5. Kapitel
"Hay Jeonginnie!"
Jisung winkt mir hektisch zu, weshalb ich nur seufze, in den Kinderwagen vor mir blicke.
"Dein Patenonkel hat sie eindeutig nicht mehr alle."
Yuri sieht mich an, kichert dann etwas.
Süß...
Jisung setzt sich mir gegenüber, weshalb Yuri mit quängeln anfängt, anscheinend möchte sie ihren Patenonkel sehen.
Was sie nur am ihm findet wundert mich zwar, aber es kann mir eh total egal sein.
Eigentlich ist es mir auch einfach nur egal..
"Du solltest deine Patentochter nehmen."
"Gerne~"
Jisung steht wieder auf, hebt Yuri mit so einer Leichtigkeit hoch, als würde er es schon sein ganzes Leben lang machen.
"Hay meine kleine Hexe. Hab ich dich vermisst."
Er küsst ihre Nasenspitze, während sie zu kichern beginnt.
"Wo ist Jinnie? Und wieso hast du sein Kind?", fragt Jisung, setzt sich mir wieder gegenüber.
Diesmal mit Yuri auf dem Arm.
"Ich weiß nicht wo Hyunjin ist. Er war heute morgen einfach weg...und ganz ehrlich? Ich bin so überfordert mit Babys. Ich weiß nicht ob sie richtig gewickelt, geschweige richtig angezogen ist. Ich musste mir YouTube Videos rein ziehen und hab es dann irgendwie versucht... Gefüttert habe ich sie auch, aber die Küche sah danach aus wie ein Saustall. Wieso sieht es bei allen immer so leicht aus?"
Er lacht leise, während ich meinen Kopf auf dem Tisch fallen lasse, etwas quängle.
"Hat Onkel Jeongin sich heute versucht um dich zu kümmern?"
Ich höre Yuri nur kichern.
"Du hättest mir einfach schreiben können, Jeongin. Ich wäre zu dir gekommen und du hättest in die Uni gehen können..Hattest du heute nicht eine wichtige Arbeit ab zu geben?"
Sofort schnellt mein Kopf nach oben, sehe meinen Hyung an.
"Fuck!"
Die Leute, welche in unserer Nähe sitzen, sehen zu mir.
"Ich kümmere mich um Yuri...geh du deine Arbeit abgeben, Innie."
Verunsichert und leicht überfordert sehe ich Jisung an.
Ich weiß das er ihr Patenonkel ist und ich ihm vertrauen kann, aber was ist wenn Hyunjin wieder kommt und dann panisch nach Yuri sucht?
"Na los jetzt. Ich schreibe Hyunjin eine Nachricht, dass sie bei mir ist. Die Arbeit ist wichtig für dich, Jeongin. Los jetzt."
Ich nicke zögerlich, nehme meine Tasche, sehe nach ob sie noch dort drinnen ist.
Erleichtert atme ich aus.
Zum Glück habe ich es gestern nicht ausgepackt.
"Du bist ein Engel, Hyung."
Dann verlasse ich das Café, renne zur Uni um es noch rechtzeitig abzugeben.
Hoffentlich hat mein Prof Verständnis und lässt es mich auch noch nach der Vorlesung abgeben, wenn ich es ihm erkläre.
Hätte Jisung mich da nicht grade erinnert, wäre ich absolut am Arsch gewesen.
Außer Atem komme ich dort an, klopfe an der Tür, gehe rein.
"Herr Wang ich...Oh mein Gott."
So schnell wie möglich schließe ich die Tür wieder, verziehe das Gesicht.
Toll...
Jetzt kann ich nie wieder in diese Vorlesung gehen ohne daran zu denken wie dieser auf seinem Pult jemanden vögelt.
Warum ist heute nur so ein scheiß Tag?
Hyunjin ist wie vom Erdboden verschluckt..
Yuri ist zwar jetzt in guten Händen, aber ich kann nicht mit ihr umgehen.
