äh...wer...?"
„Lily, wer war dein erster Kuss?", sprang Mary schnell ein.
„Dirk Cresswell", sagte Lily sofort. Sirius und Remus sahen sie beide entsetzt an, aber es war keine Zeit, um sich darüber aufzuregen.
„Sirius", sagte Mary und hielt ihren Zauberstab in seine Richtung, „die gleiche Frage."
„Ich weiß es nicht!", sagte Sirius außer sich und schob James' Roben zur Seite – da war kein Blut, aber James' Augen waren geschlossen und seine Lider dunkellila. „Geht und holt McKinnon!"
„Was heißt das, du weißt es nicht?!", fuhr Mary ihn an. „Beantworte die verdammte Frage, Black!"
„Ich kann nicht, ich weiß es wirklich nicht! Es war irgendein Muggelmädchen im Kino! Moony, sag's ihr!"
„Er sagt die Wahrheit", sagte Remus mit trockener Kehle. „Wir haben uns deswegen gestritten. Ich habe ihn geschlagen."
„Ich hab dich zurückgeschlagen", murmelte Sirius und scannte James mit seinem Zauberstab. „Holt Marlene, bitte!"
„Ich mach das", sagte Mary und verschwand schnell aus dem Raum. Die Tür schlug zu und man hörte ein *KNACK* als sie vom Treppenabsatz apparierte.
Lily kam aus dem Bad gerannt und hielt ein feuchtes Handtuch umklammert. Sie kniete sich neben James und presste es gegen seine Stirn,
„Wage es nicht, Potter", flüsterte sie fieberhaft in sein Ohr. „Wage es ja nicht..."
„Was ist passiert?" Remus packte Sirius' Schultern. „Ein Angriff?"
„Ja", nickte Sirius, verschwitzt und zitternd. Remus wollte, dass er sich setzte, aber er wusste, dass es nichts bringen würde, ihm das zu sagen. „Hinterhalt. Sechs Todesser. Irgendjemand muss gewusst haben, dass wir dort sind, irgendjemand muss es weitererzählt haben..."
„Sirius!", kreischte Lily. „Schau!"
Sie hatte James' Hemd gelockert und lange, grüne Streifen entdeckt, die sich wie Äste unter seiner Haut ausbreiteten. Sein Atem ging seicht.
„Oh fuck." Sirius klappte zusammen, fiel neben Lily auf die Knie. „Hast du gehört, welcher Fluch es war?"
Lily schüttelte den Kopf, mit tränenverschmiertem Gesicht – James' Atem wurde schwerfällig, er kratzte in seiner Kehle, und er war schlaff wie eine Stoffpuppe.
Remus' Herz begann in seiner Brust zu hämmern, seine Sicht verschwamm und seine Knie wurden weich. Nicht James! Er war der beste von ihnen. Er war der, der es schaffen musste, komme, was wolle. Wie könnte je eine Welt ohne James Potter existieren? Man könnte sich genauso gut eine Welt ohne Herzlichkeit, ohne Lachen oder Unfug vorstellen.
„Feuerwhisky", sagte Remus plötzlich, „ich habe noch eine Flasche irgendwo."
„Nicht jetzt, Moony!", schnappte Sirius, sein Gesicht rau wie das eines Dämons. Remus ruderte zurück, verletzt.
„Ich meinte für Prongs! Hilft vielleicht dem Schock."
„Versuche es!", heulte Lily und hob das Tuch auf James' Stirn auf, um seine Haut zu fühlen. Remus konnte aus einem Meter Entfernung erkennen, dass er Fieber hatte. „Versuch irgendwas!"
Remus rannte, und während er in der Küche nach einem Holzkochlöffel suchte (er hatte gehört, dass Metall nicht gut war, wenn jemand ohnmächtig war – es könnte ihre Zähne verletzen. James hatte keine Anfälle, aber er wollte auf Nummer sicher gehen) kam Mary mit Marlene zurück. Die gesamte Atmosphäre veränderte sich.
„Aus dem Weg, bitte!", erklang Marlenes kristallklare Stimme, ihre hausverständliche Autorität brachte sofort Ordnung in die Sache.
Erleichtert kam Remus zurück, den Feuerwhisky in der Hand. Lily weinte noch stärker und stand hinter Marlene, um sie ihre Arbeit machen zu lassen. Sirius hatte seine Arme um sie gelegt und seine Augen verließen nie James' Gesicht, das sich langsam in einem tödlichen Grauton färbte.
„Marls", sagte Sirius drängend, „bitte...bitte..."
