Kapitel Siebzehn

Kurze Frage, die nur kurze Antworten benötigt :D

Ich habe vor, eine Interaktive Story zu schreiben. Naja, mehr oder weniger. Es würde sehr an The Walking Dead angelegt sein und viele Dinge würden von euch; den Lesern, bestimmt werden. Sowohl die Charaktere, als auch die Shippings und der weitere Verlauf. Hättet ihr Lust darauf? Ich hatte bis jetzt nie Leser, die so viel kommentiert haben und deswegen, habe ich irgendwie Lust darauf bekommen...:D Also, was haltet ihr davon?:)

(Wurde doch länger als geplant, oops)


[...]

"Ich weiß um ehrlich zu sein, gar nicht, wo ich anfangen soll", gestand Amalia leise und fuhr sich einmal durch die Haare, ehe sie seufzte und mir ein kleines, unsicheres lächeln schenkte.

"Am besten, ganz am Anfang."

"Gut.. also.. vielleicht sollte ich damit anfangen, dass mein 'Vater'wie du ihn bis jetzt kennengelernt hast, gar nicht mein leiblicher Vater ist. Meine Mum hat Thomas vor knapp sechs Jahren kennengelernt und vor drei Jahren haben die beiden geheiratet, woraufhin wir beide seinen Nachnamen angenommen haben. Meine Eltern haben sich geschieden, als ich etwas älter als Elf war. Wobei, das Ganze eigentlich schon vorher angefangen hatte." Sie machte eine kurze Redepause, indem sie mir Zeit zum verarbeiten der Informationen gab und sie wahrscheinlich selbst einmal alle ihre Gedanken sortierte.
"Eigentlich fing das ganze damit an, dass mein Vater Alkoholiker war-ist.. wie auch immer", sie lachte einmal sarkastisch auf und schüttelte den Kopf, weswegen ihre Haare etwas durch die Gegend flogen.
"Er war nie gewalttätig oder so. Aber es muss unglaublich schwierig sein, mit einem Mann zusammen zu wohnen, der Abends um sechs schon anfängt, sein Bier zu trinken und dann so um die sieben bis acht Flaschen schafft. Manche würden sagen; das schaffen sie jedes Wochenende. Ja, aber er schaffte es jeden Abend."

Mir fiel ein, wie sehr sie Alkohol verabscheute. Jedes Mal, wenn wir gemeinsam feiern gingen und ihr jemand etwas anbot. Wie sich ihr Gesicht verzog und ich bis jetzt einfach dachte, dass sie Alkohol nicht mochte. Dabei lag der Ursprung eigentlich viel tiefer.

"Es war mir peinlich, Freunde mit nach Hause zu bringen, damit sie bei mir übernachteten. Einfach nur, weil ich immer Angst hatte, dass er womöglich wieder so voll sein würde, dass er irgendeine Scheiße erzählte. Einmal, da waren wir bei meinem besten Freund drüben feiern, war er am Ende des Tages so voll, dass ihn zwei andere Väter nach Hause tragen mussten. Du glaubst nicht, wie peinlich mir das Ganze war, dabei war ich gerade mal acht oder neun Jahre alt. Er konnte nicht einmal mehr selber laufen.."

Ihre Stimme zitterte und ich griff nach ihrer Hand, einfach nur, um ihr irgendwie Beistand leisten zu können. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, deswegen gab ich ihr einfach die Zeit die sie brauchte, bevor sie weitersprechen konnte.

"Es gibt viele Alkoholiker, ich weiß das. Und auch viele Eltern, die sich geschieden haben. Viele haben solche Probleme, weißt du? Deswegen habe ich mich immer dafür gehasst, dass ich so traurig war. Es ging anderen doch genauso schlecht, vielen sogar noch schlechter. Ich hatte keinen Grund, traurig zu sein", sprach sie abwesend weiter und schaute neben meinem Kopf her, fast so, als würde sie mit sich selbst sprechen.
"Aber ich habe schon als Kind nicht durchgeschlafen, weil ich Nachts aufgestanden bin, um die Bierflaschen aus dem Wohnzimmer weg zu räumen, damit meine Mum sie am nächsten Morgen nicht finden würde und somit vielleicht ein Tag sein könnte, wo sie sich nicht streiten. Im Nachhinein hat meine Mum mir erzählt, dass sie es natürlich trotzdem wusste, aber ich war so jung und.. ich war einfach so verdammt Jung und wollte alles tun, was irgendwie in meiner Macht stand."

