Kapitel 33

"Rory!"

Noch nie in meinem Leben wurde ich auf solch eine brutale Art und Weise aus meinem Tiefschlaf gerissen und allein schon die Art wie ich zusammenzucke reicht absolut aus.

"Was zum...", fluche ich leise, ziehe mir die Decke über meinen nacktem Körper und fahre mir verschlafen durch die Haare.

"Guten Morgen!", ruft Aliza mir mit dem breitesten Lächeln der Welt entgegen.

Ihre großen Augen leuchten regelrecht und aus irgendeinem Grund verspüre ich nicht den Hauch eines Dranges, sauer auf sie zu sein, auch wenn ich wegen ihr fast gestorben wäre.

"Morgen.", murmle ich gähnend.

Die Haare zu zwei Zöpfen geflochten blickt sie mich erwartungsvoll an.

"Was gibt's, Liza?", frage ich und bemerke erst jetzt, wie sich neben mir im Bett etwas regt.

Das Gesicht beinahe komplett im Kissen versteckt, scheint Alec einfach total friedlich weiterzuschlafen.

Seine Hand gleitet unter der Decke an meinen nackten Schenkel, sendet sofort Stromwellen durch meinen Körper, sodass ich plötzlich hellwach bin.

Angespannt versuche ich mich aus seinem Griff zu entziehen, doch sofort bohren sich seine Finger tiefer in meine Haut, sodass ich mich nicht Mal mehr bewegen kann.

"Wir wollten doch frühstücken gehen.", meint die jüngste Hadley lächelnd und blickt mich aus großen Augen an.

"Es ist doch gerade Mal acht Uhr.", nuschelt Alec in sein Kissen, beginnt provokativ seinen Daumen zu bewegen, sodass sich meine Kehle abschnürt und Atmen zu einer Herausforderung wird.

"Ja, hier in Europa isst man so früh, mein liebster Bruder. Ihr habt eine Stunde Zeit, sonst fahre ich ohne euch.", erwidert Liza streng, lächelt jedoch sofort wieder, bevor sie sich erhebt und das Zimmer verlässt.

"Lass mich los!", zische ich und beiße mir auf die Unterlippe.

"Gestern hast du aber was ganz anderes gesagt, Fräulein.", murmelt er nur ehe er die Decke von meinem Körper zerrt.

Wie aus Reflex lasse ich meine Hand in seine Haare gleiten, kralle mich an den Spitzen fest und schlucke hart, als Alec einen feuchten Kuss auf meinen Schenkel haucht.

"Deine Schwester ist im anderen Raum.", stöhne ich leise, mache währenddessen jedoch bereits meine Beine breit.

"Und auch das war dir gestern egal.", murmelt er, seine weichen Lippen an meinen empfindlichen Innenschenkeln entlang gleitend.

Mein ganzer Körper wird von Gänsehaut bedeckt und seufzend lege ich den Kopf in den Nacken.

"Ach ja, nach dem -", als wäre eine Bombe direkt neben mir eingeschlagen, schubse ich Alec aus Reflex mit aller Kraft von mir weg, bevor ich nach der Decke greife und mit angespanntem Körper in Richtung Tür blicke.

"Hm?", murmle ich leise, merke wie das Blut bereits in meinen Wangen angekommen ist, als ich in das mit einem schäbigen Grinsen bedeckte Gesicht von Liza blicke.

"Nach dem Essen will ich ein wenig Zeit alleine mit dir verbringen, Rory.", meint sie, versucht nicht Mal zu verbergen, wie sehr sie die Situation amüsiert.

"Klar.", "Warte was? Nein! Das ist unser gemeinsamer Urlaub, Liza, du kannst mir nicht einfach meine Freundin wegnehmen.", erwidert Alec plötzlich total wach.

Ich schlucke hart, während ich krampfhaft versuche, Luft zu bekommen, doch aus irgendeinem Grund scheint das wirklich eine Herausforderung geworden zu sein.

"Stell dich nicht so an, Alec! Nur für ein paar Stunden, bitte.", kommt es von der jungen Frau, welche wirklich nicht ohne Grund Model ist.

Allein die Art wie sie am Türrahmen steht sieht aus, als würde sie gerade ein Fotoshooting haben.

"Uhm ich bin - kein Gegenstand den du dir von ihm ausleihst, Liza. Natürlich können wir ein paar Stunden miteinander verbringen.", sage ich und streiche mir die Haare hinters Ohr.

