Chapter 71: Siebtes Jahr: Zusammenbruch

If I seem a little jittery I can't restrain myself

I'm falling into fancy fragments

Can't contain myself

I gotta breakdown, breakdown, yeah

I gotta breakdown, breakdown, yeah

Freitag, 24. März 1978

03:00 Uhr nachts

Remus rollte sich wieder auf die andere Seite. Er konnte nicht schlafen; ihm war mit der Decke zu heiß; wenn er sie wegschob, war es zu kalt. Seine Beine verfingen sich immer wieder in den Bettlaken, sein Kissen war verklumpt und irgendwo im Gryffindorturm tropfte ein Wasserhahn, was ihn wahnsinnig machte. Dazu kam, dass er sich einfach nicht müde fühlte .

Er seufzte tief und rollte sich wieder herum. Sirius stöhnte neben ihm auf.

„Moony, du bist mein bester Freund und ich würde für dich wahrscheinlich jeden Fluch abfangen, aber wenn du mich noch einmal weckst, dann kann ich für nichts mehr garantieren."

„Sorry", flüsterte Remus, „Ich glaube es ist der Mond. Ich kann nicht schlafen."

„Mmmrgh."

„Sorry."

Er stand auf. Es brachte nichts, wenn er sie beide wachhielt.

Außerhalb der Bettvorhänge, umgeben von der frühen Morgendämmerung in ihrem Schlafraum, stand Remus eine Weile am Fenster. Er war eine klare Nacht, der Mond war fast voll. Nur ein kleines Stück fehlte noch. Er überlegte, ob er je einen Vollmond durch seine menschlichen Augen gesehen hatte. Vielleicht war er einfach zu jung gewesen, um sich jetzt daran zu erinnern.

Der Wald unter dem Mond war ein schwarzer Schatten und Remus konnte es fast nicht glauben, dass seine Freunde und er in ein paar Stunden durch diese dunklen, mysteriösen Bäume rennen würden als wäre es ihr ganz eigener Spielplatz. Jetzt sah er einfach nur furchteinflößend aus, ein riesiges, schwarzes Loch, das dich sofort verschlucken könnte.

Nur noch vier Monde in Hogwarts. Und was dann?

Er schob den Gedanken weg.

Remus blickte auf sein eigenes, leeres Bett, wenig begeistert. Die Vorhänge waren schon seit Wochen nicht mehr zugezogen worden, weil er nie dort schlief; er verwendete es nur, um Hausaufgaben zu machen. Deswegen war es mit Büchern, zerbrochenen Federkielen, Schokoladenpapier und zusammengeknüllten Papierkugeln übersät. Auch wenn es ordentlich ausgesehen hätte, die Bettlaken sahen im Mondlicht trotzdem auf irgendeine Art kalt und wenig einladend aus. Er hätte wieder geseufzt, wenn er sich nicht davon abhalten müsste, noch mehr Lärm zu machen.

Es waren noch Kekse im Gemeinschaftsraum. Eine Dose mit Garibaldi-Keksen von Mrs. Potter. Wenn er sich ein Buch und seine Kippen mitnehmen würde, könnte er ein paar angenehme Stunden im Gemeinschaftsraum verbringen, bevor er endlich einschlafen konnte oder es Zeit fürs Frühstück war. Sein Magen knurrte, die Entscheidung war klar. Er zog ein Paar Socken an (sie gehörten eigentlich Peter, aber dem machte es nie etwas aus, wenn man sich solche Dinge auslieh), nahm seinen Zauberstab und sein Buch und schlich hinunter in den Gemeinschaftsraum, vorsichtig, um die quietschende Stufe nicht zu übersehen.

Als Remus die Tür zum Gemeinschaftsraum öffnete bemerkte er zu spät, dass er nicht allein war. Im Kamin loderte ein Feuer und die Lampen rund um die Sofas leuchteten warm. Eine Gestalt lag zusammengerollt auf der größten, roten, samtenen Couch, eingewickelt in einer dicken, braunen Decke. Nur ein langer, schwarzer Zopf schaute oben heraus. In einem Polstersessel saß Marlene, die eine warme Tasse Ovomaltine umklammerte und fixiert ins Feuer starrte. Sie blickte auf, als er eintrat, und Remus hatte keine andere Wahl als umgänglich zu lächeln und auf sie zuzugehen.

Als er näherkam, konnte er sehen, dass ihre Augen ganz dunkel und schwer waren, ihre Wangen tränenüberströmt.

„Hi", sagte er, ganz leise, um Yaz nicht zu wecken.

