𝟐𝟕 | 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

Erschrocken schoss ich herum und konnte in die blauen Augen von Hunter schauen, die mich belustigt musterten.
„Was machst du denn hier?", kam es auch schon aus mir heraus, worauf sich seine Lippen zu einem Grinsen verzogen.

„Irgendwie stellst du mir jedes Mal diese Frage sobald wir uns sehen. Schon vergessen, du hast mich zu dieser Party eingeladen"

„Also hast du es doch noch geschafft zu kommen?", fragte ich, worauf sich sein Gesichtsausdruck etwas verzog und ich verwundert eine Augenbraue anhob.

„Naja...", kam es auch schon aus ihm heraus.

„Ich hab einfach etwas Mist gemacht auf dem Feld und wurde anschließend in die Kabine geschickt um mich umzuziehen. So konnte ich ich früher los zu deiner Party"

„Du hast was?", entfuhr es mir auch schon, wobei man meine kreischenden Stimme bestimmt auch noch unten hören konnte.
„Dieser Typ für die NFL wollte doch heute kommen und du hast dich ernsthaft so schlecht vor ihm benommen, dass du reingeschickt wurdest?"

Ich konnte sehen wie Hunter mich verwundert anschaute und im nächsten Moment anfing zu lachen, worauf ich ihm nur einen schmollenden Blick zu warf.
„Was gibt es denn jetzt da zu lachen?"

„Nichts, es ist nur süß, was für Sorgen du dir machst Little B", erklärte er und beruhigte sich wieder etwas.
„Der Typ hatte abgesagt, weswegen wir nur lockeres Training gemacht haben, weil dein Dad ja auch nicht da ist"

„Sag, dass doch gleich. Ich dachte ernsthaft schon, dass du wirklich so dumm bist", murmelte ich erleichtert und lehnte mich etwas an das Wachbecken, dessen Wasserhahn mittlerweile zum Glück schon wieder zugedreht war.

„Glaub mir, so dumm bin nicht mal ich", entgegnete Hunter nur und musterte mich mit einem Grinsen.
Dabei merkte ich jedoch deutlich wie sein Blick von meinen Beinen angefangen immer weiter hoch wanderte und dabei gefühlt keine einzige Stelle ausließ.
„Checkst du mich da gerade etwa ab?", sprach ich die Worte schließlich laut aus und hob eine Augenbraue an, worauf Hunter nur unschuldig mir den Schultern zuckte und ein paar Schritte auf mich zu kam, sodass er mich nun an das Waschbecken drückte.

„Vielleicht, vielleicht aber auch nicht"

„Ich würde eher auf Ja tippen. Deine Blicke waren schließlich schon ziemlich eindeutig", entgegnete ich stattdessen, aber merkte wie meine Stimme etwas stockte, als er mich noch weiter an das Waschbecken drückte, sodas ich schon spürte wie mir die Kante ziemlich schmerzhaft in den Rücken drückte.

„Was wird das, wenn es fertig ist", fragte ich vorsichtig weiter und spürte wie seine Hand an meinem Nackten Oberschenkel weiter hoch wanderte und er dabei mit seinen Fingerspitzen kleine Muster auf meine Haut zeichnete, sodass es sich anfühlte wie Stromschläge.

„Wirst du schon sehen", hörte ich ihn in mein Ohr raunen, wobei sein warmer Atem meine Wangen strich.
Im nächsten Moment griffen seine Hände unter meine Oberschenkel und hatten mich keine zwei Sekunden später auch schon hochgehoben, sodass ich nun auf dem Rand des Waschbecken sitzen durfte.

„Hunter...", probierte ich zu sagen, da ich mir vorstellen konnte, dass das Waschbecken mein Gewicht nicht lange aushalten würde, aber da hatte er mir schon das Wort abgeschnitten

„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du in diesem Kleid unfassbar heiß aussiehst?", hörte ich ihn fragen, worauf ich nur langsam den Kopf schüttelte.
„Gut, dann weißt du es jetzt"

„Außerdem...", setzte er auch schon erneut an und beugte sich weiter zu mir herunter, sodass wir uns nun auf der selben Augenhöhe befanden, wobei seine Pupillen drohten mich zu durchbohren.
„Darf glaube ich als Einziger, dass hier machen", schob er noch hinterher und lehnte sich noch weiter zu mir vor, sodass seine Lippen meine Wangen streiften.

Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen, aber nichts weiter geschah.
Zumindest dachte ich das.
Denn gerade als ich mich umentschieden hatte und sie wieder öffnen wollte, hatte Hunter anscheinend auch seinen Plan geändert und seinen Lippen nun komplett auf meine gelegt.

Seine Hände wanderten dabei an meinem Rücken herunter und zogen mich näher zu sich heran, wobei mir automatisch heißt und kalt waren.
Ich würde selber Lügen, wenn ich nicht sagte, dass dies der beste Kuss war, denn ich je gehabt hatte.

Abgesehen davon, dass er in meinem eigenen Badezimmer stattfand und ich halb im Waschbecken saß.

Meine Hände konnten sich leider auch nicht mehr beherrschen, sodass sie sich kurzerhand in Hunter flauschigen Haaren vergruben und dort verharrten.

