Auch Zahlen haben einen Namen
Hier bitte, der fertige OS xD Für alle, die es nicht mitbekommen haben, ich muss in Biologie eine Geschichte aus der Sicht eines roten Blutkörperchens unter Berrücksichtigung aller biologischer Aspekte schreiben. Und das ist nun das Endresultat geworden. Ich bin nicht so ganz zufrieden, aber ich musste zudem darauf achten, dass es unterrichtfreundlich bleibt, denn alle werden vorgetragen xD
Kleiner Tipp: Nicht zu genau lesen, sonst könntet ihr noch was lernen xD
Viel Spaß!
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P.o.v Thirteen
Müde wachte ich auf. Müde stand ich auf. Müde sah ich aus dem Fenster. Müde betrachtete ich die rötliche Morgenluft. Müde sah ich den Ersten dabei zu, wie sie sich auf dem Weg zur Arbeit machten. Müde ging ich zu meinem Zimmeranschluss an welchem ich die täglichen Versorgungskapseln in einnahm. Müde machte ich eigentlich so gut wie alles. Ich hatte seit Jahren Schlafstörungen. Sie machten mich müde. Lebensmüde.
Andere würden mich beneiden. Doch beneidenswert ist nur ein Leben außerhalb unserer Galaxie. Wir lebten in einer Galaxis namens BKL-1307. Das Zentrum nannte man COR. Hier lebte ich. In dem höchsten und angesehensten Haus. Der offizielle Name war Keen Everbearding Round Zoom Edifice, doch kurz nannten es alle KERZE. Ganz oben wohnte ich.
Ich hatte sowas wie eine besondere Stellung, denn ich war der älteste Überlebende der Übersiedlung von BKL-1369 hier her. One bis Twelve sind tot. Sie waren alle meine Freunde gewesen. In unserer Gesellschaft war es schon immer untypisch Namen zu geben. Wir nummerierten nach Entstehung durch. Keiner wäre es wert einen eigenen Namen zu bekommen. So stand es in den Regeln. In den Regeln stand auch, dass die Galaxie zu beschützen und nie zu verlassen sei. Doch viele wurden gezwungen dies zu tun. Und niemand trauerte ihnen nach. So stand es in den Regeln. Schließlich war es nur ein Intervall von Zahlen. Auch welche Zahlen, welche Aufgaben übernahmen war festgelegt. Ich war in der Sauerstoff-Branche tätig. Und ich machte meinen Job gut. Sehr gut sogar.
Ob mir jemand hinterhertrauern würde? Nein, so stand es nicht in den Regeln. Auch wenn ich einen noch viel höheren Nutzen hätte, käme niemand auf die Idee sich den Regeln zu widersetzten. Nun begann ich mich anzuziehen, selbstverständlich ganz in Rot. Rot war meine Lieblingsfarbe. Gerade als ich damit abgeschlossen hatte, sprang der Communicator an: "Thirteen, schwing deinen Arsch in Sektor 6 bei den KKs, dein Typ wird verlangt!" Ich seufzte: " 'Comms on' Onehundredandeight! Über den Geschäftston mir gegenüber hatten wir doch schon gesprochen oder? Ich bitte um angemessene Sprache! Bin auf dem Weg!"
Müde verließ ich meine Wohnung. Müde verließ ich die KERZE. Müde ging ich zu Verteilungstelle. Müde setzte ich mich in die KA Linie 187. Mich ermüdete jeder Tag mehr. Es war immer dasselbe. Ich stand müde auf, aß meine Versorgungskapseln, wartete auf die ersten Aufträge, erledigte meinen Job, fuhr zur KERZE, ging müde ins Bett. Freunde hatte ich nicht seit 1-12 gestorben sind. Ich tat jeden verdammten Tag dasselbe. Immer wieder. Es war endlos. Lustlos. Traumlos. Hoffnungslos.
