Chapter 61: Siebtes Jahr: Sonntagnachmittag

Sonntag, 29. Januar 1978

„Moony?"

„Mmm?"

„Es ist schon nach Mittag..."

„Und?"

„Ich dachte, du möchtest vielleicht langsam aufstehen?"

„...nein, danke."

„Kann ich reinkommen?"

„...nein."

„...ok." Sirius ging weg und Remus Bauch zog sich unangenehm zusammen.

„Es tut mir leid", sagte er, laut genug, dass Sirius es hören konnte, der stehenblieb. Remus kletterte schließlich doch unter der Decke hervor. „Ich will dich bei mir haben, aber ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll."

Er konnte Sirius hören, wie er unruhig herumzappelte, seine Hände zuerst in seinen Hosentaschen, dann fuhr er sich durch die Haare. Dann,

„Wir müssen ja nicht reden?"

Remus seufzte. Er war ein einziges Chaos. Er hatte sich seit Mittwoch nicht ordentlich gewaschen und war nur aus dem Bett aufgestanden, um auf die Toilette zu gehen. Die anderen Jungen fütterten ihn, indem sie Essen durch den Spalt in seinen Vorhängen reichten. Wenn sie das nicht getan hätten, dachte Remus, war er sich nicht sicher, ob er überhaupt gegessen hätte. Ihm ging es so schlecht wie noch nie. Aber er vermisste Sirius.

„...also gut."

Die Vorhänge teilten sich und Remus blinzelte ins helle Tageslicht, aber Sirius kletterte schnell herein und schloss sie wieder. Er sah Remus an, aber nicht zu lange, bevor er es sich neben ihm gemütlich machte und ihn in seine Arme schloss.

„Danke", atmete er in Remus Haare, „dass du mich reingelassen hast."

„Ich muss fürchterlich riechen."

Sirius atmete tief ein, was Remus Stirn kitzelte und ihn zusammenzucken ließ.

„Nein, riecht nur nach Moony."

„Lass das, Köter." Remus wand sich aus seinem Griff.

„Willst du in nächster Zeit mal aufstehen? Es machen sich alle Sorgen. Und sie sehen jetzt immer mich so an, als ob ich wissen müsste, was zu tun ist, weil sie wissen, dass wir zusammen sind und das ist irgendwie echt viel Druck."

Remus schmunzelte und es fühlte sich komisch an, aber gut. Trotzdem, er musste seine melancholische Stimmung aufrechterhalten.

„Ich will aber noch immer nicht wirklich aufstehen."

„Ok, dann musst du mich hier mit dir verstecken lassen, denn ich geh hier nicht mehr raus."

Sirius ."

Re mus." Sirius sah ihn schräg an, seine Augenbrauen übertrieben zusammengezogen, um dämlich auszusehen.

„Hör auf damit." Remus verschränkte die Arme in dem Bewusstsein, dass er anfing, wie ein trotziges Kind zu klingen.

„Das werde ich nicht." Sirius knuffte ihn in die Rippen, „Komm schon, ich weiß du fühlst dich scheiße wegen dieser ganzes Situation, aber hast du dir mal überlegt, dass du nicht diese ganze Misere für dich alleine horten musst? Dass, vielleicht, wenn du mit deinen Freunden redest, dir alles gar nicht so trostlos vorkommen würde?"

Remus sah ihn finster von unten an, seine Arme noch immer verschränkt.

„Vielleicht hilft dir das..."

„Hilft es dir nicht gerade?"

Remus presste seine Lippen aufeinander. Sie starrten sich eine Minute lang an. Remus fing an, daran zu denken, wie gerne er gerade mit Sirius raufen wollen würde, wie an den Vollmonden; nur weil es eine lustige Möglichkeit war, überschüssige Energie loszuwerden. Dann bemerkte er etwas. Er schnüffelte in die Luft rund um sie.

„Blutest du? Ich kann Blut riechen."

„Wahrscheinlich von dir, vom Vollmond."

„Nein, ich bin schon geheilt, ich habe nie länger als einen Tag lang offene Wunden."

„Heilige Scheiße", lachte Sirius, „wie kann es sein, dass du mit jedem Tag noch cooler wirst?"

„Und es ist dein Blut, ich weiß es."

„Siehst du! Du bist im Grunde ein Superheld."

Sirius !"

„Ok, ok", er setzte sich auf und fuhr mit einer Hand durch seine Haare. „Du hast während des Mondes ein paar Mal gegen mich ausgeholt, das hab ich dir ja erzählt, wir haben es beide gemacht. Und du kannst mich nicht verwandeln, wenn ich ein Hund bin, das haben wir schon zur Genüge getestet."