Gyu ist jetzt nur noch abgefuckter von Hyunjin und das lässt er mich auch spüren.
Und jetzt erwische ich meinen Prof beim Sex.
Was passiert heute noch?
Ein schwangeres Einhorn welches über mir Regenbogen scheißt?
Ich atme tief durch, schrecke auf als die Tür aufgeht.
Mark grinst mich leicht an, verschwindet dann.
Will der mich verarschen?
Was schläft er mit unserem Professor?
Okay..
Jackson Wang ist mehr als nur heiß, aber immer noch unser Professor.
Ich gehe rein.
"Herr Wang ich..."
"Was möchtest du hier, Jeongin? Du warst nicht in der Vorlesung."
Ich reiche ich meine Arbeit, welche er nur mit hochgezogener Augenbraue an sieht.
"Du gibst zu spät ab. Das weißt du?"
"Es tut mir leid, Herr Wang, aber heute geht alles drüber und drunter...und..."
Verzweifelt sehe ich auf meine Arbeit, weiß nicht was ich sagen soll.
"Hay es ist doch alles gut, Jeongin. Du brauchst doch nicht gleich anfangen mit weinen. So kenne ich dich gar nicht."
Mein Professor nimmt meine Arbeit, legt sie auf den Schreibtisch.
"Ist alles okay?"
Ich schüttle den Kopf, gleichzeitig nicke ich jedoch.
"Nun bin ich verwirrt, Jeongin.. Möchtest du mit mir reden? Vielleicht kann ich dir helfen?"
"Können Sie mir sagen wie man Gefühle abstellt? Ich hasse Gefühle und es macht mich irre so stark für jemanden zu empfinden, welcher niemals meine Gefühle erwidern wird..."
Das laut auszusprechen ist komisch, vor allem, weil ich es meinen Professor erzähle, welchen ich grade bei nicht wirklich jugendfreien Sachen erwischt habe.
Dazu habe ich Dinge gesehen, welche ich niemals sehen wollte.
"Gefühle abschalten zu können wäre wahrscheinlich sehr schön und vor allem einfach nur Sachen welche man nicht fühlen möchte, aber diese Gefühle sind das was uns menschlich machen, Jeongin...und auch wenn wir unter ihnen leiden, können uns auch diese glücklich machen. Du musst nur lernen über diese zu sprechen oder diesen einfach ihren freien Lauf lassen."
Ich nicke nur, sehe weiterhin auf dem Boden.
"Und wenn diese Person, welche deine Gefühle nicht erwidert, dann machst du einfach alles dafür das die Person auch Gefühle für dich bekommt, oder du macht ein Haken hinter der Person und suchst dir jemand anderes."
"Ich liebe ihn schon ewig..ich glaube nicht das dies noch funktioniert..."
Ich höre ihn leise lachen.
"Du solltest darüber nachdenken ob du weiterhin wegen ihm leiden möchtest oder ob du versuchst weiter zu machen, Jeongin."
Ich nicke nur, verlasse den Raum, wische mir über die Wangen.
Ich weine ja tatsächlich.
Oh mein Gott...
Wie peinlich.
Erst erwische ich meinen Prof beim Sex und dann heule ich auch vor diesem?
Wie tief bin ich eigentlich gesunken?
Und das nur durch meine Liebe zu Hyunjin...
Was würde ich nur geben um ein Roboter zu sein und nichts fühlen zu können.
Das würde so einiges in meinem Leben einfacher machen, wenn nicht sogar alles einfacher machen.
Seufzend lehne ich mich gegen die Wand, atme ein paar tief ein und aus, eh ich wieder gehe.
"Wo warst du? Sag mal...bist du betrunken?", frage ich als Hyunjin sturm geklingelt hat, ich ihm Grade die Tür geöffnet habe.
Er sieht auf seine Flasche, dann zu mir und zuckt nur mit den Schultern.
