Kapitel Vierzehn
In den nachfolgenden zwei Wochen, passierte nicht sonderlich viel. Wir gingen alle in die Schule, trafen uns an den Wochenenden und mein Plan, etwas Abstand zu Louis zu nehmen, lief gut. Dafür lernte ich Amalia immer besser kennen, die sich tatsächlich dazu aufraffen konnte, ihrer Toni zu schreiben. Seitdem, gab es so gut wie kein anderes Thema mehr, sobald wir beide etwas zusammen unternahmen, doch das störte mich nicht. Solange sie redete, konnte ich nicht über mich und, oder Louis nachdenken und hatte immer ein paar Momente Freiheit vor meinen Gefühlen.
Louis verhielt sich dagegen etwas seltsam, was vielleicht daran lag, dass es zwischen ihm und Luke wieder etwas kriselte. Ich hatte mich dieses Mal aus ihrem Streit raus gehalten, da ich der Meinung bin, dass sie Alt genug dafür sein sollten, ihre Probleme selbst zu klären und nicht immer auf mich zurückzukommen.
Doch heute Abend, waren wir alle zusammen auf einer kleinen MiniGolf Anlage und traten gegeneinander an. Wir waren eine ziemlich große Gruppe, weswegen jeder immer ein wenig warten musste, aber es machte trotzdem unglaublichen Spaß. Die Teams bestanden aus Luke und Louis, Zayn und Niall, Eleanor und Liam, und Amalia und mir. Tatsächlich waren Eleanor und Liam mit lediglich zwei Punkten vorn, was hauptsächlich daran lag, dass Eleanor unglaublich viel Glück hatte .
"Das kann nicht sein", seufzte Zayn gerade genervt und verdrehte offensichtlich die Augen, während Eleanor grinsend in die Luft sprang und einmal mit Liam abklatschte.
Mein Blick fuhr zu Louis, welcher gerade ebenfalls versuchte ein lächeln aufzusetzen, es jedoch nicht schaffte und stattdessen zu Boden blickte. Ich wechselte einen Blick mit Amalia, welche mir andeutete, zu Louis zu gehen, weswegen ich einmal seufzte und unmerkbar nickte.
Er sah mich bereits an, da hatte ich ihn noch nicht einmal erreicht und wie aus der Pistole geschossen, kapselte er sich von der Gruppe ab und ich lief ihm hinterher, bis wir an einer Bank ankamen, auf die er sich fallen ließ. Immer noch in sehbarer Nähe zu unserer Gruppe.
Nachdem ich seine Gemütslage eingeschätzt hatte, setzte ich mich neben ihn und ließ einen gewissen Sicherheitsabstand, falls er mich doch nicht hier haben wollte. Es war kurz still, während wir den anderen beim spielen zusahen und es offensichtlich wurde, dass Zayn gleich in die Luft gehen würde. Er war ja ein Herzensguter Mensch, aber einfach ein unglaublich schlechter Verlierer und das, bekam nun Niall zu spüren. Das größte Problem an der Sache war jedoch, dass Niall Zayn aufgrund seiner Ausbrüche auch noch auslachte, was die Lage nicht unbedingt entschärfte.
"Was ist momentan mit dir los, Kleiner?", fragte ich, nachdem Louis auch nach ein paar Minuten noch nichts gesagt hatte und er zuckte kurz mit den Schultern. "Ich weiß ja, dass ihr beide euch gestritten habt, aber ist nicht alles wieder gut?"
"Das ist nicht das Problem", seufzte er, sah mich jedoch nicht an. "Also, es ist auch noch nicht wieder alles gut, aber das ist nicht das Problem. Eigentlich, bist sogar du das Problem."
"Ich?" Dieser Ausruf kam spöttischer als ich es gewollt hatte, doch er hatte mich vollkommen überrollt. Was genau, sollte ich denn bitte mit seiner Gemütslage zu tun haben?
"Ja, du", er lachte, als sei es vollkommen selbstverständlich und sah nun doch zu mir. "Du bist anders geworden, seitdem du enger mit Amalia befreundet bist."
"Amalia ist nicht das Problem", unterbrach ich ihn direkt und schüttelte den Kopf. "Ich bin anders geworden, weil ich in dich verliebt bin und du Bescheid weißt. Auch deswegen, weil wir beide uns geküsst haben und du alles einfach so im Regen stehen lässt. Nicht nur du, hast Luke betrogen. Er ist mein bester Freund, ich habe genauso Schuldgefühle wie du." Langsam wurde ich wütend und es war schwierig, das ganze für Außenstehende wie ein normales Gespräch aussehen zu lassen und gleichzeitig, meine Stimme so leise wie möglich zu halten.
