Chapter 45: Sommer 1977: Teil 4

CW: homophobe Themen------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Der Rest der Woche in Cornwall verging in komplettem Glück, was Remus und Sirius anging. Sie verbrachten die langen, heißen Tage am Strand und an den Berghängen, wanderten durch idyllische, kleine Dörfer, entdeckten Höhlen und verbrachten angetrunkene Zeit in den Gärten der Pubs. Sie aßen nur Pasteten, Fish and Chips und Eiscreme, und nachts – oh, die Nächte waren das Beste von allem.

Tagsüber, wenn die anderen auch da waren, warfen sie sich am Strand einen Ball zu, oder Remus gab nach und sie wateten ein wenig im Meer herum – Jeans nach oben gerollt und in langärmligem T-Shirt. Wenn sie nur zu zweit waren, rollte er die Ärmel ab und zu bis zu seinen Ellbogen hinauf, alte Narben entblößt, und Sirius verwandelte sich in Padfoot und sie warfen Stöckchen und er jagte seinen eigenen Schwanz. Und sie waren oft allein, da alle anderen jede Sekunde zu nutzen schienen, um sich davonzuschleichen.

Lily und James waren am schlimmsten – wenn sie sich nicht gerade neckten, waren sie am Knutschen; zu oft und zu lang.

„Und ihr solltet Vertrauensschüler sein!", schrie Mary nach der dritten Nacht, in der sie die beiden praktisch horizontal vor dem Lagerfeuer vorfand.

„Oh, als ob ich dich nicht schon hundert Mal auf meinen Patrouillen erwischt habe!", lachte Lily, stand aber trotzdem auf und glättete ihre Kleidung. „Und dich auch, Black, also hör auf zu grinsen."

„Was?" Sirius blinzelte unschuldig.

Er trug gerade den Korb mit abgewaschenem Geschirr zurück von den Waschräumen. Remus war davon ziemlich beeindruckt – Sirius hatte bis jetzt jeden Abend freiwillig abgewaschen („Irgendwie mag ich das, es auf die Muggelart zu machen", hatte er geheim offenbart. „Mutter hat uns oft als Strafe die Arbeit der Hauselfen machen lassen, aber ich fand es ehrlich gesagt immer ziemlich entspannend.")

„Zieh mich nicht in eure schmutzigen Eskapaden mit rein", sagte Sirius prüde und stellte den Korb ab. „Ich war schon den ganzen Urlaub lang ein perfekter Gentleman."

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass du nicht ins Dorf verschwindest, um mit irgendeinem Muggelmädchen rumzumachen", sagte Marlene. Sie lag ausgestreckt in ihrer Unterwäsche auf einem Handtuch und sonnte sich. Ihr Körper war sehr lang und sehr blass.

„Du wagst es", Sirius schlug sie einmal mit einem feuchten Geschirrtuch, sie schrie auf und krümmte sich zusammen. „Ich war jede Nacht brav im Bett, stimmt's Moony?"

Remus verschluckte sich an dem Keks, an dem er geknabbert hatte, und James musste ihm mehrmals auf den Rücken klopfen, bevor er sich wieder fangen konnte. Dafür wirst du bezahlen, Black. Er blickte Sirius finster an, seine Augen tränend.

Seitdem sich James von dem ‚Lily Evans Vorfall' (wie Sirius es hinter seinem Rücken nannte) einigermaßen erholt hatte, und somit wieder klar denken konnte, fand er es verdächtig, dass sich Sirius und Remus jetzt ein Zelt teilten, aber aus den falschen Gründen.

„Ihr zwei werdet aber nicht wieder streiten, oder? Ihr heizt euch nur gegenseitig an, wenn ihr so nahe beieinander seid..."

„Wo du recht hast, Prongs", sagte Sirius strahlend, „dann legst du dich mit Moony zusammen und ich teile mit Evans."

Das bereitete diesem Thema fürs Erste ein Ende, aber nicht James' plötzliche Überfürsorglichkeit für Remus. Es war nett – sicherlich nichts, worüber man sich beschweren konnte – aber doch ein wenig unangenehm. Remus hatte nie so etwas wie eine Art großen Bruder gehabt – wenn man Ste oder Craig außer Acht ließ, die ihm beigebracht hatten, zu trinken, zu stehlen und wie man richtig zuschlug – aber James schien nun entschlossen, sein tollpatschiges, gutherziges Bestes zu geben. Gegen Mitte der Woche war Remus ein wenig überrascht, dass niemand auch nur ansatzweise etwas über sein Geständnis sagte, das er am ersten Abend gemacht hatte. Nicht dass er wollte, dass alle ein großes Drama darum machten, oder irgendetwas Verstohlenes oder Zweischneidiges sagte, aber... trotzdem. Gar nichts? Er hatte es angesprochen, in einem ruhigen Moment mit Sirius, und er hatte gelacht.

