[24]

[Wenn wir endgültig Abschied nehmen müssen, dann ist Trauer mehr als bloßer Schmerz.]


Newt P.O.V.:

Raven starrte ihn ungläubig an. Ihre Hände fingen an zu zittern. "Das is ein Scherz oder?", ihre Stimme war leicht zittrig. "Du kommst mit, das meinst du doch nicht ernst oder?", sie ging auf Johnny zu. Ich spürte wie Raven innerlich gerade zusammenbrach. "Es tut mir leid", murmelte Johnny nur. Er faltete seine Hände ineinander. Ich spürte wie Raven innerlich in ein tiefes Loch fiel. "Warum nicht?", sie starrte ihn noch immer mit aufgerissenen Augen an. Johnny presste seine Lippen zusammen. Es war ihm sichtlich unangenehm. Die beiden kannten sich jetzt schon ungefähr 7 Jahre und waren niemals einander von der Seite gewichen. Und jetzt mussten sie verschiedene Weg gehen. "Johnny sag mir doch warum!", ihre Stimme wurde laut, doch brach inmitten und wurde immer leiser. Ich wollte irgendwas tun, doch nichts konnte ich machen. Es brach mir das Herz. "Warum..", Raven hielt sich kurz die Hände vor die Augen, doch Johnny umfasste ihre Hände und zog sie von ihrem Gesicht. Er krempelte seine Jacke hoch. Zum Vorschein kamen dicke dunkle Adern die sich über seinen Unterarm wucherten, und eine Kratzspur, die leicht blutig war. Die Adern schlangen sich wie Efeu an seine Haut. Wie das Efeu im Labyrinth das sich über die Mauern schlängelte. Raven schüttelte den Kopf:"Nein.", sagte sie nur zu sich selbst. "Nein, das darf jetzt nicht wahr sein" Diese Welt war ein unfairer Ort. Er suchte immer die Menschen aus die es am wenigsten verdient hatten. Raven war so kurz davor zusammenzubrechen. Doch Johnny packte ihre Handgelenke sodass Raven in sein Gesicht sah. "Du hörst mir jetzt zu", sagte er ernst. Seine Augen durchbohrten ihre. "Ich will das du ein normales Leben führst. Das du endlich in Sicherheit sein kannst, das du endlich glücklich bist" Seine Augen wurden gläsern. "Du hast das verdient Raven, mehr als jeder anderer auf dieser gottverdammten Welt, verstehst du?" Raven weinte nicht, sie sah Johnny nur stumm an. Sie versuchte stark zu bleiben, sie kämpfte innerlich so sehr, aber sie versuchte stark zu bleiben, das tat sie immer. Johnny war der der ihr Kämpfen beigebracht hatte, der immer für sie da war, sogar nach der Nacht in der sie sich umbringen wollte. Er hatte sie zu einer Kämpferin gemacht, er hatte ihr Stärke gegeben, und ihr gezeigt wie man anderen Leuten Hoffnung macht. "Wir schaffen das nicht ohne dich", brachte Raven nur mit zittriger Stimme hervor. "Blödsinn", Johnnys Augen wurden durchdringlicher. "Du hast den Weg geschafft zum Labyrinth, durchs Labyrinth. Du wirst den Weg zum Sicheren Hafen auch schaffen." "Ich habs nur dank ihm geschafft", sagte Raven dann nur, ihre Stimme war nur mehr ein zittern. Johnnys Blick wendete sich zu mir. Seine Augen respektvoll und dankbar. Seine Augen sprachen Bände. Dann sah er wieder zu Raven. "Ich werd dich nie vergessen klar? Aber ich werde hier bleiben, da wo alles angefangen hatte, außerhalb von W.C.K.D.s Stadt", er reichte ihr ein altes Messer als Andenken, auf dem Griff war ein 'J' reingeritzt. "Das hatte mir damals deine Mutter gegeben", Raven nahm das Messer in ihre zarten Hände. "Es gehört dir, damit wirst du mich hoffentlich auch nie vergessen", Raven wollte gerade etwas erwidern da kam ihr Johnny zuvor:"Ich will das du endlich glücklich sein kannst, das du Gally endlich die Wahrheit sagst und das du endlich in Sicherheit bist. Also ihr zwei ihr geht jetzt los, fliegt los und schaut nicht zurück, verstehst du mich! Schau nicht zurück." Ravens Augen wurden schmerzerfüllter bei jedem Wort was Johnny sagte. "Bleib stark, Kleine",Johnny lies sie los. Und genau das tat Raven auch. Ohne eine Träne zu vergießen sah sie ihn an und fiel ihm noch in die Arme. Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Pullover den er anhatte und drückte ihn fest. "Ich hab dich lieb", sagte sie leise. Mein Herz brach in tausend Teile als ich mit ansehen musste wie sie ihre letzte Umarmung für immer lösten. "Pass auf dich auf", sagte Johnny noch. Und dann. Dann drehte sich Raven um, mit einem Blick, den ich nie wieder vergessen würde. Einem entschlossenen Blick, einen kämpferischen Blick. Und sie ging los, ohne zurück zu schauen, ging sie los. Ich folgte ihr. Sie stapfte in Richtung Flugschiff, ohne zurück zu schauen. Doch ich musste feststellen das auch ein Kämpferherz mal am Ende sein konnte. Den etwa einen Meter vor dem Flugschiff hielt sie an. Ich trat neben sie. Ihr Kopf hing nach unten. Ihre Augen mit dicken heißen Tränen gefüllt. "Raven-", hauchte ich leise. Ihr Gesicht wendete sich zu mir. Dicke Tränen kullerten über ihre Sommersprossen benetzten Wangen. Mein Herz brach erneut. Es tat so unendlich weh sie so zu sehen. Schlimmer als der Schmerz in jener Nacht als sie mich gerettet hatte, viel schlimmer. So ein unendlicher Schmerz. Die Tränen fanden sich an ihren Kinn wieder und tropften zu Boden. "Newt-", sie versuchte zu reden ohne zu schluchzten. Ich ging einen Schritt auf sie zu. Und vorsichtig ganz vorsichtig legte ich meine Arme um sie. Sie schluchzte laut und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Sie wollte nicht das ich sie so sah. Sie brach in sich zusammen und ging auf die Knie zu Boden. Und ich? Ich ging mit ihr, kniete mich zu Boden und drückte sie so fest an mich wie ich konnte. Sie hatte das alles nicht verdient. Sie hatte es einfach nicht verdient. Ich konnte sie nicht so verletzt sehen es brach mich selber fast. Ich hielt es nicht aus. Es tat mehr weh als alles was ich je gespürt hatte. Und gleichzeitig fühlte es sich so gut an sie fest zu umarmen. Sie vergrub ihr Gesicht in meinem Shirt und ich umarmte sie noch fester. Ich legte mein Kinn an ihren Kopf und so saßen wir da, am Boden. Zwei Gebrochene junge Menschen, einer verletzter als der andere, aber füreinander da, beide nur ein Ziel und einen Gedanken im Kopf. 

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