„Ich tu mein Bestes, Black!", bellte Marlene und drehte sich um, um ihre Tasche zu öffnen. Remus erkannte den Ausdruck von Angst auf ihrem Gesicht, das Schimmern von Tränen in ihren Augen. Das war schlecht.
Es war so, als ob alle ihren Atem anhalten würden. Mary hatte noch immer ihren Mantel an und hielt sich an der Tür fest.
„Kann ich noch jemanden holen?", fragte sie mit heiserer Stimme. „Sag es mir, ich gehe überallhin."
„Ich weiß nicht", sagte Marlene zitternd. „Es ist in St. Mungos niemand sicher, und ich weiß nicht, ob jemand anders im Orden... Emmeline, vielleicht, aber sie ist irgendwo in Ungarn..."
„Du schaffst es doch, oder Marls?", sagte Lily verzweifelt. „Du kannst ihn doch heilen?"
„Ich weiß es nicht, ich... welcher Fluch war es?"
„Wir wissen es nicht", sagte Sirius, „er war wortlos."
„Was ist mit einem Bezoar?", fragte Mary.
„Der hilft nur bei Vergiftungen", schoss Sirius zurück. „Er wurde verflucht."
„Ja, aber ist es nicht einen Versuch wert?"
„Ich habe sowieso keinen!" Marlene entfuhr ein Schluchzen. Sie weinte jetzt wirklich, ihre Hände schwebten über James' Körper, zitternd.
Sein Atem wurde langsamer und langsamer, Remus konnte sein Herz noch schlagen hören, aber es wurde schwächer; nur langsames, zähes Klopfen. Sie musste etwas tun.
„Könnt ihr den Fluch beschreiben?", fragte er, sein Gehirn auf Hochtouren.
„Er war wortlos!", wiederholte Sirius ungeduldig.
„Ja, aber könnt ihr ihn beschreiben?", beharrte Remus streng. „Ein Licht? Eine Farbe? Ein Geruch?"
„Ich bin nicht wie du, Remus, ich kann nicht...", Sirius fuhr sich mit seinen Fingern durch die Haare und runzelte die Stirn,
„Blau", sagte Lily schniefend. „Da war ein blaues Licht, oder Sirius?"
„Ja!" Er nickte und seine Miene hellte sich auf. „Es war blau, und irgendwie... zackig? Kurz, wie ein Pfeil."
„Ja", Lily wischte sich über die Augen und sah Remus an, als ob er ihr Retter wäre, „es war, als ob Pfeile auf uns geschossen wurden, blaue Pfeile."
„Ok", nickte Remus, so als ob er genau wüsste, was er tat. Er hatte noch nie von so einem Fluch gehört. „Ok, also...blau...äh..."
„Remus!", rief Mary. „Blau, sind das nicht Explosionszauber?"
„Ja", fuhr Remus eifrig fort, dann runzelte er die Stirn, „aber er ist nicht..." Er sah auf James hinunter. Er war komplett intakt – nur unheimlich schwach.
„Vielleicht haben sie ihn mit etwas kombiniert?", sagte Lily und richtete sich auf, verschränkte die Arme vor ihrem Körper und setzte ihr Kriegsgesicht auf. „Magische Alchemie, ihr macht das doch ständig."
„Oder es war ein Fehler", sagte Sirius und lehnte sich herüber, seine Augen fokussierten sich, „das passiert auch ständig."
„Ja", stimmte Remus zu, „Der Todesser wollte vielleicht einfach nur so viel Kraft wie möglich nutzen, das kann manchmal explosiv wirken...oh! Habt ihr Schildzauber benutzt?"
„Haben wir", nickte Lily, die Linien auf ihrer Stirn vertieften sich, „aber James – seiner war gerade ausgesetzt, nur für den Bruchteil einer Sekunde, er hat versucht zu...", sie sah zu Boden.
„Er hat versucht, mich zu beschützen", sagte Sirius sehr leise. „Das Letzte, das er getan hatte, war, diesen Crouch Typen zu entwaffnen, er wollte mich mit einem Unverzeihlichen Fluch treffen."
Remus blinzelte geschockt und zwang das Gefühl dann zur Seite, so weit es nur ging, weil sie sich jetzt um James kümmern mussten.
„Ok", schluckte er. „Ok, also was ist, wenn derjenige, der James getroffen hat, einfach ein wenig langsam war? Er wollte durch den Schildzauber, genau in dem Moment, als es weg war."
