𝟓𝟑 | 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

„Blair!!! Ich würde jetzt losfahren hast du es dir noch einmal überlegt?", konnte ich meinen Vater rufen hören, worauf ich die Bettdecke aber nur noch weiter über meinen Körper zog und auf den Laptop starrte, der auf meinem Schoß lag und Netflix laufen hatte. Ganz sicherlich würde ich nicht mit zu dieser Gala gehen. Auch wenn ich in den letzten Tagen nochmal ziemlich darüber nachgedacht hatte, war ich letzt endlich zu dem Schluss gekommen es doch lieber zu lassen.

Besser wäre besser und so musste ich auch nicht Hunter unter die Augen kommen.
Auch wenn ich mir nicht verheimlichen konnte, dass ich ihn am liebsten anrufen würde, damit ich ihn anschreien und gleichzeitig sagen konnte, wie sehr ich ihn doch vermisste.

Wer hätte mal gedacht, dass dieser Jungs mit seinem anfangs so ziemlich aufgeblasenen Ego mal einen so großen Platz in meinem Herzen einnehmen würde.

„Blair!", konnte ich meinen Vater erneut rufen hören und anschließend auch schon vernehmen, wie er die Treppen hochgestiegen kam, sodass er kurze Zeit später in meinem Türrahmen lehnte und mich musterte. Er trug einen schicke schwarzen Anzug sowie eine Krawatte, was meiner Meinung nach ziemlich ungewöhnlich war. Schließlich lief er normalerweise eher ihm Sportklamotten herum und nicht in feinen Anzügen.

„Willst du noch mitkommen?", fragte er erneut, wobei er mich besorgt musterte. Ich schüttelte darauf aber nur den Kopf. „Du kannst ruhig alleine gehen", murmelte ich und richtete meine Augen wieder auf den Laptop. „Hast du was gegessen?", fragte er und hob eine Augenbraue an, worauf ich erneut den Kopf schüttelte.
Seufzend betrachtete er mich weiter, bevor er sich vom Türrahmen abstieß und auf mich zu gelaufen kam. Dann ließ er sich auf die Bettkante sinken und ich spürte, wie er seine Hand auf meine Schulter legte.

„Ich hab Addison angerufen, damit sie vorbeikommt, dann bist du nachher nicht so alleine"
Verwundert schaute ich meinen Vater an, bevor ich langsam nickte. „Danke"
Kurz musterte er mich.
„Na dann", vernahm ich ihn murmeln und spürte, wie die Matratze sich etwas anhob, als er von meinem Bett aufstand. „Viel Spaß euch beiden und fackelt mir nicht die Bude ab"

Automatisch wanderte mir ein kleines Schmunzeln über die Lippen. „Keine Sorge"
Anschließend war er auch schon mit einem Lächeln auf den Lippen aus meinem Zimmer verschwunden. Ich lauschte nur seinen Schritten, wie sie die Treppe herunterstiegen, bevor ich den Knall der Haustür vernehmen konnte, wie sie ins Schloss fiel.

Mit einem Seufzen drehte ich mich nur auf dem Bett herum und blickte auf mein Handy, was genau neben mir war und bereits etwas aufleuchtete, da Addison mir geschrieben hatte. Genau wie mein Vater es mir gesagt hatte, kündigte sie sich mit einer Nachricht an, dass sie gleich vorbeikommen würde und ich wahrscheinlich nichts dagegen tun könnte.

Andererseits war es mir aber auch ziemlich recht, dass sie vorbeikam. Sonst würde ich wahrscheinlich ziemlich eingehen. Wenn ich das nicht schon längst war.

Es brauchte ingesamt nicht lange bis Addison unten die Haustür aufgeschlossen hatte und die Treppen hochgestürmt kam. Wir waren nun schon so lange befreundet, dass sie bei uns mittlerweile einen Haustürschlüssel besaß.
„Alsooooo....", konnte ich sie auch schon durch den Flur rufen hören, wobei ich leicht grinsen musste, als sie schließlich in mein Zimmer gehechtet kam und sich auf die Bettdecke sinken ließ.

„Ich habe Popcorn, Chips und Eis mit, dass pink ist. Das muss reichen, denn mehr konnte ich nicht besorgen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie anstrengend es ist Samstagabend noch einkaufen zu gehen und dabei irgendwas vernünftiges zu bekommen"
Lächelnd betrachtete ich sie.
„Danke, ich hätte echt nicht gedacht, dass du das machst"

Sie grinste darauf und legte sich neben mich. „Ach komm schon, wenn meine beste Freundin Liebeskummer hat, muss ich doch einfach für sie da sein. Anders geht es doch gar nicht"
Anschließend wühlte sie auch schon in dem Beutel herum und reichte mir einen der Eisbecher, die sie besorgt hatte und mit pinken Eis gefüllt war.

Auch wenn dies ziemlich ungesund und dazu bestimmt auch noch mit Chemie vollgepumpt war, konnte ich es mir nicht nehmen mich darüber herzumachen. Schließlich gab es sowas auch nicht jeden Tag.

„Weißt du...", murmelte ich, während ich den Löffel in die Pinke Zuckermasse rammte, um etwas herauszubekommen. „Am liebsten würde ich Hunter einfach so einen gewaltigen Arschtritt verpassen"
„Na ja, machen kannst du es immer noch", entgegnete Addison darauf, was mich nur die Augenbrauen hochziehen ließ. „Oh nein...", kam es aber warnend aus mir heraus, als ich kapierte worauf sie anspielen wollte.

