Kapitel 25: Die Zeit steht still
Takuya:
Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich den Gedanken, dass Kokori mich vielleicht nach dieser Aktion verachten würde, da sie mitansah wie schwach ich eigentlich bin. Doch so war sie nicht und so würde sie niemals sein. Im Gegenteil machte sie sich sogar selbst Vorwürfe. Es war wirklich etwas erleichternd für mich. Es war schon dunkel geworden, als ich aus den Fenstern meines Zimmers im Krankenhaus blickte. Ich fasste mir an die Lippe und dachte an das Letzte bevor ich bewusstlos wurde. Plötzlich stieg Wärme in mir auf, die Wärme, die ich auch jedes Mal in Kokoris Nähe spürte. Öfters habe ich in den letzten Tagen und auch heute wieder versucht ihr zu sagen, was ich für sie empfinde. Doch immer wieder wurde ich direkt zu Beginn unterbrochen. Es ist als ob das Schicksal etwas dagegen hätte. Eigentlich müsste ich Kokori nur drei Worte sagen. Drei Worte die all meine Gefühle für sie zusammenfassten. ^Ich liebe dich^. Allein diese Worte würden schon ausreichen. Doch es müsste der Ort und die Zeit stimmen. Plötzlich schweiften meine Gedanken ab und mir kam dieser neue Arzt in den Sinn. Panik stieg in mir auf. Weswegen, weil ich mich an die Worte eines ehemaligen Zimmernachbarn erinnerte. Es war zwar schon Jahre her und damals war er so alt wie ich jetzt. Er erzählte mir von einem Mann der immer die Krankenhäuser wechselt und vorgibt ein ganz netter Arzt zu sein. In Wirklichkeit war er aber ein versautes Schwein. Er hatte keine Familie und nahm schwache Jungs in meinem Alter oder gar jünger, die er behandelte unter seine Fittiche. Er betäubte sie und stellte mit ihnen Sachen an von dem nicht mal sie selbst etwas mitbekamen. Er wurde nie erwischt. Vielen Kindern glaubte man nicht. Der Rest war zu geschockt um etwas herauszubekommen. Damals glaubte ich meinem Krankenzimmernachbarn diese Geschichte noch nicht. Ich dachte sie wäre nur irgendeine Horrorgeschichte, die mir Angst machen sollte. Doch spätestens als er nicht nur in eine andere Station verlegt wurde, sondern auch als sein Arzt durch einen neuen, der gerade gewechselt hat ersetzt wurde, bekam ich ein unwohles Gefühl in meinem Magen. Ich hatte etwas Angst davor und wollte so schnell wie möglich entlassen werden und am liebsten hätte ich Kokori die ganze Zeit über an meiner Seite, denn bei ihr fühle ich mich sicher. Bei diesen Gedanken schlief ich ein.
Diesmal träumte ich wieder von etwas neuem. Es war wieder ein Traum über die Zukunft. Von weitem sah ich Kokori, die wie wild an jeder Tür rüttelte. Ich stand in einem Flur endlos. Überall verschlossene Türen. Ich lief zu Kokori und wollte ihr helfen. Da bemerkte ich vor was sie Panik bekam. Ein riesen großer Schatten türmte sich vor ihr auf und verschluckte sie. Dann endete mein Traum und ich wachte auf. Ein neuer Hinweiß, eine neue Warnung. Doch schon wieder so verschlüsselt, dass ich nicht wusste wann, wo oder was passieren würde. Ich hatte das Gefühl ich habe nicht mehr als eine Stunde geschlafen, doch als ich zum Fenster herrausblickte, war es hellichter Tag.
