Kaptel 40: Stille Töne
Chika:
Pünktlich in der Schule angekommen, ging ich wie immer zuerst zum Lehrerzimmer, um meine Anwesenheit darzulegen. Danach brachte ich noch ein paar Bücher zur Bücherei, welche ich über die Sommerferien ausgeliehen hatte. Angekommen an der Bücherei, kommt mir auch schon Mayuko Aiko entgegen. Sie ist ebenfalls immer einer der ersten Schülerinnen hier. Jedoch ergeht es ihr ähnlich wie ich, denn sie kann sich nur mithilfe eines Rollstuhls fortbewegen. Nicht weit von ihr entfernt müsste auch Seiichi Tetsuya sein. Er hilft Mayuko öfters, wenn sie mal Probleme hat. << Guten Morgen Aiko. >> << Guten Morgen Benjiro Senpai. >> Obwohl wir alle hier im gleichen Alter sind, ist es höflich den anderen nur mit seinem Nachnamen anzusprechen. << Ich müsste hier ein paar Bücher wieder abgeben. >> << Ah. Guten Morgen Schulsprecherin! >>, kam ein Laut aus einer der hinteren Reihen. Seiichi kam geradewegs auf uns zu. Er ist ein Adoptivkind. Jedoch ist er einer der Begabtesten Schüler. Er hat schon viele Auszeichnungen in Mathematik, Naturwissenschaften oder Literatur gewonnen. Seinem Alter entsprechend, unvorstellbar, aber wahr. << Ebenfalls, guten Morgen Tetsuya .>> << Ich kann die Bücher wieder an seinen richtigen Platz stellen, Schülersprecherin, dann hält es sie hier nicht lange auf. >>, kam es von Tetsuya. << Vielen Dank. Ich habe die einzelnen Bücher auch schon selbst nach Fach geordnet, d.h sie müssen nur noch ins richtige Regal gebracht werden. >> << Benjiro Senpai, sind den schon die Listen für die neusten Bücherlieferungen raus? Ich habe alle Mängelexemplare auch schon aussortiert. Sie liegen in einem Karton im Lehrerzimmer. >> << Dankeschön Aiko. Ich werde gleich mal nachschauen mit den Listen. Also gut bis Schulbeginn ist es noch eine halbe Stunde. >> Ohne ein weiteres Gespräch verließ ich auch schon den Raum. Jeden Morgen bin ich immer überpünktlich. Ich will meine Pflicht als Schülersprecherin auf gar keinen Fall vernachlässigen. Auf unserer Schule geht es sehr geordnet zu. Man erhält nicht nur Aufgaben wie Klassenputzdienst, sondern viel qualifiziertere. Jene, die den Schülern und Schülerinnen auch noch später von Vorteil sein kann. Seid unsere Bibliothekarin aufgrund gesundheitlicher Probleme unsere Schule verlassen hat, übernehmen Aiko und Tetsuya die Bibliothek. Sie bestanden darauf. Gerade als ich am Lehrerzimmer vorbeikam, vernahm ich ein weiteres ^Guten Morgen^. << Guten Morgen Juro. >> << Kann ich dir helfen ?>> << Ja bitte. Könntest du vielleicht mit den Lehrern über die neusten Bücherlieferungen sprechen. Es sollten Listen rausgeschickt werden. << Verstanden. Ich helfe wo ich kann. >> << Es gehört zu deinen Aufgaben, Juro. >> Damit verschwand er auch schon im Lehrerzimmer. Ich ging Richtung Sporthalle, um den Geräteraum zu prüfen, ob auch alles ordentlich vom Vortag zurückgestellt wurde. Ich bin ein eher Gefühlsloser Mensch, aber höflich. Wie ich darauf kam lesbisch zu sein, ist einfach? Ich mochte Männer noch nie so wirklich, allein ihre Art. Frauen sind da weniger anstrengend. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich einfach kein Interesse an einem reichen Mann hab. Das ist das einzige, was an mir so unperfekt Ist, aber niemand auf der Welt ist ja perfekt. Plötzlich kam mir das Mädchen von neulich, aus dem Zug in meine Gedanken. Sie sah so unschuldig aus. Ich wurde von einem Schulgong aus meinen Gedanken gerissen und machte mich zurück auf den Weg zu meiner Klasse.