"Aber wir sind in einer Beziehung. Ist es nicht selbstverständlich, dass ich nicht möchte, dass er davon erfährt?"
"Louis", seufzte ich und schüttelte den Kopf. "Ich möchte eigentlich auch nicht, dass er es erfährt, aber diese Schuldgefühle fressen mich seit einem Jahr auf. Weißt du, wie schwierig es für mich war und immer noch ist, in deiner Nähe zu sein und zu wissen, dass du nicht die Gefühle für mich hegst, die ich für dich habe? Dich immer mit ihm sehen zu müssen? Es geht nicht immer nur um dich, auch ich fühle mich mal nicht gut. Dieser Abstand den ich zu dir nehme, ist einfacher Selbstschutz, den ich brauche, um nicht vollkommen durchzudrehen. Und die einzige, die mir momentan dabei hilft, einen klaren Kopf zu behalten, ist Amalia."
"Harry so ist das nicht. Wenn ich keine Gefühle für dich hätte und mir der Kuss nichts bedeutet hätte, dann wäre es mir egal. Ich hätte es Luke schon längst gesagt. Aber wenn er mich fragen sollte, ob mir dieser Kuss etwas bedeutet hat, bin ich nicht in der Lage, ihn anzulügen und mit Nein zu antworten." Sein Gesicht sah so unglaublich traurig aus, wie schon lange nicht mehr. Dabei weinte er nicht einmal.
Kennt ihr diese tiefe Trauer, die in den Augen mancher Menschen sitzt und die einen in die dunkelsten Tiefen schickt? So, war ein Blick in seine Augen gerade und ich kam trotzdem nicht drum herum, mich in ihnen zu verlieren. Der Sonnenuntergang im Hintergrund, machte diese ganze Szene nur noch dramatischer und wenn ich nicht wüsste, dass unsere sechs Freunde uns dabei beobachten könnten, hätte ich ihn jetzt einfach geküsst.
Es war unmöglich, die Schmetterlinge zu verdrängen, die sich aufgrund seiner Beichte in meinem Körper breit machten. Trotzdem konnte ich auch nur ein vorsichtiges lächeln aufbringen. Dieses kleine Gespräch hatte gut getan, um einfach mal die Hälfte der Sache klar zu stellen. Doch es war noch längst nicht alles und ich wusste, dass wenn irgendwann die Bombe platzen würde, sie uns drei auseinander reißen würde.
"Lass uns zurückgehen", sagte ich leise und stand von der Bank auf. Ich sah kurz zu Luke, welcher ebenfalls etwas traurig in unsere Richtung schaute, sich dann jedoch wieder dem Spielen zuwandte. Ich hielt Louis meine Hand hin, die er ergriff und dann zog ich ihn nach oben. "Ich möchte auch, dass es wie früher wird. Aber gleichzeitig möchte ich so viel mehr und das bekomme ich nicht unter einen Hut. Noch nicht."
"Aber du bist nicht in sie verliebt?" Sein Blick war so Ernst, dass ich kurz leise lachen musste und den Kopf schüttelte.
"Nein. Und sie ist auch nicht in mich verliebt. Das was ich dir vor ein paar Wochen gesagt habe, was du schon über meine Gefühle weißt, stimmt immer noch. Der einzige, der dem im Weg steht, bist du."
"Nein. Auch Luke. Es würde nicht Funktionieren, wenn ich diese Beziehung beenden sollte. Egal, für was ich mich danach entscheide."
Er ging an mir vorbei und zurück zu unseren Freunden, während ich noch kurz über seine Worte nachdachte und mir bewusst wurde, wie Recht er doch hatte.
Selbst, wenn Louis die Beziehung mit Luke beenden würde, könnten wir beide niemals zusammenkommen. Luke liebt Louis, es wäre für ihn unerträglich, uns zusammen zu sehen. Es würde ihm gehen, wie mir, nur das Louis und ich ihm bewusst weh tun würden, immerhin wusste er nichts von meinen Gefühlen für Louis. Ich müsste mich also entweder gegen Louis, oder gegen Luke entscheiden.
Und ich war mir beim besten Willen nicht sicher, was mich mehr verletzen würde.
[...]
Sooo, es ist alles erledigt. Das bedeutet, ich habe wieder Zeit zu schreiben :)
Ich habe auch nur noch diese und nächste Woche Schule, danach nie wieder 😱
Was denkt ihr, wird sich Harry falls es dazu kommt, wirklich entscheiden müssen? Und würdet ihr euch für euren besten Freund, oder eure große Liebe entscheiden?
Danke für die votes und Kommentare ❤️
xoxo Michelle
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