„Auf keinen Fall. Schlag dir das gleich wieder aus dem Kopf"
„Es wäre ja nur eine Idee. Ich meine dort sind so viele Jungs und ein bisschen neidisch machen geht doch immer. Die wollen bestimmt nicht alle durchgehend mit ihrer Partnerin tanzen. Die Hälfte von denen hat sich eh bestimmt ein Mädel auf den letzten Drücker besorgt"

Mit einem genervten Stöhnen setzte ich mich etwas im Bett auf, wobei ich den Eisbecher von mir wegschob. Stattdessen schaute ich Addison nun mit einem ernsten Blick an. „Weißt du manchmal frag ich mich echt warum ich mit dir befreundet bin. Du bringst mich nur auf dumme Ideen"
Sie dagegen lachte nur.
„Erstens, weil ich dir Eis und Popcorn bringen, wenn es dir schlecht geht und zweitens, weil ich dich dazu ermutige den Personen einen Arschtritt zu verpassen, die dir nicht gut tun. Ach und drittens, weil du verdammt nochmal dein Leben leben sollst. Wann hast du das nächste Mal die Chance auf einen Gala zu gehen und dort zu tanzen?"

„Wenn Prom ist", murmelte ich darauf, was sie die Augen rollen ließ. „Ja, aber da gehen nur die Dummköpfe aus unserer Schule hin, also ist das nichts für uns"
Seufzend betrachtete ich sie, bevor ich mich langsam von meinem Bett erhob. „Gut, du hast mich überredet", gab ich mich schließlich gequält geschlagen, worauf sie grinste.

Trotzdem konnte es nicht vermeiden, dass sofort in mir der Gedanke hochkam, ob das wirklich so eine gute Idee gewesen war.
Addison dagegen quiekte nur auf, bevor sie von meinem Bett geklettert kam und mit einem Grinsen an mir vorbeilief zu meinem Schrank. „Oh nein", murmelte ich nur, als sie diesen durchwühlte und ziemlich schnell das Kleid gefunden hatte, was mir mein Dad gekauft hatte.
„Das ist doch perfekt", konnte ich sie auch schon sagen hören, wobei sie das Kleid etwas vor mir hielt und musterte.

Anschließend drückte sie es mir auch schon in die Hand, was wahrscheinlich so viel bedeutete wie, dass ich es nun anziehen sollte. Mit einem Seufzen verschwand ich nur in dem Bad, wo ich es gegen die Jogginghose und das Schlabbershirt tauschte. Sobald ich aus dem Badezimmer wieder herausgekommen war, wurde ich aber auch schon von ihr gepackt und auf mein Bett gezogen, sodass sie mich nun schminkten konnte.
Anscheinend durfte ich mein Make Up nicht selber machen, wobei ich innerlich betete, dass sie es nicht zu übertrieben machte.

Schließlich konnte sowas bei Addison schnell mal ausarten.

Ab und zu bekam ich immer nur eine Anweisung von ihr, dass ich still halten oder das Auge öffnen und schließen sollte.
Erst nachdem sie für ein paar Sekunden nicht mit irgendeinem Pinsel in meinem Gesicht hantierte, sondern lieber ihr Werk betrachtete, ging ich davon aus, dass sie nun fertig war.
Vorsichtig öffnete ich nur ein Augen, worauf ich sehen konnte, wie sie mich angrinste.

Anschließend erhob ich mich von meinem Bett und warf einen Blick in den Spiegel, den ich in meinem Zimmer hatte.
Erstaunlicherweise hatte sie sich tatsächlich zurückgehalten und einen ziemlich neutralen Look gezaubert, der mir sehr gut gefiel. „Na komm! Jetzt sag schon, dass es dir gefällt"
Mit einem Grinsen betrachtete ich sie., bevor ich meinen Blick wieder auf mein Spiegelbild richtete. „Also meiner Meinung nach könnte man den Lidschatten noch etwas besser...", aber da hatte sie mir auch schon einen Klaps verpasst. „Blair!"

„Ja, ja ist ja gut. Ich bin vollkommen zu frieden", entfuhr es mir darauf nur, wobei ich mir etwas meinen Arm rieb auf den sie mir den Klaps gegeben hatte.
Sie dagegen grinste nur zu frieden, bevor sie einmal nickte und mit den Autoschlüsseln in ihrer Hand wackelte. „Na komm! Ich fahr dich da hin, dann musst du nicht wie eine Motorradprinzessin dort hinfahren"
Ich rollte nur einmal leicht mit den Augen schnappte mir aber anschließend meine Schuhe und folgte ihr die Treppe herunter.

Mal schauen, was auf dem Abend heute noch passieren würde. Irgendwie graute es mir immer noch davor Hunter zu sehen, aber so, wie ich es mir vorstellen konnte, war er wahrscheinlich eh mit einer anderen Begleitung da und die fand es bestimmt nicht so toll, wenn ihr Partner gar keine Aufmerksamkeit für sie hatte.
Andererseits konnte ich mir aber auch schon denken, wen er anstelle von mir als Partner für die Gala genommen hatte. Und irgendwie hatte ich noch mehr Schiss ihr nun in die Augen zu schauen.

Aber da musste ich nun durch. Addison hatte schon recht. Wann würde ich das nächste Mal auf einer Gala eingeladen sein!

Ahhhhhh mal schauen was passiert auf der Gala. Wer hat Lust auf etwas Streit und Drama

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