Chapter 76: Siebtes Jahr: Das Finale
Warnung für etwas Mobbing und Kraftausdrücke im ganzen Kapitel-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Arseholes, bastards, fucking cunts and pricks
Aerosole the bricks
A lawless brat from a council flat, oh oh
A little bit of this, and a little bit of that, oh oh.
Dirty tricks.
From the Mile End Road
To the matchstick Becontree
Pulling strokes and taking liberties...
Oh Scheiße. Oh verdammter Mist. Wie um alles in der Welt war das passiert?! Wie hatte er es so weit kommen lassen?! Remus' Mund war trocken, seine Handflächen feucht und je weniger über sein Inneres gesprochen wurde, desto besser. Er wünschte, er hätte Sirius in der Nähe oder sogar James, um ihm zu helfen, sich zu beruhigen. Aber niemand konnte ihm jetzt helfen. Er war auf sich allein gestellt.
McGonagall drehte sich zu ihm um: „Bereit, Mr. Lupin?"
Er schluckte schwer und nickte. Zeit, in den sauren Apfel zu beißen.
Verdammt nochmal. Das war alles Christophers Schuld.
* * *
Der ganze Schlamassel hatte vor vier Tagen begonnen. Die Rumtreiber waren in der Bibliothek und lernten für ihre allerletzte Prüfung: Arithmantik. Nun, Peter hatte Arithmantik nicht belegt, aber er war trotzdem dabei; angeblich zur moralischen Unterstützung, aber hauptsächlich zur Nahrungsversorgung. Er war besonders für Remus ein Glücksfall gewesen, weil er stündlich in die Küche ging und mit Kesselkuchen, Pasteten, Specksandwiches und Marmeladentörtchen zurückkam.
„Es ist halb zwölf", gähnte Sirius. „Kommt schon, ich glaube nicht, dass mein Gehirn heute Nacht noch mehr Wissen aufnehmen kann."
„Ich hätte nicht gedacht, dass dein Gehirn jemals irgendetwas aufgenommen– au!" James zuckte zusammen, als Sirius ihn unter dem Tisch trat.
„Kommt schon", wiederholte er, „es ist sowieso bald Ausgangssperre."
„Wir sind mit dem Schulsprecher unterwegs, ich glaube nicht, dass die Ausgangssperre da noch wichtig ist", antwortete Remus und kritzelte so schnell, wie es seine Feder zuließ.
Aber James hatte Sirius' Gähnen bemerkt. Er nahm seine Brille ab, rieb sich die Augen und lehnte sich vom Schreibtisch weg.
„Nee, Padfoot hat recht – wir sind schon seit Stunden hier. Lasst uns aufhören und morgen eine Auffrischungssitzung machen?"
Peter sah Remus hoffnungsvoll an, eindeutig zu Tode gelangweilt. Remus sah sie alle stirnrunzelnd an.
„Ihr könnt gehen, wenn ihr wollt, aber ich werde mich selbst in den Hintern treten, wenn ich Zeit verschwende – es ist unsere letzte Prüfung!"
„Du verschwendest wohl kaum Zeit", sagte Sirius. „Du warst dieses Semester so oft in der Bibliothek, dass sie erwägen, dir zu Ehren eine Gedenktafel anzubringen."
„Es ist notwendig", sagte Remus. „Ich will Snape schlagen."
„Und das wirst du", beruhigte Sirius. „Komm schon, du bekommst noch dunkle Ringe unter deinen Augen."
„Oh nein", seufzte Remus sarkastisch und packte seine Papiere weg. „Mein unglaublich gutes Aussehen, ruiniert..."
„Halt die Klappe, du schöner Idiot." Sirius stieß ihn leicht mit dem Ellbogen an.
Sie sammelten den Rest ihrer Bücher ein, entfernten die Krümel, so gut sie konnten, und gingen zum Ausgang der Bibliothek. Es lernten immer noch viele Schüler, alle in unterschiedlich akuten Notlagen.
„Ich kann es kaum erwarten, dass alles vorbei ist", flüsterte Peter. „Stellt euch mal vor! Keine Hausaufgaben mehr, für immer!"
Remus musste betroffen ausgesehen haben, denn Sirius bellte vor Lachen und legte einen Arm um seine Schultern (das war eine brüderliche Geste, entschied Remus, also erlaubte er es in der Öffentlichkeit).
„Du wirst immer noch Abgabetermine haben", sinnierte James und gähnte erneut, als sie die schwach beleuchteten Korridore des Schlosses betraten. „Wenn du im Ministerium arbeiten willst. Dad beschwert sich die ganze Zeit darüber."
„Ich bezweifle, dass ich jemals so wichtig sein werde wie dein Dad", antwortete Peter und schob seine Hände in die Hosentaschen.
„Wie laufen die Bewerbungen überhaupt?", fragte James ihn.
„Oh. Alles gut. Mum sagt, mein Stiefvater könnte vielleicht ein gutes Wort einlegen... du weißt schon, falls ich von nirgendwo etwas höre."
„Es wird nicht wegen dir sein, Wormyl", sagte James. „Sie machen überall Kürzungen – wegen des Krieges. Die Dinge sind überall hart."
„Nicht für Quidditchspieler", murmelte Peter.
Sirius schüttelte missbilligend den Kopf, sagte aber nichts.
„Ich werde kein Quidditchspieler", sagte James leichthin. „Nicht bis der Krieg gewonnen ist."