Alles in mir schrie danach es zu beenden. Auszubrechen. Abzuhauen. Zu verschwinden. Doch das tat ich nicht. Ich erledigte meine Aufgaben wie alle anderen. Tat dasselbe wie alle anderen. Wirkte wie alle anderen. Doch ich war nicht wie alle anderen. Ich wollte keine Regeln, keine feste Aufgabe. Und ich wollte einen Namen. Alle der ersten 13 waren so eingestellt. Wir waren motiviert etwas zu bewirken. Doch nun war ich allein. Und hielt meinen Mund. Schwieg wie es alle taten. Arbeitete wie es alle taten. Lebte wie es alle taten. Meine Anpassungsfähigkeit war wohl die perfekteste der Welt.
Keiner sah wie es in mir schrie. Keiner sah wie müde ich war. Keiner sah, dass ich anders war. Für die da draußen, war ich Thirteen, Chef der 02-Firma, letzter Überlebender der 13. Ich lies es nicht raus. Ich war zu feige. Und dafür hasste ich mich. Kurz erschrak ich mich, als die 187 mich am Sektor 6 ausspuckte. In den Körperkapillaren war ich am liebsten. Hier ging mir die Arbeit sehr schnell von der Hand. Ich sah nach links und sah einen Stromlift. Schnell trat ich einen Schritt nach links und trat so dem Strom bei. Ausschau haltend blickte ich umher bis ich Onehundredandeight entdeckte. Dort sprang ich ab.
„So, was gibt es denn?", fragte ich meinen Mitarbeiter.
„Twothousandandsixtyfive fällt heute aus, du musst ihren Lungentransport übernehmen.". teilte er mir mit. Onehundredandeight war sowas wie mein Koordinator. Auch wenn er häufiger so tat als wäre er eher mein bester Freund. Doch mein bester Freund war Eight gewesen. Und der war tot.
„Alles klar, damit habe ich wohl den ganzen Tag zu tun, sagst du Twentyfour bitte, dass ich nicht zu dem geplanten Besprechungstermin erscheinen kann?"
„Klar, Bro, kein Problem, gehen wir später noch mit Nineteen saufen?", fragte er, mit einem bittenden Unterton.
„Onehundredandeight! Sprache!", mahnend sah ich ihn an. Im Prinzip war es mir egal wie er mit mir redete, aber die Regeln schreiben eine gewisse Amtssprache vor. Meine Wut auf die Regeln kochte erneut hoch.
„Ist schon klar, aber ja oder nein?", erkundigte er sich genervt. Ich überlegte kurz. Warum nicht. Ich sollte endlich mal anfangen, nicht mehr Thirteen, sondern ich zu sein.
„Jap, sobald ich fertig bin schick ich dir Comms rüber, dann treffen wir uns 88 Pulsschläge später in der rechten COR Hälfte bei der Bar von Hundred.", erwiderte ich und machte mich schnell auf an die Arbeit. Seinen verwirrten Gesichtsausdruck nahm ich gar nicht mehr war, aber ich erahnte ihn.
Ich schnallte mir 10 Sauerstoffrucksäcke auf und fuhr mit dem nächsten Strom durch das COR zur Ankupplungsstation der Lungenkapillaren. Dort lud ich sie auf und schoss beschwingt wieder über das Zentrum erneut zum Ausgangspunkt hinab. Anschließend ging es von dort von vorne los. Ich tat es den ganzen restlichen Tag lang. Alles reine Routine.
Erschöpft nahm ich ein letztes Mal für heute die LV Linie 3 zur KERZE. Kaum war ich in meiner Wohnung fiel mir die Verabredung mit Onehundredandeight und Nineteen ein. Warum hatte ich dem zugestimmt?
