19 | Netflix Nights
Ihr schönen Menschen, ich hoffe, die Bastelstunde mit Willow und marten hat euch gefallen. Ich fand die Vorstellung jedenfalls ganz süß und hoffe, ihr mögt das 19. Türchen auch :D Viel Spaß. Und lasst mal Kommentare da, ob ihr den Film erkennt. Haha.
„Au, Baby, entspann doch mal", forderte Marten, als Nika seine Hand fest zusammendrückte.
„Ich hab mich erschrocken, du Arsch", zischte sie, den Blick starr auf den Fernseher gerichtet. Ihr gesamter Körper war angespannt und sie hielt den Atem an, während sie die spannende Handlung des Horrorfilms verfolgte. Er erzählte die Geschichte einer Familie, die nach einer mysteriösen Invasion auf der Erde versuchte, zu überleben. Da die außerirdischen Wesen durch kleinste Geräusche angelockt wurden, mussten sie sich möglichst lautlos verhalten. Nika hatte den Film anfangs nicht einmal gut gefunden, doch inzwischen war er so spannend, dass es für sie nahezu unerträglich wurde.
„Du bist so ein Angsthase", schmunzelte Marten. Chopper, der auf der anderen Seite von ihr auf der Couch lag, öffnete kurz seine Augen, rutschte etwas dichter an sie heran und legte seinen Kopf in ihrem Schoß ab.
„Sogar er ist süßer zu mir als du", nuschelte sie. Er zog sie lächelnd an seine Brust. Sie ließ es geschehen, sah jedoch weiter zum Fernseher. Paris, die sich neben Marten eingerollt hatte, schnaufte leise. Als Nika registrierte, dass Marten sie gerade hinter dem Ohr kraulte, schmunzelte sie.
„Ist doch gar nichts passiert", kommentierte er lapidar und steckte sich den eben gedrehten Joint zwischen die Lippen.
„Ihre Fruchtblase ist geplatzt und dieses Monster-Alien ist in ihrem Haus. Wieso zur Hölle gucken wir überhaupt so einen behinderten Film, indem niemand reden kann, ohne gefressen zu werden? Ist doch klar, dass ich mich alle paar Sekunden erschrecke. Du weißt genau, wie dünn mein Nervenkostüm bei so Filmen ist", erwiderte sie grimmig. Er hatte sich inzwischen den Joint angezündet und hielt ihn ihr hin.
„Willst du'n Zug? Vielleicht entspannt dich das", schmunzelte er.
„Nee, danke", antwortete sie, bevor sie in einem weiteren Schreckmoment erneut ihre Fingernägel in seine Hand grub.
„Oh man, was denn jetzt schon wieder?", fragte er augenrollend.
„Siehst du doch, der Junge wird jetzt gleich bestimmt gefressen", erwiderte sie nervös.
„Und selbst wenn – der hat eh genervt", kommentierte er. Sie stieß einen empörten Laut aus.
„Du bist unmöglich."
Er lachte, bevor er ihr einen Kuss auf die Schläfe drückte und einen Zug von seinem Joint nahm. Sie löste die Umklammerung seiner Hand. Es zeichneten sich tatsächlich kleine Abdrücke ihrer Fingernägel in seiner Handinnenfläche ab.
„Wird Zeit, dass du dir deine scheiß Nägel mal wieder machen lässt", knurrte er.
„Wird Zeit, dass du dir vernünftige Filme mit mir anschaust. Außerdem sind die nur deinetwegen so; du hast schließlich selbst gesagt, dass du es heiß findest, wenn sie so lang sind", konterte sie.
„Weil es geil aussieht. Das ist aber auch alles", kommentierte er.
„Jetzt auf einmal", lachte sie amüsiert.
„Du konntest letztens beim Tanken nicht mal deine Bankkarte aus dem Lesegerät ziehen und musstest den Verkäufer bitten, sie dir wiederzugeben", erinnerte er sie und warf ihr einen eindeutigen Seitenblick zu.
„Das wäre nicht passiert, wenn du selbst bezahlen gegangen wärst", erwiderte sie überlegen.
„Wozu, wenn ich dich hab?", fragte er, nahm einen Zug von seinem Joint und blies den Rauch aus.
„Alles klar, Macho-Arsch. Leider kann ich dir mit diesen viel zu langen Nägeln auch morgen nichts mehr zu essen kochen und auch deine Wäsche nicht mehr waschen, aber ich bin mir sicher, du findest schon eine Lösung", grinste sie.