Ich schaute auf die digitale Uhr, welche sich direkt auf einem kleinem Tisch neben meinem Bett befand. Es war 8 Uhr. Um 9 Uhr gab es Frühstück und um 12 Uhr war nicht nur Mittagessen, sondern auch Besuchszeit. Bis dahin hoffte ich es würde nichts Schlimmes passieren. Neben meinem Bett lag auf meinem Tisch auch noch eine Zeitschrift, welche ich dann eine Stunde lang durchblätterte. Ich hatte ja sonst nichts zu tun und pünktlich um 9 kam dann auch schon eine Krankenschwester, welche mir mein Frühstück brachte. Zwar schmeckte es nicht so gut wie zuhause aber es war in Ordnung. Gerade als sie alles abgeräumt hat versuchte ich mich aufzuhifen um zum Badezimmer zu gehen. Ich war immer noch sehr schwach und mir schmerzte alles. Die Krankenschwester bestand schon darauf Herrn Daisuke zu rufen, doch ich war vollkommen dagegen. Also blieb sie vor der Badezimmertür stehen bis ich wieder herauskam. Ich stürzte mich förmlich an der Wand ab. Auf was die Krankenschwester noch bestand war ein Gehstock für mich. Leider konnte ich ihr diese Foderung nicht abstreiten auch wenn ich mich dabei wie ein alter Opa fühlen würde. Mittlerweile war es 10 Uhr und ich hatte schon Hoffnungen, doch dann kam Herrn Daisuke zur Tür. << Guten Morgen Takuya. Na wie geht es dir heute? >> Er lächelte mich an. Ich ihn aber nicht zurück. Etwas kalt starrte ich zum Fenster hinaus und gab ihm eine Kurze Antwort. << Gut. >> << Ohje, da ist aber jemand nicht so gesprächig. Tut mir leid, dass ich weder deine Freundin noch Herrn Akiyama sein kann, aber anders geht es halt leider nicht. >> Ich erwiderte nichts auf seine Antwort und blickte immer noch starr zum Fenster hinaus. << So Takuya jetzt muss ich dich aber untersuchen. Also bitte. >> Ich drehte mich zu ihm um und da bemerkte ich wie er auf dem kleinen Tisch der sich neben meinem Bett befand seine Sachen ausbreitete. Darunter befand sich auch eine Spritze. Ich wurde etwas misstrauisch. << Aber... Ich brauche dich keine Spritze und kriege wenn dann nur welche von Herrn Akiyama verschrieben. >> << Ganz ruhig mein Junge. Die hier wird auch garnicht weh tun. Mit einem mal rammte er mir blitzschnell die Spritze in den Arm. Ich schrie auf, doch mein Schrei wurde erdrückt, denn Herr Daisuke legte mir seine Hand auf den Mund. Er schaute mich hämisch an. << Ich werde ganz viel Spaß mit dir haben. >> Ich blickte ihn finster an, wollte mich schon wehren, doch mein Körper fühlte sich so betäubt an bis schließlich alles um mich herum verblasste und ich in einen tiefen Schlaf verfiel.
Kokori:
Gleich nach dem Frühstück machte ich mich zur Zugstation auf. Heute wollte ich überpünktlich sein. Mit einem frischgemachten Bento stieg ich in die Bahn ein. Im Fenster des Zuges spiegelte sich mein Körper wieder. Ich fasste mir an die Haarspange, welche mir Takuya geschenkt hatte und errötete leicht. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und sah vor mir Takuya wie er mich anlächelte. Schon seid Tagen konnte ich an nichts anderes denken als an ihn. Fühlt sich so die Liebe an? Schon wieder stieg Hitze in mir auf. Ich freute mich auf das heutige Treffen und hoffte das er so schnell wie möglich aus dem Krankenhaus entlassen wird. Angekommen machte ich noch einen kurzen Abstecher in ein Zeitschriften Magazin, wo ich die neusten Gaming, Anime & Manga und Cosplay Zeitschriften kaufte. Bevor ich Takuya besuchte ging ich zu dem Zimmer in dem meine Schwester lag. Ich saß mich auf einen Stuhl nahm ihre Hand und blickte sie an. Noch immer war sie bewusstlos und noch immer konnten die Ärzte uns nicht mehr sagen. Ihr Freund verbrachte die meiste Zeit nur noch vorm Fernseher. Er war vollkommen abgeschnitten von der Welt und kam jeden Tag hierher. Takuyas Bruder kam auch mit leichten Verletzungen davon, allerdings stand nächste Woche der Gerichtstermin an. Seid dem Unfall ließ Takuyas Mutter ihn nicht mehr aus dem Haus. Ich verabschiedete mich von Sakura und ging schnurstracksgerade zu Takuyas Zimmer. Gerade als ich anklopfen wollte kam mir Herrn Daisuke entgegen aus der Tür. << Ah, Hallo Kokori. Du willst bestimmt Takuya besuchen. Er redet schon die ganze Zeit von dir. Nur leider es er momentan nicht im richtigen Zustand. Er schläft die ganze Zeit hat auch noch Schmerzen überall, am besten du kommst morgen wieder. >> << Aber ich... >> << Die Gesundheit ist doch am wichtigsten oder ? Willst du nicht auch dass es ihm wieder besser geht. Das klappt nur wenn er die nötige Ruhe bekommt die er benötigt. >> Ich senkte voller Enttäuschung meinen Kopf. << Ähm.. oke. Würden Sie ihm das hier trotzdem geben. >> Ich streckte ihm die Bentobox entgegen. << Natürlich. >> Voller Enttäuschung verließ ich das Krankenhaus. Schon wieder musste ich meine Tränen unterdrücken. Ich wollte unbedingt Takuya sehen, aber wenn es um seine Gesundheit geht, kann man da wohl nichts machen.
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