Das Unausgesprochene hier, dachte Remus, war die Tatsache, dass James eigentlich keinen Job brauchte, Krieg oder kein Krieg, Talent oder kein Talent. Dasselbe galt für Sirius, der so reich war, dass er nie über Geld sprach. Obwohl er seine Bitterkeit nicht begrüßte, sympathisierte Remus mit Peter; die Pettigrews gehörten fest zur Mittelschicht und obwohl er immer ein angenehmes Leben führen würde, wurde von ihm erwartet, dass er so schnell wie möglich anfangen würde, Geld zu verdienen. Wohingegen Remus selbst an einem guten Tag kaum zur Arbeiterklasse gehörte—
Er wurde von einem seltsamen Geräusch vor ihm aus seinen Gedanken gerissen und hielt inne. Die anderen blieben auch stehen.
„Was ist los?", fragte Sirius. „Etwas vergessen?"
Remus schüttelte den Kopf und lauschte. Er flüsterte seinen Freunden zu: „Da ist jemand um die Ecke." Er konnte sie atmen hören, aber sie bewegten sich nicht – weder kamen noch gingen sie, was angesichts der Nachtzeit äußerst verdächtig war.
„Filch?", flüsterte James.
Remus schüttelte den Kopf.
„Ich glaube, es ist...", er ging voran, bog um die Ecke, „Chris!"
„Oh, hallo... ähm... Remus?" Christopher lächelte ihn benommen an.
Er tat nichts. Er stand einfach nur da, lehnte an der Wand und starrte ins Leere.
„Geht es dir gut?"
„Oh ja", der Jüngere nickte wieder nachdrücklich, „sehr gut, danke. Sehr gut. Wirklich sehr gut."
„Ist er... bekifft?" Sirius war bereits an Remus' Seite und musterte Chris mit leicht verhüllter Belustigung.
„Ich glaube nicht..." Remus runzelte die Stirn. Er streckte die Hand aus, berührte Chris' Arm sanft und sprach langsam: „Christopher? Was machst du gerade? Es ist fast Ausgangssperre, bist du patrouillieren?"
„Patrouillieren?" Christopher starrte ihn verständnislos an, bevor er blinzelte, dann wieder nickte und grinste. „Ja! Ja, das muss es sein!"
„Er ist verwirrt", sagte James. „Christopher? Hat dich heute Nacht jemand verzaubert? Oder jemand in deiner Nähe und es ging nach hinten los?"
„Vielleicht hat er es sich selbst angetan", schlug Wormtail vor. „Das habe ich einmal gemacht, erinnerst du dich?"
„Nein, Chris würde nicht versuchen, jemanden zu verwirren." Remus schüttelte den Kopf. „Chris, wen hast du zuletzt gesehen?"
„Hm? Oh äh... warst du es?"
„Nein." Remus legte seine Hände auf Christophers Schultern, begegnete seinem Blick und versuchte, seine Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. „Nein, nicht ich. Konzentrieren. Was hast du gemacht, bevor ich hergekommen bin?"
„War ich auf Patrouille?"
„Nein, ich meine... oh, komm, lass uns zurück zum Turm gehen, hm?" Remus behielt seine Hand auf Christophers Schulter und begann ihn sanft, aber bestimmt den Korridor entlang zu führen, wobei er den anderen ängstliche Blicke zuwarf.
„Sollen wir es jemandem sagen?", fragte Sirius James. „Oder... ich weiß nicht, ihn zu Madam Pomfrey bringen?"
„Ich bin nicht krank!", meldete Christopher sich munter.
James fuhr sich mit den Händen durchs Haar und zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht. Wir werden Lily fragen, sie wird wissen, was zu tun ist."
Lily wusste nicht, was zu tun war. Sie stand mit einer Hand in ihre Hüfte gestemmt und einem skeptischen Gesichtsausdruck da und stellte ihm ein paar Fragen, war aber genauso ratlos wie die anderen. Er saß ziemlich glücklich vor ihr in einem Sessel und lächelte sie an. Das Verhör schien ihm nichts auszumachen, und obwohl er ihnen keine wirklichen Informationen geben konnte, beantwortete er alles mit fröhlicher, ausdrucksloser Höflichkeit. Lily gab auf und schnalzte mit der Zunge.
„Ich meine, er sieht in Ordnung aus... und er scheint nicht aufgebracht zu sein... Christopher? Bist du mit jemandem in einen Streit geraten? Eine Auseinandersetzung?"
„Ich glaube nicht", sagte Christopher nachdenklich, seine Stimme belegt und verträumt. Er gähnte. „Ich denke, ich gehe ins Bett, wenn das für euch in Ordnung ist."
Remus, James und Lily sahen sich alle hilflos an. Dann wandte Lily sich an James:
„Bring ihn hoch, ja? Pass nur auf, dass er sich unterwegs nicht verirrt."
James nickte, froh, handeln zu können und klopfte Christopher auf den Rücken. „Komm schon, Kumpel, bringen wir dich in deinen Schlafsaal..."
Lily, Remus, Sirius und Peter sahen zu, wie sie die Treppe hinauf verschwanden.
„Seltsam", sagte Lily. „Und sonst war niemand da?"
„Nicht, dass ich es gesehen hätte", sagte Remus. „Aber Gott weiß, wie lange er schon dort gestanden hat."
„Nun, er hatte heute Abend Patrouillendienst", sagte sie und zog ihren kleinen ledergebundenen Ordner heraus, um nachzusehen. „Ich sage den Vertrauensschülern aber immer, dass sie zu zweit herumgehen sollen, also hätte er nicht allein sein sollen. Er ist normalerweise so zuverlässig. Ich rede morgen früh mit ihm, vielleicht ist er dann etwas mehr bei Sinnen."