„Wenn du meinst; freut meine Mutter bestimmt, wenn ich mit 'nem riesigen Plastiksack voller Klamotten bei ihr vor der Tür stehe und sie bitte, die für mich zu waschen. Ich meine, sie wird mich fragen, wozu ich überhaupt mit dir zusammen bin, aber wenn du unbedingt bei ihr in Ungnade fallen willst, kein Problem", stichelte er.
„Ich glaube eher, sie wird dich fragen, ob du sie noch alle hast, sie mit so einem Scheiß zu belästigen und wissen wollen, wieso du das nicht einfach selbst machst", gab sie zurück. Er grinste.
„Vermutlich hast du Recht."
„Also stell dich besser gut mit mir."
„Wieso? Bevor ich dich hatte, bin ich auch irgendwie klargekommen", sagte er.
„Was eigentlich ein Wunder ist", kommentierte sie.
Er lachte.
„Gut zu wissen, dass du so eine niedrige Meinung von mir hast."
Sie lächelte, bevor sie ihm einen versöhnlichen Kuss auf die Wange drückte.
„Den kannst du dir jetzt auch sparen", sagte er und wich ihr aus. Sie ließ sich davon nicht beirren, legte ihre Hände an sein Gesicht und zwang ihn dazu, es über sich ergehen zu lassen, als sie ihm einen weiteren Kuss aufdrückte. Anschließend kuschelte sie sich wieder in seinen Arm. Er rauchte, blies ihr etwas von dem Rauch um die Nase und grinste frech.
„Außerdem stehst du auf diesen Macho-Arsch", stellte er fest.
„Manchmal", räumte sie ein, schaute ihn jedoch nicht an. Im Film baute sich gerade ein weiterer Spannungsbogen auf. Eines der Monster stand gerade der frisch gebackenen jungen Mutter gegenüber und Nika hielt den Atem an, weil sie glaubte, das Neugeborene würde jede Sekunde losschreien und so die Aufmerksamkeit des blinden Aliens auf sich lenken.
„Nächstes Mal gucken wir, was ich will", zischte sie.
„Wenn du mich lieb darum bittest, vielleicht", nuschelte er, bevor sie erneut zusammenzuckte. Dabei krallte sie sich in den Stoff seines T-Shirts. Die Hündin an seiner Seite sprang alarmiert auf.
„Mann, jetzt hast du Luzifer erschreckt", tadelte er sie amüsiert und zog das Fellknäuel wieder zu sich heran. Nika warf ihm einen finsteren Seitenblick zu.
„Du kannst mich mal, Penner", sagte sie.
„Gerne. Gleich nach dem Film?", wollte er wissen und nahm einen weiteren Zug.
„Ich hasse dich", fauchte sie, als die Szenerie zum jungen Vater wechselte, der versuchte, seine Kinder, mit denen er gerade durch die Dunkelheit zum Haus zurücklief, in Sicherheit zu bringen. Sie waren von einem der Aliens aufgespürt worden, weshalb er Sohn und Tochter in einem Truck versteckte, und anschließend einen Weg suchte, das Monster abzulenken. Nika starrte wie gebannt auf den Fernseher, als der Junge sich unter dem Autositz versteckte, während der Vater eine Axt besorgte, um seine Kinder zu verteidigen.
„Wieso verletzt du immer meine Gefühle, Baby?", raunte er ihr ins Ohr. Ein wohliger Schauer lief ihren Rücken hinab.
„Wieso zwingst du mich zu so einem Schrott-Film?", konterte sie. Er schmunzelte.
„Weil ich es mag, wie du ängstlich meine Nähe suchst", antwortete er leise, während das Monster den Truck angriff.
„Wow, das ist echt pervers. Das weißt du, oder?", kommentierte sie trocken.
Er lachte, zog ein letztes Mal an seinem Joint und legte ihn in den Aschenbecher auf der Armlehne.
„Mir gefällt es, dich im Arm zu halten. Schlimm?"
Sie schüttelte den Kopf, starrte jedoch gespannt auf den Fernseher. Als nun der Vater andeutete, sich für seine Kinder zu opfern, um sie zu retten, schüttelte sie den Kopf.
„Natürlich stirbt jetzt der einzige, für den sich der Film überhaupt ansatzweise gelohnt hat", seufzte sie frustriert.