„Aber du blutest noch immer?! Das war vor fast einer Woche! Du musst zu Madam Pomfrey!"

„Oh ja, und dann sag ich, dass mein Werwolf-Freund mich gekratzt hat, während ich ein illegaler Animagus in Hundeform war?!"

„Herrgott", stöhnte Remus, hievte sich aus dem Bett, schnappte Sirius Handgelenk und zog ihn mit sich.

„Wohin gehen wir?!"

„Ich brauche besseres Licht!"

Er riss die Badezimmertür auf und knallte den Klodeckel zu. „Setz dich", befahl er. Sirius folgte ihm, halb lächelnd.

Remus öffnete den kleinen Spiegelschrank über dem Waschbecken und kramte Murtlap-Essenz und Desinfektionsmittel und Verband und Wattebällchen hervor. (Er hatte über die Jahre durch endloses Herumprobieren herausgefunden, dass eine Mischung aus Magie- und Muggelheilung am besten funktionierte. So wie bei fast allem.) Er holte seinen Zauberstab aus der Tasche seiner Pyjamahose und stellte sich vor Sirius.

„Ok. Zeig es mir."

Sirius senkte den Kopf, nun nicht mehr länger erfreut über Remus' Tatendrang. Er seufzte tief und hob sein Hemd an, während er sagte,

„Es ist nicht so schlimm..."

Es war nicht so schlimm wie Remus befürchtet hatte, aber etwas in seinem Bauch zog sich trotzdem unangenehm zusammen, als er sie sah. Drei dunkelrote Streifen, quer über Sirius Rippen. Sie fingen an, zu verheilen, aber er wusste, dass er sie ziemlich einfach heilen könnte. Er atmete tief ein, sah Sirius in die Augen, dann nahm er das Desinfektionsmittel. Dann seinen Zauberstab. Remus konnte Schnitte mittlerweile ganz gut heilen und die Kruste und die Röte waren sofort verschwunden. Nun waren sie weiße Streifen.

„Es tut mir so leid", sagte er traurig. „Es war eine magische Wunde. Du wirst jetzt für den Rest deines Lebens eine Narbe haben."

Sirius sah auf das Mal hinunter, dann wieder auf.

„Das ist okay, Remus", sagte er leise.

* * *

Also kam Remus auf Sirius Bitte hin wieder zu seiner Gruppe dazu und sie alle waren so nett so zu tun, als ob er nur etwas krank gewesen war und sie nicht gemieden hatte. Die Nachrichten waren in den letzten Tagen besonders trostlos gewesen. Zuerst hatte der Tagesprophet eine Liste der Toten veröffentlicht, mit Fotos. Dann hatten sie eine Liste der ‚möglicherweise Gebissenen' veröffentlicht, mit Fotos , was unter den etwas liberaleren Lesern eine Protestwelle hervorgerufen hatte und eine Debatte über die verpflichtende Registrierung aller Werwölfe ins Rollen brachte.

Greybacks Name wurde nicht erwähnt und auch keiner der anderen Werwölfe, die Remus kannte. Es fühlte sich so an, als ob die fürchterlichen Verbrechen einfach über Nacht passiert waren und die Angreifer sich in Luft aufgelöst hätten. Niemand hörte etwas von Marlene, wenngleich Danny McKinnon in der Zeitung erwähnt wurde.

Sie versuchten, all dieses Elend hinter sich zu lassen und gingen für ein sonntägliches Mittagessen hinunter (zum Glück; es war generell Remus Lieblingsessen der Woche und er wäre noch trübsinniger gewesen, hätte er es verpasst), danach verbrachten sie den Rest des Abends gemütlich im Gemeinschaftsraum von dem Feuer. Remus stimmte sogar einer Runde Schach mit Peter zu, der sich begeistert freute.

„Wisst ihr, worüber wir in nächster Zeit ernsthaft nachdenken sollten", überlegte Sirius, während er seine Plattensammlung durchsah.

„NEWTs?", fragte Remus hoffnungsvoll, während Peter seinen Läufer eroberte.

„Bewerbungen?", sagte Lily aus einem Polstersessel, wo sie auf James Schoß saß und ein Magazin las.

„Den Quidditchpokal?", schlug James vor.

„Um Gottes Willen", spöttelte Sirius, „eine Schande, dass ihr euch Rumtreiber nennt."

