Kapitel Vierundzwanzig

Der Anfang für die Interaktive Story ist online. Sie heißt „Survive" und ihr dürft gerne mit allem starten. Denkt dran, ich brauche viele Menschen, also los, ich bin enttäuscht wenn ich euch dort nicht sehe :3



Ich möchte jetzt nicht so viel darüber erzählen, was in den letzten zwei Jahren passiert ist, aber vielleicht darüber, warum genau zwei Jahre daraus wurden, anstatt einem.

Mein erstes Jahr war unfassbar. Meine Familie war super nett, ich habe andere Menschen kennengelernt und einen Teil des Landes gesehen. Einmal kam mich meine Mum besuchen und einmal Luke, wofür er aber ziemlich lange betteln musste, da seine Mum sich unsicher wegen des Fluges war.

Jedenfalls hatte Amalia ihren Eltern gebeichtet, dass sie auf Mädchen stand und wurde kurzerhand rausgeschmissen, woraufhin sie vorerst bei meiner Mum unterkam, dann jedoch auf die Idee kam, wir beide könnten ja noch ein Jahr zusammen durch Neuseeland ziehen. Und so taten wir dies.

Ich buchte mit dem Geld was ich bei dem Au-Pair verdient hatte ein Work&Travel und Amalia nahm es von ihrem ersparten. Es waren noch einmal unglaubliche zwölf Monate, mit viel Stress, aber auch viel Spaß. Wir haben uns noch besser kennengelernt, haben Neuseeland komplett erkundet und konnten nebenbei sogar noch ein paar Menschen kennenlernen. Sie fragte dann eben die Jungs und ich die Mädchen, so konnten wir gemeinsam jemanden für den anderen suchen, wobei einfach nie das richtige dabei war.

Und Louis? Wir beide hatten in den ersten zwei Monaten zwar noch etwas Kontakt, haben uns dann aber zusammen dafür entschieden, dass es uns lediglich noch mehr fertig machte, weswegen wir ihn abbrachen und ich seitdem lediglich von Luke hörte, wie es Louis ging. Die beiden waren übrigens immer noch zusammen, also hatte ich richtig gelegen und es war nicht rausgekommen, was zwischen Louis und mir passiert war.

Heute war auf jeden Fall der Tag, an dem Amalia und ich wieder zurück nach Deutschland fliegen würden. Wir hatten unsere sieben Sachen gepackt, waren auf zum Flughafen gefahren und warteten jetzt gerade darauf, dass unser Flugzeug kam.

"Bist du aufgeregt?", fragte sie vorsichtig und schob ihren Koffer etwas hin und her.

"Ich weiß nicht", ich zuckte mit den Schultern und sah aus den riesigen Fenstern. "Ich habe viele Menschen ewig nicht gesehen. Auch meine Mum nicht.."

"Und Louis nicht", schlussfolgerte Amalia und sprach weiter, ohne das ich etwas dazu sagen musste. "Glaubst du, ihr beide seid darüber hinweg? Jetzt, nach zwei vergangenen Jahren, in denen ihr euch nicht gesehen habt?"

"Ich weiß nicht", sagte ich erneut und sie lachte kurz auf, weswegen ich ebenfalls schmunzeln musste. "Ich kann es auf jeden Fall gar nicht erwarten, die ganze Truppe wiederzusehen. Was aus Zayn, Niall, Liam und Eleanor geworden ist.. Ich bin einfach so gespannt."

Zwei Jahre scheinen gar nicht so lange, aber ich war mit Neunzehn Jahren weggeflogen und war jetzt Einundzwanzig. Diese Entwicklung fällt oft krasser aus, als man es sich denkt. Auch Louis war jetzt zwanzig und nicht mehr der kleine, süße Achtzehnjährige der mir damals den Kopf verdreht hatte. Vielleicht könnten wir beide ja wirklich nur Freunde bleiben? Vielleicht war ich ja wirklich über ihn hinweg gekommen, weil ich ihn so lange nicht gesehen habe?

