Kapitel Achtzehn

Die Mottowoche war vorbei und jetzt war die Schule zu Ende, zumindest, bis zu den Abiturprüfungen. Ich muss sagen, dass ich die Woche als weniger entspannt angesehen habe, da ich einer der wenigen war, die nicht getrunken haben. Amalia hatte am Anfang mal gesagt, dass ihre Geschichte jetzt kein Ansporn für mich sein sollte, mich komplett vom Alkohol fernzuhalten und sie gab sich sogar die Schuld dafür. Es brauchte wirklich lange, bis ich sie davon überzeugt hatte, dass es sich hier um meinen eigenen Willen handelte und nichts mit ihr zu tun hatte. Ich glaubte trotzdem noch nicht so ganz, dass sie mir das abnahm.

Wir hatten uns aufgrund des schönen Wetters dazu entschieden, zusammen in den Park zu gehen und einfach nur ein bisschen abzuhängen. Schon bald würde die intensive Lernphase beginnen und davor, wollten wir alle die Zeit dazu nutzen, so viel wie möglich zusammen zu unternehmen.

Der Park war relativ gut besucht, trotzdem fanden wir noch eine Ecke, die sowohl Schatten, als auch Sonne spendete. Louis hatte sich, ohne Decke, mitten in der Sonne niedergelassen und hatte die Augen geschlossen. Kurz fasziniert von dem, was sich vor mir darstellte, dachte ich daran, wie ich mich jetzt einfach zu ihm setzen könnte. Ich könnte ihn ganz offensichtlich anschmachten, seinen Kopf auf meinem Schoß ablegen und ihm durch die Haare streichen. Irgendwann würde ich mir ein paar Küsse klauen, jedoch nur so viele, dass es dabei bleiben würde.

Doch er war nunmal nicht mit mir zusammen und stattdessen bot sich dieses Bild nun vor meinen Augen, mit meinem besten Freund und Louis. Mein Schwarm hatte sofort seine Augen aufgerissen und sich auf seinen Unterarmen abgestützt, um mit Luke auf einer Augenhöhe zu sein. Ich konnte zwar nichts davon hören, was die beiden besprachen, doch sie sahen beide nicht sehr glücklich aus und nachdem Luke offensichtlich etwas Böse geworden war, ging er Kopfschüttelnd weg und kam wieder zu uns, während Louis nur den Blick senkte und ein paar Gänseblümchen aus der Wiese zupfte.

Stattdessen gesellte sich nun Amalia zu Louis und schien ihn ganz offensichtlich aufheitern zu wollen, weswegen ich die beiden einfach mal in Ruhe ließ und mich zu Luke gesellte, der eine Decke halb im Schatten, halb in der Sonne ausgebreitet hatte und sich darauf nun niederließ. Da alle anderen bereits einen Fußball herausgeholt hatten und damit starteten, diesen ein wenig herum zu kicken, hatte ich auch kein schlechtes Gewissen. Louis und Amalia hatten, seitdem sie meine beste Freundin war, nicht mehr viel miteinander zu tun gehabt und ich hoffte, dass sich diese Wogen nun irgendwie glätten würden. Gleichzeitig, hatten auch Luke und ich nicht mehr viel Zeit miteinander verbracht und selbst, wenn dieses Gespräch wahrscheinlich nur um seine Streitigkeiten mit Louis ging, freute ich mich darauf, mal wieder mehr in sein Leben eingebunden zu sein.

"Na du", lächelte ich und setzte mich hin, woraufhin ich auch direkt von ihm angesehen wurde. "Lass dir den Tag nicht verderben. Wir haben in den nächsten Wochen noch viel zu viel zu tun, da darfst du jetzt nicht Trübsal blasen." Meine Versuchungen, ihn aufzuheitern, gingen nicht so ganz ins schwarze und stattdessen, zuckte er nur traurig mit den Schultern. Ich wusste, dass er niemals von alleine davon anfangen würde, da er viel zu viel Angst hatte, mich damit irgendwie zu nerven, weswegen ich es einfach ansprach. "Was ist bei dir und Louis los? Ärger im Paradies?"

"Nein.. naja, ich weiß nicht so ganz." Er seufzte und sah mich wieder an. "Ich glaube, ich habe irgendwas falsch gemacht. Ich weiß aber beim besten willen nicht, was genau das sein soll. Es lief alles toll und plötzlich, möchte er nichts mehr mit mir machen. Wir waren eigentlich zu einem Date verabredetet. Morgen Abend. Das Date stand bereits vor drei Wochen, weil es fucking schwer ist, in diesem Restaurant einen tollen Platz zu bekommen und als ich ihn eben gefragt habe, wann ich ihn morgen abholen soll, meinte er nur, dass er doch keine Zeit hat. Dabei habe ich ihm ganz genau angesehen, dass das absoluter Bullshit ist und ich frage mich einfach, was ich falsch gemacht habe, damit er mich belügt." Luke hatte sich total in Rage geredet und ich konnte nichts gegen die Schuldgefühle tun, die sich immer mehr bemerkbar machen und ich dachte, heute Steine gegessen zu haben. Mein Magen fühlte sich ekelhaft schwer an, während ich versuchte, in meinem Gesicht keinerlei Regung davon zu zeigen. "Er hätte ja auch einfach sagen können, dass er keine Lust hat.. warum belügt er mich also?"