„Sieht nicht so aus, als wäre er zu Schaden gekommen", sagte Peter beiläufig und blätterte durch eine alte Ausgabe von Quidditch Weekly. „Vielleicht war er betrunken oder bekifft oder was auch immer, und er versucht nur, seine Spuren zu verwischen."
Remus war anderer Meinung – das war zu untypisch. Aber andererseits hatte er in letzter Zeit nicht viel von Chris gesehen, sie waren beide so beschäftigt gewesen. Er erinnerte sich, dass er vor einer Weile in Hogsmeade auf ihn gestoßen war – er hatte sich damals auch seltsam verhalten, aber Remus hatte einfach angenommen, dass er sich mit jemanden traf und nicht wollte, dass Remus wusste mit wem. Und wenn jemand die Privatsphäre anderer Menschen respektierte, dann war es Remus.
James kam zurück und sagte, dass es Chris gut gegangen sei, als er in seinem Schlafzimmer war, und sie sprachen den Rest des Abends nicht mehr viel darüber. Es war nur eines dieser magischen Dinge. In einer Schule voller Jugendlicher, die den Umgang mit Magie lernten, war es nicht ganz ungewöhnlich, dass Unfälle passierten.
Das Gespräch wandte sich bald dem bevorstehenden Quidditch-Match zwischen Gryffindor und Slytherin zu; das letzte Spiel des Jahres und das letzte Spiel in der Schulkarriere von James und Sirius. Remus entspannte sich ein wenig und ließ seine drei Freunde sich darüber aufregen. Insgeheim konnte er es kaum erwarten, dass es vorüber war – so sehr es sie alle glücklich machte und so sehr er wollte, dass Gryffindor gewann, es war langweilig, es die ganze Zeit zu hören. Er nahm sein Arithmantikbuch und wandte sich wieder dem Lernen zu, während er es sich im bequemsten Sessel gemütlich machte.
„Moony, komm schon, Schlafenszeit." Sirius weckte ihn eine halbe Stunde später. Verdammt.
Remus blinzelte benommen und blickte auf sein Lehrbuch. Er war kaum über den ersten Absatz hinausgekommen, bevor er eingeschlafen war. Seine Feder war immer noch zwischen seinen Fingern.
„Blödsinn", murmelte er, schloss das Buch und streckte sich.
Sirius kicherte.
„Hab dir doch gesagt, das reicht für einen Tag."
Remus gähnte ihn nur an und stand auf. Der Gemeinschaftsraum war jetzt fast vollständig verlassen, bis auf James und Lily, die sich auf der Couch „Gute Nacht" sagten. Das dauerte normalerweise eine Weile, also ließen die anderen drei Rumtreiber sie alleine und stiegen die Treppe zum Bett hinauf.
* * *
Am nächsten Morgen wurde Remus von Sirius geweckt – oder besser gesagt, der Abwesenheit von Sirius. Er krabbelte gerade aus dem Bett und versuchte, unauffällig zu sein.
„Mmm, bleib..." Remus griff schläfrig nach ihm und versuchte, ihn zurückzuziehen. Seine Hände fuhren über die Haut von Sirius' Oberarmen. Sirius hatte eine fantastische Haut, sie war so glatt und überall makellos, außer auf der Rückseite seiner Beine. Er redete immer wieder davon, Tattoos zu wollen, ein Gedanke, der Remus entsetzte.
„Tut mir leid, Moony", grinste Sirius und entwirrte sich sanft. „Großes Spiel in zwei Tagen, ich muss trainieren."
„Wie spät ist es?"
„Gerade mal fünf."
„Ugh", Remus ließ sich wieder aufs Bett fallen und warf die Decke über seinen Kopf. „Ihr seid verrückt."
„Jawohl", lachte Sirius. „Schlaf weiter, wir sehen uns später."
Er ging vorsichtig und schloss die Vorhänge hinter sich. Remus rollte sich in die warme Mulde, die Sirius' Körper hinterlassen hatte, atmete den Duft seines Kissen ein und schlief wieder ein.
Er wachte gerade noch rechtzeitig auf, um das Frühstück zu sich zu nehmen, und kehrte dann in die Bibliothek zurück, wo er Lily traf, um weiter Arithmantik zu lernen.
„Ich habe Zahlen so satt!", stöhnte Lily und rieb sich die Augen. Sie hatten ein paar Stunden hinter sich und es würde bald Mittagessen geben.
„Ich werde es vermissen", antwortete Remus. „Ich mag die Tabellen, sie sind entspannend."
„Nun, ich bin nur froh, dass es so etwas in Zaubertränke nicht gibt."
„James sagte, du suchst nach einem Job in einer Apotheke?"
„Vielleicht." Lily zuckte mit den Schultern. „So etwas würde ich gerne machen. Vielleicht Recherche für St. Mungos. Slughorn hat angeboten, Empfehlungen für mich zu schreiben. Aber die Dinge werden eine Weile kompliziert sein, denke ich. James ist optimistisch, aber..."
„Ja." Remus nickte. „Wir müssen einfach sehen."
„Sollen wir zum Mittagessen runtergehen?" Sie schloss ihr Buch und strich ihre Haare über die Schulter. „Die Jungs sind bald fertig, dann können wir sie treffen."
Remus' Magen knurrte und er gab nach: „Dann lass uns gehen."
Gerade als sie aufstehen wollten, schwang die Bibliothekstür auf und Madam Pince kreischte: „Nicht rennen!"
„Lily! Remus! Ich brauche eure Hilfe!" Christopher stürmte so schnell auf sie zu, dass seine Beine gegen ihren Schreibtisch schlugen und alle Bücher nach vorne fielen.
„Was ist los?!", fragte Lily mit großen smaragdgrünen Augen.
„Ich kann es nicht erklären, ihr müsst es euch ansehen..."
