50. 🌟 Goldenes Königreich ⭐

Die Tage sind grau, eintönig und verwaschen. Ständig regnet es in dem vermeintlich goldenen Königreich. Feucht und schwer hängt der Regen in der Luft. Sie ist so dick, dass man es riechen kann. Sie sind beide tot, der König und die Königin. Meine Brust wird eng, wenn ich nur daran denke, und die Welt scheint ein kleines bisschen dunkler und trauriger zu werden, als ich zusehe, wie die Nacht über den dunkler werdenden Himmel kriecht. Sogar der Himmel sieht anders aus als vorher: Verhangen mit tiefhängenden, grauen Wolken blitzt kein einziger Stern hindurch, der zumindest den Ansatz einer Hoffnung auf besseres Wetter versprechen könnte.
Ich seufze tief und schließe meine Augen. Es muss weitergehen, ja, es geht immer weiter. Ich atme aus und blicke erneut auf zu denselben grauen Wolken, die sich kein Stück bewegt zu haben scheinen. Aber verdammt, wie soll es weitergehen? Alles scheint vergebens, unwiderruflich verloren. Wie soll ich weitermachen, als wäre nichts geschehen?
Auf einmal tun sich die Wolken auf, nur ein kleines bisschen, und einige winzige, pulsierende Lichtpunkte blinzeln hervor. Sie reibt sich über die Augen, um sicherzugehen, dass das hier kein Traum ist. Aber nein, sie ist tatsächlich hier, am Fenster, starrt in die dunkle Nacht und beobachtet dieses wundersame Schauspiel. Viel zu lange ist sie in der Dunkelheit gewandelt, aber jetzt sieht sie das Licht hell und klar. Es strahlt wie ein Sonnenaufgang. 'Nur für sie!, denkt sie, nur für sie kann es nicht sein. Da müssen noch andere sein, die diese Botschaft verstehen.' Da lächelt sie plötzlich. Ja, sie ist nicht allein, da ist sie sich sicher, als am Himmel, vor ihrem Blick verborgen, ein neuer Stern geboren wird.

Anastasya, zeitendlos

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