„Das ergibt Sinn", sagte Lily, ihr Gesicht glänzend mit Tränen und Schweiß und Hoffnung, „Das erklärt die kurzen Stöße!"
„Ok, großartig!" Remus sah auf Marlene hinunter, die ihn mit Augen so groß wie Teeuntersetzer anstarrte.
„Was soll ich tun, Remus?", sagte sie, ihre Stimme sehr klein – so als ob sie zurück in der Bibliothek in Hogwarts wären und sie ein Verwandlungsprinzip nicht verstand.
„Ich... wie würde der Zauber ihn dann treffen?", fragte Remus aufgewühlt – er wusste nicht, was zu tun war! Sie war diejenige mit zwei Jahren Heilerausbildung! „Was würde es verursachen? Denk nach!"
„Ich versuche es!", sagte Marlene, noch immer zitternd.
Remus wollte sie an den Schultern packen und sie wirklich durchschütteln – sie musste sich zusammenreißen! Das war James! Er hatte eine Familie, ein Baby, und Sirius brauchte ihn, und Remus brauchte ihn, sie alle taten das! Marlene starrte sie nur weiter an, wie eingefroren.
„Marls", Mary ging schnell auf sie zu und hockte sich zu ihrer Freundin. Sie nahm Marlene an den Schultern – aber sie schüttelte die nicht. Sie umarmte sie und streichelte ihr Haar. „Meine Liebe", flüsterte sie in den stillen Raum hinein, „du schaffst das. Du bist die cleverste Person, die ich kenne. Wenn jemand weiß, was zu tun ist, dann du. Ok?"
Marlene schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein. Sie öffnete sie wieder und nickte,
„Richtig", sagte sie und drehte sich zurück zu James. „Es muss stark gewesen sein, genau in die Brust... es muss... ja! Ja, das ergibt Sinn!"
Sie begann, in sich hinein zu murmeln und bewegte dann ihren Zauberstab, ein warmes, zartes, violettes Glimmern strömte aus der Spitze und floss über James' liegenden Körper, wo es langsam hineinsank, wie Schaum.
Sie hielten alle wieder den Atem an, während Marlene arbeitete. Sirius hielt Lilys Hand und Remus konnte sehen, wie ihre Knöchel weiß hervortraten, weil sie seine so fest zurückdrückte. Mary blieb an Marlenes Seite und kniete auf dem Teppich neben der Couch, ihr Kopf geneigt, als ob sie beten würde.
Remus umklammerte einfach seine Whiskyflasche und fühlte sich, als ob die Welt unter ihm zusammenbrechen würde. Er konnte nichts tun, außer zuzuschauen und zu warten, Marlenes konstantem Murmeln zuzuhören und nicht in Ohnmacht zu fallen.
Die Magie, die sie nutzte, hatte einen süßen, frischen Duft, wie frisch gemähtes Gras oder sprießende Blätter. Der Geruch von Frühling, von Regeneration. Das war ein gutes Zeichen, dachte Remus. Er wünschte, dass er mehr von den Werwölfen gelernt hätte – ihre Heilungstechniken waren einwandfrei gewesen. Aber vielleicht funktionierten sie auch nur bei Werwölfen?
James' Atem wurde gleichmäßiger, sein Herz schlug etwas stärker. Rauschen – Rauschen – Rauschen – Remus konnte schon hören, wie sein Blut schneller gepumpt wurde.
„Es funktioniert", sagte er und trat einen Schritt näher, um besser zuhören zu können. „Du schaffst es, Marlene!"
„Oh, danke", sagte Lily und bedeckte ihre Augen mit ihren Händen. „Danke, danke..."
Marlene hörte auf zu murmeln und fühlte nach James' Puls. Sie seufzte erleichtert und nickte.
„Stabil", sagte sie. Dann sah sie auf, „da kannst du ihm gleich etwas Whisky geben, Remus."
Nachdem sie diesen eingeflößt hatten, gab Marlene James einen stärkenden Trank. Er bekam wieder etwas mehr Farbe und seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Sie waren außer Gefahr. Trotzdem wollte Marlene nicht, dass sie ihn verlegten, nicht, bis er wieder zu sich kam.
„Er kann hierbleiben", sagte Remus. „Natürlich kann er das. Es ist sicher, oder Padfoot?"
Sirius sah Remus durch den Raum an. Er dachte nach, Remus wusste es – er trug sein fragestellendes Gesicht. Aus irgendeinem Grund besorgte dies Remus. „Padfoot?"
