Kapitel Siebenundzwanzig

Letztes Kapitel sind die Kommentare etwas weniger gewesen.. wenn es euch zu langweilig wird, sagt mir Bescheid, vielleicht kann ich etwas ändern! ❤️
Viel Spaß beim lesen xx



"Danke das du mich heute den ganzen Tag abgelenkt hast", lächelte Louis leicht, während wir auf dem Weg zu seiner Wohnung waren.

Tatsächlich haben wir beide nach dem Frühstück noch ein wenig den Park besucht, sind durch die Gegend geschlendert und er hat mir das Campus-Gelände seiner neuen Uni gezeigt, auch wenn gerade Semesterferien waren. Wir haben uns viel darüber ausgetauscht, was ich in Neuseeland gemacht habe und nun vor habe, während das Thema 'Luke' komplett fern blieb.

Da es nun aber fast schon neun Uhr Abends war, haben wir uns so langsam auf den Weg gemacht und wurden von einem bekannten Auto vor der Wohnung überrascht, an welchem Zayn und Luke angelehnt standen. Offensichtlich schon etwas länger, da Luke nicht mehr so begeistert aussah und außerdem seine Arme vor der Brust verschränkt hatte.

Als sie uns bemerkten, fuhr ihr Blick direkt zu uns und ich wünschte, ich hätte in diesem Moment wegschauen können, doch es war mir nicht möglich. Stattdessen traf ich direkt auf die verletzten Augen meines besten Freundes, welcher sich vom Auto abstieß und direkt vor uns stehen blieb.

"Ich wollte meine Sachen holen, aber da ich meinen Schlüssel vergessen habe, kam ich nicht rein", murmelte er, versuchte dabei lediglich, mich anzusehen und Louis komplett zu ignorieren.

Deswegen fuhr mein Blick direkt zu Louis, welcher nun auf den Boden sah und mit seinen Händen spielte. Sein Körper schien zusammengefallen, während er sich noch kleiner machte, als er sowieso schon war. Seufzend sah ich wieder zu Luke und nickte.

"Louis wird dich bestimmt rein lassen."

Mein Nebenmann nickte zur Bestätigung und machte sich bereits auf den Weg, woraufhin Luke's Blick etwas panisch wurde. Offensichtlich wollte er nicht mit ihm alleine sein, was für mich einerseits natürlich verständlich, andererseits auch etwas kindisch war. Früher oder später, mussten die beiden sowieso miteinander reden.

"Es war schwer für ihn, herzukommen", brach Zayn die Stille und ich sah von der Haustür, in der Louis und Luke eben verschwunden waren, zu ihm. "Ich musste ihn fast den ganzen Morgen überreden-"

"Zayn, jetzt tu doch nicht so, als sei alles normal", unterbrach ich ihn, klang dabei härter als ich eigentlich wollte und bereute es fast sofort wieder.

"Zwischen uns beiden ist doch alles okay. Durch die Sache hat sich nichts verändert."

"Aber Louis und ich haben einen Fehler gemacht."

"Habt ihr das?" Zayn verlieh dieser Frage den Anschein, als gäbe es darauf bereits eine Antwort und zuckte nur mit den Schultern. "Natürlich haben wir uns gefreut, als Luke und Louis sich verlobt haben. Andererseits konnte jeder von uns, der nicht die rosarote Brille auf hatte, vermuten, dass zwischen dir und Louis irgendwas ist." Meine Augen wurden größer und Zayn lachte leicht. "Jetzt tu doch nicht so, ihr wart nicht gerade unauffällig. Gegen die Liebe kann man nichts machen, Haz, und Luke wird das auch noch herausfinden. Gerade ist er einfach nur verletzt und dazu hat er natürlich auch jedes Recht."

"Aber in unserer Gruppe-"

"Ist alles in Ordnung. Keiner ist dir oder Louis böse, auch wenn es natürlich nicht in Ordnung war. Die ganze Dynamik wird jetzt zwar etwas auf die Probe gestellt, aber das kriegen wir schon hin, da bin ich mir ganz sicher." Luke erschien aus der Tür, hatte eine volle Reisetasche in der Hand und ging zielstrebig auf Zayn's Auto zu, weswegen dieser mir einmal auf die Schulter klopfte und ein versöhnliches lächeln schenkte. "Wir sehen uns."

Ich nickte zustimmend, sah den beiden noch dabei zu, wie sie ins Auto stiegen und machte mich dann auf zu Louis in die Wohnung. Dieser saß auf dem Sofa und starrte auf den Fernseher, welcher ausgestellt war. Langsam ließ ich mich neben ihm nieder und sah seinen Ring neben dem von Luke liegen, weswegen ich leise aufseufzte.

"Er meinte, dass es ihn nicht überrascht hat, das du bei mir warst", fing Louis langsam an und ich musste versuchen, meine Überraschung darüber, dass sie miteinander gesprochen hatten, zu verbergen. "Du wärst wohl schon immer ein hilfsbereiter Mensch gewesen, auch zu den Menschen, die es nicht verdient haben." Seine Stimme klang zum Ende hin etwas undeutlicher und als er mich ansah, bemerkte ich die Tränen in seinen Augen. "Ich bin ein schlechter Mensch, warum bist du hier?"