„Naja, wenn Prongs allen anderen auch diesen Vortrag gehalten hat, wundert es mich nicht."

„Vortrag?"

„Ja, er hat mich zur Seite genommen und mir gesagt, dass, wenn ich dich von jetzt an anders behandle, er mich gehörig fertig machen würde. Wahrscheinlich hat er es zu den Mädels nicht genau so gesagt – vielleicht war es Lily." Sirius streckte sich, wie ein Hund, und rollte sich auf den Bauch.

Sie entspannten sich gerade am Strand, allein, an einem ruhigen Teil des Strandes, den bis jetzt niemand anderes entdeckt hatte. Sirius trug seine Badehose und Remus nahm das als Gelegenheit, ihn so lange anzustarren wie er wollte, so unverschämt wie er wollte. Ab und an nahm er eine Handvoll samtigen, gelben Sand und ließ ihn über Sirius' Haut rieseln, nur um den Körnern zuzusehen, wie sie wie Wasser über seine Rückenmuskeln glitten.

„Du verarscht mich", sagte Remus träge; er glaubte Sirius nicht.

„Ich wünschte. Ich schwöre, es war so schwer, ihn nicht auszulachen und ihm alles zu sagen." Er rollte sich herum, wischte den Sand gedankenlos weg. „Ich muss das alles abwaschen gehen, wenn du so weitermachst."

„Das ist die Idee dahinter", grinste Remus. Sirius im Meer war sein neuester Lieblingsanblick.

Remus glaubte ihm noch immer nicht wirklich, bis zum letzten Urlaubstag. Sie waren dabei, die Zelte einzupacken – die irgendwie nicht mehr zurück in die Taschen passen wollten, in denen sie vorher waren – und Remus nahm das Ganze in die Hand, weil Peter, Sirius und James das Konzept von Anleitungen nicht zu verstehen schienen. Die Mädchen hatten ihre Zelte in weniger als einer Stunde abgebaut, und es wurde langsam peinlich.

„Okay, zuerst muss dieser Haken raus, und es gibt so eine Art obere Schicht, die wir zuerst lösen müssen, sonst verheddert sich alles...", sagte Remus und kratzte sich am Kopf. James und Sirius schafften dies und begannen, die braune Plane zu falten.

„Was würden wir ohne dich tun, Moony", kicherte James.

„Ja", sagte Peter vom Boden aus, wo er Haken einsammelte, „wer hätte gedacht, dass du in solchen Dingen gut bist."

„Naja, ich war ja schon immer der Vernünftige von uns", murmelte Remus, der ihm nicht wirklich zuhörte, während er die nächsten paar Schritte im Heft überflog. Dann bemerkte er, dass es still geworden war, und James stand vor Peter.

„Was meinst du mit ‚solche Dinge'?"

Peter sah auf, verwirrt, und rieb seine Hände aneinander.

„Du weißt schon, so Outdoor-Zeug – so typisch männlich hat. Ich meinte nicht—"

„Pete. Auf ein Wort", sagte James, seine Stimme eigenartig hart und flach; wie Euphemia Potter in einer ernsten Situation. Er marschierte davon, Richtung Strand, Peter folgte ihm nervös und wrang noch immer seine Hände.

„So typisch männlich halt", murmelte Sirius, auch wenn er selbst besorgt und blass aussah.

„Was sollte das alles?!", fragte Remus und machte sich daran, die Haken aufzuheben, die Peter liegengelassen hatte.

Sirius schüttelte den Kopf und sprach nicht, bis Peter und James zurückkamen, Peter mit erschüttertem Gesicht. Remus wünschte, dass er etwas sagen könnte, aber er würde das Problem vielleicht nur noch schlimmer machen.

Als es an der Zeit war, auf Wiedersehen zu sagen, wollte keiner gehen. Remus starrte bedrückt auf die vier gelben Rechtecke aus Gras, wo ihre Zelte gestanden hatten, während James und Lily aneinander klebten und sich verabschiedeten.

„Gehst du zurück nach Essex, Remus?", fragte Mary fröhlich.

„Ich bleibe ein wenig bei den Potters", antwortete Remus im Versuch, etwas aufzuheitern.

