Kapitel 64
Niall P.O.V.
Am nächsten Morgen wache ich mit Alice in meinem Arm auf, denn wir haben uns kurzerhand dazu entschieden, lieber bei mir im Bett einen Film zu gucken als auf dem Sofa, falls jemand von uns einschläft. Und wie zu erwarten ist Alice auch eingeschlafen, aber erst, als der Film auch schon fast vorbei war.
Noch schläft sie friedlich und ich traue mich nicht, mich zu bewegen, aus Angst, ich könne sie aufwecken. Allerdings klingelt es dann mal wieder an der Tür und ich habe ein dezentes Déjà-Vu, nur dass es diesmal Alice ist, die von der Klingel aufwacht. Und diesmal bin ich derjenige, der die Tür aufmachen geht.
Aber dieses Mal sind es auch nicht Louis und Harry, die vor meiner Tür stehen, um mir zu erzählen, dass sie endlich einen Termin für ihre Hochzeit haben, sondern unsere Polizisten-Leibwache, die mit ernstem Blick vor der Tür steht, während ein weiterer Polizeiwagen vor meiner Einfahrt hält. „Guten Morgen, Niall, wir müssen dringend reden. Kannst du Alice bitte holen?", fragt er direkt und ich lasse ihn rein, bevor ich schnell nach oben laufe, um Alice Bescheid zu sagen. „Man kann auch wirklich keinen Morgen seine Ruhe haben, oder?", grummelt sie, aber steht dann auf und ich gehe wieder runter.
„Ich komme einfach mal direkt zur Sache. Felix ist auf dem Weg nach London, er wurde vor einer halben Stunde am Flughafen eingecheckt. Sein Flieger landet in rund vier Stunden in Heathrow. Wir würden euch, der Einfachheit halber, gerne aus London raus haben, bis ihr in sechs Tagen fliegt. Jetzt noch euren ganzen Flug umzuorganisieren wäre unnötiger Stress.", erklärt er, sobald Alice bei uns in der Küche sitzt, und ich atme angespannt aus. „Und wo sollen wir hin?", fragt sie dann nach und er zuckt mit den Schultern. „Irgendwo, wo man euch nicht erwarten würde, am besten etwas ruhiges, der Rest ist an sich egal. Es sollte nur schnell gehen, was zu finden."
„Eine alte Freundin von mir ist vor vielen Jahren von Talacre nach Eastfield gezogen. Das soll wohl ein ziemlich verschlafener Ort sein, der aber ein paar Hotels hat. Müsste irgendwo an der Westküste sein.", schlägt Alice dann vor und holt ihr Handy raus, um nachzugucken, wo genau der Ort ist.
Eine halbe Stunde später steht der Entschluss, dass wir wirklich dorthin fahren, und für uns und eine weitere Person zur Sicherheit ist gebucht. Während wir unsere Sachen packen, wird die örtliche Polizei über die Umstände informiert, damit sie im Notfall bereit sein können, stärkere Sicherheitsmaßnahmen für uns bereitzustellen.
Nach einem schnellen Frühstück geht es dann auch schon los und Alice akzeptiert tatsächlich kommentarlos, dass ich fahre, was mich irgendwie ein wenig überrascht, aber man merkt ihr an, dass ihr die Situation doch ein wenig zusetzt, und ich kann es ihr auch nicht verübeln.
Sobald wir aus London raus sind, entspannt sie sich allerdings merklich und sie hört auf, ständig in den Rückspiegel zu gucken, um nach dem Polizeiwagen, den wir nun schon seit unserer Ankunft hier mehr oder weniger durchgehend im Schlepptau haben, zu schauen. Er folgt uns so oder so. Dafür beginnt sie, leise die Lieder aus dem Radio mitzusingen, und hin und wieder erwische ich sie dabei, dass ihr Blick gedankenverloren auf mir liegt.
Vielleicht ist es ja doch nicht so abwegig, dass sie auf mich steht, meldet sich die kleine Stimme in meinem Kopf, aber ich schlage sie wieder in die hinterste Schublade meiner Gedanken. Alice hat mir gegenüber nie auch nur eine Andeutung gemacht, dass sie auf mich steht. Also brauche ich mir auch gar nicht erst Hoffnung machen, dass das mit uns etwas werden würde. Ob sie vermutet, dass ich in sie verliebt bin? Ich hoffe nicht. Das würde alles nur noch komplizierter machen. Und am Ende würde sie sich sonst nur noch von mir distanzieren und das möchte ich auf jeden Fall verhindern. Wenn ich sie schon nicht offiziell lieben kann, möchte ich sie zumindest als Freundin behalten.
Da ich gerade zumindest gedanklich schon dabei bin, meine Schulsachen für morgen zu packen, gibt es jetzt einen kleinen FunFact: so ziemlich bis zu meinem Abi war es mir absolut peinlich, überhaupt Fan von irgendwas zu sein (es war schon schlimm, dass ein Mädchen in meiner Klasse bemerkt hat, dass ich Shawns Signature Parfüm trage), und ich habe halt echt ein riesiges Geheimnis draus gemacht. Ich inzwischen, in der Berufsschule: mein Taschenrechner ist voll mit 1D-Stickern, mein IPad-Hintergrund ist eine Collage mit Niall und Ashton Irwin, in meiner Handyhülle ist ein Sticker von Harry, ich komme regelmäßig im 5SOS-Hoodie in die Schule... Ich weiß auch nicht, was da für ein Schalter umgelegt wurde, aber es stört mich ganz und gar nicht.
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