‚Weil du nicht mehr feige, dumm, egoistisch und unbrauchbar sein wolltest!', erinnerte mich eine Stimme in meinem Kopf. Ich wusste, dass sie recht hatte. Ich war nutzlos in dem was ich tat. Ich hielt mich an die allgemeinen Regeln, doch zu einer Verbesserung würde das nie beitragen. Als ich bemerkte wie die ersten Tränen in meine Augen traten und ich anfing zu zittern, musste ich mich entscheiden. Entweder ich gab mich wie jedes Mal der nicht enden wollenden Panik hin oder ich machte mich sofort auf den Weg zu den anderen und war wenigstens einmal in meinem Leben furchtlos. Langsam sank ich am Boden zusammen. Die Welle aus Angst die mich überrollen würde und in der ich ertrinken würde, war schon deutlich zu merken.
Doch plötzlich hörte ich meine eigene gebrochene Stimme flüstern:" ‚Comms on' Onehundredandeight, ich bin fertig. Bis gleich."
Langsam erhob ich mich und obwohl ich mich am Bett festhalten musste um anständig stehen zu können, fühlte ich die Panik abflauen. Erstaunt über mich selbst, fuhr ich einmal über meine Augen bevor ich mich, zugegeben etwas wacklig, aber dennoch, von der KERZE entfernte.
Nach der Fahrt etwas beruhigter, trat ich zu den beiden anderen.
„Hallo", machte ich auf mich aufmerksam.
„Hey, Thirteen!", gaben sowohl Nineteen als auch Onehundredandeight zurück.
Wir betrachteten eingehend das leuchtend weiße Schild, auf dem groß CSI geschrieben stand. Darunter war ein rötliches kleines Lebewesen abgebildet, was eine dünne Schnauze und einen flauschigen Schwanz hatte. Neben diesem saß ein Tier mit eingedrückter Nase, dass ganz braun war und irgendwie süß wirkte. Beide knabberten an einem brotähnlichen Etwas, das auf dem Boden lag und früher mal quadratisch gewesen sein musste. Eine Zahl war hinter ihnen zu erkennen die auf dem Rücken Engelsflügel trug. Dabei stand auch noch etwas, was die Farbe unserer Galaxie Grenze trug. Lange komische Fäden hingen daran. Keiner von uns wusste woher das Schild kam, aber es wurde von allen so akzeptiert wie es war. Gemeinsam betraten wir den Laden von Hundred, welcher, als er uns sah direkt auf uns zukam. „Onehundredandeight! Schön, dass du wieder reinschaust. Und oh. Hei, Thirteen. Warst lang nicht mehr hier."
„Ja und du weißt auch genau warum", gab ich zurück. Uns war es strengstens untersagt Sauerstoff zu uns zu nehmen. Wir waren Transportmittel, keine Konsumenten. Dennoch gab es einige die das berauschende Gefühl zu sehr mochten und sich nicht daranhielten. In Hundreds Bude war sowas leider Gang und Gäbe. Als Chef einer so wichtigen und großen Firma wie O2, konnte ich darüber nicht hinwegsehen und habe deswegen gar nicht erst hingesehen, um so tun zu können als wüsste ich von nichts. Aber heute war es mir egal. Mir war alles egal. Schuldbewusst sah mich Hundred an.
„Sorry, Thirteen, du weißt meine alleinige Entscheidung war und ist es nicht." Ja, das wusste ich. Und ich nahm es ihm auch nicht übel. Schließlich wollte ich die Regeln im Prinzip genauso wenig haben, wie die Leute es hier taten.
Wir bekamen einige Shots aufs Haus und schon nach wenigen Minuten war die Stimmung recht...sagen wir aufgeheitert. Vor allem Onehundredandeight und Nineteen waren schnell zu dem Entschluss gekommen, ihre Hemmungen über Bord zu werfen und eine ganz spezielle Art von Mathematik zu betreiben. Nämlich die Addition ihrer Körper.
Lust mir das anzusehen hatte ich ehrlich gesagt nicht, also kippte ich meinen letzten Shot hinter und strömte zwischen allen anderen zur und anschließend aus der Tür heraus. Draußen lehnte ich mich gegen die Wand der Kneipe. Die dunkelrote Luft umgab mich, wirkte fast so als frage sie mich, was ich denn wolle. Also beschloss ich es ihr zu erzählen.
