Kapitel Dreißig

Kapitel dreißig schon, wow :O
Danke für die Kommentare unter dem letzten Kapitel ❤️


Louis sah mich noch eine Weile an, bevor er kurz seufzte und den Kopf senkte. Trotzdem konnte ich das lächeln auf seinen Lippen erkennen, als er den Kopf schüttelte und wenig später wieder aufsah.

"Das geht nicht so einfach", grinste er dann und mein Blick wurde fragend. Wieso genau, konnte er jetzt so grinsen, wenn er mir gerade einen Korb gab, nachdem ich ihm förmlich alle meine Gefühle dargelegt hatte?

"Wie? Warum denn nicht?"

"Na weil..", er machte eine kurze Pause und griff um meine Taille, damit er mich noch ein Stück zu sich ziehen konnte. "Weil ich doch keine Beziehung mit einem Mann eingehe, mit dem ich noch nicht mal ein erstes Date hatte."

Hätte man mich gefragt, würde ich sagen, dass sich eine Laune nicht so schnell bessern kann, doch es war tatsächlich so. Das spielerische in seiner Stimme, mit ihm flirten zu können, ohne ein schlechtes Gewissen dabei haben zu müssen, fühlte sich wirklich unglaublich an. Befreiend und einfach .. unbeschreiblich.

"Ach nein?", gab ich in genau dem selben spielerischen Ton zurück und kam seinem Gesicht wieder etwas näher, während mein Gesicht eine nachdenkliche Miene einnahm. "Na, dann sollte man das vielleicht ganz schnell ändern."

"Sollte man?" Das leuchten in seinen Augen, brachte mich kurz vom Ziel ab und mir stockte der Atem. Sein erfreutes grinsen dazu, die roten Wangen.. einfach alles machte mir bewusst, wieso ich ihn so sehr liebte und machte mir gleichzeitig Angst, weil ich so verdammt viel für ihn fühlte, dass es schon nicht mehr gesund sein dürfte.

"Ja, definitiv", flüsterte ich und kam seinem Gesicht erneut wieder. "Also, Louis Tomlinson, würdest du mir die Ehre erweisen und mich auf ein Date begleiten? Irgendwann, in den nächsten Tagen?"

"Ach, ich weiß ja nicht." Er zuckte mit den Schultern, jedoch konnte er sein grinsen nicht einmal durch das beißen auf seiner Unterlippe verstecken.

"Vielleicht muss ich dich ja erst noch ein wenig überzeugen?"

Meine Hand umfasste seine Wange und ich zog ihn so weit zu mir, bis sich seine Lippen endlich auf meine legen konnten. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flogen wie wild herum und in meinem Kopf schien alles aus Watte zu bestehen, da sich alles so benebelt anfühlte. So, als gäbe es wieder nur wir beide; als würde nichts anderes auf der Welt existieren, abgesehen von uns.

"Überzeugen klingt gut, gefällt mir", hauchte Louis in einer kurzen Pause und ich nickte nur, schob meine Hände unter seinen Po und hob ihn somit leicht hoch, weswegen wir den Kuss lösten und Louis begann zu kichern.

Keine Sekunde später, war auch das lächeln wieder auf meinen Lippen angekommen, einfach nur, weil er so unbeschwert und glücklich klang. Ich setzte ihn auf dem Boden ab, küsste ihn erneut und sah ihm dann tief in die Augen, während meine Hände nun nach seinen griffen.

"Und?"

"Ja", lächelte er, "Ich würde sehr gerne mit dir ausgehen, Harry Styles."

*****

Durch das klingeln eines Handys, welches definitiv nicht meins war, wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Meine Augen blieben vorerst geschlossen, da meine Augenlider einfach zu schwer waren, um sich nun zu öffnen und auch meine Sinne funktionierten noch nicht richtig, als Louis sich bereits aufsetzte und versuchte, den Anrufer im Flüsterton zu beruhigen.

Mein Kopf und mein Gehirn waren noch zu müde, um die Wörter und Sätze die Louis vor sich hin flüsterte zu entziffern und so wurde ich erst richtig wach, als ich merkte, wie Louis neben mir aufstand und das Zimmer verließ.

Langsam setzte ich mich auf, öffnete meine Augen und sah nur die paar Umrisse im Zimmer, die deswegen zu erkennen waren, weil der Mond ins Zimmer schien und somit etwas Licht spendete. Ich hörte Louis immer noch nicht richtig sprechen, da er wahrscheinlich trotz dessen, das er den Raum verlassen hatte, noch am flüstern war, um mich nicht zu wecken.

Irgendwie hatte ich eine Vorahnung, wer das am Telefon sein könnte, weswegen ich vorsichtig aufstand und ebenfalls das Schlafzimmer verließ, um direkt in die Küche zu gehen, in welcher Louis stand. Ich konnte lediglich seine Rückenansicht betrachten, da er gerade aus dem Fenster sah und nicht einmal das Licht eingeschaltet hatte. Anhand seiner Körperhaltung konnte ich erkennen, wie unwohl er sich fühlte und, dass er sich gerade ziemlich zurückzog.

