Kapitel 39
Alec's Sicht
Komplett ausgeschlafen komme ich in der Küche an, wo bereits der Tisch gedeckt ist und meine kleine Schwester so mit ihren Pancakes beschäftigt zu sein scheint, dass sie mich gar nicht bemerkt.
Als ich nach einer Himbeere greifen will, zuckt sie zusammen als hätte jemand eiskaltes Wasser über sie gekippt und amüsiert blicke ich sie an, während ich mr die Beere in den Mund werfe.
"Dir auch einen guten Morgen, liebster Bruder.", mault sie und verdreht ihre großen Augen.
Lächelnd gebe ich ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor ich mich an den Tisch setze und mir Kaffee in eine Tasse gieße.
"Wie hast du geschlafen?", frage ich sie seufzend und nehme einen Schluck, während ich genervt den Regen beobachte.
"Sehr gut, das Bett ist sehr bequem und die Wände sehr dünn."
Es ist definitiv noch zu früh, denn bis ich erstmal realisiere, worauf meine Schwester anspielt, nehme ich mehrere Schlücke Kaffee und genieße das Leben, bis mein Kopf ihre Worte verarbeitet hat.
Und noch nie in meinem Leben ist mir das Herz so schnell stehen geblieben wie in diesem Moment.
Wie ein kleines Kind spüre ich das Blut in meine Wangen schießen und schlucke hart, kann mich nicht zusammenreißen.
Nervös fahre ich mir durch die Haare, versuche irgendwie mich selbst von der Situation abzulenken doch es ist klappt einfach nicht.
Der Gedanke, dass meine Schwester die Aktivitäten von mir und Aurora wirklich gehört hat, treibt mich in den Wahnsinn.
Natürlich weiß ich, dass Liza bewusst ist, dass man in Beziehungen eben Sex hat nur ist es mehr als nur unangenehm da sie immer noch meiner elf Jahre jüngere Schwester ist.
"Ich-", "Ist schon gut. Wirklich.", erwidert sie grinsend und anders als ich, scheint sie sich an dieser Situation sogar zu erfreuen.
"Wir rot du geworden bist!", ruft Liza lautstark und genervt fahre ich mir durch die Haare und seufze erneut.
"Naja, egal.", meint sie nach knapp zehn Minuten in denen sie immer wieder das Lachen angefangen hat und ich mir nichts anderes gewünscht habe, als unter der Erde zu verschwinden.
"Wo ist Rory?", fragt meine kleine Schwester und nimmt einen Schluck von ihrem Smoothie.
Der Gedanke an meine Freundin lenkt mich sofort wieder ab und auch wenn ich irgendwie ein schlechtes Gewissen habe, wegen der Sache mit Saphira und auch, weil ich ihr noch nicht von dem Treffen mit meiner Mutter erzählt habe, kann ich es kaum erwarten bis sie endlich aufwacht.
Als hätte sie nicht bereits über zehn Stunden geschlafen, ist sie nach unserer Morgenaktivität wieder im Land der Träume verschwunden und ich kann ihre Sorte nicht aus meinem Kopf bannen.
Mit total verheulten Augen und kaum Schlaf hat sie mir gestern im Halbschlaf zugeflüstert, wie sehr sie mich liebt und dankbar ist, mich zu haben und nur ich, neben Schlaf ihr Zufluchtsort bin und es fühlt sich an, als würde mein Herz seit Stunden auf die qualvollste Art und Weise brechen.
Sie ist erschöpft, will jedoch immer noch weitermachen und ich kann sie nicht davon abhalten, doch es ist nicht so, als hätte ich noch nicht daran gedacht, mal mit Saphira zu sprechen denn ich kann einfach nicht länger dabei zusehen, wie meine Kleine so offensichtlich leidet.
Höchstwahrscheinlich wird die jüngere der Kingsley Schwestern mich nicht Mal angucken, doch wenigstens einen Versuch ist es wert.
"Die schläft noch.", antworte ich, als ich aus meinem Gedankengang zurückkehre, habe beinahe vergessen, dass Liza mich etwas gefragt hat.
"Sie sah echt fertig aus gestern. Hast du ihr von dem Gespräch mit Mum erzählt?", erwidert meine kleine Schwester und guckt mich besorgt an.
Ihre grünen Augen funkeln und wie immer strahlen sie, so wie einst die blauen meiner Mutter gestrahlt haben, heute jedoch nichts weiter als Schmerz und Verbitterung in jenen zu sehen ist.
"Nein und jetzt im Moment habe ich das auch nicht vor, also sprich sie bitte nicht darauf an.", murmle ich seufzend, leere meine Tasse und erhebe mich dann, um Aurora aufzuwecken.
Als ich mein Zimmer betrete, liegt sie immer noch genau so da, wie vor zwanzig Minuten und wie jedes Mal wenn sie in meiner Nähe ist, beginnt mein ganzer Körper zu zittern.
Ihre blonden Haare fallen perfekt über ihre Schultern, nur vereinzelte Strähnen liegen in ihrem wunderschönen Gesicht und seufzend schiebe ich diese hinter ihr Ohr, um wirklich jeden Zentimeter perfekt sehen zu können.