"Ich bin fast dreiundzwanzig...ich kann lassen und machen was ich will.", lallt er, stolpert an mir vorbei in die Wohnung.
"Jinnie, du hast eine Tochter."
"Na und? Was juckt mich das schon? Sie war ein Unfall!"
Sprachlos sehe ich ihn an, während er sich den Weg ins Wohnzimmer durchbahnt.
Ich schließe die Tür, folge ihm ins Wohnzimmer.
"Hyunjin."
Er lacht nur trocken auf, sieht auf die Flasche, welche fast leer ist.
"Wäre sie doch nur zur Welt gekommen.. Hätte ich Hannah doch einfach nicht geschwängert."
"Hör auf das zu sagen. Du liebst dein Kind."
Er lacht nur wieder trocken auf, trinkt sie Flasche aus.
Wenn ich doch nur entziffern könnte was er da trinkt.
"Wo ist die überhaupt?"
"Bei Jisung..", nuschle ich, habe irgendwie Angst vor ihm.
So war er noch nie...
Er war noch nie so eiskalt..und so eklig.
"Da kann sie auch bleiben."
"Hör auf das zu sagen!"
Sprachlos sehe ich ihn an, schlage ihm gegen die Wange.
"Jetzt komm doch wieder zu dir, du Vollidiot! Du liebst deine Tochter, also hör auf so über sie zu reden. Wieso hast du dich überhaupt betrunken?"
"Um den Schmerz zu betäuben...ich will Hannah zurück."
"Sie kommt aber nicht wieder, Hyunjin! Okay? Du kannst dich doch nicht so kaputt machen, während du ein Baby hast! Ich weiß es ist schwer, aber es wird mit der Zeit wieder besser, Hyung. Und du bist doch nicht alleine. Du hast die anderen. Du hast mich. Warum willst du das nicht einfach endlich einsehen?"
Er sieht mich einfach nur an.
"Ich will sie zur Adoption freigeben."
"Sag mal... spinnst du jetzt eigentlich komplett? Du hast sie doch nicht mehr alle, Hyunjin! So etwas kannst du doch gar nicht denken."
"Wieso nicht? Ich kann machen und lassen was ich will. Wenn ich mein Kind nicht mehr will, dann ist es so."
Er zuckt mit den Schultern, sieht mir tief in die Augen.
Ich sehe ihn nur verständnislos an, bin schockiert was Trauer und liebe mit ihm machen lässt.
"Glaubst du Hannah hätte das gewollt? Glaubst du wirklich sie hätte gewollt das du euer Kind einfach weg gibst?"
"Kann mir doch egal sein. Sie ist Tod, Jeongin...ich brauche Ablenkung."
Er zieht mich auf sein Schoß, weshalb ich ihn mehr als nur erschrocken an sehe.
"Was wird das Hyunjin? Du bist total betrunken."
"Mir doch egal...ich will Sex, also hol ich mir diesen jetzt."
Ab da werde ich panisch, will ihn einfach nur weg drücken als er seine Lippen auf meinen Hals legt, diesen küsst.
"Hyunjin hör auf...lass mich in Ruhe."
Jedoch ignoriert er mein flehen, weshalb ich versuche ihn weg zu drücken, es nicht schaffe.
Obwohl er betrunken ist, ist er immer noch stärker als ich.
"Hör auf so zu zappeln und gib mir einfach was ich will, Jeongin."
Er saugt sich an meinem Hals fest, bringt mich zum weinen.
Er soll aufhören...
Wieso kann er nicht einfach aufhören?
Wo ist mein Jinnie hin?
"Gott du bist so eine Pussy."
Er fährt unter mein Shirt, weshalb ich nur noch mehr zapple, von ihm weg kommen will.
Warum versteht er das nicht?
Warum hört er nicht auf mich an zu fassen, wenn ich schon Weine?
"Hör auf.. Fass mich nicht an!", schreie ich ihn weinend an.