"Erstens, weil ich genauso Schuld an der ganzen Sache habe, wie du. Es gehören immer zwei dazu, das weißt du doch", sagte ich sanft und griff nach seiner Hand, "Zweitens, würde ich sowieso nirgendwo lieber sein, als bei dir."

Er wand den Blick ab, griff meine Hand aber etwas fester und ließ seinen Kopf auf meiner Schulter nieder, woraufhin eine Stille zwischen uns beiden herrschte, die um die fünf Minuten anhielt. Wir hingen unseren eigenen Gedanken hinterher, während unser Blick durch die Wohnung fuhr und keinen Punkt wirklich festhielten.

Unsicherheit durchströmte mich. Wie es nun mit uns beiden weitergehen würde, wie es meiner Freundschaft zu Luke ergehen würde und natürlich auch, ob Zayn Recht damit hatte, dass alles gut werden würde. Denn, so sehr ich ihm auch glauben wollte, schien ein Happy End für uns alle noch so weit entfernt, dass ich mich nicht traute, darauf zu hoffen.

"Du solltest langsam mal nach Hause fahren, meine Mum wollte auch gleich vorbeikommen", unterbrach Louis die Stille und entfernte sich von meiner Schulter, ehe er aufstand und mir meine Jacke holte. "Ich schreibe dir dann später, versprochen."

"Wirst du klar kommen?" Ich stand ebenfalls auf, nahm meine Jacke entgegen und sah ihn skeptisch an, weswegen er leicht lächelte und nickte. "Du weißt, du kannst mich immer anrufen. Egal wann."

"Ich weiß Harry, danke. Aber jetzt hau schon ab, sonst überlege ich es mir noch anders."

Sein kichern ließ mein Herz höher schlagen und ich konnte tatsächlich mit einem lächeln die Wohnung verlassen, während mir Jay bereits im Hauseingang begegnete.

"Hallo Harry." Sie nahm mich einmal kurz in den Arm und ich erwiderte die Umarmung, ehe sie sich wieder löste und einmal über meinen Arm strich. "Wie geht es ihm?"

"Den Umständen entsprechend", seufzte ich und zuckte mit den Schultern, ehe mir auffiel, wie viel Leid wir auch ihr angetan haben mussten. "Es tut mir so Leid, Jay. Louis und ich wollten nicht-"

"Das wissen wir doch, Harry. Du kannst dein Herz nicht kontrollieren und ich glaube, das wusste Louis auch schon immer. Er hat es einfach zu sehr probiert und sich dann in etwas reingesteigert, was ihn nicht hätte glücklich machen können. Ich bin froh, dass es raus ist."

"Danke."

Sie nickte noch einmal, dann ging ich an ihr vorbei und ab zu mir nach Hause.

Natürlich interessierte es mich, was die beiden nun besprachen. Wie es Louis erging, ob er wieder weinte oder, ob er sich nun sicherer mit der Trennung wurde. Aber er hatte recht, auch ich musste nun mal mit jemandem Außenstehenden reden, am besten mit meiner Mutter und Amalia. Beide saßen wahrscheinlich zuhause schon auf heißen Kohlen und konnten es gar nicht erwarten, endlich alles zu erfahren und mit mir darüber zu philosophieren, wie es nun wohl weitergehen würde.

Und obwohl ich die ganze Sache mit Louis nicht überstürzen wollte, überfielen mich meine Gefühle fast im ganzen. Ich wollte ihn nur noch danach fragen, ob er mit mir ausgehen möchte. Nun, wo er wieder frei war und ich auch erahnen konnte, wie es um seine Gefühle mir gegenüber steht, war es einfach schwer, mich zurückzuhalten und den geduldigen Kumpel zu spielen. Mein Herz drehte in seiner Gegenwart immer noch genauso durch; sehnte sich nach dem, was es so sehr wollte und nun sogar bekommen könnte. Doch ich konnte einfach nicht herausfinden, wann der richtige Moment dafür gekommen wäre.

"Ich bin Zuhause", rief ich durch den Hauflur, hing den Schlüssel in den Schlüsselkasten und zog meine Schuhe und Jacke aus, ehe ich ins Wohnzimmer ging, wo die beiden Frauen auf der Couch saßen und sich irgendeinen Film anschauten, den ich beim ersten hingucken nicht identifizieren konnte.

Doch sobald sie mich mitbekamen, wurde dieser auch schon pausiert und ich von meiner besten Freundin in ihre zierlichen Arme gezogen, ehe auch die Hand meiner Mum über meinen Rücken strich und mir Fürsorge spendete.

Nach einem langen Gespräch und Freudentränen meiner Mum, angeblich nur, weil sie sich einerseits so für mich freute und andererseits nicht wusste, wohin mit ihren Gefühlen, war mir klar, dass ich bei Louis einfach auf mein Herz hören musste, was mir schon den richtigen Moment ansagen würde.

Und bei Luke? Wir waren immer noch beste Freunde, ich musste nur warten, bis er zum reden bereit war.

Lange rede, kurzer Sinn; Zeit heilt alle Wunden. Richtig?

[...]

Heilt Zeit alle Wunden? Was denkt ihr?

An alle Schwarzleser.. ich würde mich sehr über ein kleines Voten von euch freuen. Auch wenn es manchmal nicht so scheint und ich es natürlich nicht nur deswegen mache, es ist doch immer eine Tolle Rückmeldung :) ❤️

Danke fürs lesen !

xoxo Michelle

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