Kapitel Neunzehn

Danke für die vielen Kommentare und Votes unter dem letzten Kapitel, das hat mich unglaublich glücklich gemacht und motiviert. Vielleicht können einige von euch sich ja auch in dem Kapitel dazu aufraffen ❤️

"Du hast nicht ernsthaft jetzt, deine Mappe im Wohnzimmer vergessen", seufzte ich lachend und sah Louis dabei zu, wie er vergeblich in seinem Zimmer herum rannte, um seine Biologie Mappe zu finden. Ich war nämlich heute vorbei gekommen, um dies mit ihm zu üben, da Luke eine absolute Nite in Biologie war und eine wichtige Arbeit für Louis bevorstand.

"Anscheinend, hier oben ist sie nämlich nicht", Louis zuckte mit den Schultern und wollte gerade zur Tür gehen, als seine Mutter bereits von unten rief, dass es jetzt Mittagessen geben würde. Grinsend sah er mich an und ich schüttelte meinen Kopf. "Das war natürlich total geplant gewesen", prahlte er und wir gingen zusammen die Treppe herunter, woraufhin ich ihn aufgrund dieses Kommentars erst einmal leicht schubste und wir deswegen lachend im Wohnzimmer ankamen.

"Na Jungs, wie weit seid ihr gekommen?", fragte Johanna und packte uns allen etwas Lasagne auf die tiefen Teller, solange wir uns setzten und bereits nach den Flaschen griffen.

"Noch nicht so weit, da Louis seine Sachen nicht beisammen hatte. Wenigstens ist sein Zimmer jetzt geordneter", stichelte ich und Louis verdrehte nur die Augen, ehe er sich etwas aufrecht hinsetzte und den Kopf schüttelte.

"Ich wüsste einfach nicht, wieso die Biologie Mappe wo anders sein sollte, als in meinem Zimmer. Ganz einfach."

"Die liegt hier unten, weil du gestern noch etwas ausgedruckt hast und ich sie, ausnahmsweise, mal nicht gleich wieder weggeräumt habe." Mahnend zog Johanna eine Augenbraue hoch, ehe sie sich ebenfalls hinsetzte und nun auch Louis zwei Schwestern angelaufen kamen.

Als ich nochmal zu Louis sah, hatten seine Wangen gerade einen leichten Rotschimmer abbekommen und ich musste mich mehr als zusammenreißen, nicht verliebt aufzuseufzen und ihm über diese Rosanen Wangen zu streichen. Es war jedes Mal das gleiche, wenn er mir so nahe war. Meine ganze Haut begann zu kribbeln, da ich ihn nicht anfassen konnte, obwohl ich es so sehr wollte, immerhin, war er so greifbar nahe.

Ein leichter Schlag von Louis auf meinen Oberschenkel, holte mich aus meinen Träumereien und ich konnte wieder am Gespräch der Tomlinson's teilnehmen; insofern ich eingeweiht war und auf dem neusten Stand.

"Kann Luke jetzt am Wochenende mit zu der Hochzeit kommen?", frage Johanna nach einer Weile, in welcher ihr neuer Mann Dan ebenfalls am Esstisch angekommen war.

"Nein, er muss zum achtzigsten Geburtstag seiner Uroma", seufzte Louis und stichelte etwas mit seiner Gabel im Essen herum.

"Oh, das ist aber schade. Dabei haben wir uns mit sechs Personen angemeldet."

"Dann soll Harry einfach mitkommen", rief Lottie erfreut und hätte ich gerade Essen im Mund gehabt, hätte ich mich zu hundert Prozent verschluckt.

Stattdessen hielt ich meinen Körper davon ab, unweigerlich zusammen zu zucken und den anderen am Tisch bloß nicht zu zeigen, wie sehr mein Herz gerade raste. Louis hingegen, hatte es nicht so gut getroffen, denn er hatte gerade tatsächlich etwas getrunken und sich somit verschluckt, weswegen ich ihm erstmal auf den Rücken klopfte, bis er langsam wieder Luft bekam und die Idee von Lottie, anscheinend auf vollkommene Begeisterung getroffen war.

"Das ist gar keine so schlechte Idee", stimmte nun auch Dan zu und sah mich an, "Bist du in der Lage, ein Auto zu bekommen? Den Führerschein hast du doch, oder?"

"Ja, ich darf am Wochenende das Auto meiner Mum haben. Wieso?"

"Wir und die Mädchen, bleiben danach noch bei meinen Eltern. Da Louis aber am nächsten Morgen arbeiten muss, sollte er mit Luke zurückgefahren sein und das würde natürlich super passen, wenn du diesen Part nun übernehmen würdest", klärte Johanna mich auf und Dan nickte Zustimmend, woraufhin ich einen Blick mit Louis wechselte.

Ich konnte nicht so ganz identifizieren, was er wollte oder auch nicht wollte, doch ich sagte zu. Immerhin wurde ich mehr als nett gefragt und ich hatte kein Problem damit, mit Louis auf eine Hochzeit zu gehen. Erwachsene und ältere Menschen, konnten mich eigentlich immer ganz gut leiden und ich hatte nie Probleme, mich mit ihnen zu unterhalten.