„Den findest du heiß?", hakte er fassungslos nach.
„Ein bisschen jedenfalls", glättete sie die Wogen.
„Unglaublich, was für einen beschissenen Geschmack du hast", kommentierte er kühl.
„Ich weiß; deshalb bin ich vermutlich auch mit dir zusammen", konterte sie.
„Ganz dünnes Eis, Baby."
Sie grinste und drückte ihm einen weiteren Kuss auf die Wange.
„Da muss schon deutlich mehr kommen", ließ er sie wissen, ohne seinen Blick vom Fernseher abzuwenden.
„Unfassbar, wie du es immer wieder schaffst, etwas Dummes zu tun und es dann so zu drehen, als wäre das meine Schuld", sagte sie kopfschüttelnd. Er lachte.
„Ich weiß."
„Das nächste Mal suche ich den Film aus", entschied sie. Er grinste frech.
„Ist okay, schließlich ist bald Weihnachten."
Ein bedächtiges Lächeln schlich sich auf ihre Lippen
„Du ahnst nicht, wie sehr ich mich darauf freue, dieses Jahr mit deinen Eltern zu feiern...", sagte sie leise. Er runzelte die Stirn und musterte sie skeptisch.
„Hast du Drachen-Doris die Schreckensbotschaft schon überbracht?"
Nika kicherte und stieß sanft gegens eine Brust.
„Sei kein Arsch, okay? Ich weiß, momentan nervt sie uns zu Tode, aber sie bemüht sich sehr um dich", erinnerte sie ihn. Er grinste zufrieden, denn es stimmte. Es war ein gutes Gefühl, dass ihre Mutter ihn mittlerweile wieder herzlich in den Schoß der Familie aufgenommen hatte. „Aber nein, ich habe es ihr noch nicht erzählt. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, ihr die Organisation unserer Hochzeit auszureden...", erzählte sie weiter und strich sich frustriert durchs Haar.
„Was gibt's da auszureden? Du hast doch gesagt, sie hat jetzt verstanden, dass es uns mit der Party bei meinen Eltern ernst ist und wir nicht auf ihre finanzielle Unterstützung angewiesen sind", erwiderte er verständnislos. Nachdem Doris sie angerufen und vermutet hatte, Nika und Marten hätten ihre Entscheidung nur aufgrund fehlender finanzieller Mittel getroffen, hatte Nika abermals das Gespräch mit ihr gesucht und deutlich erklärt, dass sie tatsächlich aus freien Stücken und voller Überzeugung auf eine große Hochzeit verzichten wollten. Diesmal schien ihre Mutter den Wink mit dem Zaunpfahl tatsächlich verstanden zu haben, denn bisher hatte sie kein weiteres Mal versucht, sie von der Gartenparty abzubringen. Nun warf Nika ihm einen eindeutigen Seitenblick zu.
„Das bedeutet nicht, dass sie sich nicht trotzdem an der Planung beteiligen will", erwiderte sie trocken.
Marten schmunzelte.
„Sieht so aus, als solltest du ihr erst kurzfristig sagen, dass wir an Weihnachten wieder mal andere Pläne haben. Ist sonst vielleicht etwas viel auf einmal", kommentierte er mit einem spitzbübischen Grinsen auf den Lippen.
„Vermutlich geht dann erstmal wieder die Welt unter. Schließlich waren wir letztes Jahr schon nicht da", erwiderte sie nüchtern. Er zuckte unberührt mit den Schultern.
„Sie lebt noch. So schlimm kann es also nicht gewesen sein..."
Da ist er wieder, Prince Charming. Haha. Immer schön zu sehen, wie viel Liebe er für Doris übrig hat, oder? :D Insgeheim gefällt es ihm glaub ich, wenn sie ein bisschen leidet.
Und - habt ihr den Film erkannt? Ich hab das Kapitel jedenfalls geschrieben, während ich den gesehen habe. Ist schon bestimmt zwei Jahre her. So lang lag das hier bei mir rum und ich dachte, ich könnte es ja ein bisschen für den Kalender anpassen, weil ich es euch nicht vorenthalten wollte.
Was denkt ihr denn, wie es mit Nikas Eltern weitergeht? Wie reagieren sie wohl auf die Absage? Nehmen sie das locker oder gibt das vielleicht wieder Drama?
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