Kapitel 2: Das schwarze Loch
Kokori:
Ich wachte mal wieder Schweisgebadet auf. Ich wünsche mir die Zeit zurück einen ruhigen Schlaf zu haben. Ich stieg aus dem Bett und ging zu meinem schönen ikea Schrank der bei unserem Umzug vor 4 Jahren nicht fehlen durfte. Daran hing ein Spiegel. Ich sah jeden Morgen aus als führte ich in meinem Bett einen Kampf mit einer Horde wildgewordener Schweine. Jeden Morgen starrte mein linkes Auge mein rechtes an welches einen grau- weißen Ton besaß und voller Leere und Schmerz war. In meiner alten Klasse wurde ich extrem gemobbt nicht nur weil es mir schwerfiel die japanische Sprache zu erlernen sondern auch weil ich durch mein eines Auge wie eine Piratenbraut oder gar ein hässliches Monster aussah. Mir wurden viele Beleidigungen an den Kopf geworfen. Das ist jetzt schon eine Weile her. Denn nach diesen Sommerferien gehe ich auf eine neue Schule eine Oberschule. In die 10 Klasse. So würde es zumindestens in Deutschland so heißen hier in Japan zählt man die Klassen rückwärts und es gibt um einiges mehr als nur 3 Klassen wie es in Deutschland bei meiner damaligen Schule der Fall war sondern ganze 6 Zehner Klassen. Ich komme nach den Ferien in die 1c. Nach meinem Unfall ging ich ein ganzes Jahr nicht zur Schule und bekam Privatunterricht. Mit 10 Jahren ging ich wieder zur Schule doch meine Konzentration war am Ende. Ich verlor nicht nur zahlreiche Freunde sondern auch mein Selbstvertrauen. Ich konnte meine Noten nur schwer über Wasser halten. Zuhause vertrieb ich meine Zeit damit Bücher oder Mangas zu lesen. Ich liebte es jegliche Filme und Animes zu schauen. War begeistert für Mode und Schauspiel. Am meisten half mir aber das Zeichnen dabei hörte ich immer meine Lieblingsmusik. Als ich 11 Jahre alt war brachte mein Vater mir die japanische Sprache bei. Er arbeitete in einer großen Firma die fast überall auf der Welt bekannt war. Zwar arbeitete er nur in der technikabteilung aber ihm wurde ein besserer Platz in Japan angeboten. Dieser würde uns auch aus so manchen Schulden rausholen. Ich hatte gar nichts dagegen im Gegenteil es war schon immer mein größter Wunsch nach Japan zu fliegen und jetzt auch noch dort wohnen. Meine ältere Schwester beendete ihre Masterarbeit und hatte vor ein Jahr im Ausland Erfahrungen zu sammeln. Schlecht war jedoch das sie einen Freund hatte der hier in Deutschland lebte. Sie ist 25 Jahre alt und blieb in Deutschland sie hatte gut verdient also besuchte sie uns über längere Zeiträume. Meine Mutter hatte nur einen kleinen Job sie musste sich immer um die Familie kümmern. Also zogen wir in meinem 12. Lebensjahr nach Japan um. Ich war total aufgeregt und gespannt wie es wohl werden mag. Ich liebte meine Schuluniform und hoffte auf einen Neustart. Leider wurde mir dieser hier verwehrt. Zwei ganze Jahre lies ich das Mobbing über mich ergehen. Meinen Eltern erzählte ich erst später von den ganzen Vorfällen ich wollte sie nicht kränken. Als ich 14 Jahre alt war wurde das Mobbing zwar weniger weil ich es so gut wie möglich ignorierte und nun die Prüfungen in den Vordergrund rückten aber aufhörte es erst in meinem 15. Lebensjahr als ich die japanische Kampfkunst lehrte und mir einen neuen Haarschnitt zulegte. Dabei lies ich mir ein Pony schneiden welches mein rechtes Auge völlig verdeckte. Ich ging mit einem mulmigen Gefühl zur Schule und war erfreut, da ich innerhalb von zwei Wochen noch keine einzige Beleidigung gehört habe. Ich habe zwar keine Freunde gefunden aber das war mir in dem Moment egal. Ich konnte mich nun besser auf das Lernen konzentrieren. Irgendwann fing ich auch an Freude daran zu empfinden zu cosplayen. Das wurde auch zu meinen großen Hobbys. Es ging mir besser ab und zu traf ich Leute aus meiner alten Klasse die mich verdutzt anschauten und ich mich im Innern vor lachen kaum noch halten konnte. Obwohl ich nicht wirklich dick bin aber auch nicht dünn hab ich immer Hunger. Meine Haare sind Braun genauso wie die Farbe meines linken Auges. Ich weiß das ich mich nur in der Klasse zurecht finde weil ich in einer Lüge lebe. Trotzdem habe ich wenigstens jetzt ein Gefühl erfahren was ich zwischen meinem 8 und 15 Lebensjahr sowie hier in Japan als auch in Deutschland vermisst habe ,*Anerkennung *.
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