Eine Träne lief über ihre Wange, doch sie hatte sich körperlich so von mir distanziert, dass ich mich nicht traute, ihr näher zu kommen. Ich glaubte einfach, dass sie diesen Abstand gerade brauchte, um überhaupt erzählen zu können. Deswegen strich mein Daumen als Beistand noch ein paar Mal sanft über ihren Handrücken, welcher immer noch in meiner lag, während ich nickte. Ich hatte meinen Vater zwar verloren, aber meine Eltern waren glücklich gewesen. Ich hatte eine perfekte Kindheit und einen besten Freund gehabt, der immer für mich da war.

"Was ist mit deinen Freunden? Einer besten Freundin? Konntest du mit irgendwem reden?"

"Ich glaube, dass ist der wirkliche Anfang, von dieser Geschichte." Sie lächelte etwas, doch ich sah, dass es ihre Augen nicht erreichte.
"Ich hatte eine beste Freundin. Ich hatte die beste Freundin überhaupt, zumindest, dachte ich das immer. Wir haben jedes Wochenende zusammen verbracht, sie gehörte praktisch mit zur Familie. Es hat sich unnatürlich angefühlt, wenn sie nicht da war. Aber sie war diese Art von Mensch.. Die sich nur für sich interessiert. Beziehungsweise, sie interessierte sich für meine schönen Dinge, aber nicht darum, wenn es mir schlecht ging. Für sie zählte es nur, dass ich da war, wenn sie mich brauchte. Aber sie war nie da, wenn ich sie brauchte."

Ihr Gesicht verzog sich etwas, zeigte die Wut und die Enttäuschung, die sie gerade fühlen musste, weswegen ich etwas näher rückte.

"Irgendwann habe ich dann damit begonnen, alles in mich rein zu fressen. Ich habe gelernt, dass meine Probleme unwichtig sind und sie es einfach nicht wert sind, dass sich jemand dafür interessiert. Dafür, habe ich ihre Probleme zu meinen gemacht, habe alles für sie stehen und liegen gelassen.. ich bin so oft zu ihr hingefahren, wenn sie mich weinend angerufen hat und nicht einmal, war sie so für mich da. Ich war so naiv." Sie klang bitter, enttäuscht und wütend. Ich konnte es nachvollziehen, da sich in mir ein Hass gegenüber dieser ‚Freundin' auftat, obwohl ich sie nicht einmal kannte.
"Und irgendwann.. naja, da platzt du einfach. Und wenn wir uns gestritten haben, dann.. dann, habe ich mir die Schuld für alles gegeben. Ich weiß noch, wann es zu der ersten Narbe kam. Wie es war.. durch was sie entstanden ist. Ich weiß noch, wie sehr ich geweint habe und wie sehr ich mich danach gehasst habe, weil es nie soweit kommen sollte."

Mein Herz setzte aus, da es nun tatsächlich soweit war. Nun waren wir also an diesem Part angekommen. Plötzlich wusste ich nicht mehr, ob ich es wirklich wissen wollte, doch nun war sie dabei. Und irgendwie glaubte ich, dass es ihr damit vielleicht nun besser ging. Wenn sie einmal darüber geredet hatte.

"Ich wollte nie, dass es blutet, verstehst du? Ich wollte nur das es... wehtut." Eine Stille durchzog den Raum, während sich Tränen in meinen Augen Sammelten. Wieso sollte sich, irgendein Mensch auf diesem Planeten, so etwas antun? Sich freiwillig verletzen?
"Es sollten keine Narben bleiben, deswegen habe ich nie spitze Dinge benutzt. Ich habe lediglich auf meiner Haut herum gekratzt, teilweise waren es mehr blaue Flecke, die meine Haut geziert haben. Gleichzeitig musste ich darauf achten, dass sie im Sportunterricht niemand sah. Ich habe es jeden Abend vor dem Schlafen gehen gemacht, auch, wenn ich selbst nicht wirklich einen Sinn gesehen habe. Es hat sich einfach... richtig angefühlt, und deswegen, habe ich es getan."

"Tust du es noch?", fragte ich ganz direkt und sofort schüttelte sie den Kopf.