"Ich auch." Amalia nickte zustimmend und seufzte. "Ich muss mir auf jeden Fall einen Job suchen und eine günstige Wohnung."

Bisher hatten wir das Thema eher Totgeschwiegen, da sie nicht darüber reden wollte und ich das vollkommen akzeptierte. Sie war nicht in Deutschland gewesen und konnte sich hier um komplett andere Sachen kümmern, die ihr eher Freude als Trauer bescherten, deswegen wäre es Selbstmord gewesen, sie immer und immer wieder darauf anzusprechen. Doch nun, wo wir auf dem Weg zurück waren, wurde das Thema immer realer und ernster, weswegen wir beide uns definitiv Gedanken dazu machen mussten.

"Du kannst auch bei uns wohnen bleiben, das weißt du", versicherte ich ihr und meinte es auch vollkommen Ernst. Sie war für mich wie eine Schwester geworden, jetzt, wo wir 365 Tage aufeinander gehockt hatten, uns zusammen durch Tiermist gebohrt und im Auto gepennt hatten, war sie viel mehr als meine beste Freundin und meine Mutter wusste das. "Du weißt, meine Mum liebt dich und würde dich liebend gerne wieder aufnehmen."

"Ich weiß", lächelte sie, doch ihr Blick wirkte traurig. "Ich.. möchte nur nicht dazwischen funken, weißt du?"

"Tust du nicht. Wirklich nicht."

*****

"Ich will nur noch schlafen", heulte Amalia los, als wir gerade in Frankfurt vor dem Gepäckband standen und darauf warteten, dass unsere Koffer erscheinen würden.

Ihren Kopf hatte sie bereits auf meiner Schulter abgelegt und wahrscheinlich auch ihre Augen geschlossen, weswegen ich lachte und ihr leicht in die Rippen pikste.

"Ey, vier Augen sehen mehr als zwei", grinste ich und stupste sie noch einmal an. "Na los, du kannst gleich im Auto schlafen."

"Wer holt uns ab?"

"Luke."

Meine Augen und mein Gesicht mussten strahlen, als ich das sagte. Ich hatte ihn das Jahr über wirklich vermisst und wir konnten kaum Kontakt halten, da sie Tag hatten, als wir Nacht hatten und anders herum. Wenn mal Zeit gewesen wäre, haben wir gearbeitet oder Luke war in der Uni. Wir hatten wirklich ewig nicht mehr richtig geredet und deswegen freute ich mich auf die Autofahrt, auf welcher ich alles neue erfahren würde, was in den letzten zwei Jahren passiert war. Amalia schien das hingegen gar nicht zu interessieren, da sie schon wieder fast im stehen neben mir einschlief und ich sie irgendwann kitzeln musste, damit sie wieder etwas wacher wurde.

Nach zehn Minuten waren dann auch mal unsere Koffer auf dem Band zu sehen, weswegen ich beide herunter zog und wir uns zum Haupteingang des Flughafens begaben, an welchem mein bester Freund bereits auf uns wartete.

Sobald wir uns sahen, und ich weiß das ist total kindisch, aber ich ließ meinen Koffer einfach stehen und wir rannten uns in die Arme, woraufhin eine, natürlich sehr Männliche, Umarmung zwischen uns beiden stattfand.

"Ich hab dich so vermisst", sagten wir beide gleichzeitig und lachten los, lösten uns voneinander und ich sah ihm ins Gesicht.

"Du hast einen Bart bekommen!"

"Und du deine Haare kürzer!", sagte er und strich mir durch meine Locken. "Steht dir, sieht gut aus. Hey kleine."

Nun nahm er auch noch Amalia hoch, wirbelte sie einmal durch die Luft und setzte sie dann auf dem Boden wieder ab, ehe er ihren Koffer nahm und wir uns auf den Weg zu seinem Auto machten.