Sie schenkte ihm ein kleines, versonnenes Lächeln und setzte sich etwas auf, während sie sich über ihre Wangen wischte.

„Hi."

„Alles ok?" Er stand nahe genug. Er brauchte keine Antwort. Er bereute alles und wünschte sich einfach nur von ganzem Herzen, dass er wieder zurück im Bett bei Sirius war, der ihn jedes Mal ins Schienbein kicken würde, wenn er sich wieder herumrollte.

Marlene schüttelte traurig den Kopf und starrte ins Feuer; ihre Augen füllten sich mit Tränen. Man sah dies ziemlich oft in letzter Zeit, nicht nur bei Marlene. Schlechte Neuigkeiten waren keine Seltenheit. Familienmitglieder im Krankenhaus, tot, oder – noch schlimmer – vermisst.

„Ich habe ihm gesagt, dass er sich über den Kamin melden kann, wenn er diese Nacht reden will", flüsterte sie, ihre Stimme war heiser wie die einer alten Frau. „Danny. Morgen ist Vollmond. Oder, heute, wie man's nimmt." Sie warf einen Blick auf die Pendeluhr.

„Ach, wirklich?" Remus versuchte so zwanglos zu wirken wie möglich.

Marlene nickte und starrte weiter ins Feuer.

„Er muss sich heute Nacht melden, weißt du, morgen geht er ins Ministerium und sie sperren ihn dort in eine Zelle ein. Ich wollte nach Hause kommen, aber er sagt, dass das nichts bringen würde."

„Wahrscheinlich bringt es wirklich nichts", Remus Magen zog sich so fest zusammen, dass er sich zusammenkrümmen wollte; er war schon so nervös und angespannt. „Er schafft das schon...", versuchte er, in der Hoffnung, dass es nett klang.

„Er wird es überleben", sagte sie bitter. „Aber ich glaube nicht, dass es einfach so an ihm vorübergehen wird. Die Verwandlung nimmt etwas von dir, jedes Mal. Ich habe ihn gesehen, in St. Mungos. Und... er hat es mir gesagt. Wie es sich anfühlt."

„Warum?!"

„Ich habe gefragt." Sie zuckte die Schultern. „Madam Pomfrey sagt ich bin neugierig, weshalb ich eine gute Heilerin werden kann. Ich wollte es wissen, sodass ich helfen kann. Aber er war so fertig letztes Monat, so schwach."

„Ich bin mir sicher, dass es hilft, wenn du einfach für ihn da bist", versuchte Remus.

Marlene wischte sich mit ihrem Ärmel über die Augen.

„Es fühlt sich einfach nicht gut genug an." Sie seufzte tief und sie schien sich wieder fokussieren zu können. Sie sah in das erste Mal richtig an. „Sorry, mein Lieber, ist bei dir eigentlich alles ok? Warum bist du wach?"

„Oh, ich konnte einfach nicht schlafen." Er hob demonstrativ sein Buch.

„Ich auch nicht. Danny wird es wahrscheinlich eh nicht probieren, aber ich musste wach bleiben, nur zur Sicherheit. Die arme Yaz hat ihr bestes gegeben", sie sah das schlafende Mädchen auf der Couch liebevoll an. „Sie ist viel zu gut für mich."

„Also ich denke, niemand ist gut genug für dich", sagte Remus – auch wenn es nicht wirklich er war, der da sprach – es waren Sirius Worte. Er hatte bemerkt, dass er immer mehr wie Sirius klang und es machte ihm nicht wirklich etwas aus. Es brachte Marlene wenigstens wieder zum Lächeln.

„Mein Lieber", sagte sie leise, „setz dich doch. Du machst mich nervös, wenn du hier so herumstehst."

Er setzte sich etwas beschämt auf das Sofa Yaz gegenüber. Marlene setzte sich gerade hin und streckte sich, so als ob ihr Rücken weh tun würde. Als sie ihre Beine aus ihrer knienden Position steckte fiel ein Federkiel zu Boden.

„Ups", sie lehnte sich nach vorne und hob ihn auf, „ich wollte versuchen, ihm einen Brief zu schreiben. Aber ich weiß nicht was ich sagen soll." Sie holte das leere Stück Pergament aus der seitlichen Polsterung des Sessels hervor.

Remus saß steif da, sein Buch im Schoß.

„Wird er wirklich in eine Zelle gesteckt? Im Ministerium?", fragte er, unfähig, seine grimmige Neugier zurückzuhalten.

