11 | Türchen 11

Cuties, ich bin gespannt, wie euch das Türchen gefällt :D 

Kaia lächelte vorfreudig, als sie, mit Nio an der Hand, den verschneiten Gehweg vom Parkhaus in Richtung Theater entlangschlenderte. Die Sonne war bereits untergegangen und der Schnee knirschte unter ihren Schuhen. Lediglich die sanften Lichtkegel der Straßenlaternen und die Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos erhellten die Dunkelheit.

„Verrätst du mir jetzt, was du mit mir vorhast?", fragte er ungeduldig und musterte sie stirnrunzelnd von der Seite. Kaia drehte ihm lächelnd den Kopf zu. Sie hatte das heutige Türchen geheimnisvoll gehalten, dementsprechend stand Nio die Spannung ins Gesicht geschrieben.

„Siehst du jetzt", grinste sie verschmitzt, als sie das Gebäude mit den großen, beleuchteten Fenstern erreichten. Der Eingang des schnuckligen Theaters, vor dem sich bereits eine kleine Menschenmenge versammelt hatte, war in warmes Licht getaucht. Das Stimmgemurmel der Besucher vermischte sich mit leiser, weihnachtlicher Musik, die von drinnen leise nach draußen drang. Auf einem großen Poster an der Tür war die heutige Aufführung angepinnt. Es zeigte den Weihnachtsmann mit seinem Rentier-Schlitten, auf dem ein paar Geschenke aufgestapelt waren, in einem verschneiten Wald. Darüber waren in verschnörkelten Lettern die Worte „Weihnachtsmann in Not" zu lesen. Nio zog die Augenbrauen zusammen und sah skeptisch auf Kaia herab.

„Ein Märchen? Ernsthaft?"

Kaia schmunzelte.

„Nicht nur irgendein Märchen", erwiderte sie verheißungsvoll. „Es ist ein interaktives Weihnachtsmärchen, die Zuschauer machen mit – und rate mal, wer die Hauptrolle spielen wird."

„Bitte sag mir, dass du das nicht ernst meinst", seufzte Nio und setzte dabei den verzweifeltsten Blick auf, den seine Mimik zu bieten hatte.

„Wenn du Glück hast", gab Kaia mit einem schelmischen Funkeln in den Augen zurück, während sie ihn hinter sich her in Richtung Kasse zog. „Oder meinst du, ich habe umsonst auf die Karte geschrieben: ,Vergiss deinen Humor nicht, heute wirst du ihn brauchen'? Außerdem: wenn einer mit einem besonderen schauspielerischen Talent gesegnet ist, dann ja wohl du."

„Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?", platzte es lachend aus Nio heraus, während er sich seinem Schicksal fügte und Kaia zur Kasse folgte. Kaia warf ihm über die Schulter ein freches Grinsen zu.

„Naja, nicht jeder kann auf Knopfdruck so souverän theatralisch gucken, wenn er sich die Männergrippe eingefangen hat...", stichelte sie belustigt.

„Ich lasse mich eben gerne von deinen heilenden Händen gesundpflegen", grinste er schief, während er ihr ins festlich dekorierte Foyer des Theaters folgte. Von der Decke hingen glitzernde Schneeflocken. Der Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein lag in der Luft.

„Okay, übertreib", murmelte Kaia trocken, als sie die Kasse erreichten. Sie bezahlte die Tickets, dann gingen sie in Richtung Saal. Dabei kamen sie an der niedlich verzierten Speise- und Getränketheke vorbei.

„Warte kurz. Ich denke, ich brauche Nervennahrung, um das zu überstehen", grinste er frech, ehe er sich am Ende der Schlange anstellte. „Möchtest du auch was?"

Kaia warf einen neugierigen Blick in die Auslage.

„Eine Tüte gebrannte Mandeln", sagte sie dann an Nio gewandt. Er nickte. Kaia wartete, bis er dran war, und schlenderte anschließend gemeinsam mit ihm in den kleinen Theatersaal, wo sie ihre Sitzplätze suchten und es sich gemütlich machten. Es dauerte nicht mehr lang, bis die Vorstellung begann.