„Ja...", sagte Sirius langsam. „Aber wir haben auch gedacht, die Winkelgasse ist sicher genug."
„Aber er ist jetzt hier", sagte Lily und stand von James' Seite auf. „Er bleibt hier. Ich muss nach Hause – Pete passt auf Harry auf, er muss sich schon solche Sorgen machen! Ich bin bald zurück..."
„Jemand muss Dumbledore holen", sagte Sirius abrupt.
„Wofür?", fragte Mary.
„Nur... er sollte wissen, dass wir attackiert wurden. Er sollte wissen, dass jemand den Todesser gesagt hat, wo wir sind."
„Sirius!" Mary starrte ihn mit offenem Mund an. „Willst du damit sagen... jemand im Orden?!"
Sirius nickte. Er sah Remus nicht wieder an.
„Ich gehe!", bot Remus an.
„Nein!", sagte Sirius. „Du kannst nicht, du... du musst hierbleiben. Es ist nicht sicher für Werwölfe."
„Es scheint für niemanden mehr sicher zu sein!", erwiderte Marlene, stand auf und wischte sich über die Stirn. „Geh du, Sirius, wenn du es so wichtig findest. Remus, Mary und ich können bleiben und uns um James kümmern."
Sirius sah James an, dann Remus – nicht aber in sein Gesicht, nur in seine Richtung.
„Ok", sagte er. „Ich bin schnell wieder zurück." Dann war er aus der Tür.
Die drei Frauen sahen Remus unbeholfen an. Lily kam auf ihn zu und drückte seine Schulter, dann sagte sie sanft: „Er ist nur aufgebracht, mein Lieber. Er gibt sich selbst die Schuld für das, was passiert ist – James hat versucht, ihn zu retten, als er getroffen wurde. Nimm es nicht persönlich, hm?"
„Ich weiß", Remus hob sein Kinn und schob all diese bitteren, verdorbenen Emotionen beiseite. „Es ist ok. Wir sind alle geschockt. Es ist ok."
„Ich muss gehen", sagte Lily wieder. „Harry."
„Ich komme mit dir", sagte Mary. „Wir sollten überall zu zweit hingehen. Das würde Moody sagen."
Sie verschwanden beide und Remus versuchte, nicht darüber nachzudenken, dass Sirius ganz alleine in die Nacht verschwunden war.
Marlene hatte sich wieder gesammelt und wuselte herum, um es James gemütlich zu machen.
„Ich hätte Lily sagen sollen, dass sie einen Pyjama mitnehmen soll... vielleicht macht sie das ja sowieso", sagte sie. „Hast du ein Kissen und ein paar Decken für ihn, Remus?"
„Ja, sicher", nickte Remus und eilte ins Schlafzimmer, aus dem er mit fünf Decken und zwei Kissen wieder zurückkam (das waren die einzigen Kissen, die sie hatten, er hatte sie einfach vom Bett genommen).
Marlene überprüfte James' Puls wieder, als er zurückkehrte.
„Geht es ihm gut?!"
„Ja", nickte Marlene, „noch immer stabil, ich habe nur nachgesehen..."
Sie richteten rund um ihn auf der Couch ein Bett her. Remus zog ihm seine Schuhe aus, aber sie entschieden, zu warten, bis Lily wiederkam, um ihn ganz umzuziehen. Er sah aus, als würde er schlafen. Remus lächelte.
„Ich habe James noch nie so lange still erlebt", kommentierte er, in der Hoffnung, die Laune etwas zu heben.
„Ha", sagte Marlene, dann brach sie wieder in Tränen aus.
„Hey, hey, hey!" Remus zog sie zu sich. „Es ist jetzt vorbei! Wein bitte nicht..."
„Es tut – mir – so leid – ich – habe nur – solche – Angst", schluchzte Marlene nach jedem Atemzug. „Ich – habe alle – enttäuscht!"
„Nein, hast du nicht!" Remus fühlte sich schrecklich schuldig, dass er sie so angeschrien hatte. „Du warst hervorragend!"
„Nur – weil – ihr – geholfen habt..."
„Natürlich", er küsste ihren Haaransatz, „dafür sind Freunde doch da."
* * *
Lily und Mary waren als erstes zurück. Lily hatte Harry im Arm – der schlief, zum Glück. Sie war James sofort wieder zur Seite.
„Ich habe ein paar von Effies Tränken mitgebracht", sagte sie gehetzt. „Sieh sie dir an, Marlene, vielleicht ist etwas Nützliches dabei..."