Sie stand auf, um sich weiter zu strecken und nickte,: „Ja. Hat Mum gesagt. Er wollte mir nichts davon erzählen – was heißt, dass es schlimm sein muss. Mum sagt, es ist besser, wenn ich nicht zu viel weiß..."

„Mmm." Remus vertraute sich selbst nicht genug, um mehr zu sagen.

Marlene neigte mitfühlend ihren Kopf: „Es tut mir leid, Remus, ich hab gar nicht darüber nachgedacht. Ich fühle mich schlecht, wenn ich dich damit so volljammere, in Anbetracht deiner Situation."

„Was?!", er starrte sie an, sein Herz setzte einen Schlag aus.

„Mit deiner Mutter im Krankenhaus", antwortete Marlene gähnend und legte die Feder und das Pergament auf dem Tischchen zwischen ihnen ab. „Kein Wunder, dass du auch nicht schlafen kannst."

„Oh, ja..." Er zwang sich selbst, sich zu beruhigen. „Ja. Es macht aber nichts, ich verstehe dich."

„Kann ich einfach ein bisschen mit dir hier sitzen bleiben? Du kannst dein Buch lesen, ich werde dich nicht stören", fragte sie und biss sich auf die Lippe. „Ich will nur einfach nicht die Einzige sein, die wach ist."

„Ja, natürlich."

Zu seiner Überraschung setzte sie sich nicht wieder sondern kam herüber zu ihm auf die Couch. Sie machte es sich gemütlich und zog eine Decke hoch bis zum Kinn. Er tat so, als ob er es ihr nachmachen würde, öffnete sein Buch und lehnte sich gelassen an die seitliche Armlehne.

„Lernen?", fragte sie und legte ihre Wange auf seine Schulter.

„Was sonst", antwortete er. „Fortgeschrittene Arithmantik."

„Oh, Remus", sie gähnte wieder, ihre Stimme schwer, „wie faszinierend ." Sie entspannte sich ein wenig und legte eine Hand auf sein Knie. Er drückte sie tröstend.

„Du kennst mich", ging er leise auf ihren Sarkasmus ein, „ich lebe gefährlich."

Sie kicherte leise, während ihre Augen zufielen. Er las und fühlte, wie sich ihr Herzschlag beruhigte, ihre Atmung ausgeglichen wurde, und nach nur ein paar Minuten war sie eingeschlafen, ein regloses Gewicht an seine Seite gekuschelt. Ihm machte es nichts aus; es war irgendwie angenehm.

Remus hörte auf zu lesen, nachdem Marlene eingeschlafen war. Er schloss sanft sein Buch und saß eine Weile einfach nachdenklich da. Er konnte das Salz ihrer Tränen, die auf ihren Wangen trockneten, riechen, und die Sorge in ihrem Blut. Und er konnte nicht aufhören, an Danny zu denken, in einer imaginären Zelle im Ministerium für Zauberei – wahrscheinlich im Keller, wahrscheinlich kahl und dunkel und kalt...

Der Schmerz ist ein extremer Schock, wenn man ihn nie zuvor gespürt hatte, dachte Remus. Niemand würde ihm sagen können, dass, wenn man gegen die Verwandlung ankämpfte; wenn man sich darauf vorbereiten wollen würde, alles nur noch schlimmer werden würde. Dass Murtlap-Essenz gut gegen die Wunden half, sie aber mit Muggel-Desinfektionsmittel schöner zusammenwuchsen. Dann gab es da diese Dinge, von denen Remus nicht wusste, ob das überhaupt irgendjemand wusste – dieser Geruch von Magie, oder wie man Energie daraus zog. Wie sie stärker machte, solange man sie richtig führte. Dass das Werwolf-Dasein vielfältig war und nicht nur schlecht.

Kein bisschen müder griff Remus nach dem leeren Stück Pergament und begann zu schreiben.

* * *

I feel my brain like porridge coming outta my ears

And I was anticipating reverie

Taken leave of my senses and I'm in arrears

My legs buckle over, I'm living on my knees

I gotta breakdown, yeah

You gimme breakdown, yeah

I'm gonna breakdown, yeah, uh-huh

Freitag, 24. März 1978

17:30 Uhr

"Du musst mich nicht begleiten", schnappte Remus gereizt. „Ich weiß, wo der Krankenflügel ist."

„Ich weiß", antwortete Sirius glücklich und stand trotzdem auf.

James, Peter und Lily senkten alle ihre Blicke auf ihre Mahlzeiten.

„Du hast nicht aufgegessen." Remus runzelte die Stirn.