„Was ansehen?", fragte Remus und ordnete seinen Bücherstapel neu.
„Ich habe... ich habe etwas Dummes getan. Bitte kommt jetzt einfach?", flehte Chris. Sein Gesicht war rot und glänzte vom Laufen, und obwohl er definitiv wacher aussah als am Abend zuvor, war er eindeutig ernsthaft in Aufruhr wegen etwas. Also gingen sie.
Er führte sie zum Zauberkunstkorridor, und den ganzen Weg dorthin schwatzte er weiterhin darüber, dass es ein Unfall gewesen sei und dass er es nicht gewollt habe. Lily versuchte immer wieder, ihn zur Vernunft zu bringen, aber er gab ihnen nicht einmal einen Hinweis.
Schließlich stand er vor der geschlossenen Tür des Zauberkunstklassenzimmers. Professor Flitwick sollte wirklich damit anfangen, es zu verschließen, dachte Remus bei sich, als Christopher sie ansah, bleich und zitternd. Er spielte mit den Ärmeln seines Umhangs und blickte nach unten.
„Okay... bitte keine Panik... es war ein Unfall..."
„Christopher, zeig es uns einfach, ja?!" schnappte Lily und klopfte mit ihrem Fuß auf den Steinboden.
Christopher zuckte bei ihrem autoritativen Ton zusammen, der normalerweise Schülern vorbehalten war, die sich schlecht benahmen, aber er holte tief Luft und drückte die Tür auf, führte sie hinein und schlug sie hinter ihnen zu.
„Was um alles in der Welt...", hauchte Lily, als sie es sahen.
Was vor ihnen stand, war eine riesige, zitternde, blau glitzernde Gallerte. Sie hatte locker die Größe von Flitwicks Schreibtisch und stand einfach in der Mitte des Klassenzimmers, durchscheinend und wackelnd. Remus unterdrückte ein Lachen. In sieben Jahren in Hogwarts war das definitiv eines der lächerlichsten Dinge, die er je gesehen hatte.
Christopher ließ den Kopf hängen. „Er hat mich angegriffen – es war Notwehr!"
Remus hörte auf zu lachen und schaute noch einmal hin. „Das ist ein Mensch?! Chris! Was zum Teufel?!"
„Remus, hör auf zu fluchen." Lily stieß ihn mit dem Ellbogen an. „Christopher, wer ist das?"
„Es ist Roy. Gilderoy."
„Lockhart???"
„Bekomme ich Ärger?" Chris blinzelte sie beide an, seine braunen Augen waren groß und verängstigt.
„Was hast du... wie hast du?!" Lily schnappte nach Luft.
„Es war ein Wabbelbein-Fluch. Ich habe ihn nur ein bisschen erweitert – Remus hat ihn mir beigebracht!"
Lily funkelte Remus an, der seine Hände hochhielt. „James hat ihn mir beigebracht! Und er hatte nie dieses Ergebnis."
„Aber warum hast du das getan, Chris?", fragte Lily, immer noch starrend.
„Er wollte mich wieder verhexen!"
„Warte, was? Das war Lockhart?"
Christopher nickte und schreckte vor Lilys Temperament zurück. Es war ihm peinlich, das konnte Remus sagen. Er sah auf seine Füße.
„Er hat es neulich getan, aber es ging nach hinten los, ich glaube, ich habe versucht, ihm auszuweichen. Vielleicht hat er es schon einmal getan, ich weiß nicht."
„Aber warum?"
„Er war... er war besorgt, dass ich es erzählen würde..."
„Was erzählen?!"
„Er war... wir... er..."
„Christopher, um Himmels willen!", Lily verschränkte wütend ihre Arme. Remus spürte einen Anflug von Mitgefühl, als Chris' Wangen einen tieferen Rotton annahmen.
„Sieh mal, Lily, es spielt jetzt keine Rolle, oder?", sagte er und drehte sich zu ihr um, um zu versuchen, den Fokus von Christopher wegzulenken. „Wir sollten uns zuerst Lockhart ansehen..."
Er war sich nicht sicher, wie er es geschafft hatte, aber am Ende überzeugte er Lily, Madam Pomfrey zu holen, während er und Christopher mit dem gelierten Lockhart warteten.
Als sie weg war, schien Christopher noch ängstlicher zu werden. „Ich werde bestimmt rausgeschmissen!"
„Nein, wirst du nicht." Remus lehnte lässig an der Wand und zog sein Zigarettenetui heraus. Er bot Chris eine an, der den Kopf schüttelte und mit Sorge geplagt an seinen Ärmelbündchen zupfte. „James und Sirius haben schon Schlimmeres getan."
„Ich hatte noch nie Nachsitzen!"
„Ernsthaft?!", Remus hob seine Augenbrauen, als er seine Kippe anzündete. „Nun, es ist nicht so schlimm. Du wirst es überleben. Also... willst du mir sagen, was los ist?"
Christopher sah ihn an, seine Wangen verdunkelten sich wieder.
„Es war nur... wir haben nur..."
„Ich schätze, er ist die Person, die du damals in Hogsmeade getroffen hast?", fragte Remus und versuchte, es einfacher zu machen.
Chris sah wieder auf seine Füße und nickte.
„Okay." Remus atmete Rauch aus. Er war offensichtlich überrascht und mehr als fasziniert, aber er musste versuchen, es nicht zu zeigen, wenn er noch mehr aus Chris herausbekommen wollte. „Ihr habt euch also ein paar Mal getroffen?" Ein weiteres Nicken. „Und dann...", Remus versuchte es zusammenzufügen, „ist etwas schief gelaufen? Hattet ihr einen Streit?"