"Perfekt! Bis gleich.", lächelt sie noch, bevor sie das Zimmer verlässt.

"Ich wusste, dass das kommt!", seufzt Alec und lässt sich nach hinten fallen, sodass ich einen perfekt Ausblick auf seine steinharten Muskeln bekomme.

"Es sind nur ein paar Stunden, Liebling.", murmle ich und küsse sanft seine nackte Brust.

"Für dich scheinen ein paar Stunden ja nichts!", ruft er und richtet sich erneut.

"Was?", frage ich verwirrt.

Der Ausdruck in seinen braunen Augen wird plötzlich ganz dunkel und ehe ich mich versehe, liegt seine Hand an meinem Hals und sein Daumen streicht total sehnsüchtig über meine Unterlippe.

"Diese Stunden sind wie Wochen für mich.", flüstert er mir zu, küsst mich ganz sanft auf den Mund, weiß, dass ich dadurch nur noch mehr will.

"Was waren dann die Wochen unserer Trennung für dich?", erwidere ich neugierig, nutze seine direkte Art aus.

"Die Hölle, wenn es denn überhaupt beschreibbar ist.", antwortet Alec seufzend, küsst mich erneut, bevor er seine Stirn gegen meine presst und mir tief in die Augen guckt.

"Diese Qualen würde ich nicht einmal meinem größten Fein wünschen.", fügt er hinzu, bevor er die Decke von seinem Körper zieht und sich in seiner gesamten Pracht erhebt.

"Ich warte unter der Dusche auf dich, meine Kleine.", haucht er, ehe er auch schon im Badezimmer verschwindet.

****

Genüsslich beiße ich in ein frisches Croissant, während die Hadley Geschwister mal wieder heftig über irgendwas diskutieren doch im Moment scheint das französische Gebäck in meiner Hand irgendwie wichtiger.

Ich beobachte die zwei dabei, wie sie sich immer wieder böse Blicke zuwerfen, einander widersprechen und Essen in den Mund schieben, nur um dann noch aufgebrachter auf das vom anderen gesagte zu reagieren.

Liza scheint total außer sich und obwohl die zwei wirklich ein sehr gutes Verhältnis miteinander haben, ist mir nicht entgangen, dass es sich hierbei um dieselbe Art von Hassliebe handelt wie bei Saphira und mir.

Nur Bruchweise kommen die Themen der hitzigen Diskussion bei mir an und erneut schiebe ich die Schuld Einfach auf die köstliche europäische Küche.

"Hast du Mum schon von deinen tollen Plänen erzählt, Fräulein Unabhängig??", zischt Alec seine kleine Schwester an, nimmt einen Schluck von seinem Kaffee und fährt sich dann durch die Haare.

"Natürlich und sie ist verdammt nochmal total damit einverstanden!", ruft Aliza zurück und liefert sich erneut ein Blickduell mit ihrem großen Bruder.

"Du kannst nicht einfach - dein fucking Studium abbrechen nur weil du Lust dazu hast, Aliza!", faucht mein Freund sauer und ich kann an der Art, wie seine Augenbrauen sich zusammenziehen erkennen, dass er kurz davor ist, komplett den Verstand zu verlieren.

"Und wie ich das kann, mein Lieber, guck nur zu!", erwidert Liza provokativ und die beiden scheinen einander mit Blicken regelrecht zu verprügeln.

Ich bin einfach nur froh, dass ich nicht in diesen Streit reingezogen werde, denn auf welche Seite ich mich stellen würde, wüsste ich nicht.

"Aber warum?! Du bist seit drei Jahren hier und warst doch immer so glücklich?? Warum willst du so plötzlich wieder nach Amerika?", fragt Alec verwirrt und blickt in die großen, grünen Augen seiner Schwester.

"Willst du die Wahrheit wissen oder die Lüge, die Mum für die Wahrheit hält?", meint Liza, ihr Blick streng.

"Natürlich die richtige Wahrheit.", erwidert Alec verwirrt und richtet sich, die Augen stets auf seiner kleinen Schwester.

"Ich bin hier so - allein.", schnieft die Kleine und sofort greift Alec nach ihrer Hand.

"Ihr seid auf der anderen Seite der Welt und habt einander, während ich wie ein verdammtes Kind hier versuche niemanden zu nerven.", erklärt sie leise, wischt sich sofort die einzige Träne aus dem Gesicht, die sich ihren Weg aus ihren wunderschönen Augen gefunden hat.

