01.12.2020


"Quinn! Hast du meine Autoschlüssel gesehen? Ich kann sie nicht finden! - "Schau mal in der Küche nach! Ich hab sie dort zuletzt gesehen!" , rufe ich lachend die Treppe hinunter zu Ryan, meinem besten\festen Freund. - "Danke, Schatz! Ich hab sie! Ich bin dann mal weg. HDGDL!" , brüllt er noch von unten, als er auch schon die Tür hinter sich zu knallt.

Ryan und ich sind jetzt schon seit zwei Jahren zusammen. Eigentlich sind wir beste Freunde, seit wir klein waren, doch das änderte sich schlagartig, als er mir seine Gefühle für mich gestand.

Aufgebracht wühle ich in der Dreckwäsche umher, denn Ryan ist nicht der einzige, der nach etwas auf der Suche war. Fluchend muss ich mich bis auf den Boden des Wäschekorbs kämpfen, je eher ich mein Handy wieder in der Hand halten kann, das ich aus versehen mit meiner Hose hinein geworfen habe.
"Hab es!", gratuliere ich mir selber und siehe das Handy stolz an, als sei es eine Million Euro auf meinem Konto.

Genau in diesem Moment klingelt es. Die Nummer habe ich mittlerweile eingespeichert und seit dem jede Sekunde auf diesen einen Anruf gewartet. Mein Herz schlägt wie wild, als ich "Modeargentur New York" auf dem Display lese. Überglücklich zögere ich keine Sekunde und gehe ran. - "Ja, hallo? Quinn Campbell." Gespannt lausche ich der Person am anderen Ende zu, während mein Grinsen im Gesicht immer breiter wurde. Ich strich mir nervös eine meiner blonden Strähnen aus dem Gesicht und bedanke mich anschließend freudig.

Ich kann es nicht in Worte fassen, wie sehr meine Laune gerade angestiegen ist. Sofort hole ich eine große Reisetasche und noch weitere kleine Taschen aus dem Schrank und entleere meinen Kleiderschrank anschließend. Wie wild sammle ich alle meine Sachen zusammen, bis ein Schlüssel im Schloss der Haustür meine Aufmerksamkeit erregt.

Ich renne die Treppe hinunter und falle Ryan wortwörtlich in die Arme. - "Ich hab ihn! Ich hab ihn!" - " Was? Den Job als Model in New York, mit dem du mir seit Wochen im Ohr liegst? ", ich nicke schnell in seinem Griff und ließ ein so hohes Quicken über meine Lippen kommen, dass man hätte meinen können, allesamt Glas würde augenblicklich in tausend Einzelstücke zerfallen. Lachend halte ich mir den Mund zu und ließ mich von Ryan umher wirbeln durch den Flur ins Wohnzimmer. Meine Haare fliegen dabei wild umher. Ich gebe Ryan einen Kuss und halte mich an seiner kräftigen Schulter fest.

Ryan löst sich als erstes aus der Umarmung und schaut mich mit undurchschaubarem Blick an: "Wann musst du da sein?" Meine Lippen umspielen ein zartes Lächeln und ich zögere etwas, bevor ich ihm die schockierende Nachricht mitteile. Doch ich muss ihm eine Antwort liefern, denn in seinen Augen steht ein groβes Fragezeichen, das so schnell nicht mehr aus ihnen verschwindet.

"Schon...morgenfrüh." Ich presse meine Zähne fest zusammen und mache mich auf das schlimmste gefasst. Ryan läβt mich los, macht einen Schritt nach hinten und schaut mich mit runzlieger Stirn an: "Morgen schon?", spricht er mit ruhiger Stimme. Ich nicke schnell und schweife meinen Blick auf den Boden. - "Das geht nicht", lachte er leise leicht arrogant: "Ich bin davon ausgegangen, dass sie dich vielleicht in einem Monat erwarten, aber doch noch nicht morgenfrüh, mein Gott." Er verschränkt die Arme über den Kopf und wendet sich von mir ab. - "Und wenn ich einfach alleine fliege und du in einem Monat nachkommst?", sprach ich leicht erschöpft und anbetend. - "Ja, ja, von mir aus. Hälst du es so lange ohne mich aus." - "Es wird mir schwer fallen", spiele ich amüsiert nach und gebe ihm einen Kuss auf die Brust. Dann packt er mich und zieht mich an sich: "Ich liebe dich." - "Ich liebe dich auch." Ich sehe zu ihm verliebt auf, bevor er den Moment auch schon wieder zerstört: "Solltest du nicht packen gehen? Ich bestelle dir bis dahin einen Flug und ein Taxi. Dann solltest du morgen in aller frühe ankommen." Ich nicke schnell dankend und mache mich dann auf den Weg zurück in mein Zimmer, um auch noch den Rest meiner Sachen einzupacken.

Kurze Zeit später spatziere ich ins Flugzeug und suche meinen Platz. Zu gerne würde ich mit Ryan zusammen fliegen, doch ich habe so lange auf meine Modelkarriere hingearbeitet und mich bei so vielen Agenturen beworben und nun ist es endlich so weit. Diese Chance darf ich mir nicht entgegen lassen.

Das Flugzeug hebt ab und verlässt meinen Heimat- und Geburtstort. Ein kleiner vergessener Teil der USA mitten auf dem Land. Ein paar Kilometer von dem Flughafen entfernt. Wer weiβ, wann ich diesen Ort wieder sehen werde.

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