[21]
[Wir kämpfen bis zum Ende. Zusammen.]
Newt P.O.V.:
"Ich kann mich selber beschützen", protestierte Raven und verschränkte ihre Arme. Das war genau was ich hören wollte und das war genau das was ich an ihr liebte. Aber trotzdem würde ich sie immer beschützen wollen. Für immer und ewig. "Aber hey, es muss doch nicht sein das der Griewer herkommt oder?", da war dieser leicht ängstliche fragende Blick in ihren dunklen Augen. Aber ich konnte sie beruhigen. "Nein, aber es wäre trotzdem besser wenn wir erstmal da rein gehen", ich deutete auf das riesige silber glänzende Flugobjekt von W.C.K.D. welches noch immer seelenruhig mitten in der Lichtung stand. Raven stand auf und schnappte sich ihren Rucksack und warf ihn sich über die Schulter. "Dann komm", sagte sie entschlossen und reichte mir die Hand um mir aufzuhelfen. Ich packte sie und zog mich an ihr hoch. Sie lächelte leicht. Dieses Lächeln schenkte mir jedes Mal Hoffnung das es noch Gutes in der Welt zu geben schien. Und das war auch das einzige das mir diese Hoffnung gab. Wir gingen Seite an Seite über das hohe Gras zu dem Flugschiff. Es war relativ groß und hatte jeweils vorne links und rechts zwei 'Flügel' mit Turbinen. Hinten etwas kleinere. Wir gingen auf die Laderampe die offen stand zu. Es war etwas dunkel im inneren. Raven ging zuerst die metallische dicke Laderampe hoch an denen die 4 Initialen des Welt Chaos Katastrophen Departments in großen hellgrauen Blockbuchstaben geschrieben war. Raven holte eine kleine Taschenlampe aus ihren Rucksack und mit einem Klicken flutete ein heller Strahl den Raum. Raven ging geradewegs zum Cockpit nach vorne. Mehr konnte ich auch nicht erkennen. "Oh man", raunte sie nur mit einem belustigten Unterton und ich konnte ihre Hand gegen ihre Stirn klatschen hören. "Was denn?", ich ging vorsichtig im dunklen zu ihr. "Solche Vollidioten, die haben sogar den Schlüssel stecken lassen", sie prustete fast. Johnny hatte uns extra etwa eine ganze Stunde erklärt wie man so ein Luftschiff kurz schloss. Das war wohl alles verschwendete Zeit gewesen. Ich schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. Mit einem Ruck drehte Raven den Motor an und das innere des Flugobjekts wurde hell. Ich musste mir die Hand fast vor Augen halten so hell wurde es. "Wir sollten den Strom nicht verbrauchen, das brauchen wir morgen alles für den Weg.", meinte Raven nur. Sie ging zur Laderampe drückte einen Knopf an der metallischen Wand und sie schloss sich mit einem knirschen. Ich hatte mir das Innenleben größer vorgestellt, aber es war noch immer viel Platz. eine große freie Fläche erstreckte sich zum Cockpit, welches mit zwei Sitzen, vielen Tasten und zwei Lenk-griffen ausgestattet war und eine Sicht nach draußen die allerdings nichts als total dunkel war. Vor dem Cockpit waren links und rechts seitlich Einkerbungen in den metallenen Wänden wie Regale. Dort waren auf der einen Seiten Waffen sogar Helme der W.C.K.D. Soldaten und auf der anderen Seite war ganz schön viel Krempel wie Decken oder leere Spritzten oder ähnliches. Raven nahm die Decken aus den Einkerbungen, faltete sie einmal zusammen und legte sie auf den harten eisigen Boden. Das machte sie mit einer weiteren Decke. So konnten wir irgendwie halbwegs akzeptabel hier schlafen ohne Morgen früh mit Rückenschmerzen aufzuwachen. "Bist du auch so fertig wie ich?", sie streckte sich leicht und dabei knackten ihre Knochen was mir eine Gänsehaut bereitete. "Und wie", antwortete ich nur darauf. Raven ging zu dem Cockpit und drehte den Schlüssel um sodass es wieder dunkel wurde. Sie schaltete die Taschenlampe an und legte sich auf die abgenutzte Decke und stellte die Taschenlampe hin sodass sie an die Decke schien, und der Innenraum wenigstens etwas beleuchtet war. Ich tat es ihr gleich und legte mich auf die Decke. Es war gar nicht so unbequem. Unsere 'Schlafplätze' waren etwa einen halben Meter von einander entfernt. Ich sah Raven an die an die Decke starrte. "Das reden hat echt gut getan", sagte ich schließlich nach längeren Schweigen. Ich fragte mich was gerade in Ravens Kopf vorging. Sie starrte gedankenverloren an die Decke. "Ja", antwortete sie nur kurz und knapp. "Ich hab das noch niemanden erzählt", fügte sie dann noch hinzu. "Wirklich niemanden" Ich presste die Lippen zusammen. Ich wünschte ich könnte das gleiche behaupten, aber ich hatte es Thomas erzählt. "Weißt du jeden Tag wache ich auf, bekämpfe die selben Dämonen in meinem Kopf", fing ich an. Raven sah zu mir. "Aber es wird immer besser", redete ich weiter. "Seit der Nacht in der du mich gerettet hast" Es war wahr. Mehr als das. Durch Raven fühlte ich mich jeden Tag etwas mehr lebendig. Sie sah mich weiter an, und ich sie. Wenn du eine Person ansiehst, jede Person, erinnere dich daran das jeder eine Geschichte hat. Jeder hat etwas durchlebt was ihn verändert hat. Ich denke das es diese Nacht für Raven war in der sie mich gerettet hat. Ihre Augen funkelten im Schein der Taschenlampe. Sie hatte seit ich sie kennengelernt hatte keine Angst für das zu kämpfen, was sie wollte. Mutig genug, um in den Krieg zu ziehen, für das was sie verdient. Ich wollte eines Tages die schlechten Erinnerungen hinter mir lassen und daraus gute machen wie sie. Sie besiegte ihre Dämonen und trug ihre Narben wie Flügel. "Als du mich vor dem Griewer gerettet hast ist mir erst klar geworden, wie sehr ich dich gebraucht hab die ganze Zeit. Ohne einander hätten wir das alles nicht geschafft.", ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben als sie das aussprach. Bald hatten wir es geschafft. Bald würde der Alptraum dieser surrealen Welt ein Ende haben. Am sicheren Hafen. Der Weg dahin ist nicht mehr weit und nicht schwierig. Bald hätten wir es geschafft. Bald wären wir dort. Bald würde ich sie alle wieder sehen. Langsam schlossen sich meine Augen mit einem wunschlos glücklichen Lächeln. Doch wie sich bald herausstellte hatte ich mich wohl zu früh gefreut.
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