32 | Glück im Unglück

Ihr schönen Menschen, ich wünsche euch ein frohes neues Jahr 💞 ab heute kommt nicht mehr jeden Tag ein neues Kapitel, aber ein paar kommen noch, also könnt ihr euch darauf freuen. Heute mache ich erstmal ein bisschen was wieder gut. Versprochen. Mehr erfahrt ihr jetzt 😁

John starrte in die Dunkelheit hinaus. Er brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Grelle Lichter zogen an ihm vorbei. Er fasste sich orientierungslos an den dröhnenden Kopf und hustete. Sein Blick glitt benommen über den aufgeplatzten Airbag, das Armaturenbrett und das schwarze Display in der Mitte. Erst jetzt realisierte er, dass er in seinem Wagen saß, der auf der Fahrbahn zum Stehen gekommen war. Rechts von sich erkannte er einen breiten Grünstreifen. Im Bruchteil einer Sekunde überschlugen sich seine Gedanken, als die letzten Sekunden, an die er sich erinnern konnte, wie ein Film vor seinen Augen abliefen. Er sah den Lastwagen rechts, danach war seine Erinnerung schwarz.

„Cassie!"

Besorgt drehte er ihr den Kopf zu. Seine Freundin saß neben ihm auf dem Fahrersitz, sah ihn aus großen Augen an und hielt sich den Bauch.

„Scheiße. Bist du okay?", fragte er eindringlich und versuchte, sich zu ihr zu beugen, doch sein Sicherheitsgurt hielt ihn davon ab. Sofort löste er ihn. „Bist du okay?", wiederholte er, als er ihre zitternde Hand nahm. Sie nickte hastig. Es war, als würde sein Gehirn endlich wieder anfangen zu funktionieren.

„Wir müssen hier raus", sagte er geistesgegenwärtig und schaute kurz auf die Fahrbahn hinter sich, um sich zu vergewissern, dass kein Auto heranrauschte. Als er sich sicher war, versuchte er, die Tür zu öffnen. Er atmete erleichtert auf, als diese sich problemlos aufstoßen ließ. Ohne zu zögern, sprang er aus dem Wagen und umrundete ihn. Erst jetzt realisierte er, dass der LKW, der auf ihre Spur gezogen war, ein paar hundert Meter hinter ihnen in die Leitplanke gerast war. Sein Wagen war am linken Fahrbahnrand zum Stehen gekommen.

Cassie!

Er schaute auf die langsam vorbeifahrenden Autos, dann versuchte er, die Fahrertür zu öffnen. Es ging nicht, da der Wagen zu dicht an die Leitplanke gerollt war. Hektisch lief er wieder auf die andere Seite, riss die Tür wieder auf und schaute sich um, um die Situation zu überblicken.

„Gib mir deine Hand", forderte er und hielt ihr seine hin. Cassie kletterte über den Schaltknüppel auf die Beifahrerseite. Sie zitterte, doch soweit er auf den ersten Blick beurteilen konnte, schien sie sich problemlos bewegen zu können. Als sie es auf die Beifahrerseite geschafft hatte, umfasste er ihren Arm und half ihr aus dem Auto. Nach und nach kamen weitere Fahrzeuge zum Stehen und ein paar Ersthelfer stiegen aus, eilten zum LKW herüber. John brachte Cassie hinter die Leitplanke, wo er sie fürs Erste in Sicherheit wähnte. Dann schaute er besorgt auf sie herab.

„Wie fühlst du dich?", fragte er. Sie zitterte noch immer. „Ich weiß nicht", stotterte sie. „Tut dir was weh?", wollte er wissen. Sie schüttelte den Kopf. „Und dein Bauch?", hakte er besorgt nach. Automatisch wanderten seine Augen tiefer.

„Sind Sie in Ordnung?"

John fuhr zu dem älteren Herrn mit den dunklen Haaren herum, der aus einem der vorbeifahrenden Autos gesprungen war und sie gerade erreicht hatte. Er musterte die beiden sorgenvoll.

„Uns geht es gut", antwortete Cassie und John atmete erleichtert auf. Während er sie in seinen Arm zog und sie einfach nur festhielt, zückte der Mann sein Handy und verständigte die Polizei und einen Rettungswagen. Während er telefonierte, warf John einen Blick zu dem LKW herüber. Sie hatten im Gegensatz zum Fahrer des Lastwagens riesiges Glück gehabt.

„Die kommen sofort", versicherte der Fremde, als er seine Anrufe beendet hatte. John nickte ihm dankend zu, dann schaute er Cassie prüfend ins Gesicht.

„Willst du dich setzen?", fragte er leise. Sie war blass und zitterte. Wahrscheinlich stand sie unter Schock.

„Wohin denn?", wollte sie wissen.

„Sie könnten sich in meinen Wagen setzen, wenn Sie wollen", schlug der Dunkelhaarige freundlich vor. Cassie, die sich Halt suchend an John klammerte, nickte dankbar.

„Das wäre toll. Vielen Dank."

Während sie zu seinem Auto gingen, hielt John sie sicher in seinem Arm.

„Es tut mir leid. Ich wollte das nicht", sagte sie leise, als sie sich auf den Beifahrersitz sinken ließ. John, der sich vor sie hockte, nahm ihre Hand und schaute ihr fest in die Augen.

„Du konntest nichts dafür. Mach dir keinen Kopf."

Cassie atmete schwer, strich sich gedankenverloren über den Bauch.

„Hast du doch Schmerzen? Tut dir was weh?", fragte John besorgt. Erst jetzt bemerkte er, dass ihre Finger zu zittern beginnen hatten.

„Ich habe Unterleibsschmerzen."

John wurde augenblicklich heiß und kalt zugleich, während das Blut durch seine Adern pumpte und sein Hals sich schmerzhaft zusammenzog. Hatte sie nicht eben noch gesagt, dass es ihr gutging? Hatte möglicherweise das ganze Adrenalin lediglich ihr Schmerzempfinden blockiert? Als er sich eingestand, selbst inzwischen Schmerzen im unteren Rücken zu verspüren, drohte eine Welle der Panik, ihn zu erfassen. Er musste ruhig bleiben; wenn nicht für sich selbst, dann wenigstens für sie.

„Schlimm?", hakte er vorsichtig nach, schickte dabei ein Stoßgebet zum Himmel und hielt den Atem an. Die Zeit, die sie brauchte, sich zu sammeln, um zu antworten, fühlte sich wie eine Ewigkeit an.

„Schon...", klagte sie leise, während ihre Augen sich mit Tränen füllten. „John, was ist, wenn etwas mit dem Baby nicht stimmt?"

Whaaaatttt? 😇😇😇😇😇😇

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