"Du bist so prüde, Jeongin."
Ich sehe ihn weinend an, sehe in ihm grade genau das selbe Monster, welches mich verunstaltet hat.
Er schubst mich von seinem Schoß runter, verschwindet aus dem Wohnzimmer, während ich auf dem Boden sitze, weine und mich nicht mehr ein bekomme.
Es tut so weh.
Ich weiß nur nicht genau was so sehr schmerzt.
Das er grade das größte Arschloch auf Erden ist oder das ich anscheinend immer noch nicht mit meiner Vergangenheit abgeschlossen habe.
Zitternd ziehe ich die Beine an meinen Oberkörper, fühle mich einfach nur absolut eklig und dreckig, aber mir fehlt grade die Kraft mich ins Badezimmer zu schleifen und alles ab zu duschen.
Das schlimmste grade?
Das ich in Hyunjin grade genau das selbe Monster gesehen habe, dass er genau das selbe gesagt hat, obwohl er nicht einmal von meiner Vergangenheit weiß...und das schlimmste?
Er hat einfach nicht aufhören wollen...
Ich schluchze immer mehr auf, fühle mich von Sekunde zu Sekunde immer dreckiger.
"Jeongin!"
Beomgyu sprintet zu mir, setzt sich neben mich, möchte mich in den Arm nehmen, jedoch zucke ich nur zusammen und weiche zurück.
"Innie...was ist passiert? Oh Gott, ich werde ihn so was von Umbringen!"
Wütend springt Beomgyu wieder auf, geht irgendwo hin.
Ich bekomme nicht viel mit, nur das Beomgyu die liebe meines Lebens anschreit und dieser zurück brüllt.
Zu sehr bin ich beschäftigt zu weinen und an die Vergangenheit zu denken.
Mir diese schlimmsten Monate vor Augen abspielen zu lassen..
Schreiend schlage ich mir gegen den Kopf, will es wieder verdrängen, doch diesmal klappt es nicht so einfach.
"Hör auf...hör auf...hör endlich auf!"
Weinend schlage ich immer heftiger gegen meinen Kopf, will diese Bilder aus dem Kopf bekommen.
Das schreien verstummt, kurz darauf spüre ich Beomgyu wieder um mich herum.
"Innie...hay..."
Er nimmt vorsichtig meine Hände in seine, versucht mich davon ab zu halten mich weiterhin zu schlagen.
"Ich weiß...", flüstert er, als ich etwas sagen möchte, streicht beruhigend über meine Hände.
"Ich lasse dir ein Bad ein, okay? Und dann badest du und entspannst dich wieder. Hyunjin werde ich morgen verprügeln. Er ist ein Arschloch und hat dich auch kein Stück in seinem Leben verdient..."
Ich schluchze nur wieder auf, zittere immer noch am ganzen Körper.
"Komm Innie."
Er lässt meine Hände los, lässt mich aufstehen.
Im Badezimmer angekommen macht er mir Badewasser in die Wanne, sogar mit Badezusatz.
"Du badest jetzt, Innie. Und ich hol dir frische Sachen, okay? Danach lasse ich dich in Ruhe und du entspannst wieder...und glaub mir. Ich werde Hyunjin verprügeln und aus der Wohnung werfen."
Ich zucke nur mit den Schultern.
Grade ist mir alles egal...
Ich will einfach nur in die Wanne und den ganzen Dreck und Ekel von mir waschen...
Mich wieder sauber und normal fühlen...
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Ich habe seit zwei Tagen Praktikum und komme einfach nicht mehr zum Schreiben...es ist so anstrengend und nervig. Mir fehlt dieser Ausgleich so sehr....aber wenigstens habe ich schon einige Kapitel dieser fanfiction vorgeschrieben..
Und das hat jetzt keinen interessiert-
Habt einen schönen Abend~ und eine möglichst stressfreie weitere Woche-
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