Kapitel 36: Das Flüstern des Windes

Izanami:
Jeden Tag besuche ich immer meine Tante in der Stadt, aber nicht nur um ihr einen Besuch abzustatten, sondern um zu meinem Blumenfeld, welches ich vor einigen Jahren zusammen mit meiner Mutter angepflanzt hatte, zu gelangen. Ich pflege es jetzt schon seit ihrem Tod. Das war 6 Jahre her. Als ich 10 war hat sie mich verlassen. Ich habe immer wieder neue Pflanzen hinzugefügt und auch alte, welche schon verrottet waren, weg gemacht. Jedoch ist dieses Blumenbeet nicht nur ein Erbe meiner Mutter, sondern auch eine Zuflucht. Ich bin menschenscheu, aber das hat einen Grund. Vor dem Tod meiner Mutter ist mir nämlich etwas grausames zugestoßen. Außer meine Mutter, meinem Vater meine Tante und meinem  Onkel weiß niemand von dem Vorfall. Naja mit außnahme der Person, die es getan hat und der Polizei, welche die dann hinter Gitter gebracht hat. Ich war 9 Jahre alt. Es ist schon ein Weile her. Damals hatte sich meine Mutter nach der Trennung meines Vaters immer in irgendwelche Bars geschleppt und jeden Abend brachte sie einen neuen Typen ins Haus. Sie kam mental nicht damit klar, dass ihr Mann sie verließ. Der genaue Grund dafür,den wusste ich bis heute nicht. Eines Tages kam sie wie so oft mit einem fremden Mann nachhause, doch dieser hatte schon eine komische Aura. Anscheinend hatte meine Mutter es damals übertrieben. Er trug sie ins Haus und ich versteckte mich schnell im Kleiderschrank, damit er mich nicht sehen konnte. Er schmies sie auf ihr Bett und sagte besoffen soetwas wie ^na toll, die ist ja jetzt zu garnichts mehr zu gebrauchen. Ich versuchte so gut wie möglich keinen Ton von mir zu geben. Doch irgendetwas trieb ihn dazu an, den Kleiderschrank zu öffnen. Als er ihn öffnete blickte er auf mich herab. Jetzt wirkte er noch unheimlicher und auf seinem Gesicht breitete sich ein breites Grinsen aus. Er war kein nettes Grinsen. Er packte mich grob am Arm, sodass ich keine Kraft hatte mich zu lösen. Dann sagte er zu mir: << Mit dir kleine, kann ich meinen Spaß haben!>> Ich erschrak und schrie doch mit seiner anderen freien Hand hielt er meinen Mund zu. Ich biss in seine Hand. Vor Schmerz nahm er sie zurück und ich wollte nach ihm treten, doch seine Hand war schneller in meinem Gesicht, als mein Fuß in der Luft. Meine Mutter war in einer Art Trance, denn sie schwafelte irgendetwas vor sich hin. Nach dem der fremde Mann mir eine verpasst hatte zog er mich ins Wochnzimmer zur Couch und dort geschah es. Ein Albtraum jedes Kindes. Er vergewaltigte mich. Ich schrie und weinte zugleich, doch niemand half mir Bis ich plötzlich ein lautes Geräusch hörte, welches sich anhörte wie das Zerbrechen einer Glasflasche. Der Mann kippte um und ich blickte tränenübergossen hinter mich und erblickte meine Mutter mit einer zerbrochenen Glasflasche in der Hand. Sie fiel auf die Knie und zog mich zu sich. Wir beide konnten nur noch weinen, doch ich war auch zugleich traumatisiert. Ich hörte nur noch halber wie meine Mutter sagte, dass es ihr leid tat und sie soetwas niemals mehr tun würde. Sofort am gleichen Abend riefen wir die Polizei. Meine Mutter erzählte alles und damit wirklich alles, weil sie noch unter Alkoholeinfluss stand. Sie wurde angeführt und mich nahm man ebenfalls mit zur Plolizeistelle. Dem fremden Mann legte Mann Handschellen um. Es stellte sich herraus, dass er ein gesuchter Dieb war. Auch auf der Polizeistelle, mein Vater. Er bekam die alleinige Erziehungsberechtigung. Vorher habe ich immer alle zwei Wochen zwischen meinem Vater und meiner Mutter