Nach dem Essen waren Louis und ich hochgegangen und hatten kein Wort mehr darüber verloren. Immerhin war es schon ein Stück seltsam, sowohl für ihn, als auch für mich. Aber er musste selbst einsehen, dass es so für ihn nicht so langweilig werden würde und es praktischer war, wenn ich ihn fahren konnte. Louis schien auch nicht sauer zu sein, sondern eher ein wenig in tiefen Gedanken, wodurch das Bio lernen, eine reine Katastrophe wurde. Doch ich hatte Durchhaltevermögen, was so etwas anging, was vielleicht daran lag, dass ich vorhatte, Grundschullehramt zu studieren. Louis wurde mich also nicht so einfach los, indem er mit dem Rücken auf seinem Bett lag und den Kopf herunter baumeln ließ, während ich vor seinen Schulsachen saß.

Irgendwann gegen neun Uhr Abends, war ich dann auch verschwunden und während ich zu mir nach Hause lief, überlegte ich erneut, ob meine Idee so gut war. Und wie würde Luke darauf reagieren, dass ich mit seinem Freund eine Hochzeit besuchte? Ich bin mir sicher, dass er weder eifersüchtig, noch sauer sein würde, doch es war trotzdem eine komische Situation. Wie eigentlich alles.

*****

"Du siehst unfassbar gut im Anzug aus", seufzte Amalia verträumt und handelte sich damit von mir erstmal einen Liebevoll gemeinten Schlag auf den Oberarm ein, bevor ich erneut an der Krawatte herum zupfte und seufzte.

Ich hasste es einfach, solche Sachen zu tragen. Ich fühlte mich dann eingeengt und viel zu unbeweglich. Und die Schuhe, die für mich den Tod bedeuteten, würden erst noch kommen.

"Kannst du mir jetzt die Haare machen?", fragte ich leicht genervt und schaute immer wieder auf die Uhr. Ich hatte zwar noch massig Zeit, zumindest laut Amalia, doch ich hasste es, zu spät zu kommen oder auf die Minute pünktlich zu sein. Ich wusste ja nicht, wie lange sie für das, was sie gleich tun würde, brauchte, und deswegen saß ich etwas auf heißen Kohlen.

"Ja, ganz ruhig brauner." Ich wusste, dass sie die Augen verdreht hatte, obwohl ich sie nicht ansah und kurz darauf erschien sie vor mir, drückte mich aufs Bett und nahm das Gel entgegen, was ich ihr hin streckte. "Louis wird sabbern, wenn er dich so sieht."

"Glaubst du?"

"Ich weiß es." Ich spürte ihre Hände in meinen Haaren und wie sie versuchte, meine Locken zu bändigen. "Wir haben mal mit Eleanor darüber gesprochen, dass Männer in Anzügen immer besser aussehen und Louis hat vollkommen begeistert zugestimmt. Nur.. Harry?" Sie machte eine Pause, erwartete keine Antwort von mir und seufzte kurz, ehe sie weitersprach. "Tu einfach nichts, was dich im Nachhinein verletzen könnte, okay? Man kann Herzen zwar heilen, doch eine Narbe bleibt immer."

*****

Louis und ich fuhren gerade hinter seinen Eltern her, während das Radio im Hintergrund leise vor sich hin sang. Wir hingen beide tief in unseren Gedanken, wobei meine immer noch bei ihm waren.

Louis in seinem Marineblauen Anzug.

Als er aus der Haustür getreten war, wäre ich beinahe in die Knie gegangen, so sehr begannen diese zu zittern. Er sah einfach unfassbar gut aus und ich fragte mich augenblicklich, was für ein Privileg es sein muss, ihn als den Partner vorstellen zu dürfen. Es gab niemanden mit einer schöneren und besseren Ausstrahlung. Ich wollte seine Hand nehmen und ihn eng an mich ziehen, aus Angst, jemand könnte Versuchen, mir dieses Schmuckstück wegzunehmen.

Als wir einen Parkplatz gefunden hatten, liefen bereits unzählige kleine Kinder auf dem grünen Gras herum und pflückten hier und da ein paar Gänseblümchen, während ich mich gerade davon abhielt, Louis die Tür aufzumachen und dann aufzuhalten. Wir waren immerhin als Freunde hier und nicht mehr.

Wir waren nicht zu der Trauung in der Kirche erschienen, wie die meisten Gäste, die herkamen. In der Kirche war nur der engste Kreis und das war mir auch lieber so, denn ich stand nicht so sehr auf Religion und alles was dazu gehört. Meiner Meinung nach, soll jeder das tun, was ihn glücklich macht und Religion war einfach nicht mein Ding.

"Na dann, lass mal jedem erklären, dass du lediglich die Vertretung für meinen Freund spielst", grinste Louis spielerisch und trat ein wenig näher, als wir das Gasthaus betraten, in welchem gefeiert wurde und ich sah mich um.

Worauf hatte ich mich hier nur eingelassen?

[...]

Pünktlich nach Ostern bin ich wieder mit einem neuen Kapitel am Start. Ich hoffe, es hat euch gefallen?

Was denkt ihr, passiert auf oder nach der Hochzeit noch so? Wie wird Louis' Familie auf Harry reagieren?

Bis übermorgen und lasst mir wieder was da, die Kommentare unter dem letzten Kapitel haben mich unglaublich motiviert ❤️

xoxo Michelle

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top