Kapitel 65

Alice P.O.V.
Den zweiten Tag, den wir jetzt in unserem kleinen Zwangsurlaub sind, machen wir uns auf den Weg an den Strand. Das Wetter ist erstaunlich gut für Mitte Januar, die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel, aber trotzdem ist der Strand absolut menschenleer. Was ja nur zu unserem Vorteil ist.
Durch die ruhige Situation sind wir auch alleine unterwegs, unsere Begleitung ist am Wagen geblieben und hat uns nur mit einem Ortungsgerät versehen, über das wir ihn auch alarmieren können, falls sich etwas an der Situation verändern sollte. Immerhin wird Felix auch überwacht und er hat noch keinerlei Anstalten gemacht, uns einen Grund zur Sorge zu verschaffen.

Nialls Arm liegt um meine Schulter, als wir zum Wasser runtergehen. „Es fühlt sich fast ein wenig so an, als wären wir freiwillig hier.", seufze ich irgendwann leise und Niall lacht leise. „Wir können ja einfach so tun, als wären wir es.", entgegnet er dann und ich gucke zu ihm. „Und wie?" „Naja, wir ignorieren die Tatsache, dass wir nur wegen Felix aus London weg sind, und genießen lieber, dass wir beide ein paar ruhige, gemütliche Tage Urlaub zusammen haben.", erklärt er mir dann und bleibt kurz vor der Wasserkante stehen. „Da hast du Recht.", stimme ich ihm dann zu und er schmunzelt.
„Und in London wären wir nicht so ungestört, selbst wenn Felix nicht wäre.", äußere ich dann und kuschele mich ein wenig an Niall an. „Das stimmt. Wir wären bestimmt jetzt schon fünf Mal von Fans mindestens fotografiert worden, wenn nicht sogar angesprochen.", stimmt er mir zu und drückt mich ein wenig mehr an seine Brust. „Und wir würden wieder als Paar abgestempelt werden.", ergänze ich und höre Niall schlucken.
„Warum geben wir ihnen nicht einfach Recht?", fragt er dann und räuspert sich dann leicht. „Was?" Mein Blick schnellt zu ihm hoch, aber ich bewege mich nicht von ihm weg.
„Bitte hasse mich jetzt nicht...", murmelt er dann und ehe ich mich versehen kann, liegen seine Lippen auf meinen.

Es dauert einen Moment, bis ich gänzlich verarbeitet habe, was da gerade passiert, und den Kuss erwidern kann.
Niall zieht mich ein Stück dichter an sich, falls das überhaupt noch möglich ist, und wie automatisch lege ich eine Hand in seinen Nacken. Gott, ich wusste nicht, dass es möglich ist, sich etwas so sehnlich zu wünschen, ohne da überhaupt was von zu wissen. Dieser Kuss ist wirklich besser als alles, was ich mir je hätte träumen lassen, und all die Schmetterlinge in meinem Bauch sprechen eindeutig für sich.

Aber Liebe ist böse; eine Beziehung sorgt nur dafür, dass ich verletzt werde, meldet sich die kleine Stimme in meinem Kopf. So schnell wie möglich verbarrikadiere ich sie wieder in der kleinen Ecke, wo sie gerade herkommt, um mir den Moment gerade nicht zu zerstören. Es ist Niall. Er wird nicht augenblicklich zu einem zweiten Felix, nur weil er mich gerade küsst.

Trotzdem löse ich mich von ihm und bringe einen kleinen Abstand zwischen uns. „Ich könnte dich niemals hassen, Niall.", sage ich leise und ein kleines Lächeln taucht in seinem Gesicht auf. „Sonst wäre das jetzt auch echt peinlich.", gesteht er und streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr, „Ich habe mir echt Mühe gegeben, das zu verdrängen, aber es geht einfach nicht, Ich habe mich schon vor einer gefühlten Ewigkeit in dich verliebt, Alice."

Auch wenn mir schon klar war, was er jetzt sagen wird, treffen seine Worte mich mehr als nur unvorbereitet, Denn ich habe noch nie darüber nachgedacht, ob ich ihn liebe, Jetzt gerade weiß ich nur, dass es sich alles andere als falsch anfühlt, diese Worte von ihm gehört zu haben.
Da ich aber eh nicht wüsste, was ich sagen sollte, küsse ich ihn einfach ein weiteres Mal, Es ist ein deutlich kürzerer Kuss, aber es ist trotzdem schon quasi zu viel für die Schmetterlinge in meinem Bauch, die weiter Freudentänze aufführen.
„Das reicht mir fürs erste als Antwort.", schmunzelt Niall dann leise und ich lehne mich wieder ein bisschen mehr an ihn an.

Ich brauche eindeutig noch ein bisschen Zeit, um das hier zu verarbeiten, denn nur der Gedanke daran, wieder in einer Beziehung zu sein, macht mir höllische Angst. Aber es ist Niall. Und wäre nicht diese Angst da, hätte ich ihm, glaube ich zumindest, auch direkt gesagt, dass es mir genauso geht.

God only knows where this could go...

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