Kapitel 22
Ich war verwirrt und mir schossen Tausend Fragen durch den Kopf.
Warum wollte mein Dad denn mit mir reden?
Warum war meine Mom auch dabei?
Und am wichtigsten:
Was macht Luke hier?
Ich folgte ihnen ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch gegenüber von den anderen. Mein Dad räusperte sich und ich sah ihn fragend an. Da er keine Anstalten machte etwas zu sagen wanderte mein Blick zu Mom, die mich emotionslos ansah. Dann sah ich zu Luke, doch er wich meinem Blick aus. Okey?! Was wird das hier? Hab ich was angestellt? Das sprayen sind meine Eltern gewohnt, den Alkoholkonsum auch und das ich respektlos sein kann auch.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als meine Mom ohne jegliche Gefühle sagte "Was hab ich nur bei deiner Erziehung falsch gemacht?". Ich sah sie geschockt an, ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu meiner Mom gehabt, was war bloß auf einmal mit ihr los? "Wie meinst du das?" fragte ich verwirrt. Sie lachte hysterisch auf. "Du benutzt das Herz eines Jungen, der nebenbei auch noch dein Freund ist, wie ein Spielzeug und fragst wie ich das meine?". Jetzt war ich endgültig verwirrt und sah zwischen meiner Mom und Luke hin und her. "Wie kommst du darauf das ich Luke nur benutze?" fragte ich mistrauisch. Diesmal meldete sich mein Dad zu Wort "Wir haben alle gemerkt das du ihn nur ausnutzt also gib es endlich zu!". Seine Stimme klang bedrohlich und ich wurde langsam sauer. "Verdammt wie kommt ihr auf den Scheiß?" wütend funkelte ich sie an - alle drei. "Ach komm schon jeder kann sehen wie du Harry ansiehst, du liebst ihn und nicht mich" murmelte Luke enttäuscht. Und ich war drauf und dran die Beherrschung zu verlieren. "Wovon zum Teufel redest du?" zickte ich ihn an und er sah mir das erste mal an diesem Tag in die Augen. Sein blick war kalt, eiskalt, ohne jegliche Gefühle. "Du betrügst mich... mit ihm" sagte er und plötzlich war sein Blick wütend. "WAS?" schrie ich aufgebracht und mein Dad mischte sich wieder ein. "Du hast ihn genau verstanden tu nicht so unschuldig" knurrte er. Ich sah sie alle fassungslos an "Sagt mal seid ihr völlig bescheuert?! Wieso sollte ich das tun? Huh? Ihr habt doch gar keine Ahnung was zwischen Harry und mir ist! Aber ich kann euch ja auf die Sprünge helfen; sowas nennt man Freundschaft. Wisst ihr F-R-E-U-N-D-S-C-H-A-F-T! Das bedeutet das man BEFREUNDET ist und das wiederum bedeutet das-" weiter kam ich nicht denn meine Wange began heftig zu schmerzen und mein Kopf war zur Seite gedreht. Ungläubig sah ich wieder nach vorne, mein Vater stand direkt vor mir und hatte seine Hand erhoben, jederzeit bereit wieder zu zu schlagen. Ich hielt mir die Wange, sie brannte wie Feuer. Aber das störte mich nicht, nein, es war die Tatsache das er mich geschlagen hatte die mir verstummen lies. Das hatte er noch nie.
Wir starrten uns in die Augen, bis ich an ihm vorbei und zur Treppe lief. Ich ging in mein Zimmer, dort packte ich meine Sachen in meine Koffer und sah mich danach in meinem leeren Zimmer um. Leise brachte ich alles in den Flur und als ich meine letzte Tasche abstellte standen sie plötzlich hinter mir. "Was wird das?" knurrte mein Vater und ich sagte "Ich geh weg", "Wohin" fragte meine Mutter kalt. Ich zuckte die Schultern und sagte in dem selben Ton "Keine Ahnung, es ist aber überall besser als hier". Mein Vater wollte grad etwas sagen, als es klingelte. Ich machte auf und sah sofort in ein besorgtes Gesicht, er zog mich in eine Umarmung und flüsterte "Was machst du bloß für sachen honey?". Ich sah ihn nicht an sondern sagte nur "Lass uns einfach von hier verschwinden, bitte" er holte tief Luft und sagte "Mein Auto steht vorne". Wir verstauten meine Koffer und Taschen im Auto und stiegen dann ein. Meine Eltern und Luke hatten gefragt wo ich den schlafen würde und ich sagte das ich in einem Hotel oder so schlafen würde.
Ich musste wohl im Auto eingeschlafen sein, dann als wir anhielten und ich die Augen öffnete wusste ich erst nicht wo ich war, das war definitiv nicht London. Nach genauerem hinsehen erkannte ich den Ort. "Harry, was machen wir hier?" fragend sah ich ihn an. Er antwortete "Ich lass nicht zu das du in irgend einem Hotel oder so schläfst". Er lächelte und stieg aus, ich tat es ihm gleich und stieg ebenfalls aus. Ich sah mich um, das Häuschen war noch genauso wie vor zwei Jahren. Harry hatte es gekauft damit er, wenn er hier in Holmes Chapel ist, nicht immer bei seiner Mom schlafen musste. Wir trugen meine Sachen ins Haus und ließen uns auf die Couch fallen. Harry zog mich wieder in seine Arme und ich lächelte ihn dankend an. Er grinste nur und gab mir einen Kuss auf den Kopf. Er hatte den Fernseher eingeschaltet und wir kuschelten uns aneinander.
Ich ließ meine Gedanken abdriften und dachte an Lukes Worte 'jeder kann sehen wie du Harry ansiehst', wie meinte er das, wie sah ich ihn denn an? Und was noch verwirrender war, wieso war Luke mir plötzlich so egal? Wieso fühlte es sich so richtig an bei Harry zu sein? Wieso fing mein Körper leicht an zu kribbeln wenn er mich berührte, aber bei Luke nicht? Auf keine der Fragen hatte ich eine plausible Erklärung, hatte Luke recht? Hatte ich Gefühle für Harry? Für meinen besten Freund? Nein, nein, nein, das war unmöglich, oder doch nicht? Ach verdammt!
Mit tausend Fragen im Kopf schlief ich schließlich ein.
Doch tief in meinem Herzen wusste ich die Antwort, ich wusste sie seid ich Harry das erste mal nach meinem Aufenthalt in Sydney gesehnen hatte... Ich wollte es mir nur nie eingestehen.
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