*****

Tatsächlich hatte Amalia die ganze Fahrt über geschlafen und auch Luke und ich besprachen, dass wir uns morgen in seiner gemeinsamen Wohnung, die er sich mit Louis teilte, treffen würden, damit wir uns austauschen könnten. Er würde dann die gesamte Gruppe einladen und wir grillen etwas, womit ich mehr als einverstanden war. Denn auch ich wollte mich nur noch hinlegen und eine Runde schlafen, selbst, wenn das nicht unbedingt das beste war, um meinen Jetlag loszuwerden.

*****

"Wir haben Kartoffelsalat und Brot", grinste Amalia, als wir in der Tür zur Wohnung standen und wir hielten beide Dinge nach oben.

"Man könnte wirklich fast meinen, ihr beide wärt verheiratet", rief Niall aus der Wohnung und daraufhin wurde erstmal viel gelacht und viel umarmt.

Auch Louis war dabei, lächelte leicht und war immer noch genauso klein wie damals, nur dass auch er einen leichten Bart trug und erwachsener aussah. Mein Herz blieb kurz stehen, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, da ich genau Amalias Blick in meinem Rücken spüren konnte, der mir jede Unbehaglichkeit angesehen hätte.

"Hey Lou", lächelte ich und wartete keine Sekunde länger, ehe ich ihn in meine Arme schloss und diese Blase auftauchte. Die Blase, von der ich gehofft hatte, dass sie längst verschwunden war. Das sie weg wäre, weil ich ihn so lange nicht gesehen hatte. Doch stattdessen, schien sie noch größer und dicker geworden zu sein, umhüllte uns beide in dieser Umarmung noch ein Stück mehr und erst Amalias Hand, die sich wenig später auf meinen Rücken legte, brachte mich dazu, Louis loszulassen und in sein Gesicht zu sehen.

"Hey Haz." Seine Wangen hatten einen leichten Rotschimmer bekommen, was so gar nicht zu dem Erwachsenen Gesicht passte, doch mein Herz begann trotzdem schneller zu klopfen und nur mit größter Überwindung schaffte ich es, meinen Blick Zayn zuzuwenden, der mich mit nach draußen in den Garten bat, um ihm alles zu erzählen.

Nach und nach kamen auch alle anderen noch dazu, Amalia und ich erzählten über Neuseeland und die anderen darüber, was sie nun taten und noch weiterhin vor hatten, was in Thema Beziehungen bei ihnen so los war und was es Neues gab. Es war erstaunlich normal, hier gemeinsam zu sitzen und trotzdem fühlte ich mich die ganze Zeit wohl, stolz darauf, dass alles so geblieben war, wie es das sollte. Es war alles okay, nein, mehr als okay.

Nach einer halben Stunde, riefen Luke und Louis zum Essen und sobald alle am Tisch saßen und gerade anstoßen wollten, stand Luke auf und zog alle Blicke auf sich.

"Ich wollte noch einmal etwas verkünden. Ich weiß, die meisten von euch wissen es bereits, aber mein bester Freund sollte es von mir persönlich erfahren und nicht über das Telefon", er machte eine dramatische Pause und ich ließ einmal meinen Blick über alle meine Freunde huschen, die ein lächeln auf den Lippen hatten, ehe ich meinen besten Freund wieder ansah.

"Ich habe Louis vor einem Monat einen Antrag gemacht", er grinste und hob sein Bier in die Luft, "Und er hat ja gesagt! Kannst du dir das vorstellen, Harry? Louis und ich sind verlobt!"

Es war doch nicht alles okay. Es war nichts okay.

[...]

Ja, damit hatte so gut wie keiner gerechnet. Ne, eigentlich hat damit keiner gerechnet. Freut mich, dass ich euch so überraschen kann :3

Nein, ich möchte ja wirklich nicht fies sein, aber ein wenig Spannung brauchen wir doch noch, oder? Jaaa :)

Wie oben bereits erwähnt, die Interaktive Story „Survive" ist draußen und ihr dürft mehr als gerne mal vorbeischauen.

Lasst mir auch hier noch was kleines da, einen vote und einen kleinen Kommentar, würde mich sehr freuen❤️

xoxo Michelle

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