Kapitel 15

Alice P.O.V.
Nialls Wohnung ist tatsächlich nicht weit von meiner weg, aber er ist einen ziemlichen Umweg gefahren, um nicht auf Felix treffen zu können, und fasziniert beobachte ich ihn dabei, wie er einen Zahlencode im Fahrstuhl eingibt, um zu seiner Wohnung zu kommen.

Er redet erst wieder mit mir, als wir in seinem Wohnzimmer sitzen und er sämtliche Fenster abgedunkelt hat, damit auch bloß keiner sieht, dass ich bei ihm bin. Wie auch immer jemand durch die Fenster gucken sollte, immerhin sind wir ziemlich weit oben. Das kann ich mit Sicherheit sagen, auch wenn ich nicht unbedingt darauf geachtet habe, in welchem Stockwerk wir genau sind. Es ist eindeutig zu hoch, um durch die Fenster nach drinnen zu gucken.

„Du hast ihm nicht von dem Shooting erzählt, richtig?", fragt Niall nach und ich muss ihm nicht mal antworten. Er weiß auch so schon, dass er recht hat. Sein Blick liegt sehr aufmerksam auf mir und als er sich ein Stück weiter zu mir dreht, knicke ich ein.
„Ich wollte mir das ganze Drama vor dem Shooting schon sparen. Ich wusste, dass er nicht begeistert davon sein wird, wenn ich ein Shooting in Unterwäsche mache, deshalb habe ich ihm vorher nichts davon gesagt. Ich meine, ich wollte das Shooting machen, also hat er da nichts weiter zu zu sagen, es ist meine Sache. Und es ist so viel einfacher, einfach nicht über meine Jobs zu reden, weil er dann nichts hat, worüber er sich aufregt. Es sind nur meine Shootings, die ihn so auf die Palme bringen. Und... naja, ich habe nicht damit gerechnet, dass er her fliegt, nur um mich anzuschreien, was mir einfallen würde, solche Bilder zu machen."

Vorsichtig streckt Niall eine Hand aus und legt sie sanft auf mein Knie. „Was würde er denn wollen, was du stattdessen machst?", möchte er wissen und ich senke meinen Blick auf meine Hände. „Er sagt, dass ich meinen Abschluss jetzt auch nutzen sollte und als Musikpsychologin arbeiten sollte, damit ich einen sicheren Lebensunterhalt habe." „Dabei müsste er doch eigentlich sehen, dass du auch jetzt einen sicheren Lebensunterhalt hast. Sonst wärst du wohl nicht alleine nach Los Angeles gezogen.", kommentiert Niall und ich zucke mit den Schultern. „Ich habe so oft versucht, ihm das zu erklären, aber er will es nicht hören. Ich verstehe es einfach nicht, dieses ganze Drama um meinen Beruf ist das einzige Problem bei uns. Ich wüsste gerne, warum. Er will ja auch nicht mit hier her kommen oder so. Laut ihm muss ich in England bleiben und als Psychologin arbeiten."

Für einen Moment überlege ich, ob ich es mir einbilde, so sanft ist die Bewegung, aber Niall streichelt wirklich beruhigend über mein Knie und mein Blick ruht auf seiner Hand, während er redet. „Alice, bist du dir sicher, dass es das Einzige ist, was er an dir kritisiert, und dass du das wirklich so hinnehmen möchtest?", fragt er vorsichtig, fast schon zögernd, nach und ich richte meine Augen wieder auf meine eigenen Hände, die noch immer in meinem Schoß liegen. „...Ja.", ist meine einfache Antwort und als Nialls Blick sich nach einigen Sekunden immer noch in meinen Schädel bohrt, hebe ich meinen Kopf ein Stück an, um ihn ansehen zu können. Er sieht alles andere als begeistert über meine Antwort aus, aber sagt nichts weiter dazu.
Stattdessen angelt er nach einem Flyer unter seinem Couchtisch und hält ihn mir hin. „Was hältst du davon, wenn wir uns was zu essen bestellen?" 

Es ist nicht sonderlich lang, aber ich war heute das erste Mal seit knapp zwei Wochen wieder bei der Arbeit und bin entsprechend auch doch ein wenig erschöpft (aber deutlich weniger, als ich befürchtet hatte).
Jetzt muss ich allerdings auch ein bisschen gucken, wann ich überhaupt noch zum schreiben komme, weil ich montags und dienstags jeweils zehn Stunden bei der Arbeit bin, mittwochs beim Pferd und donnerstags und freitags dann auch mal froh bin, wirklich vernünftig Zeit für meinen Freund zu haben, also wird sich meine Zeit zum schreiben wohl auf dienstags und mittwochs beschränken, eventuell kommt dann noch abends am Wochenende dazu, aber das ist immer sehr unterschiedlich, je nachdem was der genaue Tagesplan jeweils war. Es wird jetzt also wieder deutlich weniger Kapitel geben, aber ich gebe mein bestes, da einen vernünftigen Rhythmus reinzubekommen.

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