"Wie lange geht es dir schon so?", fragt Alec sanft und seufzt leise, während er die Hände seiner Schwester mit seinen umschließt.

"Seit einem Jahr oder so.", murmelt Liza und hebt den Kopf.

"Warum bist du nicht einfach zu uns geflogen?", Alec scheint die Situation kaum zu verstehen und die Art wie liebevoll und besorgt er seine Schwester anblickt, jagt mir Gänsehaut über den Körper.

"Bei wem hätte ich denn bleiben sollen? Bei Dad, nur damit er mir wochenlang vorwerfen kann, dass er mich davor gewarnt hat, allein ins Ausland zu ziehen? Bei Mum, damit sie mich zu diesem kleinen Püppchen macht, dass sie unbedingt sehen will? Bei Theo, um sein Familienglück zu zerstören? Oder bei Kylie, damit sie mir wieder alle meine Makel an den Kopf werfen kann, bis ich sie umbringe? Und komm mir bitte nicht mit Harry. Sein eigenes Leben ist Verantwortung genug für ihn.", erklärt Liza und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht.

Schluckend realisiere ich, was sie da gerade aufgezählt hat und zum ersten Mal wird mir bewusst, dass Alec und sie genau aus diesem Grund so gut miteinander klarkommen.

Die beiden sind die einzigen in der Familie die nicht das tun, was ihre Eltern wollen und nehmen sich auch kein Beispiel an den älteren.

"Mich gibt es doch auch nich verdammt!", ruft Alec enttäuscht und blickt die Kleine seufzend an.

"Wenn ich bei dir leben würde, wäre es dasselbe wie hier, nur dass ich in Amerika mit euch wäre. Du bist ein verdammter Psycho-Workaholic, Alec. Dein Haus ist dein Büro, deine Arbeit dein Leben. Ich habe keinen Platz in deinem Alltag."

Ihre großen Augen richten sich plötzlich auf mich und seit fast zwanzig Minuten schenken die beiden Geschwister mir das erste Mal wieder ihre Aufmerksamkeit.

"Ich bin wirklich froh, dass er dich gefunden hat, Rory, sonst hätte er Rose geheiratet und wäre für immer unglücklich gewesen.", meint sie lächelnd und seufzt.

Nach Luft ringend versuche ich den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken, doch es ist um einiges schwerer als erwartet.

"Du weißt, dass das nicht stimmt, Liza.", zischt Alec streng und greift nach meiner Hand.

"Ich hätte Ro-", "Okay. Ist gut.", unterbreche ich ihn sofort, ertrage die Erwähnung dieses Namens nicht.

Es vergehen ein paar Sekunden mit unangenehmen Schweigen, ehe Alec seufzend die Stille bricht.

"Flieg mit uns zurück nach Amerika. Du kannst bei mir einziehen, ich bin um einiges sozialer geworden, wirklich.", lacht er und die Art wie seine Lachfalten sich vertiefen als er seine Schwester lächelnd anblickt, wärmt die tiefsten Tiefen meiner Brust.

"Stimmt das, Rory?", fragt Liza mich sichtlich aufgeregt wegen dem Angebot ihres Bruders.

"Wenn er keine Zeit für dich hat, gibt es ja immer noch mich und ich habe eine Schwester nur zwei Jahre älter als du, mit der du dich sehr gut verstehen könntest, also hättest du bei mr immer einen Zufluchtsort, wenn er dir Mal auf die Nerven geht.", sage ich lächelnd und blicke sie zustimmend an.

"Du musst sie heiraten.", sagt die Kleine Schwester meines Freundes plötzlich und wie abgesprochen räuspern Alec und ich uns gleichzeitig, mit der Hoffnung, dass von Liza gesagte geschickt zu ignorieren.

"Ganz ruhig, das war nur ein Scherz.", lacht sie laut auf und seufzend, jedoch schweigend schmunzelnd schüttle ich den Kopf, ehe ich mich wieder meinem Essen widme.

****

Ich hatte dieses Kapitel bereits vorgeschrieben und da nicht wirklich viel sexueller Inhalt vorhanden ist, habe ich es schnell zu Ende geschrieben und hier habt ihr es! Hoffe, es gefällt euch und danke danke danke für 80k Reads bei dieser Story, ihr seid der Wahnsinn!
Love. S

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top