Seiichi:
Wenn ich Mayuko so betrachte, sehe ich nur eine leere Hülle vor mir, doch das war nicht immer so. Als ich sie fragte ob es sie stört wenn ich sie, wenn sonst niemand in der Gegend ist Mayuko - Chan nennen darf, gab sie mir nur ein ^ist okey für mich^ zurück. Früher gingen wir zur gleichen Grundschule. Damals konnte sie noch gehen. Es passierte bei einem Unfall. An diesem Tag mit 12 Jahren, verlor sie nicht nur die Fähigkeit zu Gehen, geschweige denn ihre Freude, sondern auch beide Elternteile. Sie muss einen Schutzengel bei diesem Autounfall gehabt haben. Sie sind nicht nur in einem Lkw reingefahren und von der Fahrbahn angekommen, Nein Sie haben sich auch noch mehrere Male überschlagen. Im Gegensatz zu mir ist ihre Geschichte schlimm. Sie hat ihre Eltern gekannt und verloren und ich habe meine erst gar nicht getroffen. Heute wohnt sie bei ihren Großeltern. Früher war sie immer so fröhlich. Ich möchte ihre Freude wieder zurückholen. Ich will sie wieder Lächeln sehen. Deswegen bleibe ich solange an ihrer Seite, bis die sie wieder vollkommen glücklich ist. Außer mir, ihrem damaligen besten Grundschulfreund und jetzigen Klassenkamerad, hat sie sonst niemandem so wirklich in ihrem Alter, der für sie da ist. Die meisten denken außer super schlau sein und Bücher einordnen, kann sie sonst nicht wirklich was. Sie wirkt jedem Gegenüber kalt, auch mir. Wir hatten echt Glück das wir damals immer Top Noten hatte. Sie wollte immer besser als ich sein, doch hat sie es nie geschafft. Heute strebt sie nichtmehr nach der Bestpunktzahl. Ihr reicht es, wenn sie unter den Top 30 ist. Meistens ist sie auf den Plätzen 15 bis 25. Ihr bester Platz war mal Platz 7, aber damals war sie auch nicht wirklich glücklich. Ich Beschwer mich nicht, ich bin immer auf Platz 1. Ich wünschte mir nur eines Tages wieder die alte Myuko zu sehen, denn wenn ich ihr jetzt sagen würde was ich für sie fühle, dann würde das so sein, als führe ich ein Gespräch mit der Wand, so leid es mir auch tut, aber zuerst muss sie wieder lernen, ihre eigenen Gefühle zu verstehen, bevor sie sich mit denen von anderen Personen beschäftigt. Leider weiß sie überhaupt nichts darüber. Ich versuche also mein Bestes zu geben. Als Adoptivkind von reichen Eltern, bin ich fast jeden Tag allein. Nur die Putzfrauen sind da. Meine Eltern sind immer auf Geschäftsreisen, so lerne ich wenigstens mich selbst zu beschäftigen. Gerade habe ich die restlichen Bücher eingeräumt, da ertönte auch schon der Schule Gong. Gerade perfekt. << Sag mal Mayuku - Chan bist du auch fertig geworden? >> << Nein es fehlen noch drei Bücher, die in die Abteilung Literatur.... >> Weiter kam sie nicht den ich schnappte ihr die Bücher schnell weg und brachte sie zum richtigen Regal. << Gut das hätten wir also. >> << Danke >> Obwohl Mayuku auch einen elektronischen Rohlstuhl hatte, verwendete sie in der Schule eher den nicht elektronischen. Dafür habe ich ein wenig gesorgt. Ich mag es nämlich sie immer anzuschieben. << Mayuku - Chan, willst du mir nicht auch einen Spitznamen geben, schließlich kennen wir uns jetzt schon ziemlich lang. >> << Okey. Wie soll ich dich nennen ? >> << Aber Mayuku - Chan, dass musst du dir schon selbst überlegen. >> << ... Tetsuya... >> << Ach nein.. doch nicht so.. das ist doch mein Nachname. Okey gut fürs erste geb ich dir mal ein bisschen Hilfestellung. Nenn mich einfach Seiichi - kun. Natürlich nur dann wenn wir nur zu zweit sind. >> Ich wartete diesmal komischerweise länger auf eine Antwort. << Okey.... Seiichi - Kun. >> So wie sie den Namen aussprach klang es etwas traurig, aber ich wollte ihr genug Zeit lassen. Schritt für Schritt und schon kamen wir auch schon in unserer Klasse an.
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