"Es ist viertel nach eins, Luke.. bitte geh schlafen", hauchte Louis und drehte sich zu mir um. Er erschrak sich nicht, anscheinend hatten wir immer noch die Fähigkeit, zu spüren, sobald der andere den Raum betrat und ich konnte Tränen in seinen Augen erkennen, die mich dazu brachten, in schnellen Schritten zu ihm zu gehen und seine Taille zu umfassen. "Du bist betrunken, du weißt nicht was du möchtest."

Betrunken?

Luke trank eigentlich nie so viel, dass er wirklich betrunken war. Er trank zwar Alkohol, aber in Maßen und immer so, dass er noch vollkommen zurechnungsfähig war. Heute, nach dem Gespräch, war doch alles in Ordnung gewesen. Warum meldete er sich dann jetzt bei Louis und machte anscheinend so einen Aufstand?

"Du bist wütend auf mich, du möchtest nicht herkommen." Louis sprach mittlerweile in einer normalen Lautstärke, hatte sich näher in meine Umarmung gepresst und eine Träne lief seine Wange herunter, die ich direkt weg wischte.

"Frag ihn, wo er ist und ob ihn jemand abholen kann", flüsterte ich, weil auch ich mir langsam Sorgen machte, da ich ihn eben noch nie betrunken erlebt hatte und somit nicht wusste, was er womöglich für Dummheiten anstellen könnte.

"Luke", unterbrach Louis anscheinend seinen Redeschwall und sah mich einmal unsicher an. "Wo bist du? Kann dich jemand abholen?" Es herrschte eine kurze Stille, zumindest zwischen mir und Louis, jedoch nicht am anderen Ende der Leitung. "Nein Luke, ich kann dich nicht abholen. Na, weil ich kein Auto besitze, du hast unser Auto. Luke.. nein, ich mache dir keine Vorwürfe, ich wollte das nicht so sagen, es tut mir Leid."

Louis klang erschöpft und Müde und ich konnte mir nur ansatzweise vorstellen, was sich gerade für ein Kampf in seinem Kopf bildete. Er wollte Luke bestimmt abholen, machte sich selbst Vorwürfe, immerhin ist er ihm wichtig. Und ich machte mir auch Sorgen um meinen besten Freund; war er doch heute Nachmittag noch so ruhig gewesen und hatte super auf das Gespräch reagiert. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich so übersehen könnte, wie es ihm wirklich geht.

"Luke bitte, geh nach Hause, lass dich abholen. Bitte, ich mache mir Sorgen", versuchte es Louis erneut und ich küsste ihn sanft auf die Schläfe, woraufhin er sich in diese Berührung lehnte. "Ja, ich mache mir Sorgen um dich. Ruf Zayn an und frag ihn, ob er dich abholen kann. Ich weiß Luke, ich weiß." Louis seufzte einmal auf und schüttelte den Kopf. "Gute Nacht Luke."

Er nahm das Handy vom Ohr, drückte auf den roten Hörer und legte es auf die Küchentheke, ehe er die Hand vor den Mund hielt und leise anfing zu weinen. Währenddessen blieb mir nur die Möglichkeit, ihn in meine Arme zu schließen und ihn weinen zu lassen, bis er mir selbstständig davon erzählen wollte und das war okay so, solange ich ihn im Arm halten konnte.

Es dauerte nicht lange, bis seine Schluchzer verklungen waren und wir beide zurück ins Schlafzimmer gingen, wo er sich im Schneidersitz auf das Bett setzte und ich mich vor ihn, nur um kurz darauf seine Hände zu nehmen und zu versuchen, seinen Blick einzufangen, obwohl er mir auswich.

"Hattest du gerade...-"

"Ich habe das 'Ich liebe dich' nicht erwidert, nein", unterbrach Louis mich und sah mich dann an. Kurz hatte ich Angst, wieder diese Leere in seinen Augen zu sehen, die ich in der Nacht gesehen hatte, als Luke von Louis und mir erfahren hatte. Doch stattdessen waren Louis' Augen einfach nur traurig und voller Sorge.

"Das war nicht.."

"Ich möchte das nicht mehr, weißt du? Ich möchte, dass das mit dir und mir klappt. Ich möchte...", Louis schüttelte den Kopf und seufzte, "Ich muss auch mal darauf schauen, was ich möchte und womit ich glücklich werden kann. Und das alles möchte ich mit dir, ich möchte.. ich möchte das das mit uns funktioniert weil ich mir seit Jahren nichts anderes wünsche, als das das mit uns beiden klappen könnte und ich lass mir das jetzt nicht mehr kaputt machen. Jetzt nicht mehr, auch, wenn mir Luke wirklich wichtig ist."

Ohne darauf zu antworten, küsste ich ihn vorsichtig auf die Lippen, ohne das groß Bewegung entstand. Einfach nur kurze Zweisamkeit, die ich mit Louis genießen konnte. Louis, der mir gerade gesagt hat, dass er möchte, dass das mit uns beiden funktioniert.

Mit einem lächeln löste ich mich von ihm und mein Daumen strich sanft über seine Wange, während ich ihm tief in die Augen sah.

"Ich liebe dich, Louis."

[...]

Da hat Luke das wohl doch nicht so gut verarbeitet, wie Harry gedacht hatte... hattet ihr schon eine Vorahnung, dass es so sein könnte?

Habt ihr auch Pfingstferien?

Danke für 2K votes und 425 Follower.. das geht so schnell und ich bin euch so dankbar! ❤️

xoxo Michelle

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top