„Du auch nicht."

„Weil ich nicht alles wieder auskotzen will, wenn die lähmende Qual beginnt", murmelte Remus düster.

Sirius warf ihren Freunden einen Blick zu, die standhaft auf ihre leeren Teller starrten.

„Komm, Moony, lass uns gehen...", sagte er ein wenig sanfter.

Remus steckte seine Hände tief in die Taschen seiner Roben und schritt schnell aus der Großen Halle, was Sirius dazu zwang, ein wenig zu joggen, um zu ihm aufzuholen. „Hey!", rief ihm der dunkelhaarige Junge hinterher.

Remus verlangsamte seinen Schritt nicht, bis sie auf halbem Weg zum Krankenflügel waren.

„Ok, ich verstehe, du bist in einer deiner dunklen Launen", schnaufte Sirius.

„Ich bin immer dunkler Laune", schnalzte Remus. „Du solltest aufhören zu rauchen; wie werden wir Slytherin besiegen, wenn du schon so außer Atem bist, dass du nicht mal mit mir mithalten kannst?"

„Das sagt der Richtige", Sirius richtete sich auf. „Das ist das erste Mal seit Wochen, dass ich dich ohne Kippe im Mund sehe. Aber egal. Was ist los?"

„Dein Ernst? Dass du das noch fragen musst." Remus ging wieder schneller.

„Ok, ok", Sirius schnappte seinen Arm, um ihn aufzuhalten, „du schläfst nicht und du konntest nichts essen, obwohl es zum Nachtisch Millionaire Shortbread gab, was deine Lieblings-Nachspeise ist... na gut, ich wäre auch grantig."

„Ich bin nicht grantig ", widersprach Remus.

„Dann eben gereizt."

„Fick dich", knurrte Remus praktisch. „Lass mich in Ruhe, wenn du nur ein Arsch sein willst."

„Ich will doch nur die Situation verstehen!"

„Du kannst sie nicht verstehen!"

„Dann erklär es mir!"

Sie waren nahe des Krankenflügels und jeder war beim Abendessen, also war der Korridor leer – glücklicherweise, denn Remus achtete nicht auf seine Umgebung, bevor er völlig die Geduld verlor.

„Es dir erklären ?!", tobte er. „Um Himmels Willen, ok, dann erklär ich's. Ich ertrinke in scheiß Stress und Sorge und... es sind bald NEWTs und der scheiß Mond kommt und meine verfickte Mutter weint, weil ich sie morgen nicht sehen kann, weil mein verfickter Vater sein verficktes Temperament nicht unter Kontrolle hatte, und jetzt bin ich... und Marlene weint wegen ihrem Bruder, was nicht einmal meine Schuld ist, aber es fühlt sich verdammt nochmal so an und die Schule ist bald vorbei und es ist Krieg und das Quidditchspiel und dieser große Streich und meine Hüfte tut weh und ich bin einfach müde und ich wollte diesen verdammten Nachtisch echt gerne essen!"

Er fühlte sich albern, als er fertig war, aber auch ein wenig besser. Als ob ein Ballon in seiner Brust immer weiter aufgeblasen wurde und jetzt endlich zerplatzt war, sodass er wieder atmen konnte. Er stand da und funkelte Sirius an, während er auf eine Reaktion wartete.

Meine Güte ", sagte das Portrait gegenüber. Es war eine sehr streng aussehende Hexe, die in einem hölzernen Stuhl mit hoher Lehne saß. „Ich habe noch nie so schlimme Ausdrücke gehört."

„Oh, verpiss dich, du bekloppte Alte", fuhr Sirius sie an und imitierte Remus damit ganz gut. Er sah Remus wieder an, dann lächelte er, „Willst du dich setzen? Ich glaube, das waren die meisten Wörter, die du je auf einmal gesagt hast."

Remus atmete aus und lächelte schwach zurück.

„Sorry."

„Wofür? Komm, Madam Pomfrey kriegt sonst noch Zustände..." Sie setzten ihren Weg fort und die Luft zwischen ihnen war rein, nichts schien so trostlos wie zuvor. Trotzdem, hasste Remus es, dass Sirius gehen musste. Wenn sie sich das nächste Mal dann sehen konnten, würden sie beide nicht wirklich sie selbst sein.

„Also, so wie ich das sehe", sagte Sirius, nach all dem noch immer fröhlich, „kann ich noch das letzte Millionaires Shortbread kriegen und es für dich einpacken, sodass du es morgen Früh essen kannst, wenn ich so schnell renne, wie ich kann. Kann ich sonst noch irgendwie helfen?"