„Irgendwie, ich... ähm..."
Gott, das war entsetzlich.
„Schau, Chris, es ist mir egal, okay? Er ist ein Idiot, dem das sowieso recht geschieht, und wenn du und er... nun, das spielt keine Rolle, oder?"
„Ich möchte nicht, dass du denkst, ich sei dumm, oder... oder naiv oder so. Ich mochte ihn nicht einmal sehr, ich schwöre, es war nur... nur Küssen, und ich habe nur... weißt du, er zeigte Interesse und ich dachte – nun, das könnte meine einzige Chance sein."
„Oh..." Remus' Herz fühlte mit ihm. Er berührte seine Schulter und hielt sie in einer, wie er hoffte, tröstenden Geste fest. „Natürlich ist es nicht deine einzige Chance. Man bekommt nicht nur eine Chance..."
„Nun, was auch immer", sagte Chris und blickte auf eine Stelle direkt hinter Remus' Schulter, aber absichtlich nicht zu Remus. „Ich denke, das hat viel mit Glück zu tun. Jedenfalls war er ein Arschloch. Es stellte sich heraus, dass alles, was er wirklich wollte, war, etwas über die Streich-Sache herauszufinden. Er dachte, du und ich wären... er dachte, ich könnte ihm Insider-Informationen geben."
„Nun, das könntest du", antwortete Remus. „Du hast die Hälfte der Treffen mit mir gemacht, du weißt mehr als Sirius."
„Das habe ich nicht", sagte Chris. „Ich habe ihm nichts gesagt."
„Gut. Wusste, dass du es nicht tun würdest."
Chris lächelte darüber und begegnete Remus' Blick zum ersten Mal richtig.
„Ich habe ihm gesagt, er soll sich da raushalten. Er war genervt und nannte mich etwas Schreckliches. Dann wurde ich wütend und sagte ihm, dass ich allen erzählen würde, was wir vorhatten, und er muss in Panik geraten sein."
Chris seufzte schwer. „Ich hätte nichts gesagt, das schwöre ich. Ich wäre nicht so böse. Ich war wütend, das ist alles."
„Ich weiß, Kumpel", versicherte Remus ihm. „Also hat er versucht, dich zu verwirren, damit du es niemandem sagst?"
Chris nickte. „Ich kann es mir nur so erklären, dass ich versucht haben muss, den Zauber irgendwie abzulenken, was ihn geschwächt hat. Wahrscheinlich habe ich mich deshalb gestern so seltsam verhalten."
„Und das...", Remus deutete auf das Lockhart-Gelee.
„Als ich heute Morgen aufgewacht bin, war meine Erinnerung ein bisschen mehr zurückgekehrt. Ich erkannte, was er getan hatte und kam, um ihn zu konfrontieren. Ich... äh... ich habe ein bisschen die Beherrschung verloren."
„Nun", Remus drückte seine Zigarette aus, „dafür werde ich dich nicht verurteilen."
Lily war eine andere Sache. Sie kehrte mit Madam Pomfrey und Professor McGonagall zurück. Zu diesem Zeitpunkt hatte Remus bereits entschieden, was er tun würde.
„Könnte einer von euch Jungs bitte erklären, was hier passiert ist?", sagte ihre Hauslehrerin, ihre Augen silbrig und scharf. Remus war jetzt etwas größer als sie, aber irgendwie schien McGonagall immer über einen herauszuragen, besonders wenn sie einen zur Rede stellen wollte.
„Keine Ahnung", sagte Remus prompt und ignorierte Lilys entsetzten Blick hinter McGonagalls Schulter. „Chris hat ihn gerade so gefunden, nicht wahr, Chris?"
Christopher sah Remus verzweifelt an, dann McGonagall, sein Mund öffnete und schloss sich wie ein Fisch. Schließlich nickte er nur.
„Wirklich, Mr. Lupin?" McGonagall hob eine dunkle Augenbraue.
„Ja", nickte er, die Hände in den Hosentaschen im Versuch, lässig auszusehen.
„Mr. Barley hat Mr. Lockhart hier einfach so gefunden", sie deutete auf die riesige Gallerte, die Madam Pomfrey jetzt langsam umkreiste und leise vor sich hin murmelte, „...in diesem veränderten Zustand?"
„Ja", nickte Remus bestimmt. Er hätte gerne noch eine Kippe gehabt, war aber nicht so dreist.
„Dann erklären Sie mir bitte", McGonagall kräuselte die Lippen, „woher Mr. Barley überhaupt wusste, dass es sich um Mr. Lockhart handelt?"
„Äh", Remus warf einen Blick zurück auf den großen blauen Fleck. „Nun, es sieht irgendwie aus wie er, oder?"
„Das wird nicht lange dauern, Minerva", sagte Madam Pomfrey fröhlich. „Es ist kein langfristiger Schaden entstanden, aber er wird für ein paar Tage außer Gefecht sein." Sie fing an, ihren Zauberstab zu schwenken und Beschwörungen zu murmeln.
„Trotzdem nehme ich Angriffe auf Schüler sehr ernst", erwiderte McGonagall. „Eine Woche Nachsitzen, Mr. Barley. Und was Sie betrifft, Mr. Lupin, da dies Ihr letzter Monat in der Schule ist, denke ich nicht, dass Nachsitzen sehr effektiv sein wird."
Für Remus war das keine Erleichterung. Sie lächelte immer noch, was bedeutete, dass sie genau wusste, wie sie ihn am besten bestrafen konnte, und es würde ihm nicht gefallen.
„Lassen Sie mich ruhig nachsitzen!", sagte er schnell.