„Was?!" Alle drei sahen ihn beleidigt an. Peter schmunzelte,

„Er redet von dem großen Streich an Slytherin. Ihr wisst schon, wir haben vor Weihnachten angefangen zu planen."

„Wormy-boy, du bist ohne Zweifel mein allerliebster Mensch der Welt." Sirius grinste breit.

Peter grunzte, „Halt's Maul" und schlug plötzlich Remus Königin.

„Ugh. Warum versuche ich es eigentlich, ich hab dich schon seit wir dreizehn waren nicht mehr geschlagen", seufzte Remus und lehnte sich auf dem Teppich auf seine Ellbogen zurück. Er sah auf zu Sirius, „Also dann? Hast du einen Plan?"

„Vielleicht. Was auch immer wir machen, wir sollten uns auf Attacken im Kerker fokussieren."

„Bitte werft hier nicht einfach mit Worten wie ‚Attacken'" um euch, sagte Lily schnell, „es geht nur um einen kleinen Witz, richtig? Harmlose Hausrivalität?"

„Wenn du es so nennen willst." Sirius zuckte die Schultern, den Einwurf halb ignorierend. „Wie auch immer, Moony, ich dachte deine Lerngruppe macht mit? Wozu hat man so viele Anhänger, wenn man sie nicht für sich arbeiten lässt?"

„Oh mein Gott, zum letzten Mal, sie sind nicht meine ‚Anhänger'!" Remus verdrehte die Augen. „Außerdem haben wir dieses Schuljahr noch gar keine fixe Lerngruppe. Ich war anderweitig beschäftigt."

„Naja, niemand von uns hat für den nächsten Monat oder so drohende Todesgefahr geplant", antwortete Sirius, „ich denke, wir sollten loslegen. Alle könnten ein wenig Spaß vertragen, oder? Versammelt die Truppen, wir treffen uns irgendwann nächste Woche."

„Solange sich nichts mit Quidditch überschneidet", gähnte James, „bin ich da. Naja, ich geh ins Bett, hab morgen gleich als erstes Verwandlung."

Die anderen warfen einen Blick auf die Uhr oder gähnten selbst und beschlossen, es James nachzumachen. Der Gemeinschaftsraum begann sowieso schon, sich zu leeren und sie waren fast die letzten, die gingen.

Remus hatte gerade seinen Pyjama angezogen und die Zähne geputzt, als er bemerkte, dass er sein Buch unten gelassen hatte. Auch wenn das normalerweise egal war, dieses spezielle Buch war Maurice von E.M. Forster und auch wenn der Einband unscheinbar war, machte es ihm ein wenig Sorgen, dass es jemand in die Hand nehmen und mit argwöhnisch gehobenen Augenbrauen den Klappentext lesen könnte.

Seufzend verließ er das Badezimmer und eilte die Treppe hinunter. „Hol nur schnell mein Buch", murmelte er Sirius zu, der als nächstes ins Bad durfte.

Er hatte gerade das Buch geschnappt und war kurz davor, wieder nach oben zu gehen, als er hörte, wie sich das Portraitloch öffnete. Er drehte sich um und sah Mary hereinkommen. Sie trug ein kurzes, mit Pailletten besticktes, silbernes Kleid und stolperte auf dem Weg in den Raum, fing sich aber und kicherte.

„Alles klar?", rief er ihr zu.

Sie sah auf, zwinkerte ein wenig in dem schummrigen Licht.

„Hey, sexy", grinste sie, ein wenig wacklig auf den Beinen. Wahrscheinlich waren ihre zehn Zentimeter hohen Stöckelschuhe daran schuld, oder das Hexengebräu, das Remus an ihr riechen konnte.

„Hallo, warst du aus?" Er ging zurück zu den Sofas. Er wollte nicht weggehen, solange er nicht sicher war, dass es ihr gut ging.

„Pfffff." Sie winkte mit einer Hand und ließ sich in den nächsten Polstersessel fallen. Sie streckte ihre Beine aus. Ihr kurzes Kleid rutschte an ihren Oberschenkeln nach oben, aber sie schien es nicht zu interessieren. „Nur ein bisschen Trinken im Ravenclaw-Gemeinschaftsraum."

„Ich dachte du hast was mit einem Hufflepuff am Laufen?"

„Mm, er war dort." Sie atmete aus, lächelnd, legte den Kopf in den Nacken und schloss ihre Augen. Ihre Lider waren golden bemalt und fein mit Kohl-Eyeliner umrahmt. Sie sah aus wie eine ägyptische Königin in einem Cocktailkleid. „Aber es waren ja ein Haufen Leute da."

