17 | Schöne Aussichten
Ich weiß nicht, was ich sagen soll... in einer Woche ist tatsächlich schon Weihnachten. Keine Ahnung, wieso das immer so schnell geht, wenn ich diesen Kalender veröffentliche :D Heute gibt es ein Wiedersehen mit Cassie und eine weitere kleine Überraschung :)
„Ihr fliegt nach Venezuela?"
Cassie musterte Willow überrascht, als sie die Bombe platzen ließ. Die ältere saß ihr auf einem der Stühle am weißen Küchentresen gegenüber und musterte sie neugierig. Willow strich sich unruhig durchs lockige Haar.
„Ja. Carlos möchte mich seiner Oma vorstellen", erzählte sie aufgeregt. Cassie lächelte.
„Okay, das ist echt süß", gab sie zu.
Willow lächelte, dann nippte sie an ihrem Milchkaffee, den Cassie ihr gerade mit der Maschine zubereitet hatte.
„Schon, oder?", sagte sie verzückt und stellte die Tasse wieder auf der Untertasse ab.
„Und wann geht's los?", hakte Cassie neugierig nach und spielte mit einer lockigen Haarsträhne.
„In ein paar Tagen schon", antwortete Willow. „Ich weiß überhaupt nicht, was ich einpacken soll. Ich war noch nie in Venezuela."
Cassie schmunzelte.
„Carlos ist dir sicher gern behilflich; sowohl mit An- als auch mit Ausziehen."
Willow rollte mit den Augen.
„Du bist unglaublich", murmelte sie. Cassie grinste amüsiert.
„Ich ärgere dich einfach gern, und jetzt, wo ich weiß, dass du an Weihnachten nicht hier bist, muss ich es ausnutzen, solang es noch geht."
„Du bist mir also nicht böse, dass ich dich hängenlasse?", hakte Willow reumütig nach und legte die Unterarme auf dem kühlen Tresen ab. Ihre Schwester schüttelte den Kopf.
„Quatsch, wieso sollte ich? Ich freue mich für dich, dass deine Beziehung so gut läuft und ihr einander inzwischen der Familie vorstellt", sagte sie lächelnd.
„Ich hoffe, Mum versteht das auch. Wir wollten immerhin alle zusammen wegfahren", erwiderte Willow nachdenklich. Cassie strich besänftigend über ihren Arm.
„Mach dir darüber keine Gedanken. Den Ausflug müssen wir sowieso ins Neue Jahr verschieben. Die Shows ziehen sich durch die Feiertage bis in den Januar, also kann ich vorher sowieso nicht wirklich weg", erzählte Cassie. Willow zog neugierig die Augenbrauen hoch.
„Ist alles ganz schön stressig, hm?", hakte sie vorsichtig nach, in der Hoffnung, etwas mehr zu ihrer aktuellen Gefühlslage aus ihr herauszubekommen. Cassie atmete tief durch.
„Sehr, um ehrlich zu sein. Jeden Abend auf der Bühne zu stehen, schlaucht ganz schön, dazu noch die Weihnachtsvorbereitungen und Johns Geburtstag, dabei würde ich zwischendurch gern einfach nur abschalten...", erzählte sie und strich sich die Haarsträhne hinters Ohr, die sie gerade noch gezwirbelt hatte.
„Klingt, als solltet ihr im Neuen Jahr mal ein paar Tage wegfahren", warf Willow besorgt ein. Ein Lächeln huschte über Cassies Lippen.
„Ja, mal sehen. Wenn es sich einrichten lässt, wäre es wirklich schön, mal rauszukommen und den Kopf freizukriegen", räumte sie nachdenklich ein.
„Würde dir jedenfalls sicher guttun", sagte Willow. Cassie nickte.
„Glaube ich auch...", sagte sie, ehe sie die leere Tasse von sich schob und vom Stuhl rutschte. Möchtest du noch einen?", fragte sie und deutete mit einem Kopfnicken auf Willows Kaffeetasse. Sie lächelte. „Gerne."
Cassie nahm ihr die Tasse weg und stellte sie zurück in den Kaffeeautomaten, dann drückte sie auf den Knöpfen herum. Sie hatte Willow gerade den Kaffee gereicht, als John im Türrahmen auftauchte.
„Hey... wie ist es gelaufen?", fragte Cassie gespannt, als er ihr im Vorbeigehen einen Kuss auf die Schläfe drückte.
„Ganz gut. Ich muss morgen nochmal nach Berlin. Aber geht schnell. Am Wochenende bin ich schon wieder da", erzählte er, bevor er sich Willow zudrehte und sie einen Moment nachdenklich musterte. „Alles wieder cool zwischen uns oder bist du noch sauer auf mich?"
Sie seufzte lautlos.
„Alles wieder cool", sagte sie mürrisch. Er lächelte, zog sie zur Begrüßung in eine Umarmung und drückte sie an sich.
„Gut, dann kannst du auch zu meinem Geburtstag kommen, wenn du willst", grinste er, als er sich von ihr löste.
„Tut mir leid, aber das wird nichts dieses Jahr", sagte sie. „Ich fliege mit Carlos nach Venezuela."
„Okay, auch nice. Darauf hätte ich auch Bock, Shorty", sagte er an Cassie gewandt. Die schüttelte den Kopf.
„Vergiss es. Er möchte sie seiner Oma vorstellen, da haben wir nichts verloren", grinste sie.
„Oh, er stellt dich freiwillig seiner Oma vor?", hakte John nach. „Bist also doch nicht so'n Drachen?"
Willow rollte seufzend mit den Augen.
„Häng dich weg, John."
Er lachte, dann warf er einen Blick in den Kühlschrank. Gerade, als Cassie etwas sagen wollte, wurde sie vom Klingeln von Willows Smartphones unterbrochen. Sie zog es zu sich heran und warf einen Blick auf das Display. Als sie den Namen des Anrufers sah, runzelte sie skeptisch die Stirn. Misstrauisch nahm sie seinen Anruf entgegen.
„Hey, Marten..."
Augenblicklich erlangte sie Cassies und Johns volle Aufmerksamkeit.
„Hey... Hast du heute Nachmittag Zeit?"
Willow zog die Augenbrauen zusammen, als Marten derart direkt mit der Tür ins Haus fiel.
„Normale Menschen fragen erstmal, wie es einem geht oder was man macht, heucheln durch Smalltalk oberflächliches Interesse oder sowas", antwortete sie triefend vor Sarkasmus. Sie hörte ihn am anderen Ende der Leitung theatralisch aufseufzen.
„Okay. Wie geht's dir?", fragte er genervt. Sie schmunzelte.
„Gut, danke der Nachfrage. Ich sitze gerade bei Cassie und John und soll dich nett grüßen."
„Übertreib nicht, ja? Also, hast du heute Zeit?", hakte er ungeduldig nach.
„Was ist denn los?", wollte sie wissen.
„Es geht um Nikas Weihnachtsgeschenk. Du bist doch voll gut bei sowas..."
Sie lächelte geschmeichelt.
„Okay, was soll ich machen?"
Ja, was soll sie bloß machen? Ich weiß, ihr wollt es alle wissen und ich verspreche euch, ihr werdet es ziemlich schnell erfahren :D
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top