Mein Herz wird mit jedem Schlag größer, je länger ich sie anblicke und am liebsten würde ich weinen, weil sie so einzigartig schön aussieht.
Ich habe keine Ahnung, was ich einst getan haben muss, um diese wunderbare Frau verdient zu haben, doch ich bin wirklich mehr als nur dankbar.
Jedes Mal wenn ich sie angucke, scheint meine Welt komplett und ich brauche nichts weiter als sie.
Geld, sozialer Stand, Umgebung, Gesellschaft, all das scheint keine Rolle mehr zu spielen, solange sie bei mir ist.
Da ich weiss, dass dieses Glück nicht ewig halten wird, werde ich jede Sekunde davon genießen und hoffen, dass wir alles gemeinsam schaffen, denn din Leben ohne sie, wäre zwar möglich, jedoch die reinste Hölle auf Erden.
Gedankenverloren lasse ich meine Lippen über ihre Stirn gleiten, genieße die Art wie mein Körper mit Gänsehaut bedeckt wird, als sie ihre Hand an meine Wange legt.
"Bin ich im Himmel?", flüstert sie leise, ihre Stimme ganz heiser vom ganzen Schluchzen und der Gedanke an all ihre vergossenen Tränen treibt mir Messer in die Brust.
Als sie ihre Augen endlich öffnet, werde ich regelrecht geblendet von ihrer Schönheit und lächelnd lege ich meine Lippen auf ihre.
"Nein, nur bei mir.", nuschle ich in ihre Halskuhle und seufze leise.
"Das ist der Himmel für mich."
Mit einem breiten Lächeln hebe ich den Kopf, küsse sie erneut, dieses Mal jedoch hungriger.
Ich bin definitiv nicht in der Stimmung, doch wenn Aurora jetzt von mir wollen würde, es ihr zu besorgen, könnte ich nicht mal eine Sekunde zögern.
Jedoch auch meine Kleine scheint nicht wirklich Lust zu haben, denn sie löst sich nach wenigen Sekunden von mir, leckt sich über die Unterlippe und seufzt dann leise, bevor sie den Kopf in den Nacken legt.
"Ich will einfach nur schlafen.", murmelt sie leise und öffnet eins ihrer Augen.
"Du musst aber in die Arbeit, mein Liebling.", erwidere ich ruhig, streiche ihr über den Kopf und küsse ihre Wange ganz sanft.
"Von müssen ist hier definitiv nicht die Rede. Aber ja, du hast recht.", seufzt sie und zusammen richten wir uns.
"Wie geht's dir?", frage ich und streiche ihr über die Wange.
"Nicht wirklich gut, aber ohne dich würde es mir nich schlechter gehen.", murmelt sie lächelnd und küsst mich sanft.
"Warum so kitschig am frühen Morgen?", lache ich und schlinge meine Arme um ihren Körper, bevor ich sie sanft an mich presse, um ihren einzigartigen Geruch besser inhalieren zu können.
"Vielleicht weil ich dich liebe?"
Und wie jedes Mal wenn diese Worte ihre Lippen verlassen, füllt sich meine Brust mit diesem wunderbaren Gefühl der Liebe, das mit nichts auf dieser Welt vergleichbar ist.
Lächelnd hauche ich einen Kuss auf ihre Stirn und streiche ihr dann sanft über die Wange, während sie mit meinen Haaren spielt.
"Liza hat Frühstück für uns vorbereitet. Wenn du fertig gegessen hast, kann ich dich kurz nach Hause fahren und wir können dann zusammen zur Uni, wenn du willst.", biete ich ihr an und erheb mich, denn auch wenn ich am liebsten den ganzen Tag mit ihr verbringen würde, kann ich das leider nicht.
Seufzend nickt sie nur und schleppt sich sichtlich erschöpft ins Bad, sieht einfach nur köstlich aus mit nichts weiter als ihrer Panties und am liebsten würde ich mich zu ihr gesellen, jedoch würde auch das wieder nur Zeit stehlen, die ich leider Gottes im Büro brauche.
Nur zehn Minuten später sitzen wir beide zusammen mit meiner Schwester am Tisch und es herrscht nichts weiter als betretenes Schweigen.
Ich habe keine Ahnung, was ich gegen diese komische Stimmung tun soll, denn ich kann einfach nicht vergessen, wie fertig Aurora ist und dennoch so stark bleibt.
Nur im hinteren Teil meines Unterbewusstseins höre ich das Klingeln der Tür und ignoriere es geschickt, weil ich weiß, dass Liza sich darum kümmern wird.
Doch als die Stimme meiner Mutter meine Ohren erfüllt ist es, als würde jemand mich mit eiskaltem Wasser übergießen.
Fuck.
****
Ich weiß, dass auch dieses Kapitel nicht wirklich spannend ist, und dieser Cliffhanger einfach nur mies ist, aber manchmal müssen solche Filler sein.
Hoffentlich gefällt es euch und ich würde mich definitiv über ein paar mehr Kommentare freuen!
Danke für alles, das bedeutet mir die Welt.
Love. S
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