„Glückspilz!", sagte Mary. „Ich muss zurück nach Croydon – Marlene hat mich eingeladen, aber Mum sagt, sie sieht mich so schon selten genug."

„Nett", lächelte Remus. „Es ist schön, vermisst zu werden."

Peter und Dorcas verschwanden als Erstes und gingen hinauf zur Hauptstraße, auf der Suche nach einem abgeschiedenen Ort, um den Fahrenden Ritter zu rufen. Remus winkte ihnen zu, und alles schien okay zu sein, aber das lag vielleicht auch nur an James' Anwesenheit. Die Mädchen apparierten – sobald Lily endlich James losgelassen und versprochen hatte, ihn zu besuchen, bevor der Sommer vorbei war. Sie versprach, ihm zu schreiben, und ließ James versprechen, dass er sie anrufen würde. Sie umarmte Remus, und dann – vielleicht einfach in einem Moment purer Glückseligkeit – Sirius auch.

James, Remus und Sirius apparierten zurück zu den Potters, mit ein wenig mehr Erfolg als letztes Mal. Remus landete irgendwie im hinteren Garten, Sirius irgendwo im Dorf, aber Mrs. Potter war froh, sie alle heil wiederzusehen und entschied, dass sie alle gescheites Essen brauchten, sofort.

„Sollen wir dem Heim Bescheid geben, Remus?", fragte Mr. Potter beiläufig beim Abendessen. „Du bist doch nicht wieder einfach so von dort verschwunden, oder? Ich möchte nicht, dass wieder die Muggelpolizei anruft."

„Oh – äh, nein, ich... ähm...", stammelte Remus über seine Kartoffeln hinweg – was sollte er sagen, damit sie aufhörten zu fragen? Was würde ihm Zeit verschaffen? Sirius trat ihn unter dem Tisch und sah ihn fordernd an. Komm, Moony, sagte sein Blick, sag die Wahrheit. Remus sah Mr. Potter an. „Also eigentlich, jetzt wo ich siebzehn bin, habe ich keinen Platz mehr in St. Edmunds."

„Oh, gut", lächelte Mrs. Potter liebevoll. „Dann haben wir also den ganzen Sommer, wie wundervoll!"

So einfach war das also.

„Hab ich doch gesagt", flüsterte Sirius, als er nach Mitternacht zu Remus ins Bett schlüpfte. „Die Potters lieben es, Streuner aufzunehmen."

„Kannst du überhaupt hier sein?", flüsterte Remus besorgt zurück. „Was ist mit James?"

„Schnarcht wie ein Walross, ich konnte ihn durch die Wand hören."

Remus fragte nicht weiter – schließlich wollte er Sirius bei sich. Es fühlte sich eigenartig an, alleine in einem großen Doppelbett zu liegen, nachdem man eine Woche zusammengequetscht in einem Zelt verbracht hatte. Einen anderen Körper in der Nähe zu haben, war beruhigend. Sirius' Körper in der Nähe zu haben, war noch besser.

„Ich bin stolz, dass du es ihnen gesagt hast", sagte Sirius leise, während er Remus' Hand unter der Bettdecke hielt. Er machte das oft, und nur im Bett, im Dunkeln. Remus machte es nichts aus.

„Ja, ich erzähle diese Woche jedem alles", lachte Remus.

„Es ist nicht falsch, um Hilfe zu bitten, Moony. Menschen mögen es, ihren Freunden zu helfen."

„Ich weiß." Remus küsste Sirius' Kopf – eines der vielen Privilegien, die jetzt erlaubt waren. Sirius mochte es, versteckt unter der Decke zu schlafen, wie ein Tier im Winterschlaf. Es ließ ihn kleiner wirken, und Remus fühlte sich wie ein Beschützer. Ein weiteres Gefühl, das jetzt okay war.

„Sirius?"

„Mm?"

„Diese Sache, die Wormtail gesagt hat; hat es dich gestört?"

Er fühlte, wie sich Sirius neben ihm verkrampfte und wünschte sich sofort, es nicht angesprochen zu haben. Er versuchte, seine Spuren zu verwischen. „Nur weil... du kennst ja Pete, er ist manchmal ein Idiot, aber er ist nur langsam, nicht boshaft. Er wird sich daran gewöhnen. Er wird sich an mich gewöhnen. Das nächste Mal, wenn er Hausaufgaben braucht, wird alles normal sein."

