Kapitel 21
Als würde mein Leben davon abhängen, starre ich auf meine Hände vor mir, kann mich jedoch kaum auf meine beste Freundin konzentrieren, denn das Gedankenchaos das mich regelrecht in den Wahnsinn treibt, lässt mir einfach keine Ruhe.
Die Sehnsucht zerfrisst mich regelrecht von innen heraus und der Wunsch nach Erlösung ist mehr als nur groß.
Seit Tagen kommt es mir so vor, als würde mein Leben auf Dauerschleife laufen, denn etwas anderes außer zur Uni zu gehen und dann Zuhause anzukommen, habe ich nicht gemacht.
Es ist nicht so, dass ich es nicht wollte.
Verdammt, wie gerne wäre ich mit Penelope weggegangen, um alles zu vergessen; um ihn zu vergessen, doch leider sind diese Dinge nicht immer so einfach wie sie einem anfangs scheinen.
Ich vermisse Alec und egal wie krampfhaft ich meine Gefühle und das Verlangen nach ihm zu leugnen versuche; Tatsachen kann ich nicht ändern.
Mein ganzer Körper sehnt sich nach ihm, aber ich weiß, dass das mit uns niemals geklappt hätte und die Entscheidung, alles zu beenden bevor es überhaupt richtig angefangen hat, bereue ich kein bisschen.
Mir ist bewusst, dass ich so eine leidenschaftliche Beziehung wahrscheinlich nie wieder finden werde, aver das ist okay, denn nochmal dieselben Schmerzen wie vor zwei Jahren, kann ich mir nicht antun.
Bereits seit einer Woche gehe ich jedem Hadley den ich kenne, so gut es geht aus dem Weg, doch heute Abend ist dies - unmöglich.
Die Charity Gala für die Universität findet statt und ob ich will oder nicht ist einfach nur irrelevant, denn ich muss dort antanzen, mit oder ohne Alec.
Ich weiß, dass ich noch nicht für ein Zusammentreffen bereit bin, aber ändern kann ich es nicht, außer ich breche mir Mal schnell irgendwas.
Das Ausmaß an Dankbarkeit Penelope gegenüber ist einfach nicht mehr in Worte zu fassen, denn ich möchte mir nicht vorstellen, was ich bei so einem Abend tun würde, wenn meine beste Freundin nicht an meiner Seite wäre.
Anders als die normalen Galas der University of Harvard, ist diese nicht für die Studenten sondern wirklich nur für Leute von Außerhalb und eben dem Personal, weswegen Saphira nicht mitkommt, obwohl ich auch ihre Anwesenheit mehr als alles andere gebraucht hätte.
Mir ist klar, dass Alec höchstwahrscheinlich mit Rose dort auftaucht und allein der Gedanke an die beiden zusammen bereitet mir Würgereiz.
Auch wenn ich Rose inzwischen nicht mehr wirklich hasse, wird es da doch immer diese Distanz zwischen uns geben, denn letztendlich lieben wir denselben Mann und anders als ich hat sie vor, ihn zu heiraten.
Die Frage, ob sie auch Mal seine Sub war, habe ich mir viel zu oft gestellt und allgemein, sind viele Gedanken im Bezug auf dieses Thema in meinem Kopf immer noch sehr präsent.
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass mich der Gedanke, von Alec den Hintern versohlt zu bekommen, nicht angemacht hätte, aber ich habe mir selbst geschworen, nie wieder so tief zu sinken, nur für meine sexuelle Befriedigung.
Am liebsten würde ich jetzt zu ihm fahren und meine Nase so tief es geht in seiner Halskuhle vergraben, denn nur sein Geruch scheint mich gerade im Moment beruhigen zu können.
Die blauen Augen meiner besten Freundin bohren sich beinahe schon krampfhaft in mich hinein und erst als sie sich räuspert, komme ich wieder zu mir.
Immer noch total verträumt gucke ich sie an, genieße ihren Anblick, doch an ihrem Gesichtsausdruck kann ich sagen, dass sie gleich mit mir über etwas ernstes sprechen wird und aus irgendeinem Grund habe ich da auch schon eine Vermutung, worüber sie sprechen will.
"Penelope, nicht.", flehe ich leise, merke wie meine Stimme bricht und sich bereits ein Tränenschleier vor meinen Augen bildet.
"Rory, ich mache mir nur Sorgen. Seit der Trennung bist du regelrecht zu einem Zombie mutiert. Du hast nicht Mal erzählt, warum ihr euch getrennt habt.", meint sie jedoch, scheint meine Bitte nicht Mal gehört zu haben.
"Er ist nicht das, was ich will und ich bin nicht das, was er b-braucht.", erwidere ich, schluchze leise als die Sehnsucht mir einen regelrechten Stich ins Herz verpasst.
"Was meinst du damit? Ihr wart doch total glücklich miteinander!", verwirrt blickt Penelope mich an und seufzend zucke ich mit den Achseln.
