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[Bist du am Leben oder atmest du nur?]
Newt P.O.V.:
Was war passiert? War ich Tod? Bin ich gestorben als das Mädchen mich versucht hatte wegzuzerren? Ich sah nichts als leere Dunkelheit. Das letzte an das ich mich erinnern konnte war an das Mädchen mit den sandblonden Haare, das mich versucht hatte wegzuzerren und mich zu retten. Mein Körper fühlte sich schwer an und ich wusste nicht was ich tuen sollte. Was war mit Thomas und den anderen? Ob sie heil am sicheren Hafen angekommen waren? Plötzlich hörte ich ein gedämpftes Geräusch und ich öffnete mit einen Schlag meine Augen. Ich starrte an die Decke des Raumes in dem ich lag. Sie war schmutzig und heruntergekommen. Als ich ein weiteres dumpfes Geräusch hörte schnellte er mit seinen Kopf in die Richtung. Neben dem Bett oder der Liege oder was es auch immer war auf dem ich lag, stand ein kleiner Tisch mit einer altmodischen Lampe und einem kleinen geöffneten erste Hilfe Koffer. Bei dem Gedanken das mich jemand zusammengeflickt hat schnellte mein Blick schnell zu meiner Brust. Und Tatsächlich. Dort wo vorher das Messer in meiner Brust steckte, war jetzt nur ein roter Blutfleck und ein großes hinein gerissenes Loch. Ich erkannte eine Gestalt die auf mich zukam. Ich schreckte leicht zurück und meine blitzartige Bewegung ließ einen furchtbaren Schmerz durch meinen ganzen Körper zucken. Ein älterer Mann mit symphatischen Gesicht und einer Zigarre im Mundwinkel setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett. Ich wusste nicht wie mir geschiet. Wer zur Hölle war dieser Mann? Wer hatte meine Wunde genäht? Wie konnte er am Leben sein? Und wo war das Mädchen das mich gerettet hatte? Tausende Fragen schwirrten mir durch den Kopf. Das erinnerte mich an den Tag an dem ich im Labyrinth hochgekommen war. Da hatte ich mindestens genauso viele Fragen die mir Kopfweh bereiteten. Der Mann musste um die 60 bis 70 Jahre sein, denn er hatte schon tief sitzende Falten unter den Augen. Aber er sah in keinster Weise beängstigend aus. Er erinnerte mich etwas an Jorge. Mit seinem schelmischen Grinsen und den grauen Haaren. Ich versuchte mich aufzusetzen. Doch der Schmerz in meiner Brust war so unerträglich das ich mich wieder zurückfallen ließ. "Du hast bestimmt eine Menge Fragen", sagte der Mann plötzlich mit rauer aber freundlicher Stimme. Ich sah ihn nur mit einem vielsagenden Blick an. Ja das hatte ich. "Aber bleib besser liegen, sonst reißt die Naht auf", fuhr der Mann dann fort. Ein lauter Schuss ertönte von draußen und einen Moment später stürmte das Mädchen, welches michgerettet hatte in den Raum. Sie schlug schnell hinter sich die Tür zu und drehte den Schlüssel im Schloss um. Der alte Mann sah sie nur an. "Da war nur ein Crank draußen, keine Ahnung wie der hier ins Gebäude reinkommen konnte aber jetzt ist alles Crankfrei", ihre Stimme klang hell. Ihr Blick schnellte kurz zu mir doch dann schenkte sie mir keine weitere Aufmerksamkeit. Naja Crankfrei bis auf mich. Das Wort Crank traf mich schwer. Ich war selber einer gewesen. Meine Lebensretterin setzte sich auf einen Tisch in der Ecke des Zimmers. Dort legte sie ihre Flinte ab und ladete sie neu mit Patronen. Mein Blick blieb an ihr haften. Sie zog ihre schmutzige abgenutzte Jacke aus und verband ihre Hand bis zu ihrem Unterarm mit einem nicht mehr ganz so weißem Verband. War sie verletzt? Natürlich war sie