Sie klang traurig. Remus setzte sich in den gegenüberliegenden Polstersessel, das Buch in seinem Schoß.

„Alles ok mit dir, Mary?"

„Oh, alles gut." Sie öffnete langsam ihre Augen und lächelte ihn an. Sie war nicht so betrunken, begriff er, aber sie sah müde aus, und extrem unglücklich. „Hab nur so viel im Kopf. Jungs sind Wichser. Arme Marlene."

„Hast du was von ihr gehört?"

Mary schüttelte den Kopf, dann setzte sie sich auf, blinzelnd.

„Du hast nicht zufällig eine Kippe, Schätzchen? Ich rauche normalerweise nicht, aber ich hab grad so Lust drauf."

„Ja", Remus griff in seiner Hosentasche nach der Zündholzschachtel, in der er seine selbstgerollten Zigaretten aufbewahrte. Er schob sie auf, „Normal oder die besseren ?"

„Oooh, die besseren, bitte", schnurrte sie und streckte eine Hand aus, „Die helfen mir vielleicht beim Schlafen."

„Äh, wegen Marlene", sagte Remus, der seine eigene Zigarette anzündete, „mir ist grad was eingefallen, äh... du kennst doch ihre Freundin Yaz? Hast du sie in letzter Zeit mal gesehen? Ich war mir nicht sicher, ob ihr jemand Bescheid gesagt—"

„Ich", sagte Mary und atmete aus, beobachtete Remus durch ihre schweren, goldenen Augenlider und den Rauch. „Ich hab ihr Bescheid gesagt."

„Oh!" Remus zwinkerte überrascht. „Dann ist ja gut."

„Mmm, ich dachte sie würde es wissen wollen", überlegte Mary, während sie eine Haarsträhne geziert um ihren kleinen Finger wickelte. „Ich wollte nicht, dass sie denkt, Marlene hätte plötzlich kein Interesse mehr."

Remus nahm einen schnellen, scharfen Zug und zog die Augenbrauen leicht zusammen.

„Was meinst du?"

Mary lachte; sie lehnte sich im Sessel zurück und man konnte ihre perlweißen Zähne sehen. Sie ließ die eine Haarsträhne zurück an ihren Platz hüpfen wie ein Korkenzieher.

„Ach, komm schon Remus", sie schüttelte den Kopf, „ich weiß es ."

„Du... hat sie es dir gesagt?"

„Nein", räumte Mary ein und sackte mit einem Seufzen zusammen, „aber ich bin nicht dumm, auch wenn Gerüchte das Gegenteil behaupten. Zumindest weiß ich, wie Romanzen aussehen." Sie hob eine Augenbraue, „Ich bin nicht so langsam wie James, zum Beispiel. Wie lang hat er gebraucht, um es herauszufinden?"

„Er weiß nichts von Marlene", antwortete er, „Sie reden anscheinend nicht viel während Quidditch."

„Ich rede nicht von Marlene, ich rede von dir."

„Mir?!"

„Er küsst gut, stimmts?" Sie zwinkerte ihm zu. „Aber ich muss sagen, du auch, soweit ich mich erinnern kann."

„Wie...?"

„Mm, ich hab es schon eine Weile vermutet. Einfach so kleine Dinge. Die ganze Zeit, die ihr zusammen verbringt. Dass er länger als fünf Minuten keine Freundin hat. Ich war mir nicht hundert Prozent sicher, aber du hast es gerade bestätigt."

„Scheiße."

Sie lachte wieder, ein freundliches, trillerndes Geräusch.

„Dummer Junge", lächelte sie liebevoll und spielte wieder mit ihren Haaren, während sie rauchte. Sie sah ihn wieder an, ihre Augen fokussierter, als sie sprach, war ihre Stimme ernster als sonst. „Es ist ok, wenn du das privat halten willst. Ich wollte eigentlich warten und schauen, ob du es mir selbst sagen würdest – so wie ich es bei Marls mache. Aber, ich wollte nur, dass du weißt... ich weiß ich habe diesen Ruf, dass ich viel rede, aber ich kann ein Geheimnis für mich behalten ok? Vor allem eines meiner Freunde. Und wenn...", sie biss sich auf die Lippe, „wenn es noch etwas gibt, das du vor mir verheimlichst, du kannst mir vertrauen, okay? Es wird nichts verändern."

Das waren fast zu viele Offenbarungen für einen Abend. Remus zog an seiner Zigarette und hoffte fast, dass er sich auch für einen Joint entschieden hätte.

„Wovon redest du?", fragte er sehr vorsichtig. „Glaubst du, dass du noch etwas...weißt?"

