24 | Entscheidungen
Meine Herzen, ich wünsche euch schonmal frohe Weihnachten und eine schöne Zeit mit eurer Familie. Ich hatte eigentlich gedacht, ich würde an Heiligabend ein anderes Kapitel veröffentlichen, aber meine Planung ist durch die vielen Kapitel ja ein wenig durcheinander geraten. Und da es ja chronologisch weitergehen muss, müssen wir da nun durch :D Ich küsse eure Ohrläppchen und danke euch für die ganzen Votes und Kommentare zum Kalender :)
Marten streichelte sanft über Nikas Rücken, während sie sich schluchzend an seine Brust drückte. Seit sie nach Hause gekommen waren, lag er mit ihr im Bett und hielt sie schützend im Arm, versuchte, ihr zu zeigen, dass sie mit der Situation nicht allein war. Es tat ihm leid, sie so verzweifelt zu sehen und es schmerzte, wie schlecht es ihr ging. Das hatte er nicht gewollt, als er sich vor sie gestellt und sie vor ihrem Vater verteidigt hatte.
„Nimm dir das nicht so zu Herzen", nuschelte er in ihr Haar und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. Sie seufzte schwer, dann schaute sie in sein Gesicht. Tränen liefen über ihre Wangen.
„Es tut so weh, zu wissen, was für eine große Enttäuschung ich eigentlich für ihn bin..."
Er strich ihr mit dem Daumen die Tränen weg.
„Ich weiß", sagte er leise.
„Noch viel schlimmer ist, dass er das gesagt hat, um mir wehzutun, weil er sich so sehr über uns geärgert hat..."
„Tut mir leid... Das war meine Schuld. Ich hab das Fass zum Überlaufen gebracht mit dem, was ich zu ihm gesagt habe", räumte er schuldbewusst ein. Sie schluckte.
„Du wolltest mich nur beschützen", erwiderte sie traurig.
„Es hat mich einfach getriggert, was er zu dir gesagt hat. Als wärst du undankbar... Dabei hat er jahrelang nichts für dich getan...", sagte Marten leise.
„Danke, dass du zu mir gehalten hast", gab sie zurück und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Niemand redet so mit dir; erst recht nicht, wenn ich dabei bin", stellte er entschieden klar. Sie seufzte schwer.
„Tut mir leid, wie er von dir gesprochen hat..."
Er schüttelte den Kopf.
„Mach dir darüber keinen Kopf. Damit kann ich umgehen."
„Ich aber nicht. Er darf nicht so abwertend von dir reden. Das verdienst du nicht. Schließlich ist es so, wie du gesagt hast – du bist für mich dagewesen und hast mir geholfen, wenn es hart auf hart kam – nicht er. Dass er das immer noch nicht anerkennt, ist traurig."
„Einigen wir uns darauf, dass es insgesamt ein sehr trauriger Abend war", kommentierte er trocken und entlockte ihr ein Schmunzeln. „Hey, war das etwa ein Lächeln?", fragte er und drückte seine Fingerkuppe in ihre Wange. Sie kicherte.
„Ich bin der, der dir mal die Meinung sagt", wiederholte sie seine Worte. „Das hat wahrscheinlich tatsächlich noch nie jemand zu ihm gesagt..."
„Irgendwann ist immer das erste Mal", sagte Marten grinsend.
Nika seufzte schwer, dann kuschelte sie sich wieder an seine Brust.
„Ich habe überhaupt keine Lust mehr auf diese blöde Hochzeit", murmelte sie mürrisch. Marten zog die Augenbrauen hoch.
„Weißt du, wie viel Überwindung mich dieser Antrag gekostet hat? Also übertreib nicht direkt so", tadelte er sie kopfschüttelnd. Sie strich schwermütig über seinen Bauch, schob dann die Hand unter den Stoff seines Hoodies.
„Ich meine es ernst. Allein die Vorstellung, ohne meine Eltern zu feiern, zieht mich total runter. Dabei habe ich mich so darüber gefreut, dass das Verhältnis wieder besser geworden ist. Sogar Doris hat sich um dich bemüht und ihr habt euch wieder gut verstanden... Obwohl sie sich ständig danebenbenehmen, möchte sich sie gern dabeihaben", erklärte sie traurig. Marten legte seine Hand an ihr Gesicht und schaute ernst auf sie herab.
„Ich verstehe dich. Aber ich bin mir sicher, bis dahin renkt sich das alles auch wieder ein. Wir kriegen das hin. Vertrau mir..."
Sie seufzte verzweifelt.
„Und wie?"
„Wir reden nochmal mit ihnen, wenn wir alle ein bisschen runtergekommen sind...", schlug er vor.
„Wieso willst du überhaupt noch mit ihnen sprechen, so ätzend, wie mein Vater dich behandelt hat?"
„Erstens hat er dich beschissener behandelt als mich und zweitens sind sie deine Eltern und gehören -leider – zu dir dazu. Es wäre nicht richtig, die Sache einfach so stehenzulassen. Irgendwann müssen wir das klären."
„Unglaublich, dass du trotzdem mit dem Gedanken spielst, obwohl mein Vater dich so angeschrien hat."
„Ich war auch ziemlich unverschämt", lachte Marten amüsiert. Sie kicherte.
„Warst du", bestätigte sie.
Sie seufzte schwer.
„Weißt du, was noch schlimmer ist?", fragte sie dann.
Er runzelte die Stirn.
„Nee, was?", fragte er und strich gedankenverloren über ihre Schultern.
„Ich habe Doris noch immer nicht gesagt, dass wir Heiligabend nicht zu ihnen kommen..."
„Das kann sie sich vermutlich jetzt denken", sagte er trocken. Sie schnaubte frustriert.
„Wird sicher ein tolles Weihnachtsfest dieses Jahr... So ein Schneesturm wie im letzten wäre super, dann hätten wir einen richtig guten Grund, es ausfallen zu lassen."
„Ich habe auch keinen Bock mehr auf Weihnachten", gestand er. Sie seufzte.
„Nichts gegen deine Eltern, aber mir ist überhaupt nicht nach Feiern zumute", seufzte sie traurig.
„Mir auch nicht. War die letzten Monate einfach zu viel mit den ganzen Diskussionen über die Hochzeit..."
„So sehr ich deine Eltern mag, aber ich brauche echt eine Auszeit von unseren Familien."
„Sollen wir ihnen für Weihnachten absagen?"
Sie zog die Augenbrauen zusammen und musterte ihn skeptisch.
„Und dann?"
„Fliegen wir zusammen weg."
„Du willst wegfliegen?", fragte sie überrascht. Er nickte bedeutsam.
„Ja. Und ich weiß auch schon, wohin."
Gute Entscheidung, Weihnachten ganz wo anders zu verbringen, oder? Was glaubt ihr, wo es hingehen soll? Was für eine tolle Idee hat Marten wohl? Bin gespannt auf eure Spekulationen :D
Nika tut mir jedenfalls wirklich leid, denn das hat sie nun echt nicht verdient. Ihr Vater macht einfach so viel kaputt mit seiner Art und ich weiß nicht, ob das überhaupt noch zu kitten ist. Aber immerhin hält Marten ja zu ihr. Das ist ja schon mal was... :p
Wie verbringt ihr eigentlich das Weihnachtsfest? Wie feiert ihr? Bin ein bisschen neugierig :D
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