"Hör auf, P, bitte.", murmle ich angestrengt, bevor ich mein Gesicht in meinen Händen verstecke und erbärmlich zu schluchzen beginne.
"Es tut mir leid, Rory.", seufzt sie und ehe ich mich versehe, schlingt sie ihre Arme um meinen Körper und ohne eine Sekunde zu zögern, erwidere ich ihre Umarmung, als würde mein Leben davon abhängen.
****
Alec's Sicht
Der Anblick in den Spiegel fällt mir aus irgendeinem Grund noch schwerer als sonst und das obwohl ich in einem maßgeschneiderten Anzug stecke.
Immer wieder streiche ich mein Jackett glatt, richte mein Hemd und die Krawatte, während mein Kopf zu explodieren droht.
Die Stimme von Rose kommt gar nicht erst bei mir an; nur ein kleiner Teil meines Unterbewusstseins registriert ihre Worte.
Es sind so viele Tage ohne sie vergangen der Drang nach dem Tod scheint plötzlich etwas alltägliches.
Die Sehnsucht hat meinen ganzen Körper eingenommen, sodass mir jeder Atemzug vorkommt wie der letzte, so schmerzhaft und einfach nur qualvoll.
Ich weiß nicht, wie oft ich bereits ihre Nummer gewählt habe, nur um ganz kurz ihre Stimme zu hören und dann bereits beim ersten Klingeln aufgelegt habe, weil ich zu feige war.
Niemals hätte ich gedacht, so von einer Frau abhängig sein zu können und genau jetzt im Moment wüsche ich mir nichts sehnlicher, als sie bei mir zu haben.
Allein ihren Namen auszusprechen bereitet mir Schmerzen, denn ich weiß, dass sie nicht mehr mir gehört.
Irgendwo tut sie es immer noch, aber solange sie nicht von selbst zu mir kommt, kann und werde ich sie zu nichts zwingen.
Die Tatsache, dass sie ihren Meister heiraten wollte, bereitet mir regelrecht Gänsehaut und je öfter ich diesen Gedanken Revue passieren lasse, desto schlimmer zieht sich meine Brust zusammen.
Die Berührung von Rose brennt sich in meine Haut hinein und ohne zu zögern, entferne ich mich von ihr.
Schluckend blicke ich in ihre großen, grünen Augen und überlege wie einfach es doch wäre, wenn ich ihr so verfallen wäre, aber das ist nicht so und auf der anderen Seite will ich das auch nicht ändern.
"Du siehst toll aus.", meint Rose lächelnd, blendet mich regelrecht mit ihrer einzigartigen Schönheit und erneut wünsche ich mir, sie genau so lieben zu können wie sie mich.
"Du bist so wunderschön, Rose. Nicht nur äußerlich. Dein Herz ist so sauber...", murmle ich leise, streiche ihr über die Wange und seufze.
Anders als erwartet, greift sie nach meiner Hand und guckt mich lächelnd an, während sie sie von ihrem Gesicht entfernt.
"Diese Berührung gehört nicht mir, Alec.", meint sie und ich sehe regelrecht das Brechen in ihren Augen.
Sofort spanne ich meinen ganzen Körper an, fange an nach Luft zu rangen und schlucke hart, als unsere Blicke erneut aufeinandertreffen.
"Was ist zwischen dir und Aurora vorgefallen?", fragt Rose sanft, fährt sich durch die Haare und streicht ihr wunderschönes Kleid glatt.
"Ich kann nicht darüber sprechen, bitte zwing mich nicht.", antworte ich atemlos, fasse mir beinahe an die Brust, weil es plötzlich so heftig zieht.
"Warum?", "Es tut so weh, Rose. Allein der Gedanke an ihre Existenz bereitet mir Schmerzen.", murmle ich, während ich krampfhaft versuche, die Tränen zurückzuhalten, doch es ist um einiges schwieriger als gedacht.
"Sie wird heute dort sein."
Wortlos nicke ich, versuche mit diesem Gedanken klarzukommen, aber die Tatsache, dass ich sie heute endlich wiedersehen darf bringt mich doch tatsächlich beinahe zum Weinen.
"Dann werde ich sie von der Ferne begehren, Hauptsache sie ist in meiner Nähe.", meine ich nur, weiß jedoch zu gut, dass diese Worte bis in den letzten Buchstaben gelogen sind.
Ich brauche Aurora, mit allem was sie hat und was zu ihr gehört.
****
Hallo, meine Lieben! Ich bin sehr sehr gut in Berlin angekommen und habe echt viel Spaß. Ich hoffe so sehr, dass ich eines Tages meinen Traum erfüllen und wirklich Mal hier studieren/leben kann.
Das Kapitel habe ich im Bus geschrieben und hoffe sehr, dass es euch gefällt.
Lasst mir was da und nochmals vielen vielen Dnake für 20k Reads.
Unglaublich.
Frage: Wo wollt ihr Mal leben?
All the Love. S
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