„Du bist so ein Trottel, manchmal."

„Jap."

„Es gäbe da aber wirklich etwas..."

„Alles ."

„Äh... könntest du den für mich verschicken?", Remus gab ihm einen verschlossenen Brief. Sirius nahm in und blickte ihn mit gerunzelter Stirn an.

„Sicher?"

„Nein. Aber es ist die richtige Entscheidung."

„Ok. Dann mach ich das sofort."

Danke."

„Alles für unseren Moon—"

Remus brachte ihn mit einem Kuss zum Schweigen.

* * *

Whatever makes me tick

It takes away my concentration

Sets my hands trembling, gives me frustration

Breakdown, yeah. I'm gonna breakdown yeah.

I hear that two is company,

For me it's plenty trouble

Though my double thoughts are clearer

Now that I am seeing double

Breakdown, yeah

Samstag, 25. März 1978

Die Verwandlung war nicht so schlimm gewesen, wie erwartet – vielleicht weil nichts wirklich so schlimm sein konnte, wenn man einfach das Allerschlimmste erwartete. Und die Nacht an sich war wundervoll gewesen; er war gerannt und gerannt und gerannt, bis Prongs und Wormtail nicht mehr konnten und Meilen zurückblieben; und es waren nur noch der Wolf und der Hund, die spielerisch nacheinander schnappten und sich gegenseitig aufstachelten.

Am nächsten Morgen, als Remus sich wieder zurück in seinen menschlichen Körper gewunden hatte, fühlte er sich, als hätte er Knochen aus gekochten Spaghetti; er war so ausgelaugt. Er stolperte im Halbschlaf mit Madam Pomfrey zurück zum Krankenflügel, und war dankbar, sich in sein Lieblingsbett beim hinteren Fenster fallen lassen zu können und den ganzen Morgen verschlafen zu können. Es war ein glückseliges Gefühl, sich keine Sorgen zu machen, nicht nervös herumzuzappeln oder sein Kiefer anzuspannen oder nach einer Ablenkung zu suchen.

Es war später Nachmittag, als Marlene schließlich von dem Brief erfuhr.

Der Lärm einer Auseinandersetzung zwischen ihr und Madam Pomfrey weckten Remus. Er schreckte hoch, sein Herz schlug schneller, als er die lauten Stimmen hörte. Das erste, das er sah, war Sirius, der tief in einem Stuhl neben ihm schlief, seine Arme vor der Brust verschränkt, Kopf gesenkt, die Füße auf dem Bettgestell abgelegt. Auf dem Nachttischchen stand ein Teller mit mindestens zwanzig Millionaire Shortcakes darauf.

Sirius wachte ein paar Sekunden nach Remus auf und blinzelte überrascht, bevor er die Stirn runzelte.

„Ist das McKinnon?!"

„LASS MICH ZU IHM, POPPY!"

„MISS MCKINNON, ICH KANN DIESES VERHALTEN NICHT—"

„ICH WEISS, DASS ER HIER IST!"

„ICH WERDE PROFESSOR MCGONAGALL HOLEN!"

„REMUS! REMUS LUPIN!"

„Ich bin hier, Marlene", Remus begann, aufzustehen, bereit, sich all dem zu stellen. Wenn jetzt alles vorbei war, hatte er immerhin sieben Jahre geschafft. Er war noch immer befugt dazu, Magie zu nutzen, auch wenn sein Geheimnis rauskam. „Es ist ok, Madam Pomfrey", rief er, als Marlene durch die Krankenstation auf ihn zustürmte und den Vorhang zurückriss, der ihn versteckte.

„Stimmt es?!" Ihr Haar flog wild um ihr Gesicht als sie hereinstürmte, ihre Augen weit und wild.

Sie starrte ihn an und Remus wusste, dass sie ihn zum ersten Mal wirklich sah und analysierte. Als die geborene Heilerin, die Marlene war, sah sie das Bett, und Sirius, und Remus' Narben und sein angeschlagenes Selbst, und er wusste, dass sie sich an jedes einzelne Mal erinnerte, als er müde war oder eine Unterrichtsstunde verpasst hatte oder einen neuen Kratzer hatte. Das Licht der Wahrheit blitzte in ihren Augen auf und sie brach in Tränen aus. „Du verfickter Bastard."

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Songtext: 'Breakdown' von The Buzzcocks

Garibaldi-Kekse: britische, längliche Kekse mit Johannisbeer-Füllung

Millionaires Shortbread: britisches Karamellgebäck

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