„Ich habe diese Dinge schon mal gehört, das ist alles", sagte Sirius, so leise, dass Remus, der normalerweise perfekt hören konnte – besser als perfekt – genau hinhören musste. „Darüber, was es heißt, ein Mann zu sein. Du weißt was ich meine."

„Von deiner Mutter?"

Sirius sprach nicht, aber sein Kopf bewegte sich leicht und Remus nahm an, dass es ein Nicken war.

Wir sprechen nicht über Mütter, mahnte Remus sich selbst. Er drückte nur Sirius' Hand und sagte das Einzige, das ihm einfiel.

„Na, dann weißt du, dass es alles Schwachsinn ist."

* * *

Samstag, 30. Juli 1977

James Potter war nicht so clever, wie Remus gedacht hatte. Sie waren seit zwei Wochen zurück aus Cornwall. James hatte Lily von der Telefonzelle am Ende der Straße aus genau vierzehn Mal angerufen. Und genau vierzehn Mal hatte Remus ihn zur Telefonzelle begleiten, Münzen in den Schlitz werfen, die Nummer für ihn wählen und ihm zeigen müssen, wie man am Ende auflegte.

Die Telefonate dauerten ungefähr eine Stunde normalerweise, und Sirius und Remus nutzten die Zeit draußen auf der Ziegelmauer, um zu rauchen. Manchmal gingen sie die Hauptstraße hinauf und hinunter, aber meistens warteten sie einfach, bis James fertig war.

„Verdammter Idiot", seufzte Remus, als er die Zelle zum vierzehnten Mal verließ. „Wie schwer kann es sein, sich diese paar einfachen Schritte zu merken? Er hatte doch Muggelkunde, erklären die da nicht, wie das geht?"

„Ach, er ist zu aufgeregt, um sich an irgendetwas zu erinnern", lachte Sirius. „Hab ein wenig Mitleid mit dem liebeskranken Narr."

„Nein, ich werde für immer freudlos und unglücklich sein", grummelte Remus und fummelte mit seinem Feuerzeug herum.

„Oh gut, ich liebe es, wenn du so düster und launisch bist."

„Fick dich."

„Mm, oooh ja, nenn mich einen dämlichen Trottel, das macht mich richtig an...", stichelte Sirius, Zigarette zwischen den Zähnen, seine Augen glühten. Remus schubste ihn, sodass er lachend von der Wand stolperte.

„Du bist wirklich ein dämlicher Trottel."

„Nur für dich." Sirius drückte seine Zigarette aus. Sie hörten ein tiefes, dunkles Grummeln in weiter Ferne und Sirius' gesamtes Gesicht hellte sich auf. Er schnappte Remus' Arm. „Schau! Da kommt es, genau zur richtigen Zeit!"

Remus verdrehte die Augen. Sirius hatte einen anderen Grund, warum er so nachsichtig mit James war. Jeden Abend, während sie auf das Ende des Telefonats der zwei Turteltauben warteten, passierte etwas Wundersames – zumindest in Sirius' Augen. Ein Motorrad fuhr durch das Dorf – wahrscheinlich irgendein alter Hippie auf dem Weg nach Hause von seinem langweiligen Pendlerjob, dachte Remus gereizt.

Es war eine Triumph Bonneville T120 (Remus hasste sich dafür, das zu wissen, aber nachdem sie es das erste Mal gesehen hatten, hatte Sirius sie zu dem Zeitungskiosk geschleppt, um jedes Motormagazin zu kaufen, das er finden konnte, bis sie das Modell identifiziert hatten) mit einem kirschroten Tank, jeder Millimeter Chrom poliert wie glimmendes Silber. Sirius war schwer verliebt, und Remus war schwer eifersüchtig.

Sobald das Motorrad vorbeigefahren war, seufzte Sirius zufrieden, dann kletterte er zurück auf die Mauer und beobachtete Remus eine Weile. Er tat das jetzt oft. Remus hatte lernen müssen, dass es ihn nicht zu sehr störte, so studiert zu werden. Sirius neigte seinen Kopf. „Ist es der Mond? Macht er dich mürrisch?"

„Wahrscheinlich." Remus zuckte die Schultern. „Normalerweise macht er mich ruhelos."

„Ja, hab ich gemerkt, letzte Nacht", Sirius zwinkerte ihm zu.

„Oh mein Gott, halt den Mund, du unausstehlicher Arsch."

Sirius grinste und zeigte ihm seine spitze, rosa Zunge.

