29 | Rollentausch

Nach dem super Ende des letzten Kapitels wird es doch Zeit für ein bisschen Harmonie, oder was meint ihr? Vieilleicht kann das eure Herzen ja wieder ein wenig kitten :D

Cassie lächelte, als sie sich in Johns Arme kuschelte. Nach der Bescherung hatten sie das Licht gedimmt, ein paar Kerzen angezündet und es sich auf der Couch gemütlich gemacht. Mit ausgestreckten Beinen lehnte sie sich mit dem Rücken an seine Brust, während er seine Hände auf ihren Bauch schob und sie nah bei sich hielt. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihr aus, als er seine Hände unter den Stoff ihres lässigen Strickpullovers wandern ließ. Mit einem zufriedenen Grinsen schob er seinen Kopf über ihre Schulter.

„Und jetzt?", fragte er und musterte sie erwartungsvoll. Sie grinste.

„Keine Ahnung. Ich dachte, du hast dir zur Feier des Tages irgendein Verwöhnprogramm für mich einfallen lassen", antwortete sie, ließ dabei ihre Fingerspitzen über seine Arme wandern. John lachte.

„Wieso denn immer ich? Du kannst doch auch mal was machen."

„Immer vor allem", wiederholte sie trocken und schüttelte amüsiert den Kopf. „Ein einziges Mal, seit wir zusammensind, hast du an Weihnachten für uns gekocht – und jetzt tust du so, als hättest du deine Niere gespendet oder sowas."

Er lachte abermals auf.

„Hat sich auch so angefühlt... Immerhin kannst du das viel besser als ich", sagte er. Sie drehte ihm schmunzelnd den Kopf zu.

„Du hast Spaghetti Bolognese gemacht. Ist jetzt nicht so, als würde es dafür Kochkünste brauchen."

„Und wie haben sie geschmeckt?", hakte er triumphierend nach und zog die Augenbrauen hoch.

„Super, ehrlich", wiederholte sie. „Kannst du jetzt ruhig öfter machen."

„Ich wusste, du reißt mir den ganzen Arm aus, wenn ich dir den kleinen Finger reiche", kommentierte er kopfschüttelnd. Cassie grinste, als er ihr die Hand hinhielt und verschränkte ihren kleinen Finger mit seinem.

„Weil es wirklich lecker war."

„Ich hab's halt drauf", sagte John selbstüberzeugt. Cassie kicherte.

„War echt ein schönes Weihnachten, so ganz allein", gestand sie. „Haben wir noch nie gemacht."

„Ich fand's auch gut. Vor allem, weil wir niemanden bevorzugt haben und uns keiner böse sein kann", sagte John, streichelte über ihren Bauch und lehnte sein Gesicht gegen ihrs. Sein Bart kitzelte ihre Haut, doch sie störte das nicht.

„Und wer hatte diese wahnsinnig gute Idee?", hinterfragte sie mit einem spitzbübischen Grinsen auf den Lippen.

„Du jedenfalls nicht", konterte er unbeeindruckt. Sie lachte empört auf.

„Gar nicht wahr – ich habe sofort gesagt, lass uns die Feiertage auf unsere Familien aufteilen", schoss sie zurück. „Jetzt tu bloß nicht so, als wäre das dein Vorschlag gewesen."

„Aber ich habe gesagt, es wäre doch besser, wir würden Heiligabend zu zweit verbringen, damit du weniger Stress hast", betonte er und piekte ihr sanft in die Seite. Sie lächelte verzückt.

„Stimmt. Das war super. Die Shows haben mir so viel abverlangt, dass mir die Auszeit wirklich gutgetan hat – und von selbst hätte ich das nie gemacht, weil ich mich ständig verantwortlich fühle...", räumte sie ein.

„Was völliger Quatsch ist. Das weißt du, oder?"

Er drehte ihr stirnrunzelnd den Kopf zu. Sie nickte.

„Es fällt mir einfach schwer, loszulassen. Die ganzen Jahre war ich diejenige, die alles organisiert und zusammengehalten hat; deine Geburtstage und das Fest danach. Ganz egal, ob mit der Familie oder unseren Freunden, aber ich wollte immer, dass alles perfekt wird. Mich jetzt nur auf mich zu konzentrieren, bin ich einfach nicht gewohnt", gestand sie.

„Weiß ich. Deshalb war ich froh, als alle ihre eigenen Pläne gemacht und uns abgesagt haben. So konntest du gar nicht erst in Versuchung kommen, dir wieder mal den Schuh anzuziehen, mir einen tollen Geburtstag und ein schönes Weihnachtsfest zu machen", grinste er. Cassie erwiderte es, dann drückte er ihr einen Kuss auf die Schläfe, während sie sich nach dem Handy auf dem Wohnzimmertisch ausstreckte. Vor einer Weile hatte sie es zwischen die Kerzen gelegt und seitdem keinen Blick mehr darauf geworfen, weil sie die ungestörte Zweisamkeit mit John bestmöglich auskosten wollte. Sie lächelte, als eine Nachricht von Willow aufpoppte.

„Oh, guck mal, wie süß", sagte sie verträumt und hielt John das Display entgegen. Ihr Freund grinste, als auch er das Foto sah, das Willow ihr geschickt hatte. Es zeigte sie, gemeinsam mit Carlos und seiner Großmutter. Gemeinsam saßen sie in der spartanisch, jedoch liebevoll eingerichteten Wohnküche der alten Dame und strahlten um die Wette in die Kamera.

„Sieht aus, als hätte sie noch niemand erschossen in Venezuela..."

„John!", platzte es empört aus ihr heraus, ehe sie Anstalten machte, ihm den Ellbogen in die Rippen zu drücken. Er grinste, während er ihr auswich. „Darüber macht man keine Witze", tadelte sie ihn kopfschüttelnd, ehe er ihr einen versöhnlichen Kuss auf die Schläfe drückte.

„Tut mir leid, manchmal schieße ich etwas übers Ziel hinaus", räumte er ein. Sie grinste.

„Nicht nur manchmal."

„Ey, wieso wirst du jetzt gemein?", fragte er, während sie sich in die Kameraeinstellungen klickte.

„Komm, wir schicken eins zurück, okay?", überging sie seinen Protest und reckte das Smartphone in die Luft. John seufzte.

„Aber ich sehe voll kacke aus...", jammerte er und fuhr sich wie zur Bestätigung über den Bart.

„Gar nicht wahr. Du bist süß wie immer", versicherte sie, ehe sie sich an ihn kuschelte, ein Lächeln aufsetzte und auf den Auslöser drückte.

„Süß...", wiederholte er trocken und musterte sie unzufrieden von der Seite. Sie grinste, ohne ihn anzusehen.

„Für sexy hast du zu viel an."

Als er auflachte, schoss sie ein letztes Foto. Ehe sie reagieren konnte, nahm John ihr das Handy aus der Hand und warf es achtlos ans Ende der Couch.

„Ey!", nörgelte sie, doch er ignorierte ihren Protest, schlang stattdessen seine Arme um sie und zog sie dicht zu sich heran.

„Dann änder das doch..."

Ein bisschen süß sind Cassie und John ja schon, ne? Ich werde die beiden echt vermissen... 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top