McGonagall gluckste und schüttelte ihren Kopf. „Nein, ich glaube, ich habe genau das Richtige. Da Mr. Lockhart nicht mehr im Amt ist, haben wir, glaube ich, eine Stelle als Quidditch-Kommentator frei."
Remus konnte praktisch fühlten, wie die Farbe aus seinem Gesicht wich. Die Frau war eindeutig ein böses Superhirn. Alles außer das. Hinter McGonagalls Schulter grinste Lily.
* * *
James und Sirius fanden die ganze Sache natürlich urkomisch, nachdem sie damit fertig waren, Lockharts Namen zu verfluchen. Sie liebten die Idee, dass Remus – der so viel über Quidditch wusste wie über Fußball oder Quantenphysik – ihr letztes Spiel kommentieren musste.
„Ich werde es einfach nicht tun", sagte Remus immer wieder. „Ich sitze einfach mit geschlossenem Mund da, was können sie schon tun."
„Mach dich nicht lächerlich!", Sirius stupste ihn an „Du musst unser Lob singen!"
„Es geht wirklich nur darum, dem Quaffel zu folgen", sagte James. „Wenn du das im Auge behalten kannst, wirst du es gut machen."
„Hey, verschwende auch einen Gedanken an die Treiber!", rief Marlene.
„Und die Hüter!", fügte Yasmin hinzu.
Peter war weniger ermutigend und verbrachte den Rest des Abends schmollend in der Ecke und brütete über seinem Schachspiel.
„Es tut mir leid, Pete", versuchte Remus es nach stundenlangem Schweigen. „Ich weiß, dass du es gerne getan hättest, aber denk daran, dass das für mich eine Strafe ist."
„Ich wäre auch wirklich gut darin gewesen", murmelte Peter, die Arme fest vor der Brust verschränkt. „Ich weiß alles über das Team, du hast nicht einmal eines der Trainings gesehen."
„Ich weiß, du wärst großartig gewesen", versicherte ihm Remus. „Wirst du mir helfen?"
„Helfen?", Peter blickte vorsichtig auf. „Wie helfen?"
„Bring mich auf den neuesten Stand", ermutigte Remus. „Gib mir zur Abwechslung mal deine Notizen."
„Ja... ja, ich schätze, das könnte ich tun."
„Ich werde sogar McGonagall fragen, ob du dich zu mir in die Kommentatorenloge setzen kannst", sagte Remu., „Also wenn ich es vermassle, dann kannst du es wieder in Ordnung bringen."
„Okay!", Peter nickte jetzt begeistert. „Ja, du wirst eine Menge wissen müssen... Ich fange gleich an, Moony, ich werde dich nicht enttäuschen!"
Am Ende produzierte Peter mehr Notizen über das Gryffindor gegen Slytherin Finale 1978, als er jemals für irgendeinen Unterricht getan hatte. Es gab Unmengen von Pergament mit beschrifteten Diagrammen, Listen von Spielern und ihren Nummern, Flugformationen und einer detaillierten Erklärung dessen, was das Quidditch-Äquivalent der Abseitsregel zu sein schien. Er hatte sogar ein kleines Skript mit Sätzen geschrieben, die Remus verwenden konnte, wenn er nicht weiterkam.
Also hatte Remus, selbst nachdem seine Arithmantikprüfung vorbei war (er war sich ziemlich sicher, dass er darin perfekte Arbeit geleistet hatte, es war ein Kinderspiel gewesen), einen weiteren Test, für den er lernen musste.
Trotzdem konnte ihn nichts darauf vorbereiten, wie es sich jetzt anfühlte, in einem Turm hoch über dem Spielfeld zu sitzen, eine Menge an rot und grün gekleideten Schülern unter ihm, die darauf warteten, dass er sprach.
Ihm war übel und er wünschte, er hätte nicht so ein reichhaltiges Frühstück gegessen. Er hatte außerdem einen Schuss Feuerwhisky (mit freundlicher Genehmigung von James) und einen halben Joint mit Mary gehabt, bevor das Spiel begonnen hatte, in der Hoffnung, dass dies seine Nerven beruhigen könnte. Unglücklicherweise schien es den gegenteiligen Effekt gehabt zu haben, und Sirius' äußerst wenig hilfreicher Rat, sich „jeden in Unterwäsche vorzustellen", war in seinem Kopf hängengeblieben, also wusste Remus jetzt nicht, wohin er gucken sollte.
„Mr. Lupin", sagte McGonagall erneut, „sind Sie bereit?"
Remus sah auf Peters Notizen hinunter und sortierte sie. Er schluckte und nickte.
Peter hatte eine sehr ordentliche Handschrift, schön und rund, aber Remus' Verstand war jetzt ein bisschen vernebelt – der Whiskey hatte ihn zuerst geschärft, aber das zusammen mit dem Joint, führte schließlich dazu dass er sich ein bisschen benommen und warm fühlte. Er kniff die Innenseite seines Handgelenks, um etwas Klarheit zu erlangen.
„Mr Lupin", flüsterte McGonagall und schob ihm das Mikrofon zu. „Die Spieler sind auf dem Platz."
„Oh! Tut mir leid!", blinzelte er erschrocken, spähte hinunter auf das Gras und räusperte sich. Er las sorgfältig von dem Pergament vor sich ab: „Hallo... ähm, ich meine... willkommen alle zusammen zum Hogwarts-Quidditch-Pokalfinale 1978..."
Seine Stimme klang seltsam und hallte durch das ovale Stadion, aber er konnte Jubel hören, während er sprach, was ihm ein wenig Mut machte. Er blickte zu McGonagall, die lächelte und aufmunternd nickte. Remus konzentrierte sich wieder auf den Boden und versuchte, einen kleinen Kommentar abzugeben.