„Remus." Sie setzte sich auf. „Die Narben? Dass du jeden Vollmond krank bist? Wir sitzen im gleichen Pflege magischer Geschöpfe-Unterricht."

„Du darfst es niemandem sagen", sagte Remus, seine Stimme sehr leise, obwohl sie komplett alleine waren. „Bitte, Mary... Sirius und ich, das ist eine Sache, aber das ... ich könnte von der Schule fliegen. Ich könnte verhaftet werden!"

„Hey!" Mary stand schnell auf und kam herüber, um sich auf die Armlehne seines Sessels zu setzen, „Ich werde es keinem verraten! Das ist, was ich zu erklären versuche." Sie legte einen Arm um seine Schultern. „Es macht für mich keinen Unterschied, ich schwöre."

„Wirklich?"

„Ehrlich." Sie küsste seine Wange und drückte ihn fest. „Also mach dich nicht so fertig wegen dem, was Marlenes Bruder passiert ist, hm? Es hat nichts mit dir zu tun."

„Sie würde mir nie verzeihen, wenn sie wüsste, dass...", sagte Remus traurig. Mary reichte ihm die Überbleibsel des Joints und er nahm dankbar einen Zug.

„Mach dir darum keine Sorgen", sagte sie leichtfertig, „sie wird es verstehen. Sie weiß, wer du wirklich bist. Und vielleicht kannst du ja helfen? Du könntest sogar Danny schreiben – ich wette er wäre glücklich über einen Freund."

„Das ist—" Remus war drauf und dran, zu sagen, dass das, obwohl es eine sehr nette Idee war, praktisch unmöglich war, wenn man daran dachte, dass er nicht registriert war. Es wäre eine schlechte Idee, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

„Mooony, wo bist du?" kam Sirius klagende Stimme die Treppe hinunter. „Ich kann das Gras bis hierher riechen, du bist echt nicht subtil damit—oh! Hi, MacDonald."

„Black", nickte Mary, noch immer auf der Lehne von Remus Polstersessel sitzend. „Sorry, ich versuche gerade, dir deinen Freund auszuspannen."

„Oh, das will ich sehen—warte, meinen was ?!"

Sie streckte ihm nur die Zunge heraus.

Er sah Remus an: „Erzählen wir es jetzt also jedem?!"

„Hey!" Mary sprang auf, „Ich bin nicht ‚jeder'! Arroganter Idiot. Vergiss nicht, ich hatte euch beide zuerst."

Remus konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als er Sirius Gesichtsausdruck sah und stand verlegen aus dem Sessel auf, Maurice noch immer umklammert,

„Sorry, ich komm jetzt mit nach oben, wir haben nur ein wenig geplaudert." Er sah zurück zu Mary. „Bei dir alles ok?"

„Ja", nickte sie lächelnd, „Ich geh auch ins Bett. Gute Nacht Jungs!"

„Gute Nacht!"

Zurück in dem warmen Glühen des Schlafraumes schnarchte Peter schon leise hinter seinen Vorhängen und James saß im Schneidersitz auf seinem Bett, während er durch sein Quidditch-Notizheft blätterte.

„Wir haben schon gedacht wir sehen dich nie wieder, Moony", flüsterte er lächelnd, als die beiden Jungen den Raum betraten.

„Hab Mary zufällig getroffen, sie war auf irgendeiner Party mit den Ravenclaws."

„Seht ihr, das passiert, wenn man mit dem Schulsprecher und der Schulsprecherin im gleichen Haus wohnt", seufzte Sirius, der sich auf seine eigene Bettkante setzte, „Der ganze Spaß geht woanders ab."

„Oh, hör auf zu jammern", grinste James und schloss sein Heft, „wir werden noch genug Partys haben, das weißt du. Und jetzt gehst du ins Bett wie ein braver Junge."

„Na gut", gähnte Sirius und ließ sich dramatisch ins Bett fallen, sodass er zwischen den schweren Samtvorhängen verschwand.

„Nacht, dann", fing Remus an und machte sich auf den Weg zu seinem eigenen Bett, aber Sirius Hand schoss hervor und schnappte sein Handgelenk.

„Moony...", flüsterte er leise aus den Schatten hinter den Vorhängen. Remus biss sich auf die Unterlippe und schielte zu James hinüber, der schnell wegschaute und anfing, seine eigenen Vorhänge zuzuziehen. Oh, na gut. Scheiß drauf.

„Mmm...ok..." Remus ließ sich von Sirius mitziehen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top