„Ich will keine Regeln mehr. Ich will keine Angst mehr haben. Ich will aufhören mich zu verstellen. Ich will endlich nicht mehr dasselbe sehen. Ich will hier raus. Aber vor allem will ich einen Namen.", redete ich vor mich hin.
„Ich wünschte es würde endlich etwas passieren."
Wie aufs Kommando fing die Welt auf einmal an sich zu bewegen. Sie ruckelte und auf einmal schoss ein heftiger Sog durch die Straßen der BKL-1307. Erschrocken beobachtet ich was geschah. Dann wurde auch ich davon erfasst und der kräftige Zug nahm mir die Möglichkeit mich festzuhalten. Gnadenlos wurde ich mitgerissen und sah neben mir viele andere die mein Schicksal teilten. Ängstlich sah ich nach vorne. Und plötzlich merkte ich, wie ich die Grenze unserer Galaxie übertrat. Ein kleiner Teil von mir schrie, dass dies falsch und gegen die Regeln sei.
Dann war der Himmel auf einmal nicht mehr rot, sondern blau. Und kein angenehmes blau. Es war hell. Zu hell. Meine gesamte Umgebung hatte sich verändert. Als ich einen Atemzug tätigen wollte, musste ich entsetzt feststellen, dass mir atmen hier nicht möglich war. Doch seltsamerweise versetzte mich dies in keinster Weise in Panik. Ich war immer noch ruhig und betrachtete alles um mich herum.
Ich bewegte mich gleichmäßig fort. Ich sah dorthin, wo ich landen würde und sah ausschließlich einen großen grünen Fleck. Und ich hatte doch eine Gewissheit. Unten angekommen, werde ich sterben.
Mein Blick hob sich wieder in Richtung Himmel. Da sah ich, dass ich mich auf einem riesigen Individuum befand. Und als ich in die Miene dieses großen Dinges sah, wurde mir klar, dass es hier draußen keinen Deut besser war als in meiner Galaxis. Ich hatte so oft von diesem draußen hier geträumt. Alle meine Träume waren nichtig.
Traurig lächelte ich über meine eigene Naivheit. Wie konnte ich wirklich daran festhalten, dass es irgendwo anders so viel besser wäre, als in meinem Zuhause. Es hatte mir Halt gegeben. Der mir jetzt fehlte. Aber es war in Ordnung. Ich wusste nun, dass man sich nicht an Orten, sondern an sich selbst festhalten musste.
Nun wurde mein Lächeln fröhlich. Und das blieb es auch, bis ich ans Ende kam.
From an outside P.o.v
Und so viel ein Tropfen Blut zu Boden. Nichts spektakuläres, nur eine kleine Wunde am Arm eines Menschen. Aber für die anderen hatte dieser Tropfen Blut erhebliche Folgen. Denn Thirteen irrte sich in einer Sache. Ihm trauerten alle nach. Sie vermissten ihn. Deshalb beschlossen sie ihm zu Ehren auf der KERZE ein symbolisches Grab darzubieten. Und sie erfüllten auch seinen Wunsch. Er bekam einen Namen, denn er hatte sich einen gemacht. Onehundredandeight und Nineteen, die inzwischen verlobt waren, übernahmen die Leitung von O2. Und noch eine Sache änderte sich. Es gab eine neue Regel. Nach etwa 3 Jahren und einem weiteren Umzug in die Galaxie BKL-666, war sie so normal und angesehen wie alle anderen. Denn auch Zahlen haben einen Namen.
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The End dam dadam daaaaam xD
*stellt euch Kekse hin* Hier, die sind mit Orange, hab ich selbst gebacken!
Ich hoffe es hat euch gefallen und etwas belustigt xD Lasst mir doch gerne ein Feedback da oder beleidigt mich auch einfach xD Do widzenia!
Liebe!
Sixtan
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