Kapitel 45

Alice P.O.V.
Als ich morgens aufstehe, steht Niall bereits in der Küche und der Geruch von Pancakes weht mir entgegen. Es überrascht mich ein wenig, dass er bereits auf ist, immerhin ist er erst ziemlich spät wieder nach Hause gekommen. Dadurch, dass ich so spontan zu ihm gekommen bin, hatte er schon Pläne, die er zwar für mich abgesagt hätte, aber dann hätte ich ein schlechtes Gewissen gehabt. Also war ich die ersten paar Stunden alleine in seiner Wohnung, während er noch unterwegs war.

Noch hat er mich nicht bemerkt und ich lehne im Türrahmen zum offenen Wohnraum mit Küche. Von hier aus kann ich Niall perfekt dabei beobachten, wie er nur in Jogginghose in der Küche hin und her läuft und zwischendurch halbherzig versucht, seine zerzausten Haare mit einer Hand zu bändigen. Allerdings macht das genau genommen gar keinen Unterschied.
Irgendwann singt er dann leise vor sich hin und mein Herzschlag beschleunigt sich ein wenig, als ich die Lieder Heartbreak Weather zuordnen kann. Ich wäre zu gerne zu einem Konzert mit dem Album gegangen, aber da es bereits erste Zeichen für eine Reunion gab, hatte er gar nicht erst eine Tour geplant.

Die Pancakes stapeln sich auf zwei Tellern, die Niall mit Obst und Ahornsirup verziert, während die Kaffeemaschine läuft und sich der Geruch von Milchkaffee dazu mischt. Dann greift er nach einem Tablett und in einem Anflug von Panik, dass er mich bemerken könnte, verschwinde ich so unauffällig wie möglich wieder in sein Gästezimmer, wo ich für die Nacht untergekommen bin.

Kaum dass ich wieder im Bett liege, klopft Niall dann an der Tür und steckt einige Sekunden später seinen Kopf durch den Türspalt. „Du bist ja schon wach.", stellt er fest und macht die Tür dann ganz auf. „Was hältst du von Frühstück im Bett?", möchte er wissen und ich setze mich auf. „Gerne.", entgegne ich dann und klopfe auffordernd auf den freien Platz rechts von mir.

Das vollbeladene Tablett balanciert Niall vorsichtig zu mir rüber, bevor er es direkt neben mich auf die Matratze stellt und dann einmal ums Bett rum geht, um sich neben mich zu setzen.
Selbst für uns beide und das Frühstück ist das Bett noch viel zu riesig und ich frage mich wirklich, warum Niall in seinem eigenen Schlafzimmer ein noch größeres Bett hat. Wenn man sich da nachts an den anderen kuscheln wollen würde, müsste man ja erstmal eine halbe Weltreise machen, um ihn zu finden.

„Milchkaffee war doch richtig, oder?", fragt Niall dann nach und er atmet erleichtert aus, als ich zur Bestätigung nicke.

Irgendwann, ich weiß wirklich nicht, wie viel Zeit wirklich vergangen ist, aber das Frühstück ist schon länger aufgegessen, stelle ich das Tablett zur Seite und rutsche ein Stück dichter an Niall ran, um meinen Kopf auf seine Schulter zu legen.
Es dauert nicht lange, bis Niall seinen Arm dann um meine Schulter legt und seine Hand federleicht auf meinen Oberarm legt. Trotzdem reicht die Berührung aus, um mich zum Zucken zu bringen und dafür zu sorgen, dass mein gesamter Körper sich anspannt.

Er ist nicht Felix.

Er. ist. nicht. Felix.

Das ist Niall hier neben mir. Ich kann ihm vertrauen. Er tut mir nichts.
Nimmt mich nur in den Arm. Es ist alles in Ordnung. Ich brauche keine Angst zu haben. Und erst recht keine Panik.

Das Gewicht von Nialls Hand und Arm verschwindet und ich kann spüren, wie er sich ein wenig bewegt, aber mein Kopf liegt noch immer unverändert auf seiner Schulter.
„Alice, hey, was ist los?", fragt er leise nach und ich atme tief durch. Ich weiß nicht, was ich ihm sagen sollte.
„Hm?", kommt ruhig von ihm und er legt seine Hand hinter mir auf dem Bett ab. „Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht möchtest. Aber falls du jemanden brauchst, dem du was erzählen kannst, bin ich immer da, ja?", flüstert er nach einigen Sekunden, in denen ich noch immer nach Worten suche, und statt etwas dazu zu sagen, greife ich nach seiner Hand, die hinter mir liegt.

Ich weiß, dass ich zu ihm kommen könnte.
Aber ich möchte ihn auch nicht verschrecken.

Nialls Finger schieben sich zwischen meine und er verschränkt so unsere Hände miteinander, aber hält seine Hand trotzdem so locker, dass ich meine jederzeit wegnehmen könnte.
Ich mache mehrere tiefe Atemzüge und mein Herz beruhigt sich langsam wieder ein wenig.
Es ist alles in Ordnung.
Ich bin hier bei Niall und mir kann nichts passieren. 

Also theoretisch war das Kapitel schon vor einer Woche fertig, aber ich war mir bis gestern nicht sicher, ob ich noch ein Kapitel dazwischenschieben möchte, und musste es dann auch noch komplett abtippen. Aber jetzt bin ich damit dann auch mal fertig und werde mich daran setzen, das nächste Kapitel auch direkt abzutippen, damit ihr da nicht so lange drauf warten müsst.

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