"Vielleicht hat er ja wirklich keine Zeit?", versuchte ich Louis zu rechtfertigen und vielleicht auch, mich etwas aus der Scheiße zu ziehen.

"Er hat Zeit. Ich sehe es ihm an, wenn er mich anlügt. Und als ich ihn darauf angesprochen habe, hat er nur geschwiegen." Er verzog sein Gesicht, was seine Traurigkeit deutlich machte, dabei war er nie so ein Mensch gewesen. Normalerweise, ließ er sich von nichts herunterziehen und half, vor allem mir, immer dabei, den Kopf oben zu halten und zu lächeln. Ich hatte es vorher noch nie erlebt, dass ihm diese beiden Sachen selbst so schwer fallen. "Ich liebe ihn so sehr. Ich will doch einfach, dass diese Beziehung funktioniert. Mein Körper dreht durch, wenn er in meiner Nähe ist. Vor ihm, habe ich nie daran geglaubt, dass so eine kitschige Scheiße wirklich passiert."

Ein kleines lächeln trat auf meine Lippen, vor allem, aufgrund der Art und Weise, wie er es aussprach. Ich konnte mich sehr mit ihm identifizieren, natürlich gerade dem, was die Gefühle zu Louis betrifft. Meine Hand fuhr Rückhalt-spendend über seinen Rücken, ehe ich mir im Kopf die richtigen Worte zurecht legte.

"Er liebt dich auch und er will genauso wie du, dass diese Beziehung funktioniert." Ich stoppte und sah zu Louis und Amalia, jedoch stand mein Schwarm gerade auf und bewegte sich in unsere Richtung. "Ihr müsst euch nur beide aufraffen."

Louis konnte in meinem Blick sehen, dass es mir alles andere als leicht fiel, als er zu uns kam und sich zu Luke setzte. Ein kurzer Blickaustausch hatte gereicht und ich hätte am liebsten alles wieder zurückgenommen, von dem, was ich eben zu Luke gesagt hatte. Deswegen stand ich schnell auf und ging zu Amalia, welche nun an Louis' Stelle lag und in den Himmel starrte.

"Gott, hast du ne Scheiß Aussicht", murmelte ich, nachdem ich mich zu ihr gelegt hatte und bekam daraufhin gleich einen Schlag gegen meinen Oberarm, woraufhin wir beide lachten. "Was hast du Louis gesagt?"

"Nichts besonderes", sie zuckte mit den Schultern und sah mich nicht an, was ich nicht wirklich schlimm fand. Sie war heute kaum geschminkt, weswegen man ihre Sommersprossen auf den Wangen gut sehen konnte. "Ich habe ihm nur gesagt, dass Ehrlichkeit wichtig ist, auch wenn sie eine Person verletzen kann. Es ist viel schlimmer, es später herauszufinden und immer an eine Lüge geglaubt zu haben, als sich mit der Zeit mit der Wahrheit abfinden zu können."

"Glaubst du, das zwischen den beiden regelt sich wieder?" Hoffnung schwang in meiner Stimme mit und jeder Außenstehende, der nichts von meinen Gefühlen für Louis wusste, würde denken, dass es mir um die beiden ging. Das die beiden es wieder hinbekommen würden. Doch eigentlich, und ich hasste diesen Teil in meinem Herzen dafür, hoffte ich, dass die beiden die ganze Sache nicht in den Griff bekommen würden.

Anstatt einer Antwort, nahm Amalia meine Hand in ihre und drückte diese kurz. Dieser Beistand sollte wohl heißen, dass Louis sehr wohl auf eine Versöhnung mit Luke aus ist und sich somit, insgeheim, gegen mich entscheidet. Und obwohl ich es gewusst habe, tat es weh. Sehr weh.

"Gehen wir mit den anderen Fußballspielen?", fragte sie nach einer kurzen Stille und ich nickte. Sie hatte es zwar nicht gesehen, doch wahrscheinlich schon mit so einer Antwort von mir gerechnet, weswegen sie mit mir an der Hand, aufsprang, und direkt in die Meute der Jungs, und Eleanor, lief, um sich den Ball zu schnappen.

Ein letzter Blick von mir ging zu Louis und Luke. Louis, der seinen Kopf auf Luke's Schoß gebettet hatte und Luke, welcher mit seiner Hand sanft durch Louis' Haare strich, während die beiden sich auszusprechen schienen.

Wann hört die Scheiße nur auf weh zu tun?

[...]

Hallo meine Freunde des Mondes und der Sonne :)

Werden die Kapitel zu langweilig? Obwohl ich öfter Update, werden die votes und Kommentare immer weniger.. ihr sollt mir bitte gerne schreiben, wenn euch etwas nicht gefällt!

Ich werde über Ostern nicht updaten, weil ich bei meiner Familie bin und nebenbei lernen muss. Ich wünsche euch also schon mal frohe Ostern und esst schön mit eurer Family :)

Lasst mir was kleines da ❤️

xoxo Michelle

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top