Die Bühne verwandelte sich in eine winterliche Märchenwelt, in der eine gemütliche Hütte stand, umringt von Tannenbäumen und Lichtern. Die Schauspieler trugen Kostüme von Weihnachtsfiguren – vom zerstreuten Weihnachtsmann über die Elfen bis hin zu einem äußerst nervösen Rentier. Plötzlich trat ein Schauspieler als Weihnachtszauberer auf die Bühne und erklärte, dass das Publikum heute Teil der Handlung werden würde. Kaia, die sich gerade ein paar gebrannte Mandeln in den Mund geschoben hatte, warf Nio ein amüsiertes Schmunzeln zu, als dieser bei der Ankündigung demonstrativ die Arme vor der Brust verschränkte und ihr einen schiefen Seitenblick schenkte.

„Ganz schön dünnes Eis, Curly Sue", nuschelte er. Sie kicherte.

„Ich dachte, du stehst auf Abenteuer", kommentierte sie frech grinsend.

„Aber doch nicht auf solche", nörgelte er kopfschüttelnd und rutschte tiefer in den Sitz. Kaia grinste. Doch bevor sie antworten konnte, bat der Weihnachtszauberer eine Reihe von Zuschauern zu sich auf die Bühne und deutete schließlich tatsächlich zu Kaias Begeisterung auf Nio.

„Und dann noch der Herr dort in der dritten Reihe, der aussieht, als könnte er mit seiner Statur besonders gut dazu beitragen, dem Weihnachtsmann aus seiner Misere zu helfen."

Das Publikum lachte. Nio warf Kaia einen eindeutigen Seitenblick zu, bevor er sich seinem Schicksal fügte und aufstand. Kaia beobachtete ihn mit leuchtenden Augen dabei, wie er sich auf die Bühne begab. Sie wusste, dass er damit nichts anfangen konnte und er ungern auf diese Art im Mittelpunkt stand. Dennoch lächelte er charmant, als ihm der Weihnachtszauberer eine übergroße Elfenmütze aufsetzte, und das, obwohl er eigentlich sehr eitel war und viel Wert auf seine Haare legte. Nios Rolle bestand offenbar darin, den Weihnachtsmann darin zu unterstützen, seinen Schlitten zu reparieren, um seine wichtigste Mission, nämlich das Verteilen der Geschenke, noch rechtzeitig abschließen zu können. Kaia schaute ihm verzückt dabei zu, wie er sich mit gespielter Gelassenheit in seine Rolle fügte. Er ging sogar so sehr darin auf, dass er, wenn der Weihnachtsmann ihn darum bat, sich mit der Reparatur zu beeilen oder die vermeintlich schweren Geschenke wie ein Möbelpacker vom Schlitten zu heben, das Publikum mit einem sarkastischen Augenaufschlag zum Lachen brachte. Als er schließlich nach seiner kurzen, aber unterhaltsamen Szene zu Kaia zurückkehrte, schenkte sie ihm ein stolzes Grinsen.

„Du hast das so gut gemacht", lächelte sie stolz und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Nio fuhr sich durch das von der Elfenmütze zerzauste Haar.

„Ich finde auch, dass ich mir dafür heute Abend ganz besonders viel Liebe von dir verdient habe...", nuschelte er und entlockte ihr ein schelmisches Lächeln, bevor sie sich wieder der Bühne zuwandte und der Handlung des Theaterstücks weiter folgte.

Was soll ich euch sagen, ich finde die Idee echt cute und auch einfach mal was anderes. Und wenn Nio ehrlich ist, hat ihm das schon Spaß gemacht :D Wie gefällt es euch denn bisher? Fehlt euch was? Das Drama vielleicht? Oder genießt ihr die ganze Harmonie in der Vorweihnachtszeit?

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