Kapitel Eins

"Wann feiert ihr nochmal euren Jahrestag?", fragte ich Luke, während der aufgeregt im Internet nach einem Geschenk für Louis suchte. Ich wusste, dass dieser bald anstand, da ich mich genau an den Tag erinnerte, an dem die beiden ineinander gelaufen waren und daher konnte ich erahnen, dass es in nicht allzu langer Zeit, dazu kommen sollte.

"In einer Woche und ich weiß einfach nicht, was ich ihm schenken soll." Verzweifelt raufte sich Luke durch seine braunen Haare und klappte daraufhin den Laptop zu. "Ich geb's auf. Wir gehen einfach Essen und danach ins Kino."

"Langweilig", zog ich das Wort lang und grinste ihn an, auch wenn ich mich schlecht fühlte, da mir gerade hunderte von Ideen einfielen, die ich Louis zu unserem Jahrestag schenken würde. Nur leider, würden wir diesen nicht feiern. Und ich wusste nicht so recht, ob es mir erlaubt war, so traurig darüber zu sein. "Schenk ihm doch Konzertkarten und daraufhin ein Wochenende in der Stadt. Steht Louis nicht auf 'The Fray'?", schlug ich also vor und Luke's blaue Augen erfassten meine.

"Ja, er liebt diese Band", sagte er schnell und hatte schon wieder nach seinem Laptop gegriffen, während ich ein leichtes lächeln aufsetzte und mir die Fotos über seinem Schreibtisch ansah, auf denen hauptsächlich Louis und er drauf waren. Die meisten davon, hatte ich geschossen. "Hier, sie spielen ein Konzert in London, während wir ein verlängertes Wochenende haben", er sprang von seinem Bett auf und rannte zu dem Kalender an seiner Tür, als hätte dies nicht noch zwei Sekunden länger warten können.

"Na siehst du." Es klang viel zu monoton, das merkte selbst ich, doch Luke war gerade zu sehr damit beschäftigt, durch seinen Kalender zu blättern, um wahrscheinlich nach möglichen Vorkommnissen zu suchen, die diesen Ausflug verhindern würden.

"Du bist der Beste."

"Ich weiß."

*****

"Hey Harry! Warte mal eben!"

Sobald ich die Stimme hörte, blieben meine Füße stehen und ich drehte mich um, nur um Louis dabei zuzusehen, wie er versuchte, trotz seiner riesigen Schultasche, zu mir zu rennen, um mich nicht zu lange warten zu lassen.

Seine Wangen waren leicht Rot, als er schnaufend bei mir ankam und seine Tasche erneut schulterte, ehe er mich kurz umarmte.

"Es ist wirklich warm, oder kommt es mir nur so vor?", lachte er leicht und fuhr sich durch die Haare, während wir nebeneinander her liefen und er den Boden betrachtete, ich ihn jedoch ansah. Manchmal fragte ich mich, ob ich zu offensichtlich war, doch ich konnte es einfach nicht lassen. Man blamierte sich immerhin immer vor seinem Schwarm, war es nicht so? Machte man nicht alles viel zu offensichtlich und trotzdem, schien dieser es nicht mitzubekommen? In meinem Fall, war das zwar ein positiver Nebeneffekt, doch ein kleiner Teil in mir, hoffte eben doch immer auf ein mögliches bemerken seinerseits.

"Es geht eigentlich. Aber das dir warm ist, liegt wahrscheinlich an deinem Usain Bolt Sprint, den du gerade abgelegt hast", lächelte ich und wurde daraufhin sofort auf den Oberarm geboxt, während Louis versuchte einen Schmollmund zu ziehen.

Mein Blick fiel auf seine schwere Tasche, die er erneut ächzend auf seine Schulter hievte und mir kam sofort das Bild in den Kopf, dass ich sie ihm abnehmen und für ihn tragen würde, wenn er mein Freund wäre. Wie er dann mit roten Wangen sagen würde, dass das doch nicht nötig wäre und er mich dann trotzdem küssen würde, da er wusste, dass ich es nur ihm zuliebe tat.

Ich senkte meinen Blick zu meinen Schuhen, tat so, als müsste ich mein grinsen verbergen und schoss einen Stein, der vor meinen Füßen lag, ein paar Meter weit weg.

"Weißt du vielleicht, was ich Luke zum Jahrestag schenken soll? Also, ich habe bereits ein Buch aus diesem Jahr zusammengestellt, mit Bildern, die du mir immer von uns beiden geschickt hast und ein paar Texte stehen auch drin. Aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass das nicht genügt.."

Mein Herz blieb bei seiner traurigen Tonlage stehen und ich sah sofort wieder auf, um ihm mit Sicherheit in die Augen zu sehen, die er nun gebrauchen könnte.

"Das ist eine wirklich wundervolle Idee, Louis. Er wird sich sehr darüber freuen, das weiß ich, immerhin bin ich sein bester Freund." Ein gestelltes, aber Louis Sicherheit gebendes lächeln später, und auch die Sorge war etwas von seinem Gesicht gerutscht.

"Also glaubst du nicht, dass ich ihm noch großartig etwas kaufen muss, damit es ihn freut? Ich möchte nichts falsch machen.. ich hatte noch nie einen Jahrestag mit einer Person und ich möchte unbedingt alles richtig machen."

Wie könntest du jemals etwas falsch machen? Er kann sich schon als der glücklichste Junge auf dem Planeten bezeichnen, weil er dich im Arm halten kann. Er hat dich, du liebst ihn, was sollte er mehr wollen?

"Nein, du musst ihm nicht großartig etwas kaufen, er ist ein großer Freund, von persönlichen Dingen. Außerdem liebt er dich so sehr, du könntest ihm einen Müllsack schenken und er würde sich darüber freuen", versicherte ich ihm aufrichtig und er schien tatsächlich einmal tief durchzuatmen, ehe die Sorge aus seinem Gesicht fast gänzlich verschwand und nur noch Stolz und Liebe darin zu sehen war.

Es war so seltsam, jemanden unbedingt so sehen zu wollen, aber trotzdem stimmt es einen traurig. Gerade jetzt fragte ich mich, was ich getan hatte, dass ich so leiden musste. Hätte ich mich nicht einfach in irgendeinen anderen Jungen verlieben können? Das hätte mir definitiv den Schmerz erspart und mich wesentlich glücklicher gemacht, als ich es jetzt war.

Es wurde einfach von Mal zu Mal schwieriger, diese Fassade aufrecht zu erhalten und nicht in Tränen auszubrechen, weil ich schon alles versucht hatte, um von ihm loszukommen. Aber er ließ mich ja auch nicht los. Er nahm nicht sonderlich viel Abstand von mir oder gibt mir das Gefühl, nur ein Freund zu sein.

Manchmal, wenn wir Nachts stundenlang telefonieren, fragte ich mich, wie es wäre, wenn er nicht die ganze Zeit über Luke sprechen würde, sondern wir über uns sprechen würden. Wenn er nicht in jedem zweiten Satz erwähnt, wie froh er ist, Luke zu haben und das er mit seiner ersten Beziehung ja so ein Glück gehabt hat.

Es ist so schwer, sich für eine Person zu freuen und sie gleichzeitig so sehr für das zu hassen, was sie einem mit dieser Freude antut.

[...]

Ehm... Ja. Kleine Idee die sich in etwas größeres entwickelt hat. Einige Kapitel sind schon vorgeschrieben und ich werde versuchen öfter die Woche zu updaten.

Ich wünsche euch viel Spaß mit der Geschichte und lasst mir was kleines da, würde mich sehr freuen :)

xoxo Michelle

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