„Richtig, ähm. Also, los geht's... die Mannschaften sind auf dem Platz. Das ist Gryffindor in Rot – Kapitän James Potter und Slytherin in Grün – Kapitänin Kerensa Smythe. Ähm... Ich meine, es gibt nicht viel zu sagen, wirklich, bis sie alle oben sind..." Er blickte wieder auf Peters Notizen: ‚Stelle Spieler und ihre Stärken vor'. „Oh okay, also die Spieler... na klar, James. Er ist der Jäger... er ist ziemlich gut, wurde mir gesagt. Ich meine, er ist derjenige, der es mir gesagt hat..."
Ein Anflug von Gelächter aus der Menge. Remus grinste, schluckte dann wieder und fuhr fort.
„Äh. Gryffindor-Hüterin Yasmin Patel, auch sehr gut, nehme ich an, ich meine, soweit ich weiß, bin ich kein Experte... Sirius Black und Marlene McKinnon, Treiber – gute Treiber... Ich meine, das ganze Team ist wirklich gut, sagen wir es einfach so."
Er hörte Peter, der hinter ihm saß, stöhnen und ein Gelächter aus der Menge. McGonagall warf ihm einen zynischen Blick zu, aber alles, was er tun konnte, war, hilflos mit den Schultern zu zucken und die Slytherin-Spieler mit der gleichen Unfähigkeit aufzuzählen.
(Er freute sich jedoch sehr darüber, „Slytherin-Sucher, Reggie Black" ankündigen zu können – er war sich sicher gesehen zu haben, wie sich Regulus' Schultern anspannten.)
„Oh toll, sieht aus, als würden sie gleich anfangen", fuhr Remus dann etwas beruhigter fort. „Yep, da ertönt die Pfeife, und – keine Überraschungen hier – Potter ist im Besitz des Quaffels. Verdammt, er ist schnell, seht ihn euch an! Uuund es ist ein Tor! Zehn – null für Gryffindor! Schön, Prongs!"
Die Menge jubelte und James sauste mit erhobenen Armen über das Spielfeld. Er gab Remus einen Daumen nach oben, als er am Turm des Kommentators vorbeiflog, dann gab er Sirius ein High-Five in der Luft, bevor er sich wieder auf das Spiel konzentrierte.
Das war gar nicht so schlimm, dachte Remus; alles, was er wirklich tun musste, war zusehen, was passierte, und es dann einfach laut auszusprechen. Jeder Idiot könnte das tun.
„Slytherin ist jetzt im Besitz des Quaffels... äh... ich glaube, es ist Timothy Bulstrode... ja, okay... hm, nicht so schnell wie James, oder? Macht nichts, er ist fast da – argh! Nein, dort von McKinnon von einem Klatscher geblockt, gut gemacht Marlene, das sah aus, als hätte es wehgetan!"
„Mr. Lupin, etwas weniger Voreingenommenheit, bitte."
„Tut mir leid, Professor... okay, also, Potter ist wieder im Ballbesitz, er gibt ihn an Eriksson weiter... Eriksson fliegt wirklich, sie ist fast – oh, scheiße. Slytherin wieder im Besitz."
„Wortwahl, Mr. Lupin!"
„Tut mir leid! Bulstrode fliegt jetzt auf die Torringe zu... oh, komm schon, sogar ich bin schneller als das... er schießt und –– BLOCKIERT von Gryffindor-Hüterin Patel! Seht ihr, ich habe doch gesagt, dass sie gut ist!"
Jubelrufe erklangen von einer Seite der Menge, Buh-Rufe von einer anderen. Yaz drehte strahlend eine Siegesschleife und Sirius flog an der Kommentatorenbox vorbei und grinste dabei Remus an. Remus musste zugeben, dass Quidditch aufregender war, als er es in Erinnerung hatte.
„Eriksson ist jetzt wieder im Besitz des Quaffels, gibt ihn an Potter weiter, Potter durchquert das Spielfeld – siehst du das, Bulstrode?! So fliegt man verdammt noch mal – Entschuldigung, Professor – TOR! Zwanzig – null für Gryffindor!"
„Regulus!", quietschte Peter hinter Remus, sein Finger deutete über Remus' Schulter auf den grün gekleideten jüngeren Black-Bruder, der jetzt wirklich sehr schnell flog, ein Ausdruck der Konzentration auf seinem Gesicht, als er auf einen leeren Teil des Himmels zuraste.
„Sieht aus, als hätte Slytherin-Sucher Black den Schnatz gesehen", sagte Remus eilig ins Mikrofon und hoffte, dass der Gryffindor-Sucher zuhörte. „Yep, er hat definitiv etwas gesehen, er beschleunigt, er ist– ah, Pech, er wurde von einem Klatscher von Gryffindor-Treiber Black blockiert."
Remus grinste und hätte schwören können, dass Sirius ihm von der anderen Seite des Platzes aus zuzwinkerte. Regulus, der sehr plötzlich bremsen und abtauchen musste, sah wütend aus, genau wie der Rest des Slytherin-Teams. Danach wurde es ziemlich böse – sowohl im Spiel als auch in Remus' Kommentaren.
„Eriksson hat wieder den Quaffel, wird sie an Potter abgeben...? Nein, sieht so aus, als würde sie selbst versuchen, ein Tor zu erzielen – KOMM SCHON, ERIKSSON! OH, SCHEISSE VERFI– ich meine, SCHEIBENKLEISTER! Das war unangebracht! Eriksson wird von einem Klatscher von Avery – Slytherin – getroffen und Knott hat nun Ballbesitz. Eriksson sieht benommen aus... ist sie... nein, das ist ein Daumen nach oben, gutes Mädchen!"