"Nein. Ich bin seit ungefähr vier oder fünf Jahren clean. Ich habe gelernt, dass es nichts als hässliche Naben bringt. Stattdessen habe ich damit angefangen, zu schreiben. Meine bösen Gedanken mir gegenüber an Charakteren auszulassen, die wie ich sind, aber doch nicht ich."

"Ich bin so stolz auf dich", hauchte ich leise und griff sofort nach ihrem Oberkörper, um ihn zu mir zu ziehen und sie fest in den Arm zu nehmen.
"Und jetzt hast du ja mich. Glaub mir, du kannst mich damit Vollabern, dass du traurig bist, dass dir ein Fingernagel eingerissen ist oder du dir deine Augenbrauen falsch gezupft hast. Ich bin für dich da und werde dir immer zuhören, okay?"

Sie nickte, das konnte ich an meinem Nacken spüren, ehe sie sich von mir löste und sich über die Nassen Wangen strich.

"So, und jetzt bist du dran."

"Es ist bei mir gar nicht so spektakulär..", druckste ich herum, immer noch viel zu sehr in ihrer Vergangenheit gefangen, als das ich jetzt über meine Probleme sprechen könnte. Anderseits konnte ich ihr ansehen, dass sie gerade nichts lieber wollte, als das Thema zu wechseln, weswegen ich seufzte und nachdachte.
"Ich bin in Louis verliebt. Seit.. so ungefähr über einem Jahr."

"Ist nicht wahr!?" Ihr Mund stand offen und aufgrund ihres Ausdrucks, konnte ich gar nicht anders, als kurz zu lachen.

"Doch, ist wahr. Und das ist eigentlich schon das Ende der Story. Ich meine, was kann schon mehr auf die eigene Laune schlagen, als die Tatsache, dass man in den festen Freund des besten Freundes verliebt ist?"

"Weiß Louis davon?"

"Seit neuestem, ja. Wir haben uns jetzt auch schon zwei Mal geküsst, aber er ist mindestens genauso verwirrt, wie ich es bin. Und irgendwie, kommen wir beide nicht wirklich auf eine Lösung, da es keine zu geben scheint, bei der am Ende alle glücklich sind und keiner verletzt wird."

"Das ist so aufregend", fand Amalia, doch sobald sie meinen Gesichtsausdruck sah, fiel ihr aufgeregter Blick.
"Es ist natürlich auch sehr dramatisch.. aber auch unglaublich aufregend. Habt ihr vor, Luke davon zu erzählen?"

"Bis jetzt noch nicht. Es würde ihm das Herz brechen. Er liebt Louis und würde mich dafür hassen, was ich getan habe. Das bedeutet, ich verliere entweder Louis oder Luke, was mir beides nicht so ganz in den Kram passt."

"Aber ich finde, dass du und Louis viel besser zueinander passt. Luke ist süß, ja, aber ich weiß nicht. Wenn Louis und du unterwegs sind.. ich weiß nicht, das hat so eine Gewisse Ausstrahlung."

Wir hingen beide noch kurz unseren Gedanken nach, ehe wir zum Essen gerufen wurden und wir uns nach unten begaben. Bevor sich Amalia von mir verabschiedete, versprach sie mir, dass sich alles schon zum guten wenden würde und das sie für mich da wäre, wenn ich reden möchte. Diese Worte gab ich natürlich mehr als gerne zurück und nachdem wir uns verabschiedet hatten, überkam mich das Gefühl, heute etwas gutes geleistet zu haben. Und als ich nach Hause kam, nahm ich meine Mum ganz fest in den Arm und bedankte mich für die tolle Kindheit, ehe ich auch noch Luke schrieb, wie wichtig er mir sei und wie froh ich bin, ihn an meiner Seite zu wissen. Die Antwort war schlicht, aber aussagekräftig.

>> Heute wieder besonders Schwul? Ich liebe dich auch, großer <3 <<

[...]

Ich war gut drauf :3 nach einem Tag ein neues und sogar langes Kapitel. Auch, wenn es keine Larry Action gab, aber das war wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte :)

Ich habe sie so gut wie durchgeplant, da ich aber nicht weiß, inwiefern meine Ideen noch ausarten, habe ich keine Ahnung, wie lang diese Story wird :D

Lasst mir was kleines da ❤️

xoxo Michelle

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