„Ich will ihn nicht zu sehr zudröhnen", sagte Marlene vorsichtig. „Ruhe und Beobachtung sind jetzt am besten, ich verspreche es." Sie hatte ihr Gesicht gewaschen und einen Schluck Whisky getrunken und war jetzt bedeutend ruhiger.
„Habt ihr Wormtail gesehen?", fragte Remus.
„Ja", sagte Mary und nahm Lily Harry ab, sodass sie sich auf James konzentrieren konnte. „Er war total aufgebracht – er wollte gehen und nach seiner Mutter sehen. Verständlich."
„Natürlich", stimmte Remus zu. Er würde sich auch um seine Mutter sorgen, hätte er eine.
Er machte eine starke Kanne Tee und gab jedem eine Tasse, aber niemand trank etwas. Marlene und Lily waren über James gebeugt, zogen ihn um und betteten ihn ein, schüttelten sein Kissen auf, während Mary Harry langsam in ihrem Arm wiegte. Remus beobachtete die drei – wie selige Mädchen vor einem Kirchenaltar – und fühlte sich komplett nutzlos.
„Können wir ihn ins Bett verlegen?", fragte er, genervt, dass er erst jetzt daran gedacht hatte. „Dann kannst du neben ihm schlafen, Lily."
„Jetzt lieber nicht", riet Marlene.
„Ok, dann richte ich euch hier ein Bett her..." Er versuchte, sich an ein paar Verwandlungszauber zu erinnern – aber Möbel heraufzubeschwören war normalerweise etwas, in dem Sirius besser war.
„Keine Umstände, Remus, ich schlafe sowieso nicht", lächelte Lily müde.
„Ich glaube, niemand von uns wird das", sagte Mary. „Ich habe Mum angerufen. Ist es ok, wenn ich auch hierbleibe?"
„Natürlich", nickte er. Und natürlich würde Marlene nirgendwohin gehen, solange sie nicht sicher war, dass sich James wieder vollkommen erholen würde.
Am Ende einigten sie sich darauf, in Schichten zu schlafen und sich immer zu zweit ins Bett zu legen. Niemand von ihnen wollte natürlich beginnen und sie bereiteten sich auf eine sehr lange Nacht vor. Remus lehnte sich gegen den Kamin und hörte James' Herzschlag am anderen Ende des Raums zu. Er stellte sich vor, wie sich sein Freund plötzlich aufsetzte und sie alle angrinste. Alles klar, Leute? Scheiße, wer ist denn hier gestorben?!
Schließlich kam Sirius mit Dumbledore zurück und all die Ruhe, die sie zurückerobert hatten, löste sich auf.
„Ich muss alles wissen", sagte der alte Direktor mit ernstem Gesicht, Augen leuchtend wie die blaue Mitte einer Flamme.
Sirius und Lily begannen zu reden. Sie erklärten, dass alles Routine gewesen war – standardisiert, sogar langweilig. Sie waren durch die Winkelgasse und Nokturngasse gegangen und hatten alles absolut sicher und ruhig vorgefunden.
Dann waren sie durch den Ausgang des Tropfenden Kessels verschwunden und hatten beschlossen, zum Checkpoint zu Fuß zu gehen, weil es ein angenehmer Abend und der Weg nicht zu weit war- Sie sollten Dorcas Meadowes in einem Muggelcafe in der Tottenham Court Road treffen – aber sie waren überfallen worden, bevor sie es erreicht hatten.
„Es ist unmöglich, dass Ihnen jemand gefolgt ist?", fragte Dumbledore und sah sie beide an. Sie schüttelten ihre Köpfe.
„Wir haben besonders gut aufgepasst", sagte Lily, „sie waren nicht hinter uns, sie kamen uns zuvor – sie haben auf uns gewartet."
„Shit, irgendjemand muss Dorcas Bescheid sagen...", sagte Sirius plötzlich. „Nachdem James... wir mussten schnell weg, es war keine Zeit dafür."
„Es hätte keinen Unterschied gemacht", Dumbledore winkte ab. „Dorcas Meadowes ist tot."
Der Raum wurde still. Harry wachte auf und begann zu weinen. Lily nahm ihn sofort Mary ab und hielt ihren Sohn an ihre Brust gedrückt.
Sirius war der erste, der sprach.
„Ich habe recht, oder?" Er sah Dumbledore direkt ins Gesicht. „Es gibt einen Spion im Orden."
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Lied am Anfang ist Police & Thieves von The Clash.
Warnung: Die nächsten zwei Kapitel behandeln den Zeitraum Juni bis November 1981.
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