Kapitel 4 : Ein neuer Blickwinkel

Kokori:
Als die Tür aufging stand vor uns eine etwas blassere Frau , ziemlich schmal mit hellbraunen Haaren. Jedoch hebten sich ihre Mundwinkel zu einem Lächeln hoch als sie uns sah. Hatte sie jemanden anderes erwartet ? Jemanden mit dem sie vielleicht nicht gut in Kontakt steht ? Früher versuchte ich immer die Gefühle anderer Menschen an ihrem Gesichtsausdruck herauszulesen mir ein mögliches Bild über ihre Situation zu machen. Oftmals gelang es mir nicht da ich nur selbst Leere fühlte , also fiel es mir schwer mir selbst ein klares Bild über die Situation zu verschaffen. << Wollt ihr euch das Haus nur von außen ansehen?>> , fragte uns die Frau mit einem verdutzten aber zu gleich auch freundlichem Ausdruck. Sie ries mich aus meinen Gedanken heraus normalerweise bin ich ja oft verträumt und schwebe mit meinen Gedanken in einer anderen Welt , aber in solchen Momenten bin ich eigentlich fast immer aufmerksam. Ich errötete leicht und kriegte kaum ein Wort über die Lippen bis meine Oma für mich einsprang.<< Guten Tag, ich hörte sie seien die neuen Nachbarn. Da wollten wir euch herzlich in unserer Nachbarschaft willkommen heißen. Ich bin mit meiner Enkelin hier hochgekommen um ihnen unsere Spezialität aus unserem Hause als Gastgeschenk vorbeizubringen , eine selbstgemachte Erdbeermarmelade. Ich hoffe sie sind nicht dagegen allergisch. Wir sind auch erst vor 4 Jahren hierher gezogen und kommen geradewegs aus Deutschland. Also bitte entschuldigen Sie die schlechte Aussprache.>> , führte meine Oma problemlos das Gespräch weiter. Ich glaube wenn ich mich nicht zusammengerissen hätte wäre mir meine Kinnlade auf den Boden gefallen. Woher zum Kuckuck könnte meine Oma plötzlich japanisch. Hatte sie etwa heimlich geübt. Bis vor einem Jahr ging da noch nichts. So gut bin nochnicht mal ich. Sowas
Ist echt gruselig. Doch da meine Oma mich praktisch gerettet hat griff ich den Mut zusammen und sagte : << Es erfreut mich ebenfalls ihre Bekanntschaft zu machen auf eine gute Nachbarschaft >>, bekam ich noch gerade so raus und verneigte mich. << Ach herrje sowas musst du doch nicht machen meine Liebe,  wie süß. Kommt ruhig rein ich freue mich gerne über Besuch. Vor allem wenn sie mir noch ein Gastgeschenk mitbringen kann ich nicht Nein sagen. Mein Name ist Yukimura Umaeda. Ich lebe hier zusammen mit meinen drei Söhnen und meiner Schwester. Treten Sie doch ein.>> Mit diesen Worten beendete sie das peinlich Gespräch und führte es uns ins Haus rein. Dabei muss sie bestimmt bemerkt haben wie rot ich anlief vor Scharm und mich am liebsten in der letzten Ecke verkrochen hätte. Sie konnte nur noch grinsen. Vielleicht kennt sie ja das von irgendwoher.ich hätte mich am liebsten gleich selbst Ohrfeigen können vor anderen Leuten bin ich echt schüchtern. Angekommen im Haus bemerke ich das noch weitere Unzugskästen hier stehen.<< Wir sind erst vor einer Woche hierher gezogen und wohnten vorher mitten in der Stadt. Nach dem Tod meines Ehenannes unterstützte mich meine Schwester finanziell und wir wollten hier ein neues Leben beginnen. Meine Schwester ist zur Zeit leider auf der Arbeit und mein ältester Sohn im Alter von 24 Jahren ist mit seinen Freunden weg. Er ist etwas schwierig aber so sind Kinder nunmal. Die anderen beiden sind hier setzen sie sich ruhig. Ich hole die beiden nur schnell und mache ihnen dann einen Kaffe. Bei dieser Gelegenheit können wir auch gerade ihre Marmelade austesten. Für die Dame einen heißen Kakau?>> fragte Frau Umaeda. Daraufhin erwiderte ich : <<äh... sehr gerne .. vielen Dank.>> Sie grinste mich wieder an und ging über den Flur zur Küche während sie rief: << Takuya, Shota. Kommt mal her wir haben Besuch. Stellt euch vor es sind unsere neuen Nachbarn.>> Ich hörte zwei Stimmen die gleichzeitig rufen : << Sofort !