gewechselt. Sie schrie ihn an und bettelte darum mich ihr nicht wegzunehmen. Nach diesem Vorfall nahm ich jede Woche an zwei Tagen,  Therapiestunden. Meine Mutter starb ein Jahr darrauf an einer Alkoholvergiftung. Seid dem Tag wohne ich bei meinem Vater. Da dieser seid letzter Woche und den noch kommenden 2 Wochen auf einer Geschäftsreise ist, verbringe ich die Zeit bei meiner Tante und meinem Onkel. Seid diesem Vorfall, leide ich unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, was so viel wie ein Trauma bedeutet und unter einer Zwangsneurose, unter einem Sauberkeitswahn. Ich schenke vor jeglicher Art Menschen zurück. Selbst zu meiner Familie hat sich mein Verhältnis sehr geändert. Zudem könnte ich auch bald noch Verfolgungswahn zu meiner Liste hinzuzählen, denn egal wo ich mich gerade befinde oder bei dem leisesten Geräusch drehe ich mich sofort nach allen Richtungen um, um mich zu vergewissern, dass sich niemand in meiner Nähe befindet oder mich verfolgt. Ich habe keine Freunde nirgendwo. Die meisten stempeln mich als langweilige Overschülerin ab, oder Blumenverrückte Ökotusse, aber das ist auch besser so, denn nur so fühle ich mich wohler. Es ist Dienstag der zweite Tag nach den Sommerferien. Schulbeginn an einer neuen Schule. Ich als Oberschülerin gehe auf die Kamata Oberschule. Diese befindet sich nicht weit von mir zuhause entfernt. Wie auch gestern und sonst immer, nehme ich den Fußweg nachhause. In einem vollen Bus zu fahren ist mir eher unangenehm. Mein Vater wollte mir schon ein Fahrrad kaufen, aber ich lehnte ab. Mein rötlich, orangenen Haare, habe ich mir jeweils zu zwei Zöpfen geflochten. Meine Augenfarbe war dementsprechend Braun. Wie jedes mal trat ich den Nachhause Weg allein an. Als ich zum Tor des Schulgebäudes hinausging bemerkte ich nur, wie mich von etwas weiter Weg jemand im Blick hatte. Mittlerweile war ich geübt darin, soetwas zu erkenne. Als ich meinen Kopf zu dieser Richtung drehte, fiel mir ein Junge auf. Er muss wohl in einer meiner Parallelklassen gehen, denn älter als ich sah er nicht aus und in meine Klasse ging er auch nicht. Er hatte ebenfalls rötlich, orangenenes Haar und braune Augen, welche mich fixierten, um ihn herum war sonst keiner. Wahrscheinlich war er auch allein. Plötzlich lächelte er mir entgegen, aber sein Lächeln war natülich und wirkte freundlich, doch mir kam das Lächeln des fremden Mannes aus meiner Vergangenheit ins Gedächtnis. Ich erschrak und mir wurde mulmig. Als ich mich umdrehen wollte, bemerkte ich wie er aufstand und auf mich zu kam. Schnell beschleunigte ich mein Vorhaben und drehte mich in die entgegengesetzte Richtung um. Ich beschleunigte mein Tempo und blickte nicht zurück. Plötzlich kam mir ein Gedanke in den Sinn, dass er irgendwie ja schon süß wirkte. Ich verdrängte diesen Gedanken. Zuvor habe ich mich immer nur auf mich selbst konzentriert. Doch auch meine Tante sagte in den Sommerferien mal zu mir, ob es nicht langsam an der Zeit ist einen Freund anzuschaffen. Bei dem Gedanken röteten sich leicht meine Wangen. Schließlich war ich an meinem Blumenbeet angekommen. Ich nahm erstmal eine Verschnaufspause ein und ging zu meinen Lieblingsblumen, den Rosen. Sie waren mit einer der ersten, welche ich selbst anpflanzte. Noch immer blühten sie in ihren prächtigsten Farben. Ich beugte mich zu ihnen herunter und wurde von ihre Aura nur so angezogen. Plötzlich holte mich eine freundliche Stimmung wieder zurück in die Realität. << Hast du die selbst angepflanzt ?>>

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