Hunter dagegen wurde immer fordernder und verdeutlichte mir das nicht gerade lieblich, denn ich spürte wie seine rechte Hand an meinem Bein herunter wanderte und den Saum meines Kleides etwas hochschob.
Jedoch wurde er durch eine kreischenden Stimme davon abgehalten.

„Blair Adriana Ramirez"

Erschrocken schossen wir auseinander und starrten zur Badezimmertür in der niemand anderes als eine etwas kleinere braunhaarige Frau stand, deren Haare zu einem lockeren Dutt zusammen gebunden waren.

Anders beschrieben: es war meine Mutter.

„Was zur Hölle?", murmelte ich nur leise und starrte die Frau vor mir an, die schon ein paar grau Strähnen in ihren Haaren hatte.
Was machte meine Mutter bitte wieder in diesem Haus?

Nicht nur ich war etwas verwirrt über die ganze Situation, sondern auch Hunter, denn der schaute mindestens genauso verwundert aus der Wäsche.
Trotzdem nahm er such es nicht seine Hände weiterhin an meinem nackten Oberschenkeln zu lassen, was meiner Mutter bestimmt ein weitere Dorn im Auge war, abgesehen von der Party natürlich.

„Ich dachte wirklich ich hätte dich vernünftig erzogen, aber wenn dein Vater einmal aus dem Haus ist, schmeißt du schon Partys, die komplett aus dem Ruder laufen und knutschst mit wild fremden Typen im Badezimmer herum. Was für eine Schande", keifte sie auch schon drauflos, worauf die Wut bei mir anfing zu kochen.

Jedoch kam ich nicht dazu meinen Mund zu öffnen, denn da hatte mich meine Mutter auch schon von Hunter weggezogen und raus aus dem Bad.
Das Einzige was ich noch sehen konnte, war wie er mir einen verwunderten Blick zu warf.

Meine Mutter zerrte mich immer weiter hinter sich her bis ich es schaffte meine Hand aus ihrem Griff zu reißen.
„Wer zur Hölle hat dir bitte erlaubt herzukommen?", schrie ich sie auch schon an.
Nun war ich ebenfalls Wut erfüllt und das konnte sie gerne zu spüren bekommen.

„Das hat jetzt nichts mit den Thema zu tun...", setzte sie auch schon an, aber ich unterbrach sie abermals.
„Du hast kein Recht hier zu sein. Das Haus gehört dir nicht mehr, also was machst du hier bitte?"

Perplex schaute sie mich an und setzte erneut an.
Jedoch nicht, um mir ihr plötzliches Auftauchen zu erklären.
„Ich bin deine Mutter und du hast mir nicht ständig zu widersprechen. Erst Recht nicht, wenn du so eine Scheiße hier abziehst"

Im Hintergrund konnte ich erkennen wie mein Dad die Treppen hochgelaufen kam und einen besorgten Blick im Gesicht hatte.
Anscheinend hatte er die ganzen Partygäste aus dem Haus gescheucht, denn mittlerweile war keine Musik und lauten Stimmen mehr zu hören. Einzig und alleine das Gekeife meiner Mutter.

„Ich bin aber nicht deine Tochter", unterbrach ich sie schließlich bei ihrem Gemotze, worauf sie stoppte und mich verwundert anschaute.
„Was soll das denn jetzt heißen...", hörte ich sie empört sagen und konnte sehen wie sie erneut nach meinem Handgelenk greifen wollte, aber abgehalten wurde.

Und zwar von Hunter.
„Fassen sie Blair nicht an!", vernahm ich seine tiefe Stimme neben mir knurren und konnte sehen wie er meine Mutter mit seinen blauen Augen beinnahe erdolchte.

„Finger weg, junger Mann", keifte meine Mutter auch schon und riss ihre Hand weg, die Hunter gerade noch festgehalten hatte, sodass sie nicht nach mir greifen konnte.
„Sie haben hier gar nichts zu sagen. Sie haben sich schon an meiner Tochter vergrabscht, also sollten sie lieber aufpassen, was sie von sich geben, sonst können sie sich auf eine Anzeige gefasst machen"

„Ein für alle Mal!", unterbrach ich meine Mutter erneut und funkelte sie wütend an.
„Du hast kein Sorgerecht mehr für mich und das seit ein paar Jahren schon, also nenn mich nie wieder deine Tochter. Die einzige Tochter, die ich bin, ist die von Dad, aber ansonsten von niemandem"

Anschließend quetschte ich mich an ihr vorbei sowie meinem Vater und rannte so schnell ich konnte die Treppe herunter.
„Blair!", konnte ich noch meinen Vater sowie Hunter rufen hören, aber ich hörte auf keinen der Beiden, sondern sprintetet einfach nur weiter durchs Haus und schließlich aus der Haustür.

Ich wollte einfach weg von hier.
Weg von dieser scheußlichen Frau, die mein Leben zur Hölle gemacht hatte als Kind und es jetzt wieder probierte.

Erst als ich draußen auf der Straße angekommen war, verlangsamte ich mein Tempo und ließ mich schließlich am Bordstein nieder.

Da Einzige was ich noch spürte war wie mir die Tränen über die Wangen liefen.

Ein weiterer Haufen an Drama ;)
Wie hat es euch gefallen? (also das Kapitel)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top