>> Währenddessen ging Frau Umaeda in die Küche und bereitete die Sachen vor für ein kleines kaffekränzchen. Ich versuchte die Stimmen zu deuten und es hörte sich nach einer jungen Person und einer etwas älteren Person an. Es wäre überraschend,  wenn sie einen Sohn in meinem Alter hätte. Ohje ich hoffe nicht mir ist ja jetzt schon peinlich genug mit ihr zu reden. Allerdings wäre ich auch erfreut ein Nachbarskind zu treffen welches in meinem Alter ist. Frau Umaeda ist sehr höflich und nett. Das ist bemerkenswert sie lässt sich nichts anmerken obwohl sie beim ersten Eindruck einen eher etwas kränklichen Eindruck macht ist sie doch ganz schön fit. Eine Alleinerziehende die sich um drei Söhne kümmert. Zudem interessiert mich immernoch dieses Paket mit der Medizin. Aber das kommt vielleicht nicht gut an bei einer neuen Begegnung. Wobei sie schon sehr offenherzig geredet hat , als würden wir uns schon kennen. Ich wurde erneut aus meinen Gedanken gerissen als ich plötzlich zwei Gestalten vor mir erblickte. Das müsstenihre Söhne sein. Sie beide hatten große Ähnlichkeit mit ihrer Mutter schmal ,blass , aber beide lächelten uns an. Der eine war etwas kleiner vielleicht 8 oder 9 Jahre alt und hatte wie seine Mutter hellbraune Haare. Der andere sag sah aus als könnte er in meinem Alter sein . Er hatte dunkelbraune Haare vielleicht wie sein Vater. Als ich so nachdachte, ertappte ich mich dabei wie meine Augen den älteren von beiden fixierten, dabei bemerkte ich das auch er mir in die Augen sah und sie waren leuchtend hellblau wie der Himmel,  frei von Sorgen. Oje was ist das für ein Gefühl in mir als hätte ich Schmetterlinge im Bauch. Oh nein ich merkte wie ich schon wieder rot anlief. Zu meinem Pech bemerkte er das leider auch legte sein Kopf schief und grinste noch mehr als sonst. Zu meinem Glück unterbrach Frau Umaeda diese peinliche Stimmung.<< Also ihr Lieben, wenn ich vorstellen darf mein jüngster Sohn Shota. Er ist 8 Jahre alt.>>  << Hallo , ich hoffe sie bleiben noch etwas länger. Ich mag netten Besuch, der was zum Essen mitbringt!>> , erwiderte Shota darauf. << Ach herrje Shota! Entschuldigen Sie ihn. Wir haben nicht oft Besuch. Naja und da haben wir noch meinen anderen Sohn , Takuya. Er ist 16 Jahre alt. >> Darauf erwiderte Takuya während er mich anschaute mit einem lächeln:  <<  Mich freut es ebenso ihre Bekanntschaft zu machen.>> Ohje der hat aber richtig gute Manieren. Naja dann stelle ich mich eben nochmal vor. Als ich gerade antworten wollte unterbrach mich meine Oma. << Oh, wie schön sie sind in dem Alter meiner Enkelin . Endlich ein Nachbarskind welches sich mit meiner Enkelin anfreunden könnte. Sonst ist sie immer so allein , wie ein schmollender Kloß sitzt sie auf ihrem Zimmer und geht nie raus. Da,  aber nun ihre Familie hier wohnt könntet ihr ja mal was zusammen Unternehmen!>> OMG ich glaube ich habe gerade das Bedürfniss mich irgendwohin zu setzen und zu heulen. Wieso macht meine Oma sowas , dass macht alles nur noch schlimmer. Ich mach bestimmt schon einer Tomate Konkurrenz. Der Typ der vor mir steht ist bestimmt total beliebt, sogut wie der aussieht. Ich hingegen bin nur erbärmlich. Er lächelte mich die ganze Zeit an. Doch ich blickte wieder in meine Vergangenheit und mein Blick versteifte sich. Meine röte schwand ebenso mein Lächeln war falsch und der Leere Ausdruck in meinen Augen sagte alles. Ich zeigte das Gesicht, welches ich auch meinen Schulkameraden zeigte. Ich schaute ihn an und sein Lächeln verschwand  ebenfalls. Ich ergriff das Wort: << Nun Oma , wir wollen doch nicht die Leute verschrecken. Wie wär's wenn sie mal deine Marmelade probieren. Das ist die Beste die ich je kosten durfte.>> << Nagut , dann setzen wir uns alle erst mal. Takuya hilfst du mir mal bitte mit dem Besteck? >> , brachte Frau Umaeda zu Wort, doch ihr lächeln verschwand. Der einzige hier der putzmunter war , war Shota. Er erfreute sich an uns und so begaben wir uns zu Tisch.

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