das sonst würde sie sich nicht verbinden Newt, sagte ich zu mir selber. War ich von dem Brand verblödet oder warum fing ich mir an so dumme Fragen zu stellen wie Thomas das immer getan hatte. Ich erkannte nur schwach eine auffällige Narbe von ihrem Schlüsselbein bis zu ihrem Hals. Was ihr da wohl widerfahren war? "Ich bin übrigens Johnny", sagte der alte Mann und machte einem Zug von der Zigarre. Ich hörte das knistern des brennenden Tabaks. Der Rauch stank fürchterlich erdig und plump nach Rauch. "Newt", sagte ich nur und setzte mich schließlich doch mit großen Schmerzen und einen Ruck auf. Ich lehnte mich an die Wand hinter mir. Mein Shirt war total zerrissen. Wahrscheinlich hatten sie es aufreißen müssen um die Wunde zu nähen. Man sah fast meinen halben Oberkörper so zerrissen war es. "Deine Lebensretterin hier, heißt Raven", er deutete mit dem Daumen auf das Mädchen. Sie verdrehte nur die Augen. "Ich kann für mich selber reden", murmelte sie nur genervt. Sie strich sich eine Strähne ihrer sandfarbenen langen Haare aus dem Gesicht. Johnny sah mich wieder an. "Du solltest dir erstmal ein neues T-Shirt anziehen", sagte er nur und schmunzelte. Er schmiss mir im nächsten Moment ein abgenutztes Shirt auf den Schoss. Ich brachte nur ein überfordertes "Danke", heraus. Ich versuchte aufzustehen. Schmerz zuckte durch meinen ganzen Körper. Mir entwich ein schmerzhaftes stöhnen. "Ich helf dir", sagte Raven plötzlich. Sie stand auf und half mir zum Tisch wo ich mich abstützten konnte. Es war echt eine Qual. An der Wand war ein verdreckter länglicher Spiegel befestigt. Er hatte an der oberen Ecke einen Sprung im Glas wie als hätte jemand dagegen geschlagen. Sie half mir meine Jacke auszuziehen. Mit jeder Bewegung zuckte mir ein Schmerz durch meinen Körper. Jetzt konnte ich sie endlich die Frage fragen die mir so auf der Zunge brannte. "Warum hast du mich gerettet?", platzte ich heraus. Sie sah mich nicht an und kramte nur aus ihrer Hosentasche etwas heraus. Sie klappte ein Messer auf und stellte sich vor mich. Sie hielt es auf mich zu, nahm dann das Ende meines zerrissenen Shirts und schnitt es ganz durch sodass es von meinem Oberkörper wie ein bloßes Stück Stoff fiel. So stand ich vor ihr, Oberkörper frei. Ich war überfordert mit dieser ganzen Situation. Doch als ich in den Spiegel sah gefrierte mir das Blut in den Adern. Über meine ganzen Oberkörper und über mein Gesicht zogen sich kleine längliche dunkle Adern. Ich war ein Crank. Ich war nicht geheilt. Ich war Tod. Ich war nicht am leben ich atmete nur. Ich riss Raven das Messer aus der Hand. "Stop!", schrie sie auf und hielt mein Handgelenk so stark fest das mir das Messer beinahe aus der Hand fiel. "Ich hab dich gerade gerettet, wehe du bringst dich jetzt selbst um. Ich hab fast mein Leben für dich riskiert nur um dich zu retten. Obwohl ich keinen Plan habe wer du bist oder woher du kommst!", schrie sie mich nur an und jetzt ließ ich fast vor Schreck das Messer fallen. Und erst jetzt realisierte ich das was sie sagte. Sie hatte mir mein Leben gerettet. "Warum hast du das getan? Ich bin ein Crank, ich-", bevor ich weiter reden konnte holte sie aus ihrer Jackentasche eine leere Spritze heraus, mit den Initialen W.C.K.D. Darin war nur noch ganz wenig klebrige verkrustete blaue Flüssigkeit und ein kleiner befestigter Zettel mit Klebeband befestigt. 'The Cure'
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