Remus war nervös wegen des Mondes. Es würde sein erster Vollmond sein, den er nicht entweder in Hogwarts oder in St. Edmunds verbrachte. (Auch wenn es wahrscheinlich einen anderen Vollmond gegeben hatte, irgendwann vor langer Zeit mit seiner Mutter.) Mr. Potter hatte ihn zur Seite genommen, nachdem sie sich darauf geeinigt hatten, dass Remus den ganzen Sommer über blieb, und ihm ihren Plan erklärt.

Nicht, dass es Remus viel ausmachte; ein versperrter Raum war ein versperrter Raum. Dieses Mal war es ein Dachboden, und Moody hatte angeboten, davor Wache zu halten, um sicherzugehen, dass die Familie in Sicherheit war. Mr. und Mrs. Potter (nicht zu vergessen James und Sirius) hatten Remus mehrmals versichert, dass sie sich überhaupt keine Sorgen machten und er auch nicht beunruhigt sein musste. Aber trotzdem war er es.

Sirius wollte mit ihm gehen – genauso wie James, aber James hatte wenigstens genug Hausverstand, um zu verstehen, dass es nicht möglich war. Niemand würde an Moody vorbeikommen – der ein neues, gruseliges Auge hatte, elektrisch blau und schrecklich verflucht.

„Hab es schon mit Werwölfen aufgenommen", sagte er schroff, als Remus die Leiter hinauf auf den Dachboden geführt wurde. „Immer ein gutes Ergebnis, minimale Verluste."

Es ließ Remus nicht besser fühlen, aber er war sich nicht sicher, ob er das überhaupt sollte.

Es war eine schlimme Nacht. Vielleicht war es Moodys Anwesenheit. Vielleicht mochte der Wolf keine Höhe. Vielleicht konnte er seine Spielkameraden riechen, Prongs und Padfoot, und fühlte sich einsam. Vielleicht hasste der Wolf Remus einfach, wer wusste das schon. So oder so, als er aufwachte, war der Raum in Stücke gerissen; zerfetzte Rollläden und zerkratzte Bodenplanken. Am Ende hatte der Wolf aus Frustration an seinen eigenen Pfoten geknabbert.

Mit blutenden Händen, die Haut abgerissen, lag Remus im Dunkeln, sein Herz pochte, während er darauf wartete, dass der Schmerz verging oder dass jemand kam und ihm half; irgendjemand.

Mrs. Potter verarztete ihn und leistete gute Arbeit, aber er hatte trotzdem ein paar Tage Probleme, seinen Zauberstab zu halten, während sich neue Haut bildete. Er konnte auch keinen Besenstiel halten, also musste er zusehen, während Peter, Sirius und James übten, wie in alten Zeiten.

Remus fand andere Dinge, um sich zu beschäftigen. Er fand ein Telefonbuch und verbrachte mehr Zeit, als wahrscheinlich gesund war, damit, jede ‚Jenkins' in Bristol nachzuschlagen. Es gab viele, aber keine Hopes. Hoffnungslos. Es macht nichts, versuchte er sich einzureden. Er hatte die zwölf Jahre ohne sie auch gut alleine verbracht.

„Erzähl mir ein Geheimnis", flüsterte Sirius spät nachts – jede Nacht kam er zu Remus. „Erzähl mir etwas, das niemand weiß."

Und Remus tat es – weil es Sirius glücklich machte, und das war ein lohnenswertes Bestreben – tatsächlich, bemerkte Remus, war Sirius glücklich zu machen, die einzige Sache, die es wert war zu tun, für den Rest seines Lebens.

„Ich hab Philomena Pettigrew gesagt, sie soll in die USA gehen."

„Hast du nicht!"

„Jap, im Badezimmer am Weihnachtsabend."

„Hinterhältiger Bastard. Wie kann es sein, dass alle Mädchen immer mit dir reden wollen, hm? Was ist dein Geheimnis?"

„Vielleicht vertrauen sie mir, weil sie wissen, dass ich nichts von ihnen will."

„Ein interessanter Gedankengang. Erzähl mir noch ein Geheimnis."

„Äh... ich weiß nicht, ich habe dir alles erzählt." Alles, was dich nicht verletzen würde, fügte er still hinzu.

„Hast du nicht", sagte Sirius, seine Lippen berührten Remus', als er auf ihn kletterte, seine Hände glitten unter Remus' T-Shirt. Er streifte Remus' Unterlippe mit seiner Zunge. „Ich werde alles über dich wissen, eines Tages, das verspreche ich."

Remus küsste ihn leidenschaftlich und glaubte jedes Wort.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top