„Mr. Lupin, das Spiel, bitte..."
„Richtig, also Knott hat den Quaffel... er schießt... zehn Punkte für Slytherin – aber es ist immer noch Gryffindors Spiel! Potter hat den Quaffel, er fliegt... er ist fast da, er ist – SCHEISSE, PASS AUF JAMES!"
Kerensa Smythe, die Slytherin-Treiberin, flog mit voller Geschwindigkeit direkt in James' Seite und wurde in den letzten paar Sekunden von Marlene aus dem Weg geschleudert, die mit vollem Körpereinsatz direkt in die Slytherin-Kapitänin krachte.
„Verdammte Scheiße!", schrie Remus. „Gut gemacht, McKinnon! Dieses Mädchen ist brutal – oh, komm schon, Hooch, das muss ein Strafstoß für Gryffindor sein, wachen Sie auf und leiten Sie das verdammte Spiel! Oh, oh, sieht aus, als hätte der kleine Reggie Black wieder ein Auge auf den Schnatz geworfen..."
„Mr Lupin!", fauchte McGonagall erneut. „Ich werde Ihnen das Mikrofon wegnehmen."
„Tun Sie sich keinen Zwang an", bot er an und grinste sie an. Sie schüttelte entnervt den Kopf. Remus wandte sich wieder dem Spiel zu. „Also wo sind wir jetzt – wie steht's? Oh, richtig, sechzig – zwanzig für Gryffindor – das zeigt, dass sich Schummeln nicht auszahlen wird – ich hoffe, du hörst zu, Black – ich meine offensichtlich den jüngeren Black –"
„Remus!", Peter zischte hinter ihm. „Beruhig dich! Du solltest ein ausgeglichenes– Oh, Merlin!"
„Mein lieber Jesus, das war knapp!", schrie Remus, als Regulus und der Gryffindor-Sucher beide gleichzeitig nach dem Schnatz griffen, nur damit er frustrierenderweise außer Reichweite schoss und beide Spieler auf die Tribüne zustürzten; Regulus kam nur ein bisschen schneller hoch als der Gryffindor-Sucher, aber beide blieben wie durch ein Wunder auf ihren Besen.
„Remus!", flüsterte Peter erneut. „Slytherin hat gerade ein Tor geschossen–"
„Sie was? Sie – Scheiße, sorry, Leute! Slytherin hat wieder getroffen, das muss ich wohl verpasst haben...", entschuldigte Remus sich bei der aufgewühlten Menge, die Hälfte von ihnen lachte, die andere Hälfte buhte ihn jetzt aus.
„Kommt nicht wieder vor!", versicherte er ihnen fröhlich. „Gut, Potter ist zurück auf der Jagd nach dem Quaffel, weicht dort einem Klatscher von Avery aus – Gott, dieses Spiel ist brutal – Black – der Gute – holt den Klatscher ein und zielt auf... ja, Regulus Black muss mal wieder ausweichen. Zum Glück ist er so daran gewöhnt, sich aus Schwierigkeiten rauszuwieseln, nicht wahr–"
„Nachsitzen, Lupin", murmelte McGonagall. „Du wirst für den Rest deiner Schullaufbahn nachsitzen."
„FUCK!", schrie Remus in das Mikrofon, als Sirius und Marlene beide Klatscher auf die Slytherin-Treiberin abfeuerten, die Regulus deckte und sie zwangen so tief zu stürzen, dass sie fast den Boden berührte.
„Völlig verrückt!", staunte Remus. „Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, warum irgendjemand das spielt– ah, aber immerhin, es hat Regulus genug abgelenkt, sodass... wartet... Ja! JA! ACH DU SCHEISSE, JA! DAS IST GRYFFINDOR MIT DEM SCHNATZ! WIR HABEN VERDAMMT NOCHMAL GEWONNEN! OH, GOTT SEI DANK, FUCK, ICH HABE WIRKLICH–"
„Das ist genug!" McGonagall nahm ihm schlussendlich das Mikrofon weg.
Er grinste sie erneut an, zu beschwingt von dem Sieg, um sich darum zu kümmern, ob er Ärger bekam. Hinter ihm sprang Peter außerdem hoch und runter, was auch nicht half.
„Entschuldigung...", begann er.
„Ich bin absolut schockiert", sagte McGonagall ernst. „Ich erwarte solch ein Verhalten von Black, aber nicht von einem ehemaligen Vertrauensschüler! Ich erwarte einen Entschuldigungsbrief an das Slytherinteam und an Madam Hooch."
„Ja, Professor." Remus ließ seinen Kopf hängen und versuchte reumütig auszusehen, aber er konnte nicht verhindern, dass seine Lippen ein bisschen zuckten. Er konnte es nicht abwarten, Sirius zu sehen. Er wäre den ganzen Weg zu den Umkleiden gerannt, wenn seine Hüfte (und seine Befangenheit) es ihm erlaubt hätte.
Glücklicherweise war die einzige Sache, die McGonagall mehr liebte, als Schulregeln durchzusetzen, wenn Gryffindor im Quidditch gewann.
„Nachdem die Feiern vorbei sind, natürlich", sagte sie.
„Danke, Professor!" Remus schaute grinsend auf.
„Also wirklich", lachte sie kopfschüttelnd. „Sie haben mich noch nie so sehr an Lyall erinnert."
Kompliment oder Beleidigung, Remus war es egal. Zum ersten Mal konnte die Erwähnung seines Vaters Remus' gute Stimmung nicht trüben.
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Das Lied ist ‚Plaistow Patricia' von Ian Dury and the Blockheads.
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